Seminar und Institut
Lektion 9: Die gottgegebene Rolle und Aufgabe des Mannes


Lektion 9

Die gottgegebene Rolle und Aufgabe des Mannes

Einleitung

Im Plan des Glücklichseins hat der Vater im Himmel den Mann dazu bestimmt, Ehemann und Vater zu sein. In dieser Lektion geht es um genau diese Aufgabe: „Gott hat es so vorgesehen, dass der Vater in Liebe und Rechtschaffenheit über die Familie präsidiert und dass er die Pflicht hat, dafür zu sorgen, dass die Familie alles hat, was sie zum Leben und für ihren Schutz braucht.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.)

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Epheser 5:25

Vom Mann wird erwartet, dass er heiratet und seiner Frau Liebe und Achtung entgegenbringt

Fragen Sie die Klasse zu Beginn des Unterrichts:

  • Welche Männer haben Ihr Leben beeinflusst? Weshalb hatten sie einen solchen Einfluss?

Erklären Sie, dass es in dieser Lektion um die gottgegebenen Aufgaben des Mannes geht. Für einen Mann gibt es keine wichtigere Aufgabe als die eines Ehemannes und Vaters. Wenn sich ein Mann bemüht, diese Aufgabe rechtschaffen zu erfüllen, wird er dem Vater im Himmel ähnlicher.

Bitten Sie jemanden, Epheser 5:25 vorzulesen.

  • Was erfahren Sie aus dieser Schriftstelle darüber, wie sich ein Ehemann verhalten soll? (Unabhängig von der Wortwahl sollen die Teilnehmer diesen Grundsatz erkannt haben: Der Mann soll seine Frau so lieben, wie Jesus Christus die Kirche geliebt hat.

  • Auf welche Weise hat Christus der Kirche Liebe erwiesen?

  • Wie kann ein Ehemann in seinem Verhalten seiner Frau gegenüber diesem Beispiel Jesu nacheifern?

Ein Teilnehmer soll diese Aussage von Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) vorlesen:

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Präsident Spencer W. Kimball

„Christus hat die Kirche und die Mitglieder so geliebt, dass er aus freien Stücken ihretwegen Verfolgung erlitt, erniedrigt und gedemütigt wurde, Schmerzen und körperliche Misshandlung ruhig ertrug und schließlich sein kostbares Leben für sie gab.

Wenn ein Ehemann willens ist, daheim so zu handeln – nicht nur seiner Frau, sondern der ganzen Familie gegenüber –, dann folgen sie gern seiner Führung.“ („Home, the Place to Save Society“, Ensign, Januar 1975, Seite 5.)

  • Welche Gedanken kommen Ihnen bei diesem Zitat Präsident Kimballs in den Sinn?

  • Inwiefern bringt ein Vater in der heutigen Zeit für seine Familie Opfer?

Geben Sie Zeugnis, dass der Vater im Himmel von jedem Mann erwartet, dass er sich darum bemüht, ein rechtschaffener Ehemann zu sein.

Epheser 5:23; Lehre und Bündnisse 121:36-46

Der Vater soll in Rechtschaffenheit präsidieren

Die Teilnehmer sollen aus dem siebten Absatz der Proklamation zur Familie herausarbeiten, was der Vater im Himmel von einem Vater erwartet.

  • Was bedeutet der Begriff präsidieren? (Weisung geben, anleiten, führen)

  • Inwiefern kann der Mann seine Aufgaben als Vater besser erfüllen, wenn er bedenkt, dass „Gott … es so vorgesehen [hat]“?

Führen Sie den Teilnehmern vor Augen, auf welche Weise ein Vater in der Familie präsidieren soll, und bitten Sie dazu einen Teilnehmer, Epheser 5:23 vorzulesen. Ein anderer Teilnehmer soll anschließend diese Aussage von Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) vorlesen:

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Präsident Ezra Taft Benson

„Der Apostel Paulus hat betont: ‚Der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist.‘ (Epheser 5:23; Hervorhebung hinzugefügt.) Das ist also das Beispiel, nach dem wir uns richten sollen, wenn wir in der Familie präsidieren. Wir werden nie erleben, dass der Erretter die Kirche lieblos mit harter Hand dirigiert. Wir werden nie erleben, dass der Erretter seine Kirche respektlos behandelt oder vernachlässigt. Wir werden nie erleben, dass der Erretter Zwang oder Druck einsetzt, um sich durchzusetzen. Nirgendwo erleben wir, dass der Erretter irgendetwas tut, was für die Kirche nicht erhebend, erbaulich und tröstlich ist und sie nicht erhöht. … Er ist das Vorbild, dem wir folgen müssen, wenn wir in unserer Familie die geistige Führung übernehmen wollen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, 2014, Seite 219f.)

  • Welchen Grundsatz vermitteln der Apostel Paulus und Präsident Benson hier? (Die Teilnehmer sollen in etwa diesen Grundsatz erkannt haben: Wenn ein Mann zu Hause würdig das Priestertum ausübt, übt er einen rechtschaffenen Einfluss auf seine Frau und seine Kinder aus. Sprechen Sie mit den Teilnehmern außerdem über diesen Grundsatz: Dadurch, dass sich der Mann bemüht, seine Aufgabe als Ehemann und Vater rechtschaffen zu erfüllen, wird er dem Vater im Himmel ähnlicher.)

Sie können den Grundsatz, wie ein Ehemann und Vater in der Familie präsidieren soll, noch anhand dieser Aussage von Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) vertiefen:

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Präsident Howard W. Hunter

„Gott hat bestimmt, dass die Aufgabe, zu Hause zu präsidieren, auf dem Priestertumsträger ruht (siehe Mose 4:22). Es ist die Absicht des Herrn, dass die Frau eine gleichwertige Hilfe für den Mann ist, das heißt, eine Gefährtin, die in voller Partnerschaft gleichwertig und nötig ist. In Rechtschaffenheit präsidieren bedeutet eine gemeinsame Verantwortung von Mann und Frau; sie fungieren in allen Angelegenheiten der Familie in gegenseitigem Einvernehmen. Wenn ein Mann in der Leitung der Familie unabhängig oder ohne Rücksicht auf die Ansichten und den Rat seiner Frau agiert, dann übt er ungerechte Herrschaft aus.“ (Siehe „Ein rechtschaffener Ehemann und Vater sein“, Der Stern, Januar 1995, Seite 46.)

Bitten Sie die Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 121:36-46 aufzuschlagen. Schlagen Sie ihnen vor, einen Querverweis zu Epheser 5:23,25 herzustellen. (Machen Sie die Teilnehmer immer wieder auf solche Querverweise aufmerksam, damit sie sich diese Methode des Schriftstudiums zu eigen machen.)

Die Teilnehmer sollen sich ein paar Minuten lang mit Lehre und Bündnisse 121:36-39 befassen und sich überlegen, inwiefern diese Art des Führens im Widerspruch zum Beispiel Jesu Christi steht.

  • Was bedeutet wohl die Formulierung „die Rechte des Priestertums“? (Wenn ein Mann das Priestertum empfängt, überträgt Gott ihm bestimmte Rechte und Vollmächte. Der Priestertumsträger kann nur dann von diesen Rechten Gebrauch machen, wenn er gemäß rechtschaffenen Prinzipien handelt.)

  • Was geschieht, wenn ein Priestertumsträger nicht rechtschaffen lebt? (Gott nimmt ihm die Mächte des Himmels wieder weg, und er kann die Vollmacht des Priestertums nicht mehr ausüben. Außerdem zieht sich der Heilige Geist zurück.)

Ein paar Teilnehmer sollen reihum Lehre und Bündnisse 121:41-46 vorlesen. In diesen Versen geht es auch darum, wie der Vater seine Familie führen soll.

  • Welche christlichen Eigenschaften werden in diesen Versen genannt? Weshalb kann sich ein Vater, der diese Eigenschaften besitzt, wohl auf die Mächte des Himmels stützen?

  • Wie helfen diese christlichen Eigenschaften dem Vater, über seine Familie zu präsidieren? (Weisen Sie darauf hin, dass auch eine Frau diese christlichen Eigenschaften entwickeln muss.)

  • Beschreiben Sie, wie es wohl wäre, einen Mann als Ehepartner oder Vater zu haben, der in der Art und Weise, wie er die Familie führt, dem Vater im Himmel und Jesus Christus nacheifert.

Lesen Sie gemeinsam diesen Auszug aus einer Veröffentlichung des Kollegiums der Zwölf Apostel aus dem Jahr 1973:

„Vater zu sein bedeutet führen – die wichtigste Art von Führen. Das war schon immer so und wird immer so sein. Als Vater präsidieren Sie über die Familie – mit der Hilfe, dem Rat und der Ermunterung Ihrer Gefährtin für die Ewigkeit. Die Frage ist nicht, ob Sie am würdigsten oder am besten qualifiziert sind, sondern es ist eine Sache des Gesetzes und eine [göttliche] Bestimmung.“ („Father, Consider Your Ways“, Ensign, Juni 2002, Seite 16.)

  • Schwestern, wie können Sie einen jungen Mann darin unterstützen, seine gottgegebene Rolle und Aufgabe in seiner künftigen Familie zu erfüllen?

  • Was können Sie beide – Mann und Frau – jetzt schon tun, damit Sie besser darauf vorbereitet sind, Ihre künftige Familie zu führen?

Matthäus 2:13-16; 1 Timotheus 5:8; Lehre und Bündnisse 75:28; 83:2,4

Dem Vater kommt es zu, die Familie zu versorgen und zu beschützen

Die Teilnehmer sollen aus 1 Timotheus 5:8 und Lehre und Bündnisse 75:28; 83:2,4 eine weitere Hauptaufgabe des Vaters herausarbeiten. (Regen Sie an, dass die Teilnehmer einen Querverweis zwischen diesen Schriftstellen herstellen.)

  • Weshalb erwartet der Herr wohl, dass der Vater für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgt? (Weisen Sie darauf hin, dass alleinerziehende Mütter natürlich ebenfalls den Lebensunterhalt ihrer Familie bestreiten müssen.)

  • Was bedeuten diese Schriftstellen wohl für einen ledigen Mann?

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) vorzulesen:

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Präsident Gordon B. Hinckley

„Bemüht euch um eure Ausbildung. Nehmt an Schulung mit, was ihr nur könnt. Die Welt zahlt euch in der Regel das, was ihr vermutlich wert seid. … Es ist eure erste Pflicht, für eure Familie zu sorgen.“ („Seid des Mädchens würdig, das ihr eines Tages heiraten werdet“, Der Stern, Juli 1998, Seite 56.)

Betonen Sie: Sowohl junge Männer als auch junge Frauen müssen ihre Zeit gut nutzen und sich so viel Wissen und Berufsbildung aneignen wie möglich, damit sie einmal gut für ihre Familie sorgen können.

Weisen Sie darauf hin, dass die Führer der Kirche in der Proklamation darauf hinweisen, dass der Vater für den Lebensunterhalt der Familie sorgen und sie beschützen muss.

  • Welche Gefahren bedrohen heute die Familie?

  • Haben Sie schon erlebt, wie ein rechtschaffener Vater seine Familie beschützt?

Ein Teilnehmer soll diese Aussage Präsident Howard W. Hunters vorlesen:

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Präsident Howard W. Hunter

„Ein rechtschaffener Vater schützt seine Kinder, indem er sich Zeit nimmt und bei ihren gesellschaftlichen, schulischen und geistigen Aktivitäten und Aufgaben anwesend ist.“ („Ein rechtschaffener Ehemann und Vater sein“, Der Stern, Januar 1995, Seite 46.)

  • Wie können Sie (in Ihrer künftigen Familie oder jetzt schon) diesen Rat anwenden?

Die Teilnehmer sollen sich überlegen, wie sie sich darum bemühen können, ihre Familie zu stärken und zu beschützen. Lassen Sie sie ihre Gedanken aufschreiben.

Erklären Sie, dass in der Art und Weise, wie sich Josef um den jungen Jesus kümmerte, ein wichtiger Grundsatz steckt. Ein Teilnehmer soll Matthäus 2:13-16 vorlesen. Wie hat Josef den kleinen Jesus vor Gefahr beschützt?

Weisen Sie darauf hin, dass die Teilnehmer wahrscheinlich nicht in ein anderes Land fliehen müssen, um ihre Familie zu schützen, dass sie diese Verse jedoch genau untersuchen und auf sich beziehen können.

  • Wozu fordert der Herr Josef in Vers 13 auf?

  • Wann und wie reagiert Josef auf diese Warnung?

  • Wie kann ein Vater dem Beispiel Josefs nacheifern und seine Familie beschützen? (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz verstanden haben: Wenn sich der Vater vom Herrn führen lässt, kann er seine Familie besser beschützen.)

Der Plan des Herrn gilt für Mann und Frau

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

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Elder Richard G. Scott

„Allen jungen Männern, die im richtigen Alter für die Ehe, aber noch unverheiratet sind, sage ich: Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht mit Müßiggang. Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand und arbeiten Sie auf die Ehe hin. Lassen Sie sich nicht einfach durch diesen Lebensabschnitt treiben. Junge Männer, erfüllen Sie würdig eine Mission. Machen Sie es danach zu Ihrer obersten Priorität, eine würdige Partnerin für die Ewigkeit zu finden. …

Die Ehe ist der ideale Rahmen, um jede Neigung zu Selbstsucht oder Egoismus zu überwinden. Wahrscheinlich ist ein Grund, warum man uns ans Herz legt, früh zu heiraten, der, dass man so vermeidet, schlechte Eigenschaften zu entwickeln, die sich nur schwer ändern lassen.“ („Die ewigen Segnungen der Ehe“, Liahona, Mai 2011, Seite 95ff.)

  • Welcher Druck wird heutzutage auf junge Männer und Frauen ausgeübt, damit sie mit der Heirat warten?

  • Wie möchte der Widersacher junge Männer und Frauen blenden, damit sie keine Beziehung eingehen, die zu einer Ehe und zu Kindern führen könnte?

  • Weshalb legen die Führer der Kirche wohl den jungen Männern immer wieder ans Herz, sich aktiv darum zu bemühen, eine Beziehung einzugehen, die zur Heirat führt?

Hinweis: Seien Sie sich dessen bewusst, dass einige männliche Teilnehmer Ihrer Klasse aufgrund von Umständen, für die sie nichts können, möglicherweise niemals heiraten oder Kinder haben werden.)

Halten Sie sich zu Unterrichtsende die Situation vor Augen, in der sich Ihre Teilnehmer befinden. Wie können Sie den männlichen Teilnehmern ans Herz legen, ihrer Aufgabe nachzukommen und ein rechtschaffener Ehemann und Vater zu werden? Beispielsweise können Sie alle Teilnehmer dazu auffordern, eine bestimmte christliche Tugend zu entwickeln, die ihrer Familie einmal zugutekommt – etwa Geduld oder Zärtlichkeit.

Lesestoff für die Teilnehmer