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Der Umgang mit dem Geld der Familie


21. Lektion

Der Umgang mit dem Geld der Familie

Diese Lektion soll zeigen, wie man mit dem zur Verfügung stehenden Geld am besten umgeht.

Unsere Mittel weise verwalten

„Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt“. (Psalm 24:1.)

Präsident Brigham Young hat gesagt, der Herr habe „diesem Volk einen ansehnlichen Teil überlassen. … Er gehört jedoch nicht uns – was wir tun müssen, ist herausfinden, was wir gemäß dem Willen des Herrn mit dem anfangen sollen, was sich in unserem Besitz befindet. Dann müssen wir hingehen und entsprechend handeln“. Brigham Young hat dann gesagt, dass uns dies „durch Glauben, Geduld und Fleiß“ gelingen kann. (Siehe Discourses of Brigham Young, Seite 305.)

• Was hat uns der Herr zu dem Zweck gegeben, für unsere Familie zu sorgen? Überlegen Sie einmal, inwiefern das Einkommen Ihrer Familie von dem abhängt, was der Herr bei der Erschaffung der Erde zur Verfügung gestellt hat.

Der Herr hat uns die Fülle der Erde gegeben. Menschen haben das Geld eingeführt, um einander für das bezahlen zu können, was die Erde ihnen gibt. „Geld kann alles sein, was allgemein als Gegenleistung für Waren und Dienstleistungen anerkannt wird“. (World Book Encyclopedia, 13:588.) Geld ist ein Maßstab für Wert. In jedem Kulturkreis gibt es irgendeine Form von Geld. Wir müssen lernen, unser Geld so zu nutzen, wie der Herr es möchte.

Die Verwendung des Einkommens planen

Geld kann als Mittel dienen, Gutes zu tun. Der Herr hat vorgesehen, dass es allen Menschen gut geht. Er hat vorgesehen, dass wir für unsere Familie sorgen und sein Werk hier auf der Erde unterstützen. Wenn wir weise mit unserem Geld umgehen und es so nutzen, wie er es vorgesehen hat, segnet er uns, so dass wir alles haben, was wir brauchen. Wir müssen lernen, wie man mit Geld umgeht. Wir müssen lernen, wie wir es weise nutzen. Was wir mit unserem Geld anfangen, zeigt deutlich, wie wir zu anderen Menschen, zum Herrn, zu seinem Werk und auch zu uns selbst stehen. Daran zeigt sich auch, ob wir großzügig oder egoistisch, sparsam oder verschwenderisch sind.

• Lesen Sie Lukas 14:28–30. Was müssen wir tun, bevor wir Geld verwenden?

• Zeigen Sie Bild 21-a, Eine Familie bei der Haushaltsplanung.

Die Familie muss gemeinsam planen, wie sie ihr Geld ausgeben will. Diesen Plan nennt man ein Budget. Mit ihm lassen sich Ausgaben kontrollieren. Er verhindert, dass man Geld für etwas Unwichtiges verschwendet. Jedes erfolgreiche Unternehmen arbeitet mit einem Budget. Sogar die Kirche hat ein Budget.

Jede Familie braucht ein auf sie abgestimmtes Budget. Was für die eine Familie wichtig ist, kann für eine andere von nur geringer Bedeutung sein. Wir müssen entscheiden, was für unsere Familie am wichtigsten ist und uns dann Ziele für unsere Finanzen setzen. Dies können wir zu Hause beim Familienrat tun.

Zu den bedeutsamen Geboten, die uns gegeben worden sind, gehört das Gesetz des Zehnten. Wir Heilige der Letzten Tage müssen diesen Punkt in unserem Budget an die erste Stelle setzen. Der Herr segnet uns, wenn wir dieses Gebot halten. Wenn wir immer ein Zehntel unseres Einkommens als Zehnten zahlen, können wir sicher sein, dass der Herr uns auf seine Weise segnen wird. (Siehe Maleachi 3:10; Matthäus 6:33.) Es ist beruhigend und tröstlich zu wissen, dass der Herr sich um unser zeitliches Wohlergehen sorgt. Er segnet uns, wenn wir ehrlich sind und zeigen, dass wir bereit sind, das Gottesreich an die erste Stelle zu setzen.

Ein Budget aufstellen

• Zeigen Sie Bild 21-b, Entwurf eines Budgets

Der erste Schritt bei der Aufstellung eines Budgets besteht darin, dass man alle Einnahmen zusammenrechnet. Wir müssen zunächst wissen, wie hoch das gesamte monatliche Einkommen ist.

• Schreiben Sie an die Tafel: Gesamteinkommen

Dann nehmen wir zehn Prozent des Gesamteinkommens für den Zehnten.

• Schreiben Sie an die Tafel: Der Zehnte – 10 Prozent

Als Nächstes legen wir Geld für sonstige Spenden für die Kirche beiseite, zum Beispiel für das Fastopfer und den Missionarsfonds.

• Schreiben Sie an die Tafel: Spenden an die Kirche

Wenn wir den Zehnten gezahlt haben und unseren sonstigen finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Kirche nachgekommen sind, müssen wir Geld zum Sparen beiseite legen. Die Führer der Kirche empfehlen, jeden Monat den gleichen Betrag zu sparen, den der Zehnte ausmacht – also zehn Prozent. (Siehe Relief Society Courses of Study, 1977/78, Seite 56f.) Falls wir finanzielle Schwierigkeiten haben, können wir die Sparquote senken. Wir müssen aber jeden Monat wenigstens ein bisschen sparen. Die Ersparnisse sind für unerwartete Notfälle gedacht, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Unfall. Außerdem müssen wir für die Mission und die Ausbildung unserer Kinder, Fahrten zum Tempel und andere langfristige Ziele sparen.

• Schreiben Sie an die Tafel: Sparen

Wenn wir nicht viel Geld sparen können, müssen wir anderweitig sparsam sein. Wir können uns auf unsere Talente und Fähigkeiten stützen. Dadurch können wir viel Geld sparen. Wir können einen Garten anlegen und unsere Lebensmittel teilweise selbst anbauen. Wir können alte Kleidung wieder verwenden, indem wir die Nähte auftrennen und nach einem neuen Schnitt wieder zusammennähen. Aus alten Möbeln können wir neue herstellen und aus Brettern, Bohlen, Holzresten, Stoffresten und Knöpfen neues Spielzeug anfertigen. Wenn wir Kleidung wieder verwenden und Möbel umbauen, können wir uns mit vielem selbst versorgen.

• Zeigen Sie Bild 21-c, Möbel können zu einem günstigen Preis selbst hergestellt werden.

• Die Schwestern sollen die Gegenstände zeigen, die sie mitgebracht haben und erklären, wie sie sie angebaut oder hergestellt haben.

Den nächsten Posten in unserem Budget bilden die Ausgaben für Grundbedürfnisse: Lebensmittel, Kleidung und Wohnen. Die dafür notwendigen Beträge sind unterschiedlich, und zwar je nachdem, wie sparsam wir sind und wie groß unsere Familie ist. Wenn eine Familie Fertiggerichte kauft, gibt sie mehr aus als eine Familie, in der selbst gekocht oder das gegessen wird, was im eigenen Garten wächst. Überlegtes Einkaufen heißt, auf Sonderangebote achten, nur das kaufen, was man wirklich braucht und auf Luxusartikel verzichten. Man kann auch Geld sparen, indem man alte Kleidungsstücke umarbeitet oder Stoff im Sonderangebot kauft und selbst Kleidungsstücke anfertigt, anstatt fertige Kleidung zu kaufen. Manche Familie spart auch dadurch Geld, dass sie in einem preisgünstigen Haus wohnt.

• Schreiben Sie an die Tafel: Lebensmittel, Kleidung und Wohnen.

Jede Familie gibt auch für viele andere Bereiche Geld aus, zum Beispiel für die Gesundheit. Zu den anderen üblicherweise anfallenden Ausgaben gehören Fahrtkosten, Heizung, Strom und Wasser. Diese Posten lassen sich in der Rubrik „Nebenkosten“ zusammenfassen.

• Schreiben Sie an die Tafel: Gesundheit, Fahrtkosten, Nebenkosten

Das jetzt noch übrige Geld können wir für Dinge einplanen, die wir gerne hätten, aber eigentlich nicht brauchen. Dazu gehören Urlaubsreisen, Geschenke, Kinobesuche usw.

• Schreiben Sie an die Tafel: Sonstiges

Wenn kein Geld übrig bleibt oder das Geld nicht für alle Grundbedürfnisse reicht, müssen wir die Beträge ändern, die wir für die einzelnen Bereiche veranschlagt haben. Wenn wir einmal festgelegt haben, wie wir unser Geld ausgeben wollen, müssen wir uns auch an unser Budget halten. Sobald wir den für einen Bereich vorgesehenen Betrag verbraucht haben, dürfen wir dafür nichts mehr ausgeben, bis das nächste Einkommen eingeht. Falls wir uns in einer Notsituation befinden, müssen wir etwas von anderen Posten in unserem Budget abzweigen, die nicht ganz so wichtig sind.

Im darauf folgenden Monat kann es sein, dass wir unser Budget ändern. Schließlich soll es den Bedürfnissen unserer Familie angepasst sein. Wenn wir ein Budget haben, merken wir schnell, wie sehr es uns hilft, weise mit unserem Geld umzugehen.

• Was für Segnungen werden uns zuteil, wenn wir uns an unser Budget halten? Warum ist es wichtig, dass unsere Kinder lernen, wie man mit Geld umgeht? Wie vermitteln wir ihnen dies?

Keine Schulden machen

• Lesen Sie LuB 104:78. Warum hat der Herr geboten, dass wir keine Schulden machen sollen?

Präsident J. Reuben Clark jun. hat uns aufgefordert:

„Wir müssen Schulden meiden wie die Pest; wer schon Schulden hat, muss schuldenfrei werden; wenn nicht heute, dann morgen.

Wir müssen im Rahmen unseres Einkommens leben und noch ein wenig sparen“. (Generalkonferenz, April 1937.)

Wir können unsere Schulden verringern, indem wir sie in unserem Budget berücksichtigen. Das bedeutet vielleicht, dass wir in anderen Bereichen mit weniger auskommen müssen, doch unsere Propheten haben uns aufgefordert, Schulden zu vermeiden. Mit Ausnahme eines Hauses oder anderer wichtiger Gegenstände dürfen wir nichts auf Kredit kaufen. Wenn wir Schulden haben, müssen wir sie vereinbarungsgemäß zurückzahlen und in unserem gesamten Umgang mit anderen Menschen ehrlich sein.

Präsident N. Eldon Tanner hat vor einer großen Gefahr gewarnt, die mit Schulden einhergeht: „Jemand, der so hoch verschuldet ist, dass er gar nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll, hat keine Freude mehr am Leben. Das führt zu Spannungen in der Familie; es entstehen Sorgen und Bedenken und manchmal kommt es auch zur Scheidung, nur weil jemand über seine Verhältnisse lebt.“ (Ansprache beim Welfare Agriculture Meeting, 9. April 1966, zitiert in Relief Society Courses of Study, 1977/78, Seite 81.)

• Was für Segnungen werden uns zuteil, wenn wir keine Schulden haben?

Zum Abschluss

Der Herr hat uns die Erde gegeben, damit wir selbst für uns sorgen können. Er hat vorgesehen, dass es uns gut geht. Wenn wir weise mit unserem Geld umgehen und das Gottesreich an die erste Stelle setzen, wird er uns finanziell und geistig segnen.

Auftrag

Nehmen Sie sich Zeit, um Ihr Budget für den nächsten Monat zu planen. Vater und Mutter können das Budget auch mit den Kindern im Rahmen eines Familienrats besprechen. Falls Sie Schulden haben, entscheiden Sie, wie Sie sie abbauen wollen. Versuchen Sie, jeden Monat etwas zu sparen.

Vorzubereiten

Vor dem Unterricht:

  1. Bitten Sie drei oder vier Schwestern, etwas aus eigener Produktion mitzubringen: Obst oder Gemüse aus dem eigenen Garten, ein selbst genähtes Kleidungsstück, ein selbst hergestelltes Spielzeug oder einen Einrichtungsgegenstand.

  2. Bitten Sie einige Teilnehmerinnen, nach Ihren Vorgaben Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen.