Weiteres Material
Gesunde Ernährung für Mutter und Säugling


23. Lektion

Gesunde Ernährung für Mutter und Säugling

Diese Lektion soll Informationen darüber geben, was eine werdende beziehungsweise stillende Mutter essen und womit sie ihr Baby füttern soll.

Die richtige Kost in der Schwangerschaft

• Zeigen Sie Bild 23-a, Gesunde Ernährung ist für Mutter und Kind wichtig.

In der Schwangerschaft muss die Frau sorgfältig darauf achten, dass sie Nahrungsmittel zu sich nimmt, die ihre eigene Gesundheit und die des Kindes fördern. Sie muss darauf achten, dass sie jeden Tag genug Nahrungsmittel aus den folgenden fünf Gruppen zu sich nimmt: (1) Brot, Getreide und Getreideprodukte, (2) Gemüse, (3) Obst, (4) Milch und Milchprodukte und (5) Fleisch, Geflügel, Fisch und Nüsse. Schwangere Frauen müssen auch darauf achten, sehr viel Wasser zu trinken, um Austrocknung zu vermeiden. Das Kind einer Frau, die sich vernünftig ernährt, ist in der Regel gesünder und kräftiger als das einer Frau, die sich nicht richtig ernährt.

• Lassen Sie die Schwestern mehrere Lebensmittel aus jeder Gruppe nennen. Bitten Sie sie anschließend, eine Mahlzeit für eine Schwangere zusammenzustellen. Achten Sie darauf, dass eine Auswahl von Nahrungsmitteln aus allen fünf Gruppen getroffen wurde.

• Warum ist eine gesunde Ernährung für eine werdende Mutter so wichtig?

„Wenn sich die Mutter nicht ausreichend und richtig ernährt und nicht die Nährstoffe zu sich nimmt, die das Kind braucht, dann wächst und entwickelt sich das Kind nicht normal.

In vielen unterentwickelten Ländern der Welt ist die Sterblichkeitsrate im ersten Lebensjahr extrem hoch. Diese hohen Sterblichkeitsraten sind auf Probleme im sanitären Bereich und die Ausbreitung von Infektionen, aber auch auf mangelhafte Ernährung zurückzuführen. Doch selbst in hoch entwickelten Staaten … trägt die falsche Ernährung werdender Mütter zu erhöhten Sterblichkeitsraten im Säuglingsalter bei. Wenn sich eine Mutter während der Schwangerschaft falsch ernährt, ist ihr Kind bei der Geburt höchstwahrscheinlich klein und untergewichtig. Das gilt vor allem dann, wenn die Mutter noch sehr jung ist. Das Sterberisiko kurz nach der Geburt ist bei einem Baby mit niedrigem Geburtsgewicht größer. Die Ernährung der werdenden Mutter spielt für die Gesundheit des Babys eine wichtige Rolle. Sie muss Nahrungsmittel zu sich nehmen, die die notwendigen Nährstoffe liefern, damit das Baby wachsen kann und geschützt ist“. (Relief Society Courses of Study, 1973/74, Seite 105.)

Muttermilch ist normalerweise das Beste für den Säugling

Der himmlische Vater hat den Körper der Mutter so erschaffen, dass er Milch produzieren kann. Diese Milch ist für Säuglinge bestimmt. Deshalb ist sie für das Baby auch besser geeignet als Tiermilch. Auch die Vormilch, die nach der Geburt aus der Brust austritt, ist sehr wichtig, denn sie enthält Stoffe, die das Baby während seiner ersten Lebensmonate vor Krankheiten schützen.

Manchmal darf eine Mutter ihr Kind aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen. In einem solchen Fall kann die Muttermilch durch Kuh- oder Ziegenmilch beziehungsweise Fertigprodukte ersetzt werden. Die Mutter muss jedoch peinlich darauf achten, dass diese Milch hygienisch einwandfrei ist. Nach Möglichkeit sollte sie ihr Kind jedoch stillen. Von der Ernährung der Mutter hängt auch ab, wie viel Milch sie für ihr Kind hat. Wenn eine Mutter sich in ausreichender Menge richtig ernährt und genug trinkt, hat sie normalerweise auch immer genug Milch für ihr Kind.

• Warum gibt es Mütter, die ihr Baby nicht stillen? Warum ist die Vormilch gut für das Baby? Welche anderen Vorteile hat das Stillen noch, abgesehen von der Ernährung und dem Schutz vor Krankheiten?

Ernährung mit der Flasche

Wenn eine Mutter ihr Kind nicht stillen kann, kann sie ihm andere Milchsorten geben. Das heißt im Allgemeinen, dass das Kind mit der Flasche gefüttert wird. Wenn das Kind mit der Flasche ernährt wird, müssen die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

  1. Halten Sie die Flasche sauber. Wenn sie auf den Boden fällt oder wenn sich Fliegen auf den Sauger setzen, bleiben Keime und Bakterien zurück, die Krankheiten hervorrufen können. Kochen Sie Flasche und Sauger für einige Minuten ab oder legen Sie beides in ein Sterilisierungsbad.

  2. Verwenden Sie sauberes Wasser. Wenn die Milch mit verunreinigtem Wasser gemischt wird, kann das Kind durch die im Wasser enthaltenen Keime krank werden. Wenn also die Gefahr besteht, dass das Wasser nicht sauber ist, muss es grundsätzlich zwanzig Minuten abgekocht und dann abgekühlt werden, ehe man es mit dem Milchpulver mischt und das Kind damit füttert.

  3. Falls die Milch schlecht wird, müssen Sie sie wegschütten und frische Milch nehmen.

  4. Lesen Sie bei Fertigprodukten die Gebrauchsanweisung und geben Sie die richtige Menge Wasser zu. Das Kind wird krank, wenn die Fertigmilch zu stark oder zu gering verdünnt wird. Geben Sie auch nicht deshalb zu viel Wasser dazu, damit die Milch länger reicht.

Die folgende Begebenheit, die von Dr. James O. Mason erzählt wurde, macht deutlich, wie wichtig es ist, dass die Milch für die Ernährung eines Säuglings nicht zu sehr verdünnt wird:

Ein junges Elternpaar rief Dr. Mason zu sich, damit er ihr Kind untersuchte. Als die Mutter ihrer sechs Wochen alten Tochter die Windeln abnahm, sah der Arzt zu seiner Bestürzung, dass das Baby abgemagert war. Er konnte sogar die Knochen unter der Haut sehen. Die Eltern erklärten ihm, dass die Mutter das Kind nicht hatte stillen können, weil sie während der Schwangerschaft sehr krank gewesen war. Als das Kind geboren war, hatten sie eine Dose mit Säuglingsnahrung gekauft, doch als diese verbraucht war, konnten sie sich keine weitere Dose mehr leisten. Der Arzt fragte: „Und womit füttern Sie das Kind jetzt?“ Sie zeigten ihm eine Flasche mit einer fast klaren Flüssigkeit. Es war Wasser, gemischt mit wenigen Tropfen Kondensmilch aus einer kleinen Dose. Daraufhin gab Dr. Mason dem Zweigpräsidenten Geld, damit die Eltern Säuglingsnahrung kaufen konnten. Außerdem erklärte er den Eltern, wie die Fertignahrung zubereitet werden musste. Doch trotz aller Bemühungen des Arztes starb der Säugling. Erst viel später erfuhr die Familie, dass es in ihrem Wohnort eine Stelle gab, wo sie Fertigmilch für ihr Kind bekommen hätte. (Siehe „For the Health of the Saints“, Speeches of the Year, 1974, Seite 153f.)

• Sie können folgende Veranschaulichung verwenden: Zeigen Sie, wie man eine Flasche richtig sauber macht und Nahrung für einen Säugling zubereitet.

Der Umgang mit Flaschennahrung erfordert besondere Sorgfalt, damit der auf diese Weise ernährte Säugling gesund bleibt. Es ist aber auf jeden Fall besser, wenn das Baby mit Muttermilch ernährt wird, auch wenn es ab und an zusätzlich ein Fläschchen braucht.

Weitere Babynahrung

Ein älteres Kind braucht mehr als nur Milch, um gesund zu bleiben. Es benötigt jetzt auch andere Nahrung. Man kann nicht genau sagen, wie lange Muttermilch für das Kind ausreicht. Deshalb muss man nach ungefähr sechs Monaten mit dem Zufüttern beginnen.

Ein Baby braucht Nahrung aus denselben fünf Nahrungsmittelgruppen, die auch für Erwachsene notwendig sind. Mit Babynahrung aus dem Glas kann man dem Baby beispielsweise eine Vielfalt von Nahrungsmitteln aus den wesentlichen Gruppen anbieten. Steht Babynahrung aus dem Glas nicht zur Verfügung, kann man sie auch leicht aus dem zubereiten, was die Erwachsenen essen. Diese Nahrung für das Kind muss sorgsam sauber gehalten werden. Man kann Obst und Gemüse zerdrücken oder passieren, damit das Kind beides auch dann essen kann, wenn es noch keine Zähne hat.

Schalenobst ist hygienischer als anderes Obst. Reife Bananen sind zum Beispiel sehr gut geeignet. Anderes Obst muss sorgfältig abgewaschen, mit einem sauberen Messer geschält und nur mit sauberen Händen angefasst werden.

Gekochtes Gemüse, insbesondere Blattgemüse, eignet sich ausgezeichnet als Babynahrung. Man kann es leicht zerkleinern oder zerdrücken, so dass das Kind es leicht essen kann, und außerdem enthält es Vitamine, die das Kind gesund erhalten.

Getreide ist wegen der Kohlenhydrate ebenfalls eine gute Babynahrung. Getreide allein reicht aber nicht aus. Ein Kind braucht trotzdem noch andere Nahrungsmittel, wie z. B. Obst, Gemüse, Eier und Milch, um gesund zu bleiben und richtig zu wachsen.

Manche Leute füttern ihre Kleinkinder mit Brühe. Das Gute an der Brühe ist, dass sie normalerweise abgekocht und keimfrei ist. Brühe allein trägt jedoch zum Wachstum des Kindes nichts bei. Es muss auch andere Nahrung bekommen, um all die Vitamine, Mineralien, Eiweiße und Kohlenhydrate aufzunehmen, die es braucht.

Die Eltern dürfen die Ernährung eines Kleinkindes nur nach und nach um Neues ergänzen. Manchmal reagieren Kleinkinder auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch. Das kann dann zu Erbrechen, Verstopfung der Atemwege, Durchfall oder Hautausschlägen führen. Wenn Eltern neue Nahrungsmittel nur nach und nach einführen, können sie herausfinden, ob ihr Kind möglicherweise wegen einer Allergie etwas nicht verträgt.

• Welche Nahrungsmittel aus den fünf Gruppen sind für ein Kleinkind am bekömmlichsten? Wie muss die Nahrung zubereitet werden?

• Lassen Sie die Schwestern eine Mahlzeit für ein Kleinkind zusammenstellen. Prüfen Sie nach, ob die Auswahl Nahrungsmittel aus allen wesentlichen Gruppen enthält.

• Sie können folgende Veranschaulichung verwenden: Zeigen Sie, wie man zwei, drei kindgerechte Speisen zubereitet.

Zum Abschluss

Wir müssen unsere Nahrungsmittel sorgfältig auswählen. Dies ist besonders während der Schwangerschaft und Stillzeit wichtig. Durch die Ernährung des Kindes können wir auch seine Gesundheit fördern. Muttermilch ist für einen Säugling am besten. Doch schon nach wenigen Monaten braucht es Nahrungsmittel aus allen fünf Gruppen, um stark und gesund zu werden.

Vorzubereiten

Vor dem Unterricht:

  1. Gehen Sie die 22. Lektion dieses Leitfadens – „Gesunde Kost für die Familie“ – noch einmal durch.

  2. Bringen Sie ein Babyfläschchen und Fertigmilchpulver zum Unterricht mit, um den Schwestern zu zeigen, wie man die Flasche reinigt und die Milch für einen Säugling zubereitet (freigestellt).

  3. Bringen Sie einige Lebensmittel zum Unterricht mit, die für ein Baby besonders gut geeignet sind (freigestellt). Bringen Sie nach Möglichkeit auch alles mit, was Sie brauchen, um die Zubereitung dieser Lebensmittel zu demonstrieren.

  4. Bitten Sie einige Teilnehmerinnen, nach Ihren Vorgaben Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen..