Lektion 45: Paulus’ Reise nach Rom

Leitfaden 7: Neues Testament, (1997), 161–65


Ziel

Jedem Kind helfen, mehr über die Gaben des Geistes zu lernen, die uns durch den Heiligen Geist zuteil werden.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Studieren Sie gebeterfüllt Apostelgeschichte 27:1–28:9, 1 Korinther 12:1–11, und Articles of Faith 1:7. Befassen Sie sich dann mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.)

  2. 2.

    Zusätzlicher Lesestoff: Grundbegriffe des Evangeliums, Kapitel 22.

  3. 3.

    Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten sich am besten dafür eignen, die Kinder in den Unterricht einzubeziehen, damit sie das Unterrichtsziel erreichen.

  4. 4.

    Sie brauchen:

    1. a.

      Die Bibel oder das Neue Testament für jedes Kind.

    2. b.

      Die Köstliche Perle oder eine Kopie der Glaubensartikel für jedes Kind.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Erzählen Sie den Kindern von einem besonderen Geschenk, das Sie einmal zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen haben. Bitten Sie dann die Kinder, von Geschenken zu erzählen, die sie bekommen haben.

  • Welches Geschenk erhalten wir, wenn wir Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage werden? (Die Gabe des Heiligen Geistes.)

Lassen Sie die Kinder sagen, was sie über die Gabe des Heiligen Geistes wissen. Erklären Sie, daß jedes Mitglied der Kirche Jesu Christi nicht nur die Führung des Heiligen Geistes empfängt, sondern darüber hinaus auch Anspruch auf weitere Gaben hat. Lassen Sie die Kinder die Glaubensartikel in der Köstlichen Perle aufschlagen und nach dem siebten Glaubensartikel. vorlesen oder aufsagen, die darin genannten geistigen Gaben an die Tafel. Fordern Sie die Kinder auf, gut zuzuhören, wenn Sie nun von der Reise des Paulus nach Rom berichten, und darauf zu achten, welche Gaben er erhielt und einsetzen konnte, um anderen zu helfen.

Aus der heiligen Schrift

Wiederholen Sie kurz die letzte Lektion, damit sich die Kinder erinnern, warum Paulus als Gefangener nach Rom gebracht wurde. Erzählen Sie den Kindern dann anhand von Apostelgeschichte 27:1 – 28:9 von der Reise des Paulus nach Rom. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Verweisen Sie dabei auch auf die Karte im Anhang der Bibel (Die Reisen des Apostels Paulus).

Erklären Sie, nachdem Sie den Abschnitt aus der Schrift gelehrt haben, daß Paulus seine Reise nach Rom fortsetzte und dort zwei Jahre lang das Evangelium Jesu Christi predigte, obwohl er immer noch Gefangener war und in seinem Haus bewacht wurde.

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

  • Wovor warnte Paulus die Männer auf dem Schiff? (Apostelgeschichte 27:10.) Woher wußte er das? (Der Heilige Geist hatte es ihm offenbart.) Wem glaubte der Hauptmann? (Apostelgeschichte 27:11.) Wer hatte recht? (Apostelgeschichte 27:14, 20.) Was sollen wir tun, wenn der Prophet uns vor etwas warnt? Warum?

  • Wie war den Menschen im Schiff wohl zumute, als sie dachten, sie würden Schiffbruch erleiden? Was sagte Paulus zu ihnen? (Apostelgeschichte 27:21–22.) Woher wußte Paulus, daß sie überleben und in Rom ankommen würden? (Apostelgeschichte 27:23–25.)

  • Was geschah mit dem Schiff? (Apostelgeschichte 27:40–41.) Was wollten die Soldaten mit den Gefangenen tun, als das Schiff strandete? Warum? (Apostelgeschichte 27:42.)Warum hinderte der Hauptmann sie daran? (Apostelgeschichte 27:43.) Warum anderte der Hauptmann seine Haltung gegenüber Paulus? (Apostelgeschichte 27:11, 14, 21, 25, 31, 43.)

  • Was geschah mit Paulus, als er Reisig aufs Feuer legte? (Apostelgeschichte 28:3.) Warum sahen die anderen zu und warteten darauf, daß Paulus starb? (Apostelgeschichte 28:4–6.) Warum konnte der Schlangenbiß Paulus nichts anhaben?

  • Was tat Paulus für die Kranken? (Apostelgeschichte 28:8–9.) Warum konnte er das tun? (Paulus besaß die Gabe des Heilens. Er hatte auch das Priestertum und war ein Apostel, der besondere geistige Gaben erhalten hatte, damit er die Mission erfüllen konnte, die der Herr ihm aufgetragen hatte. Betonen Sie, wie wichtig es ist, geistige Gaben zu nutzen, um anderen Menschen zu helfen.)

  • Warum konnte Paulus die Zukunft voraussehen und die Kranken heilen? (Paulus hatte sich taufen lassen und war als Mitglied der Kirche Jesu Christi konfirmiert worden, deshalb hatte er ein Anrecht auf besondere geistige Gaben.)

Vermitteln Sie den Kindern, daß alle Mitglieder der Kirche die Gabe des Heiligen Geistes erhalten. Lassen Sie die Kinder 1 1 Korinther 12:7–11. lesen. Besprechen Sie diese Gaben, und betonen Sie, daß jedes Mitglied der Kirche eine Gabe erhält, die es zum Segen anderer Menschen nutzen soll.

  • Welche Gaben nutzte Paulus auf seiner Reise nach Rom? Warum gibt uns der himmlische Vater geistige Gaben? (1 Korinther 12:7; LuB 46:9, 12, 26.)

  • Wie können wir herausfinden, welche Gaben des Geistes wir erhalten haben? (Wir können beten und fasten, um herauszufinden, welche besonderen Gaben wir haben. Vielleicht wird es uns auch in unserem Patriarchalischen Segen gesagt. Wenn wir unser Leben lang die Gebote halten und unseren Mitmenschen dienen, werden wir unsere Gaben erkennen.)

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. 1.

    Schreiben Sie die Gaben des Geistes, die in 1 Korinther 12:7–10 genannt werden, jeweils auf einen Zettel. Legen Sie die Zettel in eine Schachtel, die Sie wie ein Geschenk einpacken. Lassen Sie die Kinder jeweils einen Zettel ziehen und die Gabe vorlesen. Besprechen Sie jede Gabe ganz kurz.

  2. 2.

    Teilen Sie die Klasse in kleine Gruppen ein. Geben Sie jeder Gruppe eine der folgenden Schriftstellenangaben (oder andere passende Schriftstellenangaben). Sie sollen überlegen, welche Gabe des Geistes zur Anwendung kommt und der Klasse ihre Gedanken dazu mitteilen.

    • Apostelgeschichte 3:1–8 (Petrus und Johannes heilen einen Mann, der gelähmt ist). Die Gabe des Heilens.

    • Apostelgeschichte 14:8–10 (Paulus heilt einen Gelähmten). Die Gabe des Heilens.

    • Markus 5:25–34 (Eine Frau berührt das Gewand Jesu). Der Glaube, geheilt zu werden.

    • Lukas 2:25–26, 34–38 (Simeon und Hanna prophezeien von Jesus). Die Gabe der Prophezeiung. Erklären Sie, wenn Sie die Gabe der Prophezeiung besprechen, daß die meisten Ereignisse im Zusammenhang mit der Geburt, der Mission, dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi von Menschen vorausgesagt wurden, die die Gabe der Prophezeiung besaßen.

    • Apostelgeschichte 9:1–20 (Paulus bekehrt sich zum Evangelium Jesu Christi). Die Gabe zu wissen, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist.

    • Apostelgeschichte 2:4–18 (Die Jünger empfangen am Pfingsttag den Heiligen Geist). Die Gabe der Zungen und die Gabe der Prophezeiung.

    • Wie kann jede dieser Gaben ein Segen für uns sein?

  3. 3.

    Sie können erklären, daß der Satan versucht, die Gaben des Geistes nachzuahmen. So konnten beispielsweise die Beschwörungspriester am Hof des Pharao einige der Wunder, die Mose und Aaron vollbrachten, nachahmen (Exodus 7:10–13). Erklären Sie, daß wir rechtschaffen leben und den Geist bei uns haben müssen, damit wir nicht getäuscht werden. Erinnern Sie die Kinder daran, daß uns geistige Gaben durch die Gabe des Heiligen Geistes zuteil werden, um uns ein Segen zu sein (siehe Grundbegriffe des Evangeliums, Kapitel 22).

  4. 4.

    Lernen Sie mit den Kindern den siebten Glaubensartikel auswendig.

  5. 5.

    Erzählen Sie eine der folgenden Geschichten:

    Janes Gabe

    „Früh am Morgen verließen Jane Grover, Großvater Tanner und seine Enkelin ihr Pionierlager in der Nähe von Council Bluffs, Iowa, um wilde Stachelbeeren zu sammeln. Der Großvater wurde bald müde und zog sich in seinen Wagen zurück, um sich auszuruhen, aber die Mädchen fanden viele grüne, saftige Beeren und blieben noch da, um ihre Eimer zu füllen.

    Plötzlich zerrissen wilde Schreie die morgendliche Stille. Die Mädchen rannten zum Wagen und erstarrten vor Schreck, als sie sahen, wie eine Gruppe von Indianern Großvater die Kleider vom Leib riß. Sie hatten bereits seine Uhr und sein Messer genommen und versuchten, die Pferde zu verjagen.

    Ein Indianer schnappte das kleinere Mädchen, das vor Angst zu weinen anfing; ein anderer sprang auf Jane zu und versuchte, sie mit sich zu zerren. Jane versuchte sich zu befreien und stieß ein inbrünstiges Stoßgebet aus.

    Ein Indianer schnappte das kleinere Mädchen, das vor Angst zu weinen anfing; ein anderer sprang auf Jane zu und versuchte, sie mit sich zu zerren. Jane versuchte sich zu befreien und stieß ein inbrünstiges Stoßgebet aus. (Nacherzählt von Lucile C. Reading, “Shining Moments,” Children’s Friend, Juli 1941, Seite 41).

    • Welche geistige Gabe erhielt Jane Grover? (Die Gabe der Zungenrede.) Warum konnte sie zu den Indianern in ihrer eigenen Sprache reden? (Sie hatte den himmlischen Vater um Hilfe gebeten; sie hatte nach der Gabe gestrebt.)

    Johannes wird geheilt

    „Der elfjährige Johannes Roothoof [war ein Mitglied der Kirche und] lebte in Rotterdam in Holland. Er war ein Junge gewesen, der fröhlich zur Schule und zur Kirche ging, mit seinen Freunden spielte und alles tat, was eben ein Junge gerne tut. Dann verlor er ganz plötzlich durch eine schmerzhafte Krankheit das Augenlicht. Er konnte nicht mehr zur Schule gehen und nicht mehr lesen. Er konnte nicht einmal mehr gut genug sehen, um mit seinen Freunden zu spielen. Jeder Tag war von Finsternis und Schmerz erfüllt.

    Da erfuhren die Heiligen der Letzten Tage in Holland, daß Präsident Joseph F. Smith [der siebte Präsident der Kirche] sie besuchen wollte. Johannes dachte lange darüber nach und sagte dann zu seiner Mutter: ,Kein Mensch auf der Erde hat soviel Macht wie der Prophet. Wenn du mich mit zu der Versammlung nimmst, damit er mir in die Augen schauen kann, dann glaube ich, daß ich geheilt werde.‘

    Am nächsten Sonntag ging Präsident Smith nach der Versammlung in den hinteren Teil der kleinen Kapelle, um die Leute zu begrüßen und ihnen die Hand zu geben. Schwester Roothoof half Johannes, dessen Augen verbunden waren, mit den anderen hinüberzugehen, um mit dem geliebten Propheten zu sprechen.

    Präsident Smith nahm den blinden Jungen an der Hand, nahm ihm ganz sanft den Verband ab und sah Johannes in die schmerzenden Augen. Der Prophet segnete Johannes und verhieß ihm, er werde wieder sehen können.

    Zuhause angekommen, nahm die Mutter Johannes den Verband ab, um seine Augen zu baden, wie der Arzt es angewiesen hatte. Als sie den Verband abnahm, rief Johannes voller Freude aus: ,Oh Mama, meine Augen sind wieder gut. Ich kann ganz prima sehen – und ganz weit. Und es tut überhaupt nicht mehr weh!‘“ („Präsident Smith Took Him by the Hand“, Friend, August 1973, Seite 36).

    • Welche geistige Gabe erhielt Johannes Roothoof? (Den Glauben, geheilt zu werden.) Was ermöglichte es Johannes, geheilt zu werden? (Er strebte nach der Gabe des Heilens und glaubte daran, daß der Prophet die Gabe hatte, ihn zu heilen.)

Zum Abschluß

Zeugnis

Bezeugen Sie, daß jeder von uns Gaben des Geistes besitzt, die der himmlische Vater uns gegeben hat. Bringen Sie Ihre Dankbarkeit für die Gaben, die Ihnen gegeben wurden, zum Ausdruck. Erzählen Sie, falls es angebracht ist, wie Sie einmal eine geistige Gabe, die Sie erhalten haben, genutzt haben (oder laden Sie jemand anders ein, von einer solchen Erfahrung zu erzählen). Machen Sie den Kindern bewußt, welche großartigen Möglichkeiten Sie haben, Gutes zu tun, indem sie die Gaben des Geistes, die ihnen gegeben wurden, entdecken und nutzen.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Apostelgeschichte 28:1–11 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.