Lektion 47: Das Priestertum kann ein Segen für unser Leben sein (Lektion zur Vorbereitung auf das Priestertum)

Leitfaden 7: Neues Testament, (1997), 171–75


Ziel

Diese Lektion wurde verfaßt, um den elfjährigen Kindern zu helfen, die Segnungen und Aufgaben des Priestertums zu verstehen. Sie soll unterrichtet werden, bevor das erste Kind in Ihrer Klasse zwölf wird.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Lesen Sie gebeterfüllt das Zeugnis des Propheten Joseph Smith in Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:29–54, 59, 66–72; Lehre und Bündnisse 13 einschließlich der Überschrift und Lehre und Bündnisse 121:34–46.

  2. 2.

    Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII). Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  3. 3.

    Sie brauchen:

    1. a.

      Ein Buch Mormon für jedes Kind.

    2. b.

      Lehre und Bündnisse.

    3. c.

      Eine Lichtquelle, beispielsweise eine Taschenlampe, eine Glühbirne oder eine Laterne.

    4. d.

      Bild 6-51, „Ordinierung zum Priestertum“ (62341 150); Bild 6-48, „Der auferstandene Jesus Christus“ (Bild 239 in Bilder zum Evangelium, 62187 150); Bild 6-52, „Johannes der Täufer bringt das Aaronische Priestertum“ (Bild 407 in Bilder zum Evangelium, 62013 150).

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Zeigen Sie einen Gegenstand, der Licht erzeugt.

  • Was ist notwendig, damit dieser Gegenstand Licht erzeugen kann? Wenn Sie eine Taschenlampe haben, zeigen Sie, daß sie Batterien, eine Glühbirne und einen Schalter braucht, die alle richtig funktionieren müssen, damit die Taschenlampe Licht erzeugen kann. Eine Glühbirne braucht intakte Drähte und muß in eine Fassung geschraubt werden, die mit einer Stromquelle verbunden ist. Außerdem muß ein Schalter betätigt werden, damit der Strom fließen kann.

Bitten Sie die Jungen in Ihrer Klasse aufzustehen. Diese Jungen haben die Möglichkeit, das Priestertum zu empfangen, das eine weitaus größere Macht hat als Strom, denn es ist die Macht und Vollmacht, in Gottes Namen zu handeln. Durch diese Macht können die Kinder des himmlischen Vaters getauft werden und andere heilige Handlungen der Kirche empfangen. Damit ein Junge diese Macht jedoch empfangen und so gebrauchen kann, wie Gott es vorgesehen hat, muß er würdig und richtig vorbereitet sein.

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand von Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:29–54,59, 66–72 wie Joseph Smith die goldenen Platten erhielt und wie er zum Aaronischen Priestertum ordiniert wurde. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Zeigen Sie dabei auch die entsprechenden Bilder. Vielleicht müssen Sie mit den Kindern kurz die Ereignisse wiederholen, die dazu führten, daß Joseph Smith die goldenen Platten erhielt.

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder selbst neue Erkenntnisse gewinnen.

  • Warum hätte Joseph Smith nicht unmittelbar nach der ersten Vision die goldenen Platten übersetzen, das Priestertum empfangen und die Kirche gründen können? (Er war nicht vorbereitet; er mußte an Weisheit und Erkenntnis zunehmen.)

  • Was war die erste große Aufgabe, die der Herr dem Joseph Smith übertrug? (Die goldenen Platten zu übersetzen, damit wir das Buch Mormon haben konnten.)

  • Was tat Joseph Smith an dem Abend, als ihm der Engel Moroni zum erstenmal erschien? (Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:29–30.) Wie oft erschien Moroni Joseph Smith, ehe dieser die goldenen Platten zum erstenmal sah? (Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:30, 44–49; viermal.) Warum wiederholte Moroni wohl seine erste Botschaft noch dreimal?

  • Welche Anweisungen erhielt Joseph Smith sonst noch, ehe er damit beginnen konnte, die goldenen Platten zu übersetzen? (Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:53–54.) Wie trugen diese Anweisungen dazu bei, Joseph Smith auf die anderen großen Werke vorzubereiten, die er vollbringen sollte? Was tut ihr, um euch auf eure Zukunft vorzubereiten?

  • Welche besondere Verpflichtung nehmen die meisten jungen Männer der Kirche mit zwölf Jahren auf sich? (Sie erhalten das Aaronische Priestertum und werden zum Diakon ordiniert.)

  • Wie erhielt Joseph Smith das Aaronische Priestertum? (Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:68–70.) Wie erhält heute ein junger Mann das Aaronische Priestertum? (Er wird nach seiner Würdigkeit befragt und durch Händeauflegen von einem Mann ordiniert, der die Vollmacht hat, ihn zu ordinieren.)

  • Wie sollen sich Jungen darauf vorbereiten, das Priestertum zu erhalten? Wie sollen sich Mädchen darauf vorbereiten, die Segnungen des Priestertums zu empfangen? (Jungen und Mädchen bereiten sich auf dieselbe Weise vor. Sie beten, haben Glauben, lernen von Eltern und Lehrern das Evangelium, führen ein würdiges Leben, halten die Gebote, dienen anderen, achten einander und sind ehrlich.) (Siehe den 4. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

  • Welche Aufgaben haben die Diakone in der Kirche? (LuB 20:59.) Wie erfüllen sie ihre Aufgaben? (Das Abendmahl austeilen, das Fastopfer entgegennehmen, in der Abendmahlsversammlung als Bote für den Bischof fungieren, ein gutes Beispiel geben.)

  • Wer war der erste, der jemals das Abendmahl austeilte? (Jesus Christus.) Warum ist das Abendmahl so heilig? (Es ist eine heilige Handlung, die das Opfer darstellt, das Jesus Christus für jeden von uns gebracht hat.)

    Lesen Sie das folgende Zitat von Elder Jeffrey R. Holland vor, oder lassen Sie ein Kind es vorlesen: „Wir bitten euch, die jungen Brüder des Aaronischen Priestertums, die Sinnbilder des Sühnopfers würdig und andächtig vorzubereiten, zu segnen und auszuteilen. Welch ein erstaunlicher Vorzug, welch heiliges Ver trauen wird euch schon in bemerkenswert jungen Jahren zuteil! Ich kann mir kein größeres Kompliment für euch denken. Wir haben euch sehr lieb. Lebt so gut ihr könnt, und seht so gut wie möglich aus, wenn ihr am heiligen Abendmahl des Herrn teilnehmt.“ (Der Stern, Januar 1996, Seite 62.)

  • Wie können wir das Priestertum ehren und unterstützen? (Berufungen von Priestertumsführern annehmen, anderen dienen, respektvoll von Führern der Kirche sprechen und für den Vater, die Brüder, sonstige Familienmitglieder und andere, die das Priestertum tragen, beten.) (Siehe den 3. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.) Wenn ihr das alles tut – wie kann das eurem Vater oder Bruder helfen, sein Priestertum zu ehren? Wie können sie euch dabei helfen, daß ihr euch darauf vorbereitet, das Priestertum oder die Segnungen des Priestertums zu empfangen?

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. 1.

    Schreiben Sie die folgenden Segnungen, die man durch das Priestertum erhält, jeweils auf eine Karte oder einen Zettel:

    • Einen Namen und einen Segen erhalten.

    • Getauft werden.

    • Die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

    • Einen Segen erhalten, wenn man krank ist.

    • Am Abendmahl teilnehmen.

    • Eine Mission erfüllen.

    • Im Tempel heiraten.

    Teilen Sie die Klasse in Gruppen ein, und geben Sie jeder Gruppe eine Karte. Bitten Sie die Kinder in jeder Gruppe, passende Erlebnisse zu erzählen, die sie selbst oder ihre Familie im Hinblick auf die Segnung gehabt haben, die auf der Karte steht.

  2. 2.

    Verdunkeln Sie das Klassenzimmer so gut wie möglich. Erzählen Sie den Kindern dann die Geschichte von einer Gruppe Touristen, die in eine tiefe, dunkle Höhle ging. Als sie in der Höhle waren, schaltete der Führer der Gruppe das Licht aus, wartete ein paar Minuten und forderte die Leute dann auf, mit der Hand in Richtung Ausgang zu zeigen. Als das Licht wieder eingeschaltet wurde, zeigten die Leute in alle möglichen Richtungen.

    Machen Sie das Klassenzimmer wieder hell. Lesen Sie das folgende Zitat von Elder Robert D. Hales vor: „Wenn die Vollmacht des Priestertums nicht auf Erden wäre, könnte der Widersacher ungehindert herrschen und regieren. Es gäbe keine Gabe des Heiligen Geistes, der uns führt und erleuchtet, keine Propheten, die im Namen des Herrn sprechen, keine Tempel, wo wir heilige, ewige Bündnisse schließen können, keine Vollmacht, zu segnen und zu taufen, zu heilen und zu trösten. … Es gäbe kein Licht, keine Hoffnung – nur Finsternis.“ (Der Stern, Januar 1996, Seite 28.)

  3. 3.

    Erzählen Sie, was eine Familie tat, um ihren Vater in seiner Priestertumsberufung zu unterstützen, oder lesen Sie die Begebenheit vor:

    „Ich saß [bei einer Generalkonferenz vor vielen Jahren] neben den sechs Kindern von Ezra Taft Benson, denn ich teilte mit einer seiner Töchter ein Zimmer im Studentenwohnheim. Mein Interesse nahm zu, als Präsident McKay sich erhob und den nächsten Sprecher ansagte. Respektvoll blickte ich auf Elder Benson, der nun zum Mikrophon schritt. Ich sah ihn zum erstenmal. Er war groß, über einen Meter achtzig, besaß einen Doktortitel und war als Landwirtschaftsminister der Vereinigten Staaten von Amerika und als besonderer Zeuge des Herrn international bekannt. Er machte einen heiteren und gelassenen Eindruck; er hatte ja auch schon vor vielen Menschen überall auf der Welt gesprochen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Arm. Ein kleines Mädchen beugte sich zu mir herüber und flüsterte mir mit eindringlicher Stimme zu: ,Bete für Vati.‘

    Ich war ziemlich überrascht und dachte: Das soll ich ja wohl jetzt weitergeben, aber ich weiß nicht recht, was ich sagen soll. ,Bete für Elder Benson‘ oder ,Du sollst jetzt für deinen Vater beten‘? Ich spürte jedoch, wie dringlich dieses Anliegen war und flüsterte meinem Nachbarn einfach zu: ,Bete für Vati.‘

    Dieser Satz ging durch die ganze Reihe, bis hin zu Schwester Benson, die schon den Kopf geneigt hatte.

    Wie oft mußte ich seitdem an diesen Satz denken ,Bete für Vati‘, den Patriarchen der Familie. Bete für ihn, wenn er seine Berufung als Distriktspräsident oder als Heimlehrer erfüllt. Bete für ihn, wenn er eine Aufgabe in einem Verein übernimmt, wenn sein Geschäft gutgeht oder sein Gehalt gekürzt wird. Bete, wenn er dir am Familienabend einen Rat gibt. Bete für Vati, wenn er Überstunden macht, damit Jürgen auf Mission und Franziska zur Universität gehen können. Bete für ihn, wenn er in der Abendmahlsversammlung eine Ansprache hält oder Mutti einen Segen gibt, damit sie wieder gesund wird. Bete auch für ihn, wenn er abends müde und enttäuscht nach Hause kommt. Bete für Vati in allem, was er tut, im Großen und im Kleinen.

    Seit jenem Erlebnis sind viele Jahre vergangen und viele Generalkonferenzen haben stattgefunden. Jedesmal, wenn Präsident Benson gesprochen hat, kam mir in den Sinn: ,In diesem Augenblick sind seine Kinder, die über den ganzen Kontinent verstreut leben, im Gebet für ihren Vater vereint.‘

    Und mir ist bewußt geworden, daß der kurze Satz, der damals vor [vielen] Jahren durch die Reihe ging, der wichtigste für eine Familie ist. Mit welch großer Kraft und welchem Glauben kann der Mann täglich den Anforderungen des Lebens entgegensehen, wenn irgendwo auf der Welt seine Tochter oder sein Sohn flüstern: ,Bete für Vati!‘“ (Elaine McKay, “Pray for Dad,” New Era, Juni 1975, Seite 33.)

  4. 4.

    Wenn wir nach dem Evangelium leben, sind wir vorbereitet, die Aufgaben des Priestertums anzunehmen und uns der Segnungen des Priestertums zu erfreuen. Lesen Sie „Meine Evangeliumsrichtlinien“ (auf der Rückseite der Broschüre (Meine Leistungstage, 35317 150) vor, wobei Sie nach jeder Richtlinie eine Pause machen, damit die Kinder darüber nachdenken können, wie gut sie nach diesem Grundsatz leben. Wenn Sie die Liste vorgelesen haben, können Sie sie anhand von Illustrationen, Stichwörtern oder Pantomime wiederholen.

    Meine Evangeliumsrichtlinien

    1. 1.

      Ich denke an mein Taufbündnis und höre auf den Heiligen Geist.

    2. 2.

      Ich bin dem himmlischen Vater, anderen Menschen und mir selbst gegenüber ehrlich.

    3. 3.

      Ich suche mir gute Freunde und bin freundlich zu meinen Mitmenschen.

    4. 4.

      Ich kleide mich anständig, um zu zeigen, daß ich den himmlischen Vater und mich selbst achte.

    5. 5.

      Ich befasse mich nur mit Büchern und Filmen, die dem himmlischen Vater wohlgefällig sind.

    6. 6.

      Ich höre mir nur Musik an, die dem himmlischen Vater wohlgefällig ist.

    7. 7.

      Ich gebrauche den Namen des himmlischen Vaters und Jesu Christi mit Ehrfurcht. Ich fluche nicht und benutze keine unanständigen Ausdrücke.

    8. 8.

      Ich halte meinen Geist und Körper heilig und rein.

    9. 9.

      Ich nehme nichts zu mir, was mir schaden kann.

    10. 10.

      Ich tue am Sabbat das, was mir hilft, dem himmlischen Vater nahe zu sein.

    11. 11.

      Ich wähle das Rechte. Ich weiß, daß ich umkehren kann, wenn ich einen Fehler gemacht habe.

    12. 12.

      Ich lebe jetzt so, daß ich einmal würdig bin, in den Tempel und auf Mission zu gehen.

    13. 13.

      Ich befolge den Plan, den der himmlische Vater für mich hat.

  5. 5.

    Lesen Sie das folgende Zitat von Präsident Gordon B. Hinckley, dem 15. Präsidenten der Kirche, vor: „Die Kirche gehört nicht dem Präsidenten. Ihr Haupt ist der Herr Jesus Christus, dessen Namen ein jeder von uns [mit der Taufe] auf sich genommen hat. In diesem großen Werk sind wir alle gemeinsam tätig. Wir sind hier, um den Vater in seinem Werk und seiner Herrlichkeit zu unterstützen, nämlich ,die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen‘ (Mose 1:39). Ihre Obliegenheiten sind in Ihrem Wirkungskreis genauso wichtig, wie meine Obliegenheiten es in meinem Wirkungskreis sind. Keine Berufung in der Kirche ist gering oder unbedeutend. Jeder von uns wirkt bei der Ausübung seiner Pflichten auf das Leben anderer Menschen ein.“ (Der Stern, Juli 1995, Seite 64.)

  6. 6.

    Singen Sie „Das Priestertum“ (Liederbuch für Kinder, Seite 60), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Sie können Zeugnis davon geben, daß das Priestertum wiederhergestellt wurde und daß es die Vollmacht ist, für Gott zu handeln. Ermutigen Sie die Jungen, jetzt so zu leben, daß sie würdig sind, das Aaronische Priestertum zu tragen, und ermutigen Sie alle Kinder, so zu leben, daß sie würdig sind, alle Segnungen des Priestertums zu empfangen. Ermutigen Sie die Kinder auch, die Priestertumsführer zu ehren und zu unterstützen.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Lehre und Bündnisse 121:34–46 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.