6: DANACH TRACHTEN, DAS WORT ZU ERLANGEN

"6: DANACH TRACHTEN, DAS WORT ZU ERLANGEN," Teil A: Ihre Berufung als Lehrer – Sich geistig vorbereiten, ()


Im Mai 1829, kurz nach der Wiederherstellung des Aaronischen Priestertums, wollte Hyrum Smith, der Bruder des Propheten Joseph Smith, wissen, was denn seine Aufgabe sei. Hyrum fragte Joseph, „was sein Platz in dem großen Werk der Wiederherstellung“ sei. (Pearson H. Corbett, Hyrum Smith – Patriarch, Seite 48.) Auf diese demütige Frage antwortete der Herr durch den Propheten mit einer Offenbarung. Das, was hier gesagt wird, gilt zum Teil auch für uns, die wir uns darauf vorbereiten, das Evangelium zu lehren.

„Trachte nicht danach, mein Wort zu verkünden, sondern trachte zuerst danach, mein Wort zu erlangen, und dann wird deine Zunge sich lösen; und dann, wenn du es wünschst, wirst du meinen Geist und mein Wort haben, ja, und die Macht Gottes, um Menschen zu überzeugen.“ (LuB 11:21.)

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Hier wird eine bestimmte Reihenfolge genannt, in der man das Wort Gottes erlangt, um es dann zu lehren. … Trachte zuerst danach, das Wort zu erlangen; dann lernst du es verstehen und erhältst den Geist, und schließlich hast du die Macht, Menschen zu überzeugen.“ (The Gospel Teacher and His Message, Ansprache für die Religionslehrer, 17. September 1976, Seite 5.)

„Durch Lerneifer und auch durch Glauben“ lernen

Der Herr hat uns wissen lassen, wie man sein Wort erlangt: „Trachtet nach Wissen, ja, durch Lerneifer und auch durch Glauben.“ (LuB 88:118.) Um dieses Gebot zu befolgen, müssen wir eifrig in den Schriften studieren – mit einem glaubensvollen Herzen und mit dem festen Vorsatz, die Grundsätze, die wir lernen, auch zu befolgen. Wir müssen dazu auch mit Fasten und Beten in den Schriften studieren.

Eifriges Schriftenstudium

Elder Dallin H. Oaks hat gesagt: „Das Schriftenstudium bringt uns mit dem Geist des Herrn in Einklang. …

Wir glauben daran, dass das Schriftenstudium uns helfen kann, Offenbarung zu empfangen, und deshalb sind wir aufgefordert, die heilige Schrift immer wieder zu lesen. Dadurch finden wir den Zugang zu dem, was der himmlische Vater uns wissen lassen möchte und was er heute von uns will. Dies ist einer der Gründe, weshalb die Mitglieder der Kirche davon überzeugt sind, dass man täglich in den Schriften lesen soll.“ („Scripture Reading and Revelation“, Ensign, Januar 1995, Seite 8.)

Wer sich regelmäßig und eifrig in die heilige Schrift vertieft und ernsthaft nach Führung durch den Geist strebt, wird bei der Unterrichtsvorbereitung empfänglicher für Erleuchtung. Er ist auch bereit, im Unterricht Eingebungen des Geistes zu erhalten und zu befolgen. Denn wenn wir „in [unserem] Verstand beständig die Worte des Lebens auf[häufen] wie einen Schatz, … wird [uns] zur selben Stunde das eingegeben werden, was davon einem jeden zugemessen werden soll.“ (LuB 84:85).

Glaube

Mormon hat uns gesagt: „Zweifelt nicht, sondern seid gläubig.“ (Mormon 9:27.) Auch zum Schriftenstudium gehört Glaube. Joseph Smith hatte beispielsweise ein gläubiges Herz, als er Jakobus 1:5 las, wo steht, dass wir von Gott Weisheit erbitten sollen. Er tat, wozu die heilige Schrift uns auffordert, und fragte den Herrn, welcher Kirche er sich anschließen solle. Und weil er glaubte, wurde sein Gebet erhört. (Siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:11–17.)

Gehorsam

Wir müssen uns bemühen, nach den Grundsätzen zu leben, mit denen wir uns befassen, selbst wenn wir sie noch nicht völlig verstehen. Wenn wir dem Wort des Herrn vertrauen, wächst unsere Evangeliumskenntnis. Der Herr hat gesagt: „Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt.“ (Johannes 7:17.)

Beten und Fasten

Die heilige Schrift liest man nicht wie einen Roman, wie die Zeitung oder wie ein Sachbuch. Wir müssen täglich mit einem Gebet beginnen. Wir müssen beim Lesen des Gotteswortes nach dem Geist trachten, der uns Einsicht gibt.

Mitunter fasten wir auch, während wir um Einsicht beten. Alma hatte beispielsweise gefastet und gebetet, um die Wahrheiten des Evangeliums kennenzulernen. Nachdem er vom Sühnopfer Jesu Christi Zeugnis gegeben und bezeugt hatte, dass jeder eine mächtige Wandlung im Herzen erleben muss, sagte er: „Meint ihr denn nicht, ich wisse dies alles selbst? Siehe, ich bezeuge euch, ich weiß, dass das, wovon ich gesprochen habe, wahr ist. Und wie, meint ihr, weiß ich denn, dass es richtig ist? Siehe, ich sage euch: Es wird mir durch den Heiligen Geist Gottes zu wissen gegeben. Siehe, ich habe viele Tage gefastet und gebetet, um dies selbst wissen zu können. Und nun weiß ich selbst, dass es wahr ist; denn der Herr Gott hat es mir durch seinen Heiligen Geist kundgetan.“ (Alma 5:45,46.) (Siehe auch „Nach dem Geist trachten“, Seite 13.)

Sich erneut verpflichten, die heilige Schrift zu studieren

Präsident Benson hat gesagt: „Gehen wir nicht leichtfertig mit dem Großen um, das wir durch die Hand des Herrn empfangen haben! Sein Wort ist eine der wertvollsten Gaben, die wir von ihm haben. Ich fordere Sie dringend auf: Verpflichten Sie sich erneut, in der heiligen Schrift zu lesen. Vertiefen Sie sich jeden Tag darein, so dass die Macht des Geistes Sie in Ihren Berufungen begleitet. Lesen Sie gemeinsam mit der Familie, und lehren Sie Ihre Kinder, die heilige Schrift zu lieben und zu schätzen.“ („The Power of the Word“, Ensign, Mai 1986, Seite 82.)