Seminar und Institut
Lektion 21: Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit erziehen


Lektion 21

Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit erziehen

Einleitung

„Eltern haben die heilige Pflicht, ihre Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit zu erziehen.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.) Eltern erfüllen diese Pflicht, indem sie ihren Kindern in Wort und Tat Liebe entgegen­bringen, ihnen Zeugnis geben und dafür sorgen, dass die Familie regelmäßig zum Familienabend zusammenkommt, gemeinsam betet und in den heiligen Schriften liest.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Lukas 15:11-20; Epheser 6:4

Eltern tragen die Verantwortung, ihre Kinder zu lieben und für sie zu sorgen

Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel:

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Elder Russell M. Nelson

„Als unsere jüngste Tochter ungefähr vier Jahre alt war, kam ich eines Abends einmal recht spät von der Arbeit im Krankenhaus nach Hause. Meine Frau war erschöpft. … Deshalb bot ich an, die Kleine ins Bett zu bringen, und fing an, ihr Befehle zu erteilen: ‚Zieh dich aus, häng deine Sachen auf, zieh den Schlafanzug an, putz dir die Zähne, bete‘ usw. Der Ton hätte gut zu einem Feldwebel gepasst. Plötzlich legte sie den Kopf etwas schief, sah mich nachdenklich an und fragte: ‚Papa, gehöre ich dir?‘

Sie hat mir da etwas Wichtiges vermittelt. … Nein, unsere Kinder sind nicht unser Eigentum. Wir Eltern dürfen unsere Kinder lieb haben, sie führen und sie dann gehen lassen.“ (Siehe „Zuhören, um zu lernen“, Der Stern, Juli 1991, Seite 22.)

  • Welchen Grundsatz vermittelt Elder Nelson mit dieser Begebenheit? (Eltern haben den Vorzug, ihre Kinder lieben und anleiten zu dürfen.)

Lesen Sie gemeinsam diese beiden Sätze aus der Proklamation zur Familie. Die Teilnehmer sollen auf Schlüsselbegriffe und wichtige Wendungen achten: „Mann und Frau tragen die feierliche Verantwortung, einander und ihre Kinder zu lieben und zu umsorgen. … Eltern haben die heilige Pflicht, ihre Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit zu erziehen.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.) Fragen Sie, welche Schlüsselbegriffe für sie herausstechen und weshalb. Fragen Sie gegebenenfalls noch:

  • Weshalb werden die Aufgaben und Pflichten der Eltern wohl als „feierlich“ und „heilig“ beschrieben?

Weisen Sie darauf hin, dass der Erretter in einem Gleichnis gezeigt hat, dass ein Kind, das liebevoll erzogen wird, seiner Familie auch weiterhin vertrauen kann. Die Teilnehmer sollen Lukas 15:11-20 für sich lesen und herausarbeiten, weshalb der verlorene Sohn wohl wusste, dass sein Vater ihn liebe. Geben Sie den Teilnehmern ausreichend Zeit und lassen Sie sie anschließend berichten, was sie herausgefunden haben.

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen, in der er die Sichtweise des Vaters näher erläutert:

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Elder Robert D. Hales

„Im Gleichnis vom verlorenen Sohn steckt eine beeindruckende Lektion für Kinder und ganz besonders für Eltern. Nachdem der jüngere Sohn in sich gegangen war [Lukas 15:17], beschloss er, heimzukehren.

Woher wusste er, dass sein Vater ihn nicht abweisen würde? Weil er seinen Vater kannte. Bei den unausweichlichen Missverständnissen, Auseinandersetzungen und jugendlichen Torheiten des Sohnes stelle ich mir seinen Vater verständnisvoll und mitfühlend vor; er würde ihm gut zureden, ihm zuhören und ihn großherzig umarmen. Ich kann mir auch vorstellen, dass sein Sohn gewusst haben muss, dass er heimkehren kann, weil ihm klar war, dass sein Zuhause eines war, wo er willkommen war.“ („Mit allem Gefühl eines liebevollen Vaters – eine Botschaft der Hoffnung an die Familie“, Liahona, Mai 2004, Seite 90.)

  • Wodurch zeigte der Vater laut Elder Hales seine Liebe? Was können Eltern noch dafür tun, dass daheim eine liebevolle, fürsorgliche Atmosphäre herrscht? (Sie können an dieser Stelle das Gespräch auch mit Epheser 6:4 ergänzen.)

  • Was tun liebevolle Eltern? Wie gehen sie mit ihren Kindern um?

  • Wie bereiten Sie sich jetzt schon darauf vor, später einmal zu Ihren Kindern liebevoll und fürsorglich zu sein?

Lehre und Bündnisse 68:25-28; 93:36-40

Kinder in Rechtschaffenheit erziehen

Zeigen Sie ein Foto von einem Kind (vielleicht sogar von Ihrem).

  • Welche wesentlichen Lehren müssen einem Kind vermittelt werden, damit es sich in geistiger Hinsicht entwickeln kann?

Die Teilnehmer sollen Lehre und Bündnisse 93:36-40 und 68:25-28 miteinander vergleichen und sich dabei mit dieser Frage beschäftigen. (Hinweis: „Eine Schriftstelle, eine Lehre oder ein Grundsatz wird oft dadurch deutlich, dass man [eine weitere Schriftstelle] damit vergleicht oder dem gegenüberstellt.“ [Das Evangelium lehren und lernen, 2012, Seite 26.])

  • Was erfahren wir aus diesen Versen über die Aufgabe der Eltern? (Unabhängig von der Wortwahl sollen die Teilnehmer diesen Grundsatz verstanden haben: Eltern, die ihre Kinder in Licht und Wahrheit erziehen, gehorchen damit einem Gebot des Herrn. Erklären Sie, dass „Licht“ in diesem Zusammenhang geistige Erkenntnis und geistiges Verständnis von richtigen Grundsätzen bedeutet.)

  • Weshalb ist es von so großer Bedeutung, dass Eltern ihren Kindern daheim die Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums Jesu Christi vermitteln?

Lesen Sie dazu gemeinsam diese Aussage von Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel:

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Präsident Boyd K. Packer

„In den heiligen Schriften ist die Rede vom ‚Schild des Glaubens, mit dem‘, wie der Herr sagt, „ihr fähig seid, alle feurigen Pfeile der Schlechten auszulöschen“ (LuB 27:17).

Am besten wird dieser Schild des Glaubens zu Hause geschmiedet. Der Schild kann im Unterricht in der Kirche und bei Aktivitäten poliert werden, aber er soll zu Hause in Maßarbeit angefertigt werden.“ („Fürchtet euch nicht“, Liahona, Mai 2004, Seite 79.)

  • Haben Sie schon beobachtet, wie Eltern ihren Kindern rechtschaffene Grundsätze beigebracht und sie damit zu Licht und Wahrheit geführt haben?

  • Welche Folgen erwarten laut Lehre und Bündnisse 68:25 Eltern, die Kenntnis vom Evangelium Jesu Christi haben, ihre Kinder jedoch nicht die Grundsätze des Evangeliums lehren? (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz verstehen: Gott zieht Eltern, die Kenntnis vom Evangelium Jesu Christi haben und ihren Kindern die Grundsätze des Evangelium nicht beibringen, zur Rechenschaft.)

Erklären Sie: Die Führer der Kirche gehen immer wieder auf rechtschaffene Angewohnheiten ein, mithilfe derer Eltern ihren Kindern die Grundsätze des Evangeliums vermitteln können.

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Handzettel: Familiengebet, gemeinsames Schriftstudium und Familienabend

Geben Sie jedem Teilnehmer eine Kopie des Handzettels vom Ende der Lektion. Lesen Sie gemeinsam die Anweisungen. Geben Sie den Teilnehmern genügend Zeit. Lassen Sie sich vom Geist führen und stellen Sie Fragen wie diese:

  • Welchen Nutzen haben Sie schon aus diesen drei Gewohnheiten gezogen?

  • Weshalb sollte man sich angewöhnen, regelmäßig zu beten, in den heiligen Schriften zu studieren und den Familienabend abzuhalten, bevor man heiratet und Kinder bekommt?

Lesen Sie gemeinsam die Aussagen von Elder David A. Bednar und Elder Jeffrey R. Holland, die darüber gesprochen haben, bei welchen weiteren Gelegenheiten Eltern ihren Kindern das Evangelium vermitteln können.

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Elder David A. Bednar

„Eltern müssen wachsam und geistig aufmerksam sein, um spontan Gelegenheiten nutzen zu können, ihren Kindern Zeugnis zu geben. Diese Gelegenheiten brauchen nicht geplant, angesetzt oder schriftlich vorbereitet zu werden. Je weniger man es reglementiert, so Zeugnis zu geben, desto eher kann man jemanden aufrichten und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. …

Beispielsweise kann ein ganz normales Gespräch beim Abendessen der ideale Zeitpunkt für die Eltern sein, zu berichten und Zeugnis zu geben, wie sie im Laufe des Tages bei ihren gewohnten Tätigkeiten konkret gesegnet wurden.“ (David A. Bednar, „Wachsam sein und ausharren“, Liahona, Mai 2010, Seite 42.)

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Elder Jeffrey R. Holland

„Leben Sie so offensichtlich wie möglich nach dem Evangelium. Halten Sie die Bündnisse, von denen Ihre Kinder wissen, dass Sie sie geschlossen haben. Geben Sie Priestertumssegen. Und geben Sie Zeugnis! Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass Ihre Kinder irgendwie allein dahinter kommen, woran Sie glauben. …

Wissen unsere Kinder, dass wir die heiligen Schriften lieben? Sehen sie, wie wir die Schriften lesen und markieren und unser tägliches Leben danach ausrichten? Haben unsere Kinder jemals überraschend eine geschlossene Tür geöffnet und uns ins Gebet vertieft auf den Knien vorgefunden? Haben sie gehört, wie wir nicht nur mit ihnen, sondern aus reiner elterlicher Liebe auch für sie gebetet haben? Wissen unsere Kinder, dass das Fasten [uns viel bedeutet]? … Wissen sie, dass wir sehr gern in den Tempel gehen …? Wissen sie, dass wir die örtlichen und die Führer auf höchster Ebene lieben und anerkennen[, auch] wenn diese noch so unvollkommen sind …? Wissen diese Kinder, dass wir Gott von ganzem Herzen lieben und uns danach sehnen, das Gesicht seines einziggezeugten Sohnes zu sehen und ihm zu Füßen zu fallen? Ich bete darum, dass sie dies wissen.“ (Jeffrey R. Holland, „Ein Gebet für die Kinder“, Liahona, Mai 2003, Seite 86f.)

  • Wie haben Ihre Eltern oder andere Eltern aus Ihrem Bekanntenkreis spontan die Chance genutzt und Evangeliumsgrundsätze vermittelt?

  • Weshalb ist es wichtig, dass Eltern so offensichtlich wie möglich nach dem Evangelium leben?

  • Wie vertiefen Sie jetzt schon Ihre Kenntnis vom Evangelium, damit Sie Ihren Kindern einmal Licht und Wahrheit vermitteln können?

Bezeugen Sie: Eltern erziehen ihre Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit, wenn sie sie lieben, sie die Grundsätze des Evangeliums lehren, ihnen ein gutes Vorbild sind und sie auf diese Weise zum Vater im Himmel zurückführen.

Lesestoff für die Teilnehmer

Handzettel

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Handzettel: Familiengebet, gemeinsames Schriftstudium und Familienabend

Die Segnungen von Familiengebet, gemeinsamem Schriftstudium und Familienabend

Die ewige Familie, Leitfaden für den Lehrer – Lektion 21

Unterstreichen Sie in den nachstehenden Aussagen von Führern der Kirche, wie man gesegnet wird, wenn man jeden Tag mit der Familie betet, in den heiligen Schriften liest und jede Woche den Familienabend abhält.

Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

„Eltern, tragen Sie zum Schutz Ihrer Kinder bei, indem Sie sie morgens und abends mit der Kraft des Familiengebets wappnen. … Schützen Sie Ihre Kinder vor den alltäglichen Einflüssen der Welt, indem Sie sie mit den mächtigen Segnungen stärken, die aus dem Familiengebet hervorgehen. Dem Familiengebet soll unbedingt im täglichen Leben Priorität eingeräumt werden. …

Machen Sie [das Schriftstudium] zu einem festen Bestandteil Ihres täglichen Lebens. Wenn Sie möchten, dass auch Ihre Kinder die Eingebungen des Heiligen Geistes erkennen, verstehen und entsprechend handeln, müssen Sie die heiligen Schriften mit ihnen gemeinsam lesen. … Durch tägliches, beständiges Schriftstudium finden Sie Frieden inmitten allen Aufruhrs, der Sie umgibt, und die Kraft, Versuchungen zu widerstehen. Sie werden festen Glauben an die Gnade Gottes entwickeln und wissen, dass durch das Sühnopfer Jesu Christi alles zu der von Gott bestimmten Zeit in Ordnung gebracht wird.“ („Machen Sie die Ausübung Ihres Glaubens zur obersten Priorität“, Liahona, November 2014, Seite 93f.)

Schwester Linda S. Reeves von der FHV-Präsidentschaft hat gesagt:

„Ich [muss] einfach von den Segnungen des täglichen Schriftstudiums, des Betens und des wöchentlichen Familienabends Zeugnis geben. Genau diese Gewohnheiten mindern die Belastung, weisen uns im Leben die Richtung und verleihen unserer Familie zusätzlichen Schutz.“ („Schutz vor Pornografie: ein auf Christus ausgerichtetes Zuhause“, Liahona, Mai 2014, Seite 17.)

Präsident Thomas S. Monson hat verkündet:

„Das Familiengebet ist das wirksamste Mittel gegen Sünde und beschert uns folglich Freude und Glück.“ („Hallmarks of a Happy Home“, Ensign, November 1988, Seite 69.)

Denken Sie über diese Fragen nach:

  • Welche dieser Segnungen haben Sie schon in Ihrer Familie erlebt oder bei jemand anderem gesehen?

  • Was können Sie tun, um diese Segnungen in größerem Ausmaß zu erlangen?