Ich kann nett und freundlich sein

Primarvereinigung Leitfaden 2: Wähl das Rechte A, 1996


Zweck

Jedes Kind ermutigen, zu anderen nett und freundlich zu sein.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Lesen Sie gebeterfüllt Lukas 10:25–37 und Johannes 13:34,35; 15:12. Siehe auch Matthäus 22:36–40 und Grundbegriffe des Evangeliums (31110 150), 30. Kapitel.

  2. 2.

    Bereiten Sie sich vor, das Lied „Jesus sagt: Habt alle lieb“ (Sing mit mir, B-51) zu singen oder den Text vorzutragen. Der Text steht hinten im Leitfaden.

  3. 3.

    Sie brauchen:

    1. a)

      die Bibel

    2. b)

      folgende Ausschneidefiguren: 2-1, „Verletzter“; 2-2, „Priester“; 2-3, „Levit“; 2-4, „Samariter“

  4. 4.

    Bereiten Sie weitere Aktivitäten aus dem Abschnitt „Zur Vertiefung“ vor, die Sie verwenden wollen.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Falls Sie den Kindern letzten Sonntag einen Auftrag gegeben haben, so fragen Sie jetzt nach. Vielleicht möchten Sie die Kinder erzählen lassen, wie sie in der vergangenen Woche mit anderen geteilt haben.

Jesus Christus hat uns gelehrt, zu jedem nett und freundlich zu sein

Aufmerksamkeit wecken

Zeigen Sie den Kindern die Karte vom heiligen Land (siehe Ende der Lektion).

• Was ist das? (Eine Karte.)

Wenn die Kinder nicht wissen, was eine Karte ist, dann erklären Sie, daß auf einer Karte ein bestimmtes Gebiet, beispielsweise ein Land oder eine Stadt, aufgezeichnet ist. Die Karte zeigt uns, wie wir von einem Ort zum anderen gelangen können. Zeigen Sie auf einige Bereiche der Karte, beispielsweise wo das Land, das Meer oder Flüsse eingezeichnet sind.

Erklären Sie, daß diese Karte das heilige Land darstellt, wo Jesus Christus gelebt hat, als er auf der Erde war.

Zeigen Sie Judäa. Erklären Sie, daß die Menschen, die in diesem Teil des heiligen Landes lebten, Juden genannt wurden.

Zeigen Sie Samarien. Erklären Sie, daß die Menschen, die in Samarien lebten, Samariter genannt wurden.

Erklären Sie, daß sich die Juden und die Samariter zur Zeit Jesu nicht gut verstanden und sich gegenseitig nicht leiden konnten. Die Juden dachten, sie seien besser als die Samariter. Ein Jude hätte nie im Haus eines Samariters gegessen oder etwas gegessen, was ein Samariter zubereitet hatte. Die Juden verachteten die Samariter so sehr, daß sie, wenn sie nach Galiläa reisen wollten (zeigen Sie Galiläa), um Samarien herum gingen, obwohl der Weg durch Samarien viel kürzer war. Zeigen Sie, wieviel weiter der Weg um Samarien herum ist im Vergleich zu dem Weg durch Samarien.

Geschichte aus der Schrift/ Ausschneidebilder

Erklären Sie: Als Jesus Christus auf der Erde war, erzählte er oft Geschichten, um den Menschen seine Lehren begreiflich zu machen. Eine seiner Geschichten handelte von einem Samariter.

Erzählen Sie aus Lukas 10:30–37 die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Bitten Sie einige Kinder, Ihnen dabei zu helfen, die Ausschneidebilder zum richtigen Zeitpunkt hochzuhalten.

Betonen Sie beim Erzählen der Geschichte folgendes:

  1. 1.

    Der verletzte Mann wollte von Jerusalem nach Jericho gehen (zeigen Sie die beiden Städte auf der Karte).

  2. 2.

    Der erste Mann, der einfach vorbeiging, ohne zu helfen, war ein jüdischer Priester. Die Priester arbeiteten im Tempel und man hielt sie für rechtschaffene und heilige Männer.

  3. 3.

    Der zweite Mann, der einfach vorbeiging, ohne zu helfen, war ein Levit. Auch die Leviten arbeiteten im Tempel und waren in der jüdischen Religion bedeutende Männer.

  4. 4.

    Der dritte Mann war ein Samariter. Er half dem Verletzten.

Erklären Sie, daß dieser Samariter der barmherzige Samariter genannt wird, weil er so hilfsbereit war.

Sammeln Sie die Ausschneidebilder wieder ein.

Nachspielen der Geschichte

Lassen Sie einige Kinder die Geschichte vom barmherzigen Samariter nachspielen. Oder spielen Sie mit allen Kindern „Die Reise nach Jericho“, und zwar folgendermaßen:

Ein Kind legt sich auf den Boden oder sitzt auf einen Stuhl; dabei tut es so, als ob es verletzt wäre. Sie und die Kinder tun so, als ob sie die Straße nach Jericho hinabgingen. Die Kinder sollen Ihnen folgen und das tun, was Sie tun. Spielen Sie zunächst den Priester, der die Straße entlanggeht. Gehen Sie im Zimmer umher. Plötzlich sehen Sie jemanden am Straßenrand liegen. Er ist schwer verletzt.

• Was hat der Priester getan?

Gehen Sie auf die andere Straßenseite, um zu zeigen, daß Sie dem Verletzten nicht helfen wollen.

Spiel

en Sie dann den Leviten. Gehen Sie im Zimmer umher. Sie sehen jemand am Straßenrand liegen. Seine Kleider sind gestohlen worden und er ist schwer verletzt.

• Was hat der Levit getan?

Halten Sie an, und betrachten Sie den Verletzten. Setzen Sie dann Ihre Reise fort, ohne ihm zu helfen.

Spiel

en Sie nun den Samariter. Gehen Sie im Zimmer umher. Sie sehen jemand am Straßenrand liegen, der schwer verletzt ist.

• Was hat der Samariter getan?

Stellen Sie die Handlungsweise des Samariters dar. (Falls Ihre Klasse groß ist, können Sie einige Kinder beauftragen, die verschiedenen Hilfsdienste darzustellen.) Reinigen Sie die Wunden des Mannes, legen Sie ihn auf den Esel, bringen Sie ihn zu einer Herberge, versprechen Sie dem Wirt, daß Sie für alles aufkommen werden, was der Mann braucht.

Sagen Sie den Kindern, daß sie nun, nachdem sie sich um den Verletzten gekümmert haben, auf ihren Platz zurückkehren können. Bitten Sie sie, sich nun zu setzen und die Hände still in den Schoß zu legen.

Besprechen

• Welcher Mann war freundlich und hilfsbereit?

• Welcher Mann tat das, was der Erretter von ihm erwartete?

Erklären Sie: Nachdem Jesus diese Geschichte erzählt hatte, sagte er, daß wir so sein sollen wie der barmherzige Samariter und zu allen Menschen nett und freundlich sein sollen.

Wir können andere freundlich behandeln

Erklären Sie, daß es nicht immer leicht ist, zu jedem nett und freundlich zu sein, vor allem, wenn uns jemand ärgert oder unfreundlich zu uns ist.

Geschichte

Erzählen Sie mit Ihren eigenen Worten die folgende Geschichte von einem Mädchen, das etwas Wichtiges lernte, als ein anderes Kind unfreundlich zu ihm war. Bitten Sie die Kinder, darauf zu achten, wie das Mädchen sein Problem löste.

Lisa und Tommy waren Freunde und spielten gern miteinander. An einem Nachmittag fingen sie jedoch an zu streiten. Lisa gab Tommy einen Schimpfnamen, und Tommy schubste Lisa auf den Boden. Als sie anfing zu weinen, schnitt er ihr eine Grimasse.

• Was würdet ihr tun, wenn ihr Lisa wärt?

Lisa ging zu ihrem Vater. Sie wußte, er würde ihr helfen. Lisa sagte ihrem Vater, daß Tommy sie geschubst hatte und gemein gewesen war. Sie wollte, daß ihr Vater hinausging und Tommy bestrafte.

Lisas Vater meinte, Tommy zu bestrafen sei vielleicht nicht ganz das Richtige. Statt dessen solle Lisa in die Küche gehen und zwei Marmeladenbrote schmieren. Dann solle sie Tommy eines der Brote bringen. Wenn sie das tue, sagte Lisas Vater, dann hätte sie einen Freund statt einen Feind.

Lisa tat, was ihr Vater vorgeschlagen hatte. Als sie wieder hinausging und Tommy das Marmeladenbrot anbot, schaute er sie kurz an und nahm dann das Brot. Tommy und Lisa lächelten sich an und setzten sich hin, um das Brot zu essen. Sie waren wieder Freunde. (Nach: Lucile C. Reading, „A Piece of Bread and Jam“, Children’s Friend, Apr. 1967, S.13.)

Besprechen

• Was wollte Lisa tun, nachdem Tommy sie geschubst hatte?

• Was ist unsere erste Reaktion, wenn jemand unfreundlich zu uns ist?

• Was geschah, als Lisa zu Tommy freundlich war?

• Was wäre geschehen, wenn Lisa nicht freundlich gewesen wäre?

Erinnern Sie die Kinder, daß Jesus möchte, daß wir zu anderen freundlich sind, selbst wenn sie nicht freundlich zu uns sind.

Schriftstelle

Zeigen Sie die Bibel, und lesen Sie Johannes 15:12 vor. Erklären Sie, daß Jesus Christus diese Worte gesprochen hat. Er hat uns geboten, daß wir einander lieben sollen. Wenn wir nett und freundlich zueinander sind, dann zeigen wir unsere Liebe.

Lied

Singen Sie mit den Kindern „Jesus sagt: Habt alle lieb“, oder sagen Sie gemeinsam den Text auf. Weisen Sie darauf hin, daß dieses Lied uns daran erinnern kann, nett und freundlich zu sein und das zu tun, was Jesus möchte.

Besprechen

Beschreiben Sie verschiedene Situationen, in denen ein Kind sich dafür entscheiden kann, nett und freundlich zu sein. Fragen Sie die Kinder, was sie in der jeweiligen Situation tun würden. Erinnern Sie sie an die Worte des Liedes, wenn sie nicht recht wissen, wie sie reagieren sollen. Verwenden Sie die folgenden oder eigene Beispiele:

  1. 1.

    Ihr geht gerade die Straße entlang, da seht ihr, daß jemand vom Fahrrad gestürzt ist. Als ihr näher kommt, seht ihr, daß es ein Junge ist, der euch immer ärgert. Sein Hosenbein hat sich in der Fahrradkette verfangen. Er kann allein nicht loskommen.

    • Was könnt ihr tun? Wie könnt ihr freundlich zu dem Jungen sein?

  2. 2.

    Ihr habt für nächste Woche eine ganz tolle Geburtstagsparty geplant. Ihr wollt alle Kinder in der Nachbarschaft einladen, bis auf ein Mädchen. Sie ist neu zugezogen. Sie lächelt nie, und es macht keinen großen Spaß, mit ihr zu spielen.

    • Was könnt ihr tun? Wie könnt ihr freundlich zu dem Mädchen sein?

  3. 3.

    Beim Spielen mit euren Freunden seid ihr hingefallen. Ein Freund hat euch ausgelacht und gesagt, ihr seid schusselig. Jetzt ist euer Freund hingefallen und weint.

    • Was könnt ihr tun? Wie könnt ihr zu eurem Freund freundlich sein?

  4. 4.

    Ein Junge in eurer Klasse kann nur mit Hilfe von Krücken gehen. Wenn alle Kinder nach draußen rennen, um im Schulhof zu spielen, bleibt er immer zurück, weil er nur langsam vorwärtskommt. Er sitzt oft ganz allein da und schaut zu, wie die anderen Ball spielen.

    • Was könnt ihr tun? Wie könnt ihr nett und freundlich zu dem Jungen sein?

Zusammenfassung

Wiederholung

Lassen Sie die Kinder die Lektion wiederholen, indem sie die folgenden Fragen beantworten:

• Was haben wir heute gelernt?

• Warum ist es wichtig, nett und freundlich zu sein?

• Wenn wir nett und freundlich sind, wessen Beispiel folgen wir dann?

Schriftstelle

Lesen Sie Johannes 13:34,35 vor. Erklären Sie den Kindern, daß wir, wenn wir andere lieben und freundlich zu ihnen sind, zeigen, daß wir Jünger Jesu Christi sind (ihm nachfolgen).

Zeugnis

Bezeugen Sie den Kindern, daß Jesus möchte, daß wir anderen unsere Liebe zeigen, indem wir nett und freundlich sind. Erinnern Sie die Kinder, daß wir zu jedem nett und freundlich sein sollen, selbst zu denen, die uns nicht immer freundlich behandeln. Bezeugen Sie, wie wichtig es ist, daß wir Jesus nachfolgen, indem wir uns entscheiden, nett und freundlich zu sein.

Ermutigen Sie die Kinder, sich in der kommenden Woche ganz besonders anzustrengen, zu anderen nett und freundlich zu sein. Sagen Sie ihnen, daß sie an das Lied „Jesus sagt: Habt alle lieb“ denken können, wenn sie überlegen müssen, wie sie jemand behandeln sollen. Bitten Sie sie, darauf zu achten, was geschieht, wenn sie nett und freundlich sind. Schlagen Sie vor, daß sie im nächsten Unterricht von ihren Erfahrungen berichten.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.

Zur Vertiefung

Wählen Sie aus den folgenden Vorschlägen diejenigen aus, die sich am besten für die Kinder in Ihrer Klasse eignen. Sie können sie im Unterricht selbst oder als Wiederholung oder Zusammenfassung verwenden. Weitere Anregungen dazu siehe „Der Unterricht“ in „Für den/die Lehrer(in)“.

  1. 1.

    Teilen Sie Papier und Stifte an die Kinder aus und lassen Sie die Kinder ein Bild davon malen, wie sie anderen ihre Liebe zeigen, indem sie nett und freundlich sind. Schreiben Sie dann auf jedes Bild: Ich kann zu anderen nett und freundlich sein.

  2. 2.

    Singen Sie mit den Kindern „Güte beginnt bei mir“ (Sing mit mir, B-49), oder sagen Sie gemeinsam den Text auf.

    O, ich möchte gut zu jedem sein,
    zu allen Menschen hier.
    Darum sag’ ich mir selbst, denk immer dran:
    Güte beginnt bei mir!

    Helfen Sie den Kindern zu überlegen, zu wem sie nett und freundlich sein können (jemand aus der Familie, Freunde oder Klassenkameraden) und wie sie nett und freundlich zu ihnen sein können. Machen Sie den Kinder auch begreiflich, wie wichtig es ist, daß wir auch zu denen nett und freundlich sind, die nicht nett und freundlich zu uns sind oder die ganz anders sind als wir.

  3. 3.

    Singen Sie mit den Kindern „Wie schön ist Herzensgüte“ (Sing mit mir, B-1), oder sagen Sie gemeinsam den Text auf.

    Wie schön ist Herzensgüte,
    sie bringt uns Glück und Freud,
    drum bin zu guten Taten
    ich bereit.

    Nachdem Sie das Lied gesungen oder den Text aufgesagt haben, binden Sie jedem Kind ein Stück Faden oder Wolle um den Finger oder das Handgelenk. Erklären Sie den Kindern, daß der Faden sie daran erinnern soll, zu jedem nett und freundlich zu sein. Schlagen Sie vor, daß die Kinder den Faden oder die Wolle bis zum Ende der PV am Finger (oder Handgelenk) lassen.