Ich bin ein Kind Gottes

Primarvereinigung Leitfaden 2: Wähl das Rechte A, 1996


Zweck

Jedem Kind bewußtmachen, daß der himmlische Vater jeden von uns liebt, weil wir seine Kinder sind.

Vorzubereiten

  1. 1.

    Lesen Sie gebeterfüllt Psalm 82:6. Siehe auch Hebräer 12:9, Mose 1:39 und Grundbegriffe des Evangeliums (31110 150), 2. Kapitel.

  2. 2.

    Fertigen Sie eine Kette aus Papierpuppen an, indem Sie ein Blatt Papier wie eine Ziehharmonika falten (siehe Abbildung). Zeichnen Sie nun auf das so gefaltete Papier den halben Umriß einer Puppe. Achten Sie beim Ausschneiden darauf, daß Sie den gefalteten Rand an den Stellen, wo der Körper bzw. die Hand der Puppe sich befindet, nicht abschneiden. Beim Auseinanderziehen des Papierstreifens halten sich die Puppen dann an den Händen. Vielleicht möchten Sie die Puppen in der Klasse ausschneiden, so daß die Kinder zusehen können. Sie können auch für jedes Kind eine Papierpuppenkette ausschneiden.

  3. 3.

    Bereiten Sie drei Wortstreifen vor:

    Geist

    Körper

    Familie

  4. 4.

    Bereiten Sie sich vor, das Lied „Der Vater im Himmel liebt mich“ (Sing mit mir, B-59) und „Ich bin ein Kind des Herrn“ (Sing mit mir, B-76) zu singen oder den Text vorzutragen. Der Text von „Ich bin ein Kind des Herrn“ steht hinten im Leitfaden.

  5. 5.

    Sie brauchen:

    1. a)

      die Bibel

    2. b)

      einen kleinen Spiegel

    3. c)

      einen Fingerhandschuh (notfalls genügt auch ein Bild oder eine Zeichnung von einem Handschuh)

    4. d)

      Bild 2-2, „Familie mit Baby“ (62307) oder ein Foto von einem neugeborenen Baby

  6. 6.

    Bereiten Sie weitere Aktivitäten aus dem Abschnitt „Zur Vertiefung“ vor, die Sie verwenden wollen.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Falls Sie den Kindern letzten Sonntag einen Auftrag gegeben haben, so fragen Sie jetzt nach. Sie können sie erzählen lassen, was sie erlebt haben, wenn sie sich die Frage gestellt haben: „Was möchte Jesus, daß ich tue?“

Wer bin ich?

Aufmerksamkeit wecken

Fragen Sie:

• Wer bin ich?

Nennen Sie, nachdem die Kinder geantwortet haben, Ihren vollständigen Namen.

Zeigen Sie auf jedes Kind, und fragen Sie: „Wer bist du?“ Lassen Sie jedes Kind seinen Namen sagen. Erklären Sie, daß jeder von uns einzigartig ist.

Besprechen

Zeigen Sie Bild 2-2, „Familie mit Baby“. Lassen Sie die Kinder die einzelnen Familienmitglieder benennen, oder zeigen Sie ein Bild von einem neugeborenen Baby.

• Wie alt ist dieses Baby wohl?

• Wo hat das Baby gelebt, ehe es auf die Welt gekommen ist?

Erklären Sie, daß wir alle beim Vater im Himmel gelebt haben, ehe wir auf die Erde gekommen sind. Wir sind seine Kinder. Darum nennen wir ihn auch unseren himmlischen Vater. Wir haben auch bei unserer himmlischen Mutter und bei allen anderen Kindern des himmlischen Vaters gelebt. Jeder, der auf die Welt kommt, ist ein Kind des himmlischen Vaters. Wir können uns nicht daran erinnern, daß wir beim himmlischen Vater gelebt haben, aber wir wissen, daß wir seine Kinder sind, weil wir es in den heiligen Schriften lesen können.

Schriftstelle

Lesen Sie den letzten Teil von Psalm 82:6 vor, und zwar ab ihr alle, und fügen Sie nach Söhne „und Töchter“ ein. Erklären Sie, daß mit dem Höchsten der himmlische Vater gemeint ist.

Sagen Sie, daß alle treuen Geistkinder des himmlischen Vaters auf die Erde kommen wollen. Viele seiner Geistkinder sind schon auf die Welt gekommen, doch es gibt auch viele andere, die noch darauf warten.

Wir haben einen Geist

Besprechen

Zeigen Sie den Wortstreifen „Geist“.

Sagen Sie den Kindern, daß wir, als wir im Himmel gelebt haben, bevor wir auf die Erde gekommen sind, keinen Körper aus Fleisch und Knochen hatten. Wir waren ein Geist.

• Was ist ein Geist?

Erklären Sie, daß unser Geist der Teil von uns ist, der uns lebendig macht.

• Was meint ihr, wie ihr als Geist ausgesehen habt?

Reichen Sie einen kleinen Spiegel herum, so daß jedes Kind sich betrachten kann. Fragen Sie die Kinder, ob der Spiegel ihnen zeigt, wie sie als Geist ausgesehen haben.

Erläutern Sie, daß unser Geist wie unser natürlicher Körper aussieht. Ein Geist hat also Augen, Ohren, Arme und Beine.

Anschauungsunterricht

Legen Sie einen Handschuh auf den Tisch. Sagen Sie, daß der Handschuh zwar wie eine Hand aussieht, sich aber nicht bewegen kann wie eine Hand, weil er nicht lebendig ist. Wenn man jedoch eine Hand in den Handschuh steckt, dann kann er sich bewegen. Stecken Sie die Hand in den Handschuh, und bewegen Sie die Finger. Erklären Sie, daß der Handschuh wie unser Körper ist, und die Hand ist wie unser Geist. Unser Körper kann sich nicht bewegen, wenn nicht unser Geist darin ist. Unseren Geist in unserem Körper kann man nicht sehen, so wie man die Hand im Handschuh nicht sehen kann. (Siehe Boyd K. Packer, Teach Ye Diligently, Salt Lake City, 1975, S. 231–233.)

Wir haben einen Körper

Besprechen

Zeigen Sie den Wortstreifen „Körper“.

Erklären Sie, daß wir, als wir zur Erde gekommen sind, einen physischen Körper erhalten haben. Lassen Sie die Kinder einige Körperteile nennen, wie die Augen, die Ohren, die Arme oder Beine.

• Was kann euer Körper alles?

Bewegungsspiel

Lassen Sie die Kinder sagen und zeigen, was ihr Körper alles kann, beispielsweise springen, hüpfen, wackeln, sprechen, krabbeln oder tanzen.

Zeigen Sie den Kindern die Kette aus Papierpuppen.

• Was haben wir mit den Papierpuppen gemeinsam? (Wir haben auch Arme, Beine und einen Kopf.)

• Was ist bei uns anders als bei den Papierpuppen? (Sie sind aus Papier; unser Körper ist aus Fleisch und Knochen. Sie sind nicht lebendig; wir sind lebendig. Sie sehen alle genau gleich aus; wir sehen alle verschieden aus.)

• Wie wäre es, wenn wir alle gleich aussehen würden?

Spiel

Bitten Sie die Kinder, immer dann aufzustehen, wenn Sie etwas sagen, das auf sie zutrifft. Sie sollen sich setzen, wenn das, was Sie sagen, nicht auf sie zutrifft. Sagen Sie dann etwas, was die Ähnlichkeiten und die Unterschiede der Kinder in Ihrer Klasse beschreibt, beispielsweise:

• Alle Mädchen stehen auf.

• Alle mit braunen Augen stehen auf.

• Alle, die eine Nase haben, stehen auf.

• Steht auf, wenn ihr blondes Haar habt.

Weisen Sie darauf hin, daß wir vieles gemeinsam haben, doch keine zwei Menschen genau gleich sind. Sagen Sie, daß der himmlische Vater es so vorgesehen hat, daß jeder von uns einen Körper erhält, der ähnlich ist wie der Körper von anderen, aber niemals genau gleich. Jeder von uns unterscheidet sich von allen anderen Menschen.

Wir haben eine Familie, die uns liebt

Lehrer(in)

Zeigen Sie den Wortstreifen „Familie“.

Sagen Sie den Kindern, daß der himmlische Vater uns so sehr liebt, daß er uns alle auf die Erde geschickt hat, damit wir einen Körper erhalten. Er hat uns in eine Familie geschickt, die für uns sorgt und uns vom himmlischen Vater und Jesus Christus erzählt.

Geschichte

Erzählen Sie die folgende Geschichte mit Ihren eigenen Worten:

Früh morgens brachen ein Junge und sein Vater zu einer langen Wanderung auf. Sie wollten fischen gehen. Sie packten also ihre Ausrüstung und machten sich auf den Weg zu einem wunderschönen kleinen See. Sie waren schon eine lange Zeit gewandert, als der Junge anfing müde zu werden und immer langsamer wurde.

Als der See in Sichtweite kam, lief der Vater schnell darauf zu, um sich das herrlich blaue Wasser anzusehen. Er dachte, sein Sohn würde nachkommen.

Als der Vater am See angekommen war, stellte er fest, daß sein Sohn gar nicht mitgekommen war. Er konnte seinen Sohn nirgends entdecken. Der Vater ließ die Angelrute fallen und suchte überall nach seinem Sohn. Er rief nach ihm so laut er konnte, aber sein Sohn antwortete nicht. Der Vater bekam Angst. Hatte sich sein Sohn verlaufen? Hatte er sich verletzt?

Der Vater kniete sich nieder, um zu beten. Er bat den himmlischen Vater, ihm zu helfen, seinen Sohn zu finden. Dann stand er auf und ging den Weg zurück. Bald fand er seinen Sohn. Er nahm ihn in den Arm und sagte ihm, wie lieb er ihn hatte. (Nach: Owen C. Bennion, „Turning the Heart of a Father“, Ensign, Mai 1971, S. 28–30.)

Besprechen

• Woher wußte der Junge, daß sein Vater ihn liebte? (Sein Vater ging mit ihm fischen; er suchte nach ihm, als er ihn nicht mehr sah; er betete für ihn und zeigte ihm, wie froh er war, daß er ihn wieder gefunden hatte.)

• Woher wißt ihr, daß eure Familie euch liebhat?

Sagen Sie, nachdem die Kinder geantwortet haben, daß unsere Eltern und Geschwister uns auf vielerlei Weise zeigen, daß sie uns liebhaben.

Wir haben einen himmlischen Vater, der uns liebt

Besprechen

• Wie könnt ihr wissen, daß der himmlische Vater euch liebt?

Lied

Sagen Sie den Kindern, daß der himmlische Vater uns liebt und möchte, daß wir glücklich sind. Er hat uns die wunderschöne Welt gegeben, in der wir leben. Singen Sie das Lied „Der Vater im Himmel liebt mich“, oder tragen Sie den Text vor. Helfen Sie dabei den Kindern, die entsprechenden Bewegungen zu machen.

Wenn hell dort vom Himmel (mit dem Armen zum Himmel zeigen) Vogelgesang (die Arme wie Flügel bewegen) am sonnigen Tag erklingt (Hand ans Ohr), wenn leise der Wind (wellenartige Bewegung mit den Händen) den Regen geschwind (die Finger bewegen sich wie Regentropfen) den durstigen Blümelein bringt, und wenn ich die Fliederblüten seh’ (so tun, als ob man an einer Blume riecht) und streichle die Rose sacht (so tun, als ob man eine Blume berührt), dann bin ich so froh in der herrlichen Welt (Arme und Hände weit ausstrecken), die der Vater für mich hat gemacht (sich selbst umarmen). Er gab mir die Augen, so kann ich sehn (auf die Augen zeigen) der Falter so bunte Zier (die Daumen berühren sich und die übrigen Finger bewegen sich wie Flügel).

Er gab mir auch Ohren, so kann ich hörn (auf die Ohren zeigen) den Zauberklang rings um mich her (Hand ans Ohr). Er gab mir mein Leben, Herz (aufs Herz zeigen) und Sinn (auf die Schläfe zeigen), drum dank’ ich ihm inniglich (Arme verschränken) für all seine Schöpfung, wozu ich gehör (Arme und Hände weit ausstrecken), ja ich weiß, Gott der Herr liebt auch mich (Hände aufs Herz).

Besprechen

• Was erinnert euch daran, daß der himmlische Vater euch liebt?

• Was für ein Gefühl habt ihr, wenn ihr wißt, daß ihr ein Kind des himmlischen Vaters seid und daß er euch liebt?

Zusammenfassung

Lied

Lassen Sie die Kinder den ersten Vers von „Ich bin ein Kind des Herrn“ singen. Sagen Sie den Kindern, daß Herr eine andere Bezeichnung für den himmlischen Vater ist.

Weisen Sie darauf hin, was das Lied uns sagt: Jeder von uns ist ein geliebtes Kind des himmlischen Vaters. Er hat für uns vorgesehen, daß wir auf die Erde kommen und einen Körper erhalten. Er hat auch vorgesehen, daß wir eine Familie haben, die uns liebt und uns belehrt, so daß wir einmal zu ihm zurückkehren können, um bei ihm zu leben.

Zeugnis

Bezeugen Sie, daß Sie wissen, daß der himmlische Vater uns liebt, weil er uns einen Körper gegeben hat, eine wunderschöne Welt und eine Familie, die uns liebt.

Ermutigen Sie die Kinder, beim Beten am Abend dem himmlischen Vater zu danken, daß sie zur Erde kommen konnten.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.

Zur Vertiefung

Wählen Sie aus den folgenden Vorschlägen diejenigen aus, die sich am besten für die Kinder in Ihrer Klasse eignen. Sie können sie im Unterricht selbst oder als Wiederholung oder Zusammenfassung verwenden. Weitere Anregungen dazu siehe „Der Unterricht“ in „Für den/die Lehrer(in)“.

  1. 1.

    Schneiden Sie die Papierpuppen auseinander, und geben Sie jedem Kind eine davon. Die Kinder dürfen die Puppen anmalen oder verzieren. Wenn dann alle fertig sind, dürfen sie einander die Puppen zeigen. Betonen Sie, wie verschieden und wie schön die Papierpuppen geworden sind. Erinnern Sie die Kinder daran, daß wir uns zwar ähnlich sind, daß es jedoch keine zwei Menschen gibt, die genau gleich sind.

  2. 2.

    Lassen Sie die Kinder im Kreis sitzen. Werfen Sie einem Kind ein Bohnensäckchen oder einen anderen weichen Gegenstand zu und stellen Sie eine Frage über die Lektion. Bitten Sie das Kind, die Frage zu beantworten und Ihnen dann das Säckchen zurückzuwerfen. Wiederholen Sie den Vorgang, bis jedes Kind zumindest eine Frage beantworten konnte. Sie können dabei die folgenden oder eigene Fragen verwenden:

    • Wo haben wir alle gelebt, ehe wir zur Erde gekommen sind? (Im Himmel.)

    • Mit wem haben wir dort gelebt? (Mit dem himmlischen Vater und Jesus Christus und allen anderen Menschen.)

    • Wo leben wir jetzt? (Auf der Erde.)

    • Wie sieht unser Geist aus? (Wie unser physischer Körper.)

  3. 3.

    Teilen Sie Papier und Blei- oder Buntstifte aus, und lassen Sie die Kinder Bilder zeichnen von etwas, was sie daran erinnert, daß der himmlische Vater sie liebt.

  4. 4.

    Lassen Sie die Kinder aufstehen und das Spiel „Der Lehrer sagt“ spielen. Erklären Sie: sie sollen das, wozu Sie sie auffordern, nur dann tun, wenn Sie zuvor „Der Lehrer sagt“ gesagt haben. Fordern Sie dann die Kinder auf, beispielsweise die Arme zu verschränken, ihre Schultern zu berühren, sich umzudrehen usw., wobei Sie manchmal davor „Der Lehrer sagt“ sagen und manchmal auch nicht. Wenn die Kinder Ihrer Aufforderung nachkommen, obwohl Sie nicht „Der Lehrer sagt“ gesagt haben, müssen sie sich bis zum Ende des Spiels setzen. Wiederholen Sie das Spiel, so oft Sie möchten.

    Erinnern Sie die Kinder daran, daß ihr Körper es ihnen ermöglicht, all diese Bewegungen auszuführen.