Seminar und Institut
Lektion 26: Nachdem unser Glaube geprüft ist


Lektion 26

Nachdem unser Glaube geprüft ist

Einleitung

In dieser Lektion lernen die Teilnehmer anhand von Beispielen aus dem Buch Mormon, dass Gott zu unseren Gunsten Wunder wirken kann, wenn wir Glauben an Jesus Christus haben. Gelebter Glaube macht uns bereit, durch den Geist ein Zeugnis von der Wahrheit zu erlangen.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

2 Nephi 27:23; 3 Nephi 17:5-9,20-24; Mormon 9:9,18-20

Der Glaube geht dem Wunder voraus

Bitten Sie die Teilnehmer, einige Beispiele aus den heiligen Schriften aufzuzählen, bei denen Gott zugunsten seiner Kinder gemäß ihrem Glauben Wunder wirkt. (Beispielsweise: Jesus heilt Kranke und weckt Tote auf, Mose teilt das Rote Meer; Christus berührt die Steine, die die Schiffe der Jarediten beleuchten sollen.)

  • Was könnten Sie jemandem sagen, der nicht glaubt, dass Gott heute noch Wunder wirkt?

Bitten Sie einen Teilnehmer, 2 Nephi 27:23 vorzulesen, und einen anderen, Mormon 9:9,18-20 vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, wieso auch heute noch Wunder geschehen.

  • Warum können wir diesen Versen zufolge darauf vertrauen, dass sich auch heute noch Wunder ereignen? (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz erkennen: Weil Gott gestern, heute und immerdar derselbe ist, wirkt er immer noch Wundertaten unter seinen Kindern – gemäß ihrem Glauben.)

  • Warum will der Herr wohl, dass wir Glauben haben, bevor er ein Wunder wirkt?

Lassen Sie einige Teilnehmer reihum 3 Nephi 17:5-9 vorlesen, um den Zusammenhang zwischen Glauben und Wundern zu verdeutlichen. Die übrigen Teilnehmer sollen darauf achten, wovon genügend vorhanden war, ehe der Herr Wunder für das Volk wirkte.

  • Was machte es dem Heiland Vers 8 zufolge möglich, die Kranken und Bedrängten zu heilen?

Bitten Sie einen Teilnehmer, 3 Nephi 17:20-24 vorzulesen.

  • Welche weiteren heiligen Erlebnisse hatten die Menschen aufgrund ihres Glaubens?

  • Wie stärkt die Bereitschaft Christi, solche Wunder zu wirken, unseren Glauben daran, dass er auf seine Macht zurückgreifen kann, wenn wir Hilfe brauchen?

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Schwester Sydney S. Reynolds, ehemalige Ratgeberin in der Präsidentschaft der Primarvereinigung, vorzulesen:

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Sydney S. Reynolds

„Doch genauso wichtig wie diese ‚mächtigen Wundertaten‘ sind die kleineren ‚privaten Wundertaten‘, die in uns den Glauben an den Herrn erwecken. Diese Wundertaten geschehen, wenn wir die Eingebungen des Geistes im täglichen Leben wahrnehmen und beherzigen. …

Ich glaube, dass wir alle von diesen kleinen Wundertaten Zeugnis geben können. Wir kennen Kinder, die um Hilfe bei der Suche nach einem verlorenen Gegenstand beten und diesen dann auch finden. Wir kennen junge Menschen, die den Mut entwickelt haben, als Zeugen Gottes aufzutreten, und seine helfende Hand spüren. Wir kennen Freunde, die vom letzten Geld den Zehnten zahlen und dann durch ein Wunder doch in der Lage sind, ihr Schulgeld oder ihre Miete zu bezahlen oder die es irgendwie schaffen, ihre Familie zu ernähren. Wir können von Gebeten berichten, die erhört wurden, und von Priestertumssegen, die Mut vermittelt, Trost geschenkt und zur Genesung geführt haben. Solche alltäglichen Wundertaten machen uns mit der Hand des Herrn in unserem Leben vertraut.“ („Ein Gott der Wundertaten“, Liahona, Juli 2001, Seite 12f.)

Die Teilnehmer sollen an eine Zeit zurückdenken, als sie oder Menschen, die sie kennen, erlebt haben, dass Gott Wunder wirkt. Wenn es nicht zu heilig oder zu persönlich ist, können die Teilnehmer von solchen Erlebnissen erzählen, durch die ihnen bestätigt wurde, dass Gott immer noch ein Gott der Wundertaten ist.

Ether 3:6-13,17-20; 4:13-15; 12:6,7,12,19,31

Der Glaube bereitet uns darauf vor, ein Zeugnis zu erlangen

Bitten Sie die Teilnehmer, an einen Evangeliumsgrundsatz zu denken, von dem sie gerne eine Bestätigung durch den Geist oder ein stärkeres Zeugnis erlangen möchten. Erklären Sie, dass manche Menschen erst an einen Evangeliumsgrundsatz glauben oder entsprechend leben wollen, wenn sie einen Beweis dafür gesehen haben, dass dieser Grundsatz stimmt.

Lassen Sie die Teilnehmer für sich Ether 12:6 lesen. Sie sollen darauf achten, wie man durch den Geist ein Zeugnis erhält.

  • Welchen Grundsatz können wir aus Ether 12:6 lernen? Wie erlangt man durch den Geist ein Zeugnis? (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz herausarbeiten: Bevor wir ein Zeugnis durch den Geist erlangen, müssen wir Glauben an Jesus Christus haben.)

  • Was bedeutet wohl der Ausdruck, den Glauben zu prüfen?

Erklären Sie, dass eine Glaubensprüfung nicht unbedingt bedeutet, dass wir leiden müssen. Zeigen Sie diese Aussagen von Elder Richard G. Scott (1928–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel und Schwester Bonnie L. Oscarson, Präsidentin der Jungen Damen, zu Moronis Rat in Ether 12:6:

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Elder Richard G. Scott

„Sie können lernen, den Glauben besser einzusetzen, indem Sie dieses Prinzip, das Moroni gelehrt hat, beherzigen: ‚… ein Zeugnis empfangt ihr erst, nachdem euer Glaube geprüft ist.‘ [Ether 12:6; Hervorhebung hinzugefügt.] Jedes Mal, wenn Sie Ihren Glauben prüfen, also würdig auf eine Eingebung eingehen, wird Ihnen der Geist eine Bestätigung geben.“ (Richard G. Scott, „Der Glaube kann uns in einer unsicheren, schwierigen Zeit Kraft schenken“, Liahona, Mai 2003, Seite 76.)

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Bonnie L. Oscarson

„In unserer Welt, in der man alle Wünsche sofort erfüllt haben möchte, erwarten wir leider oft einen Lohn, ohne etwas dafür tun zu müssen. Ich glaube, Moroni sagt uns hier, dass wir zuerst die Arbeit tun und Glauben ausüben müssen, indem wir das Evangelium leben, und dann erst erlangen wir ein Zeugnis von der Wahrheit. Ihr bekehrt euch wahrhaftig, wenn ihr beständig nach den Lehren lebt, die ihr als wahr erkannt habt, und die Gebote haltet – Tag für Tag, Monat für Monat.“ (Bonnie L. Oscarson, „Bekehrt euch“, Liahona, November 2013, Seite 77.)

  • Inwiefern unterscheidet sich der Vorgang, den Elder Scott und Schwester Oscarson beschreiben, von der Einstellung derer, die erst einen Beweis sehen wollen, bevor sie glauben oder handeln?

  • Wann und wodurch haben Sie feststellen können, dass dieser Grundsatz stimmt?

Bitten Sie einige Teilnehmer, reihum Ether 12:7,12,19,31 vorzulesen. Fordern Sie die Teilnehmer auf, den Satzteil „nachdem sie Glauben … hatten“ in diesen Versen zu beachten. (Sie können auch vorschlagen, dass sie ihn in ihren heiligen Schriften markieren.)

  • Welche Segnungen erhielten die Menschen diesen Versen zufolge vom Herrn, nachdem sie Glauben ausgeübt hatten? Welche Bestätigung und welches Zeugnis haben Sie durch den Geist erhalten, nachdem Sie Glauben ausgeübt hatten?

Geben Sie davon Zeugnis, dass Bestätigungen durch den Geist genau wie Wundertaten erst dann kommen, wenn wir unseren Glauben ausgeübt haben. Um dies zu unterstreichen, können Sie diese Aussage von Präsident Boyd K. Packer (1924–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen:

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Präsident Boyd K. Packer

„Irgendwo in eurem Streben nach geistiger Erkenntnis macht ihr einen Glaubenssprung. Es ist der Augenblick, in dem ihr bis ans Ende des Lichtstrahls geht und in die Finsternis tretet und dort feststellt, dass der Weg nur noch ein, zwei Schritte weit beleuchtet ist.“ („Wie man geistige Erkenntnis erlangen kann“, Liahona, Januar 2007, Seite 18.)

Ein Teilnehmer soll beschreiben, welchen Herausforderungen Jareds Bruder gegenüberstand, als er die Schiffe baute, die seine Familie in das verheißene Land bringen sollten. Er soll zusammenfassen, was Jareds Bruder tat, um eine Lösung zu finden (siehe Ether 2:16-25; 3:1-5).

  • Wie hat Jareds Bruder Glauben an Jesus Christus geübt?

Einige Teilnehmer sollen reihum Ether 3:6-13,17-20 vorlesen.

  • Wie hat der Herr Jareds Bruder aufgrund seines Glaubens gesegnet?

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen. Die Teilnehmer sollen darauf achten, wie der Glaube von Jareds Bruder beschaffen war:

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Elder Jeffrey R. Holland

„Unverrückbarer Glaube, Glaube, der Berge versetzt, Glaube wie der von Jareds Bruder, geht dem Wunder und dem Wissen voraus. Er musste glauben, bevor Gott sprach. Er musste handeln, bevor es klar war, dass sich die Handlung vollständig durchführen ließ. Er musste sich im Voraus verpflichten, die gesamte Handlung auszuführen, bevor er auch nur den ersten Schritt dahin unternommen hatte. Glauben heißt, bedingungslos – und im Voraus – jedem Umstand zuzustimmen, den Gott in der nahen oder ferneren Zukunft fordern mag.“ (Christ and the New Covenant: The Messianic Message of the Book of Mormon, 1997, Seite 18f.)

  • Wie würden Sie Elder Hollands Beschreibung des Glaubens von Jareds Bruder zusammenfassen?

  • Durch welche Taten können wir unseren Gottesglauben zeigen?

Lassen Sie den Teilnehmern etwas Zeit, um Ether 4:13-15 zu lesen. Sie sollen herausfinden, wie wir Moroni zufolge Wissen oder eine Kundgebung vom Heiligen Geist erhalten.

  • Was bedeutet es Ihrer Meinung nach, „den Schleier des Unglaubens [zu zerreißen]“? Inwiefern hat das auch damit zu tun, dass wir Glauben üben müssen?

  • Was sollen wir Moroni zufolge tun, um „den Schleier des Unglaubens [zu zerreißen]“?

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage des Propheten Joseph Smith (1805–1844) vorzulesen:

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Der Prophet Joseph Smith

„Gott hat Joseph nichts offenbart, was er nicht auch den Zwölf kundtun wird, und selbst der letzte Heilige kann alles wissen, sobald er imstande ist, es zu ertragen; denn der Tag muss kommen, wo keiner zu seinem Mitbürger zu sagen braucht: Erkenne den Herrn!, denn sie alle, klein und groß, werden ihn erkennen [siehe Jeremia 31:34].“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, 2007, Seite 297.)

  • Was geht aus dieser Aussage des Propheten Joseph Smith hervor? Inwieweit können wir Offenbarung erhalten?

Die Teilnehmer sollen darüber nachdenken, wie ihr Glaube gerade geprüft wird. Sie sollen überlegen, was sie tun können, um ihren Glauben zu stärken und Glauben zu üben. Bezeugen Sie, dass der Herr seinen treuen Jüngern die Wahrheit stets bestätigt, sofern sie Glauben haben.

Lesestoff für die Teilnehmer