Lektion 42

Daniel in der Löwengrube

Primarvereinigung Leitfaden 6: Altes Testament


Ziel

Jedem Kind vermitteln, wie wertvoll es ist, täglich zu beten.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt:

    • Daniel 5:29,30; 6:1-4 – Darius wird König von Babel. Daniel erhält Macht im König-reich.

    • Daniel 6:5-10 – König Darius erläßt ein Dekret, daß das Volk an niemanden außer an den König eine Bitte richten darf.

    • Daniel 6:11-18 – Daniel betet ungeachtet des Dekrets von König Darius und wird in eine Löwengrube geworfen.

    • Daniel 6:19-25 – König Darius fastet. Die Löwen tun Daniel nichts zuleide.

    • Daniel 6:26-28 – König Darius gibt Zeugnis von Gott.

  2. Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  3. Sie brauchen:

    1. Die Bibel für jedes Kind.

    2. Bild 6-13, „Daniel in der Löwengrube“ (Bild 117 in Bilder zum Evangelium, 62096 150).

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Zeichnen Sie ein einfaches Bild von einem Haus und einem Berg an die Tafel (siehe unten).

house and mountain

Bitten Sie die Kinder, sich vorzustellen, das Haus an der Tafel sei ihr Haus. Sie sollen sich vorstellen, sie müßten einen langen Weg zurücklegen, um einen kranken Verwandten zu besuchen, im Krankenhaus zu bleiben oder auf Mission zu gehen. Zeichnen Sie auf der andere Seite des Berges ein Strichmännchen.

• Wie würdet ihr mit eurer Familie Verbindung aufnehmen, wenn ihr so weit von zu Hause weg wärt? Worüber würdet ihr gern mit ihnen sprechen?

Erklären Sie, daß wir, als wir noch beim himmlischen Vater lebten, mit ihm sprechen konnten, wie wir mit unseren Geschwistern und unseren Eltern hier auf der Erde spre- chen können. Und jetzt können wir immer noch mit ihm sprechen, obwohl wir von ihm getrennt worden sind, als wir auf die Erde gekommen sind.

• Was hat der himmlische Vater darüber gesagt, wie wir mit ihm sprechen können? Warum möchte er, daß wir zu ihm beten? Erklären Sie, daß er uns liebt und möchte, daß wir ihn lieben. Er möchte, daß wir ihn um Hilfe bitten, und er möchte uns segnen.

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen, wie Daniel in die Löwengrube geworfen wurde. Zeigen Sie zum passenden Zeitpunkt auch das Bild. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.)

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

• Welche Stellung hatte Daniel unter der Herrschaft von König Darius? (Daniel 5:29,30; 6:1-4.) Erklären Sie, daß Nebukadnezzar, der König von Babel war, als Schadrach, Meschach und Abed-Nego in den glühenden Feuerofen geworfen wurden, einen Enkel namens Belschazzar hatte, der dann König von Babel wurde. Daniel legte eine Botschaft von Gott an Belschazzar richtig aus und wurde belohnt, indem er einer der drei höchsten Herrscher im Reich wurde. Nachdem Belschazzar getötet worden war, wurde Darius König von Babel. Warum erwog der König, Daniel zum höchsten Beamten des ganzen Reiches zu machen? (Daniel 6:4.) Erklären Sie: „In ihm war ein außergewöhnlicher Geist“ bedeutet, daß Daniel den Geist Gottes mit sich hatte, der ihn führte. Warum ist jemand, der den Geist Gottes mit sich hat, wohl geeignet, daß man ihm vertraut und ihm Verantwortung überträgt?

• Was hatten die anderen obersten Beamten und die Satrapen (Statthalter einer Provinz; Anm. d. Übers) mit Daniel vor? (Daniel 6:5.) Warum wollten sie ihn wohl anklagen? Was wollten sie schließlich gegen ihn vorbringen? (Daniel 6:6,8.) Wie können wir damit fertig werden, wenn andere uns anklagen, weil wir rechtschaffen leben? (Siehe den 1. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Warum unterzeichnete König Darius wohl das Dekret? (Daniel 6:7-10.) Erklären Sie, daß die obersten Beamten und die Satrapen dem König schmeichelten, um ihn dazu zu bringen, das Dekret zu erlassen. Wie unterscheidet sich ein aufrichtiges Kompliment von Schmeichelei? Was empfand Darius, als ihm bewußt wurde, was er getan hatte? (Daniel 6:15.)

• Was tat Daniel, als er von dem Dekret erfuhr? (Daniel 6:11,12.) Warum betete Daniel wohl weiterhin? Warum ist es so wichtig, jeden Tag zu beten? Was würdet ihr wohl tun, wenn ihr in der gleichen Lage wärt wie Daniel?

• Auf wen vertraute Darius, als Daniel in die Löwengrube geworfen wurde? (Daniel 6:17.) Was tat Darius, während Daniel in der Löwengrube war? (Daniel 6:19.) Wie haben Fasten und Beten euch und eurer Familie schon geholfen?

• Was hatten Daniels Gebete und Darius’ Fasten zur Folge? (Daniel 6:23,24.) Wie wurde Daniel dafür gesegnet, daß er Gott gehorchte? Wie seid ihr schon dafür gesegnet worden, daß ihr Gott gehorcht habt? Wie hat der Herr eure Gebete erhört? Erklären Sie, daß wir auf unsere Gebete nicht immer die Antwort erhalten, die wir uns wünschen, daß wir aber immer gesegnet werden, wenn wir täglich beten und das Rechte tun.

• Was war das zweite Dekret, das König Darius erließ? (Daniel 6:26-28.) Wie schied sich dieses Dekret von dem ersten? (Siehe Daniel 6:8,9.) Nach trachtete er in seinem ersten Dekret? Nach wessen Ruhm trachtete er in zweiten Dekret? Erklären Sie, daß das zweite Dekret eigentlich ein Ausdruck Zeugnisses vom lebendigen Gott war.

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Lassen Sie die Kinder überlegen, wann sie schon einmal verfolgt worden sind oder wann sie verfolgt werden könnten, weil sie nach dem Evangelium leben, beispielsweise daß sie gehänselt werden, weil sie sich einen unanständigen Witz nicht anhören wollen oder weil sie am Sabbat manches nicht mitmachen. Sie sollen auch überlegen, wie man sich in einer solchen Situation verhalten kann.

  2. Lassen Sie die Kinder an die Tafel oder auf ein großes Blatt Papier schreiben, wofür sie beten können (siehe Alma 34:18-27). Lassen Sie sie dann auflisten, wofür sie dankbar sind. Betonen Sie, wie wichtig es ist, beim Beten auch zu danken. Ermutigen Sie die Kinder, ihre Segnungen zu erkennen und dem himmlischen Vater täglich dafür zu danken.

    Statt die einzelnen Punkte aufzulisten, können Sie auch eine Flasche mit einem engen Flaschenhals sowie einige Zahnstocher oder kleine Stöcke mitbringen. Jedes Kind darf etwas nennen, wofür es beten kann oder wofür es dankbar ist und dann einen Zahnstocher quer über die Flasche legen. Fahren Sie fort, bis die Zahnstocher herunterfallen.

  3. Lassen Sie die Kinder überlegen, wie sie sich in Situationen wie den folgenden verhalten können. Erinnern Sie sie an Daniels Gebete und König Darius’ Fasten:

    1. Du hörst, daß deine Mutter in der Nacht aufsteht, um sich um deinen kranken Bruder zu kümmern.

    2. Du wirst in der Menschenmenge von deiner Familie getrennt.

    3. Ein Freund zeigt dir eine Zeitschrift, in der unanständige Bilder sind.

    4. Du bist wegen deiner Schulnoten niedergeschlagen.

    5. Jemand in der Gemeinde oder dem Zweig ist schwer krank.

    Erklären Sie, daß Gebet, Fasten und daß wir alles tun, was wir können, um zu helfen, wichtige Hilfen sind, um ein Problem zu lösen.

  4. Besprechen Sie, wie wichtig es ist, täglich zu beten. Lassen Sie die Kinder überlegen, wann sie beten können. Sie können die Kinder an die Tafel schreiben lassen, wofür sie in ihrem Gebet bitten und wofür sie danken können. Bringen Sie auch die Gebete im PV-Unterricht zur Sprache, und ermutigen Sie die Kinder, für diejenigen zu beten, die nicht da sind. Betonen Sie, wie wichtig es ist, immer für unsere Segnungen zu danken, den Herrn um Hilfe für diesen Tag zu bitten und, wann immer es möglich ist, mit unserer Familie zu beten.

  5. Singen Sie „Sprachst du dein Gebet?“ (Gesangbuch, Nr. 88), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Sie können Zeugnis davon geben, daß der himmlische Vater unsere Gebete hört und uns Antwort darauf gibt, so wie es für uns am besten ist. Ermutigen Sie die Kinder, jeden Morgen und jeden Abend zu beten.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Daniel 6:17-24 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.