Seminar und Institut
Lektion 16: Die heilige Fortpflanzungskraft


Lektion 16

Die heilige Fortpflanzungskraft

Einleitung

„Gott [hat] geboten …, dass die heilige Fortpflanzungskraft nur zwischen einem Mann und einer Frau angewandt werden darf, die rechtmäßig miteinander verheiratet sind.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.) Kinder Gottes, die das Gesetz der Keuschheit befolgen wollen, müssen sowohl im Verhalten als auch in ihren Gedanken tugendhaft sein. Intimität zwischen den Ehepartnern ist schön und heilig. Gott hat sie uns gegeben, damit wir uns fortpflanzen und unsere Liebe zum Ausdruck bringen können.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Psalm 24:3,4; Matthäus 5:8; Jakob 2:31-35; Alma 39:3-5,9; Lehre und Bündnisse 42:22-24; 121:45,46

Gottes Gesetz der Keuschheit

Schreiben Sie diesen Satz an die Tafel und fragen Sie die Teilnehmer, wie sie ihn vervollständigen würden:

„Die Sünde, die unsere Generation plagt, ist .“

Ein Teilnehmer soll diese Aussage von Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) vorlesen:

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Präsident Ezra Taft Benson

„Die Sünde, die unsere Generation plagt, ist sexuelle Unsittlichkeit. Der Prophet Joseph Smith hat gesagt, aus dieser Richtung würden mehr Versuchungen kommen, mehr Schläge des Teufels, mehr Schwierigkeiten für die Ältesten Israels als von irgendwo sonst.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, 2014, Seite 247.)

  • Inwiefern trifft Präsident Bensons Aussage auf die heutige Gesellschaft zu?

Ein Teilnehmer soll diesen Auszug aus der Broschüre Für eine starke Jugend vorlesen. Die Klasse soll sich überlegen, wie sie Gottes Gesetz der Keuschheit in einem Satz zusammenfassen würde.

„Der Maßstab des Herrn in Bezug auf sexuelle Reinheit ist unmissverständlich und unveränderlich. Habt vor der Ehe keinerlei sexuelle Beziehungen und seid dann später eurem Ehepartner absolut treu. …

Küsst einander vor der Ehe nicht leidenschaftlich, legt euch nicht auf andere Menschen und berührt nicht die intimen, heiligen Körperteile eines anderen – unabhängig davon, ob ihr angezogen seid oder nicht. Tut auch sonst nichts, was sexuelle Gefühle weckt. Erregt diese Empfindungen auch nicht in eurem eigenen Körper.“ (Für eine starke Jugend, Seite 35f.)

  • Wie würden Sie Gottes Gesetz der Keuschheit in einem Satz zusammenfassen? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und nennen Sie dann diese Lehre aus der Proklamation zur Familie: „Gott [hat] geboten …, dass die heilige Fortpflanzungskraft nur zwischen einem Mann und einer Frau angewandt werden darf, die rechtmäßig miteinander verheiratet sind.“ [„Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.])

  • Wie bewahren einen die Vorkehrungen im zweiten Absatz des Zitats aus der Broschüre Für eine starke Jugend davor, eine schwerwiegende sittliche Übertretung zu begehen?

Übertragen Sie diese Übersicht an die Tafel. Teilen Sie die Klasse in zwei Gruppen auf. Die eine Hälfte soll sich mit den Schriftstellen unter der Überschrift „Folgen“ befassen, die andere Hälfte mit den Schriftstellen unter „Segnungen“. Bitten Sie die Teilnehmer außerdem, auch die jeweiligen Fußnoten nachzuschlagen.

Folgen, wenn man das Gesetz der Keuschheit bricht:

Jakob 2:31-35

Alma 39:3-5,9

LuB 42:22-24

Segnungen, wenn man das Gesetz der Keuschheit befolgt:

Psalm 24:3,4

Matthäus 5:8

LuB 121:45,46

Geben Sie den Teilnehmern genügend Zeit und besprechen Sie dann gemeinsam, was sie herausgefunden haben. Stellen Sie anschließend Fragen wie diese:

  • Inwiefern geht aus den Folgen, wenn man das Gesetz der Keuschheit bricht, hervor, wie wichtig dieses Gebot ist?

  • Auf welche Weise sind Sie schon gesegnet worden, weil Sie das Gesetz der Keuschheit befolgt haben?

Lesen Sie gemeinsam diese Aussage aus der Proklamation zur Familie:

„Wir verkünden, dass die Art und Weise, wie sterbliches Leben erschaffen wird, von Gott so festgelegt ist.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.)

  • Wie verstehen Sie diese Aussage?

Vertiefen Sie das Verständnis der Teilnehmer von diesem Grundsatz mithilfe dieser Aussagen von Elder Jeffrey R. Holland und Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel. Ein Teilnehmer soll die Aussagen vorlesen, und die anderen sollen darauf achten, weshalb das Gesetz der Keuschheit von ewiger Bedeutung ist.

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Elder Jeffrey R. Holland

Der Leib ist ein wesentlicher Bestandteil der Seele. Diese charakteristische und sehr wichtige Lehre der Heiligen der Letzten Tage unterstreicht, warum sexuelle Sünde so schwerwiegend ist. Wir verkünden, dass jemand, der den gottgegebenen Körper eines anderen ohne göttliche Billigung benutzt, den zentralen Zweck und die Vorgänge des Lebens missbraucht, ‚den Schlüssel‘ zum Leben, wie Präsident Boyd K. Packer einmal gesagt hat. Indem man den Körper eines anderen ausbeutet, was bedeutet, dass man seine Seele ausbeutet, entweiht man das Sühnopfer Christi, durch das diese Seele ja errettet worden ist und das das Geschenk ewigen Lebens überhaupt erst ermöglicht.“ (Jeffrey R. Holland, „Reinheit“, Der Stern, Januar 1999, Seite 90.)

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Elder David A. Bednar

„Die Ehe zwischen Mann und Frau ist demnach der einzig zulässige Weg, wie die vorirdischen Geister auf die Erde kommen sollen. Völlige sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe und bedingungslose Treue in der Ehe bewahren die Heiligkeit dieses Weges.

Die Fortpflanzungskraft ist in geistiger Hinsicht von Bedeutung. Der Missbrauch dieser Kraft untergräbt den Zweck des Planes Gottes und des irdischen Daseins. Unser Vater im Himmel und sein geliebter Sohn sind Schöpfer und haben jedem von uns einen Teil ihrer Schöpfungskraft anvertraut. … Wie wir zu dieser gottgegebenen Kraft stehen und wie wir von ihr Gebrauch machen, beeinflusst in hohem Maße unser Glück im Erdenleben und unser Schicksal in der Ewigkeit.“ (David A. Bednar, „Wir glauben, dass es recht ist, keusch zu sein“, Liahona, Mai 2013, Seite 42.)

  • Inwiefern ist das Gesetz der Keuschheit von ewiger Tragweite?

  • Wie wirkt sich die Fortpflanzungskraft auf unser Glück im Erdenleben und in der Ewigkeit aus?

Lassen Sie die Teilnehmer ein paar Minuten lang aufschreiben, welche Vorkehrungen ihnen dabei helfen könnten, das Gesetz der Keuschheit zu befolgen.

Matthäus 5:27,28; Römer 8:6; Lehre und Bündnisse 63:16

Die Gefahren der Pornografie

Die Teilnehmer sollen diese Schriftstellen lesen: Matthäus 5:27,28; Römer 8:6 und Lehre und Bündnisse 63:16. Dabei können sie auch eine Schriftstellenkette bilden und bei der ersten Schriftstelle einen Querverweis zur nächsten notieren und so weiter. Diese Methode ist beim Schriftstudium oft nützlich.

  • Welches Verhalten untersagen diese Schriftstellen? (Unter anderem sollen die Teilnehmer den Konsum von Pornografie nennen.)

  • Welche Folgen hat laut dieser Schriftstellen der Konsum von Pornografie?

Verteilen Sie diese Aussagen von Elder Dallin H. Oaks und Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel sowie von Schwester Linda S. Reeves, Zweite Ratgeberin in der FHV-Präsidentschaft. Ein Teilnehmer soll die Aussagen vorlesen, und die anderen sollen darauf achten, welche Folgen der Konsum von Pornografie noch nach sich zieht.

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Elder Dallin H. Oaks

„Pornografie beeinträchtigt die Fähigkeit, mit einem Menschen des anderen Geschlechts eine normale emotionale, romantische oder geistige Beziehung zu genießen.“ (Dallin H. Oaks, „Pornografie“, Liahona, Mai 2005, Seite 89.)

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Elder Richard G. Scott

„Der Satan ist ein Meister darin, durch die süchtig machende Macht der Pornografie die Fähigkeit, sich vom Geist leiten zu lassen, einzuschränken. Die Angriffe der Pornografie in all ihren tückischen, vernichtenden Formen haben großes Leid, Kummer und seelischen Schmerz verursacht und Ehen zerstört.“ (Richard G. Scott, „Wie wir geistige Führung erhalten“, Liahona, November 2009, Seite 8.)

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Linda S. Reeves

„[Die Kinder und Jugendlichen] müssen die Gefahren der Pornografie kennen und wissen, wie sie sie mit Beschlag belegt, den Geist vertreibt, zu verzerrten Gefühlen, Täuschung, geschädigten Beziehungen, zum Verlust der Selbstbeherrschung führt und fast die ganze Zeit, das ganze Denken und alle Kraft aufzehrt.“ (Linda S. Reeves, „Schutz vor Pornografie: ein auf Christus ausgerichtetes Zuhause“, Liahona, Mai 2014, Seite 15.)

Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, mit ihrem Bischof oder Zweigpräsidenten zu sprechen, falls sie ein Problem mit Pornografie oder anderem unsittlichen Verhalten haben. Versichern Sie ihnen, dass sie umkehren und dadurch zurück auf den Weg zu Frieden und Freude gelangen können. Geben Sie von diesem Grundsatz Zeugnis: Wer der Pornografie aus dem Weg geht, ist glücklicher – in diesem Leben und in der Ewigkeit. Schreiben Sie gegebenenfalls diese Internetseiten an die Tafel. Dort können Teilnehmer, die Schwierigkeiten mit Pornografie haben, Hilfe finden:

overcomingpornography.org

addictionrecovery.lds.org

Genesis 2:21-24

Intimität in der Ehe

Hinweis: Die Thematik in diesem Teil der Lektion ist heikel. Verwenden Sie hauptsächlich die Lehren der Propheten und vermeiden Sie alles darüber hinaus, wie etwa Details aus Ihrem Sexleben.

Bezeugen Sie, dass körperliche Intimität heilig, gut und etwas Besonderes ist, sofern sie, wie der Herr es festgelegt hat, innerhalb des Ehebundes stattfindet.

Bitten Sie einen Teilnehmer, Genesis 2:21-24 vorzulesen.

  • Zwar wird die körperliche Intimität zwischen Mann und Frau hier nicht explizit erwähnt, doch welchen Zweck hat sie gemäß diesen Versen? (Mit dem Ehepartner eins zu sein.)

Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Elder Jeffrey R. Holland:

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Elder Jeffrey R. Holland

„Eine sexuelle Beziehung [ist] einem Ehepaar vorbehalten …, weil sie das höchste Symbol völliger Einheit ist, einer völligen Einheit, wie Gott sie verordnet und definiert hat. Seit dem Garten von Eden ist die Ehe dazu bestimmt, dass Mann und Frau völlig miteinander eins werden – in Herz, Hoffnungen, Leben, Liebe, Familie, Zukunft, allem.“ („Reinheit“, Der Stern, Januar 1999, Seite 91.)

  • Inwiefern verdeutlicht Elder Hollands Aussage den Zweck der sexuellen Beziehung? (Die Teilnehmer sollen verstanden haben: Intimität in der Ehe stärkt das geistige und seelische Band zwischen Mann und Frau.)

Verteilen Sie gegebenenfalls einen Handzettel mit diesen Aussagen. Die Teilnehmer sollen unterstreichen, welchen Zweck die körperliche Intimität in der Ehe hat.

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Präsident Spencer W. Kimball

„Die Verbindung der Geschlechter, und zwar Ehemann und Ehefrau (und nur Ehemann und Ehefrau) dient in erster Linie dazu, Kinder in die Welt zu setzen. Der Herr hat den sexuellen Verkehr nicht als Spielerei oder lediglich zur Befriedigung von Lust und Trieben vorgesehen.“ (Spencer W. Kimball, „The Lordʼs Plan for Men and Women“, Ensign, Oktober 1975, Seite 4.)

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Elder David A. Bednar

„Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat hinsichtlich der Sexualmoral nur den einen unveränderlichen Maßstab: Eine intime Beziehung darf es nur zwischen einem Mann und einer Frau innerhalb der Ehe geben, wie sie in Gottes Plan verordnet ist. Diese intime Beziehung ist nicht dafür vorgesehen, dass man einfach der Neugier freien Lauf lässt, ein Verlangen befriedigt oder sich selbstsüchtig Entspannung oder Vergnügen verschafft. … Vielmehr kommen in dieser intimen Beziehung unser göttliches Wesen und Potenzial in höchstem Maße zum Ausdruck und sie ist eine Möglichkeit, wie Mann und Frau ihre seelische und geistige Bindung stärken können.“ (David A. Bednar, „Wir glauben, dass es recht ist, keusch zu sein“, Liahona, Mai 2013, Seite 42.)

Besprechen Sie, was die Teilnehmer unterstrichen haben.

Fordern Sie die Teilnehmer auf, darüber nachzudenken, was sie über das Gesetz das Keuschheit dazugelernt haben, und in ihrem Tagebuch diese Fragen zu beantworten:

  • Wie motiviert es mich, ein sittlich reines Leben zu führen, wenn mir klar ist, wozu das Gesetz der Keuschheit dient?

  • Aus welchen Gründen befolge ich das Gesetz der Keuschheit?

Geben Sie zum Abschluss Zeugnis von den Grundsätzen, die heute besprochen wurden.

Lesestoff für die Teilnehmer