Lektion 4

Der Fall Adams und Evas

Primarvereinigung Leitfaden 6: Altes Testament


Ziel

Den Kindern erklären, was der Fall Adams und Evas ist, und in ihnen den Wunsch wecken, in die Gegenwart des himmlischen Vaters zurückzukehren.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt:

    • Mose 2:27,28 — Adam und Eva wird geboten, fruchtbar zu sein und sich zu mehren.

    • Mose 3:8,9,15-17 — Der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens.

    • Mose 4 — Der Fall Adams und Evas.

    • Mose 5:9-12 — Adam und Eva preisen Gott und sind froh über den Fall.

  2. Zusätzlicher Lesestoff:

    • Grundbegriffe des Evangeliums, Kapitel 6, „Der Fall Adams und Evas“.

    • 2 Nephi 2:14-27 — Wie wichtig Gegensätze sind.

    • Alma 42:2-9 — Geistiger und zeitlicher Tod.

    • Helaman 14:16,17 — Christus erlöst uns vom geistigen und vom zeitlichen Tod.

    • Genesis 3 — Der Fall Adams und Evas.

  3. Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  4. Sie brauchen:

    1. Die Bibel und die Köstliche Perle für jedes Kind.

    2. Das Buch Mormon und Lehre und Bündnisse.

    3. Vier kleine, wertlose Gegenstände — beispielsweise einen Flaschenverschluß, einen dünnen Zweig und ein zerknülltes Taschentuch — die Sie jeweils an eine Schnur binden; einen kleinen Gegenstand, der etwas Wertvolles darstellt (etwa ein Ring als Symbol für das ewige Leben), den Sie ebenfalls an eine Schnur binden; außerdem einen kleinen Beutel oder Behälter (siehe den Abschnitt „Das Interesse wecken“).

    4. Bild 6-2, „Der Garten von Eden“; Bild 6-3, „Gott der Vater und Jesus Christus“; Bild 6-4, „Adam und Eva“ (Bild 101 in Bilder zum Evangelium, 62461 150).

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Legen Sie die Gegenstände, die Sie an eine Schnur gebunden haben, in den Beutel oder Behälter, so daß die Gegenstände nicht zu sehen sind, sondern jeweils nur ein gleich langes Stück Schnur aus dem Beutel heraushängt. Bitten Sie ein Kind, eine Schnur auszuwählen und den Gegenstand damit aus dem Beutel zu ziehen. Legen Sie dann den Gegenstand wieder zurück, und lassen Sie ein anderes Kind ziehen und so weiter. Zeigen Sie der Klasse alle versteckten Gegenstände, und erklären Sie die Bedeutung des wertvollen Gegenstandes.

Erklären Sie, daß es schwierig ist, eine richtige Entscheidung zu treffen, wenn wir gar nicht wissen, wofür wir uns entscheiden. Der himmlische Vater möchte, daß wir Gut und Böse unterscheiden können, damit wir das Rechte wählen können.

Sagen Sie den Kindern, daß sie in dieser Lektion erfahren, wie wir die Erkenntnis von Gut und Böse und damit auch die Fähigkeit, uns selbst zu entscheiden, erlangt haben.

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen vom Fall Adams und Evas. Zeigen Sie dabei auch die entsprechenden Bilder. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Die folgenden drei Hauptgedanken sollen in der Lektion vermittelt werden:

  1. Der Fall Adams und Evas wurde vom himmlischen Vater vorausgesehen und war „ein notwendiger Schritt im Plan des Lebens … und [brachte] der Menschheit große Segnungen“ (Grundbegriffe des Evangeliums, Seite 27). Wir nahmen diese Bedingung in der Geisterwelt an, als wir den Plan des himmlischen Vaters unterstützten.

  2. „Infolge des Falls haben wir einen physischen Körper erhalten, können wir zwischen Gut und Böse wählen und haben die Möglichkeit, ewiges Leben zu erlangen. Wären Adam und Eva im Garten von Eden geblieben, so wäre uns keine dieser Segnungen zuteil geworden.“ (Grundbegriffe des Evangeliums, Seite 27f.)

  3. Nachdem Adam und Eva aus der Gegenwart Gottes „gefallen“ und sterblich geworden waren, brauchten wir einen Erretter, um wieder leben und zum Vater im Himmel zurückkehren zu können. Jesus Christus wurde vor der Erschaffung der Erde erwählt, unser Erretter zu sein. (Siehe Lektion 2.)

Bedenken Sie auch die folgenden Punkte, wenn Sie mit den Kindern die Schriftstellen besprechen:

  1. Ehe Adam auf die Erde kam, war er als Michael, der Erzengel, bekannt (siehe LuB 107:54).

  2. Michael führte den Kampf gegen Luzifer und seine Engel, ehe diese aus dem Himmel ausgestoßen wurden (siehe Offenbarung 12:7-9).

  3. „Adam und Eva gehörten zu den edelsten Kindern unseres [himmlischen] Vaters.“ (Grundbegriffe des Evangeliums, Seite 25.)

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

• Was war das erste Gebot, das Adam und Eva nach ihrer Erschaffung erhielten? (Mose 2:28.) Erklären Sie, daß Adam und Eva vor dem Fall dieses Gebot nicht befolgen konnten. Da ihr Körper noch nicht sterblich war, konnten sie keine Kinder bekommen.

• Was für einen wunderschönen Ort hatte der himmlische Vater für Adam und Eva bereitet? (Mose 3:8,9.) Wie war es wohl im Garten von Eden?

• Welche Bäume werden in der Beschreibung des Gartens von Eden erwähnt? (Mose 3:9.) Von welcher Frucht sollten Adam und Eva gemäß Gottes Gebot nicht essen? (Mose 3:16,17.) Was gestattete Gott Adam und Eva, obwohl er ihnen klare Anweisungen im Hinblick auf den Baum der Erkenntnis gab? (Siehe den 5. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.) Was sollte laut Gottes Aussage geschehen, wenn Adam von der Frucht des Baumes der Erkenntnis Gut und Böse aß? Warum gestattet es uns der himmlische Vater, uns selbst zu entscheiden? Welche Entscheidungen bringen uns dem Vater im Himmel näher?

• Was geschah, als Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen? (Sie konnten Gut und Böse unterscheiden, und sie wurden sterblich, waren also dem zeitlichen Tod unterworfen. Sie konnten nun Kinder bekommen und das Gebot befolgen, sich zu mehren und die Erde zu füllen. Sie wurden vom himmlischen Vater und von Jesus Christus getrennt, was als geistiger Tod bezeichnet wird [siehe Grundbegriffe des Evangeliums, Seite 27].) (Siehe den 3. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Wie paßt der Fall in den Erlösungsplan, den Alma „den großen Plan des Glücklichseins“ (Alma 42:8) nannte? Erklären Sie, daß der himmlische Vater möchte, daß wir glücklich sind. Als seine Geistkinder haben wir uns dafür entschieden, sterblich zu werden und uns zu bewähren, damit wir ihm ähnlicher werden können. Wiederholen Sie mit den Kindern 2 Nephi 2:25: „Adam fiel, damit Menschen sein können, und Menschen sind, damit sie Freude haben können.“ Wie wirkt sich die Tatsache, daß Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen, auf jeden von uns aus? (Wir wurden geboren, wir erleben Gegensätze, wir können Gut und Böse unterscheiden, wir können uns dafür entscheiden, Gott gleich zu werden, wir werden sterben.) Was für Gefühle habt ihr, wenn ihr an Adam und Eva denkt? (Siehe den 3. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Wie werden wir vom zeitlichen Tod errettet? (Durch die Auferstehung Jesu Christi werden wir alle wieder leben, nachdem wir gestorben sind.) Wer wird auferstehen? (1 Korinther 15:22.)

• Wie kann uns Jesus vom geistigen Tod, also von der Trennung vom himmlischen Vater, erretten? (Jesus litt durch sein Sühnopfer für unsere Sünden. Wenn wir uns dafür entscheiden, umzukehren, wird uns vergeben und wir kehren zu unserem Vater im Himmel zurück. [Siehe 3 Nephi 27:19.])

• Wie sorgte Gott dafür, daß Adam und Eva nicht von der Frucht des Baumes des Lebens aßen? (Alma 42:2-5.) Warum war es so wichtig, daß Adam und Eva damals nicht von der Frucht des Baumes des Lebens aßen? (Alma 42:5.)

• Welche Unterschiede gab es zwischen dem Leben, das Adam und Eva im Garten von Eden führten, und ihrem Leben außerhalb des Gartens? Machen Sie den Kindern bewußt, daß das Leben zwar schwierig war, daß Adam und Eva aber glücklich waren, weil sie nun lernen und dem himmlischen Vater gleich werden konnten (siehe Mose 5:10,11). Sie arbeiteten hart, um sich mit Essen, Kleidung und Obdach zu versorgen. Sie strengten sich auch sehr an, die Gebote zu halten und dem Herrn nahe zu sein. Wie können wir dem Beispiel Adams und Evas folgen, wenn unser Leben schwer zu sein scheint?

• Was wäre mit uns geschehen, wenn Adam und Eva nicht von der Frucht des Baumes der Erkenntnis Gut und Böse gegessen hätten? (Präsident Joseph Fielding Smith hat gelehrt: „Lassen Sie uns dem Herrn für Adam danken, wenn wir beten. Wenn Adam nicht gewesen wäre, wäre ich nicht hier; Sie wären nicht hier; wir würden im Himmel als Geister warten“ [Generalkonferenz Oktober 1967; siehe auch 2 Nephi 2:22].)

• Was sagten Adam und Eva später über ihre Entscheidung, von der Frucht des Baumes der Erkenntnis Gut und Böse zu essen? (Mose 5:10-12.)

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Befestigen Sie das Bild von Adam und Eva neben dem Bild von Gott dem Vater und Jesus Christus. Erklären Sie, daß Adam und Eva mit dem himmlischen Vater und mit Jesus zusammensein und reden konnten, als sie im Garten von Eden lebten. Um den Kindern zu veranschaulichen, warum die Folge von Adams und Evas Entscheidung als der Fall bekannt ist, befestigen Sie das Bild von Adam und Eva unterhalb des Bildes von Gott dem Vater und Jesus Christus, während Sie erzählen, wie Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen haben. Adam und Eva „fielen“, das heißt, sie wurden aus der Gegenwart Gottes entfernt. Erklären Sie: Da Adam und Eva nun keinen freien Umgang mit dem himmlischen Vater und mit Jesus Christus mehr pflegen konnten, wird dies als der Fall bezeichnet. Mit Adams und Evas Trennung vom himmlischen Vater und von Jesus begann das sterbliche Leben auf der Erde. Dies war ein wichtiger Schritt im großen Plan des Glücklichseins.

  2. Besprechen Sie den 2. Glaubensartikel. Erklären Sie, daß manche Leute glauben, wir alle würden dafür bestraft werden, daß Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen haben. Dem Propheten Joseph Smith wurde offenbart, daß dies nicht stimmt. Jesus zahlte den Preis für Adams und Evas Übertretung. Wir werden für die falschen Entscheidungen, die wir treffen, und nicht für die Entscheidungen anderer zur Rechenschaft gezogen. Lernen Sie mit den Kindern den Glaubensartikel auswendig.

  3. Schreiben Sie oben auf ein Blatt Papier oder an die Tafel: Was wir Adam und Eva verdanken, und bitten Sie die Kinder um Vorschläge, was man unter diese Überschrift schreiben könnte, beispielsweise:

    Wir konnten uns dafür entscheiden, auf die Welt zu kommen. Wir können Gut und Böse unterscheiden.

    Wir wurden vom himmlischen Vater getrennt. Wir werden eines Tages sterben.

    Machen Sie den Kindern bewußt, daß wir uns über die Möglichkeit, zur Erde zu kommen, gefreut haben (siehe Ijob 38:7). Wir hätten diese Möglichkeit nicht gehabt, wenn Adam und Eva nicht von der verbotenen Frucht gegessen hätten. Wir brauchten die Chance, beweisen zu können, daß wir das Gute und nicht das Schlechte wählen. Zum Plan des himmlischen Vaters, der vorsieht, daß wir ihm gleich werden können, gehört es, daß wir einen physischen Körper erhalten, uns frei entscheiden können, von Gott getrennt sind und dem Tod unterworfen sind.

    Schreiben Sie eine weitere Überschrift an die Tafel, nämlich: Was wir Jesus Christus verdanken. Führen Sie die folgenden Segnungen auf, und erläutern Sie sie:

    Wir werden wieder leben, nachdem wir gestorben sind. Wir können zum himmlischen Vater zurückkehren, wenn wir umkehren. Wir haben ein vollkommenes Vorbild, dem wir folgen können.

    Geben Sie jedem Kind ein Blatt Papier und einen Bleistift, und lassen Sie sie oben auf das Papier Was wir Adam und Eva verdanken und in die Mitte Was wir Jesus Christus verdanken schreiben. Fordern Sie die Kinder auf, das Blatt nach Hause mitzunehmen und mit ihrer Familie zu besprechen, was wir Adam und Eva beziehungsweise Jesus Christus zu verdanken haben und was uns durch sie ermöglicht worden ist.

  4. Schreiben Sie Auferstehung und Rückkehr zum himmlischen Vater an die Tafel oder auf zwei Wortstreifen. Fertigen Sie auch die folgenden Wortstreifen an, und lassen Sie die Kinder abwechselnd einen Wortstreifen aussuchen und ihn unter der richtigen Überschrift befestigen:

    Auferstehung

    Rückkehr zum himmlischen Vater

    Unsterblichkeit – alle werden für immer leben

    Ewiges Leben – mit dem himmlischen Vater leben.

    Wir überwinden den physischen Tod

    Wir überwinden den geistigen Tod.

    Für jeden, der geboren wurde.

    Für diejenigen, die sich dafür entscheiden, umzukehren.

    Christi Sieg über den Tod.

    Für diejenigen, die die Gebote halten.

    Fragen Sie die Kinder, wer dies alles ermöglicht hat. (Jesus Christus, der den Plan des himmlischen Vaters ausführte.) Diese Segnungen sind die größte Gabe, die der Erretter uns geschenkt hat. Durch ihn können wir die Auswirkungen des Falls überwinden und zum Vater im Himmel zurückkehren.

  5. Bitten Sie die Kinder, sich einige Gegensätze zu überlegen – wie etwa glücklich und traurig, heiß und kalt, hart und weich, glatt und rauh, schwer und leicht, hoch und tief oder schnell und langsam –, um zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, daß es Gegensätze gibt (siehe 2 Nephi 2:11,15). Lassen Sie die Kinder auch schildern, was für Erfahrungen sie mit Gegensätzen gemacht haben. Um das Gespräch in Gang zu bringen, können Sie die folgenden Beispiele verwenden: Wenn jemand krank war, weiß er viel besser zu schätzen, was es heißt, sich wohl zu fühlen. Ohne Finsternis könnten wir das Licht nicht erkennen; deshalb kann man ja die Sterne tagsüber nicht sehen. Um das zweite Beispiel zu veranschaulichen, können Sie eine Taschenlampe mitbringen und zeigen, daß das Licht der Taschenlampe in einem hell erleuchteten Raum kaum zu sehen ist. Wenn Sie aber den Raum verdunkeln, ist das Licht der Taschenlampe deutlich sichtbar.

  6. Singen Sie „Sein Sohn kam her“ (Kinderstern, April 1992), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Lassen Sie jemand das Zeugnis von Adam und Eva in Mose 5:10-12 vorlesen. Erklären Sie, wie dankbar Sie für das sind, was Adam und Eva für uns getan haben. Bezeugen Sie, daß wir durch unseren Erretter Jesus Christus alle auferstehen werden und uns dafür entscheiden können, dem himmlischen Vater gleich zu werden und in seine Gegenwart zurückzukehren.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Mose 5:9-12 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.