Durch die Macht und den Einfluss des Heiligen Geistes lehren

Der Herr hat uns geboten, einander über sein Reich zu unterweisen (siehe LuB 88:77). Um lehren zu können, brauchen wir ein Zeugnis von der Wahrheit des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi. Wir müssen durch die Macht und den Einfluss des Heiligen Geistes lehren.

Präsident David O. McKay hat gesagt: „Lehrer, beginnen Sie die Unterrichtsvorbereitung mit einem Gebet. Unterrichten Sie mit gebeterfülltem Herzen. Und dann beten Sie darum, dass Gott Ihren Worten … durch den Einfluss seines heiligen Geistes mehr Wirkung verleihen möge.“ (Gospel Ideals, Seite 223.)

Elder Hartman Rector jun. hat eine Geschichte über Präsident Harold B. Lee erzählt:

„Kurz nachdem er zum Amt [des Präsidenten] ordiniert worden war, … fragte ihn ein Reporter:

‚Was erwarten Sie von Ihrer Amtszeit als Präsident der Kirche? Was wollen Sie erreichen?‘ …

‚Nun‘, antwortete er, ‚ich kann diese Frage nur mit den Worten eines großen Propheten beantworten, den der Herr beauftragt hatte, in den Besitz von Aufzeichnungen aus vergangener Zeit zu kommen. Da sagte er:

‚Ich wurde vom Geist geführt; ich wusste nicht im Voraus, was ich tun sollte.‘ (1 Nephi 4:6.)“ (Generalkonferenz, Oktober 1973.)

Auch wir müssen uns beim Unterrichten vom Geist leiten lassen. Um das Evangelium Jesu Christi lehren zu können, müssen wir vom Heiligen Geist geführt werden.

• Lassen Sie die Teilnehmerinnen LuB 42:12–14 lesen. Was sollen wir lehren? Wo finden wir diese Grundsätze? Wie wird uns der Geist zuteil, mit dem wir lehren müssen? Warum dürfen wir nicht lehren, wenn wir nicht unter dem Einfluss des Heiligen Geistes stehen?

Der Einfluss des Heiligen Geistes kann bewirken, dass die Worte des Lehrers den Zuhörern tief ins Herz dringen: „Denn wenn jemand durch die Macht des Heiligen Geistes spricht, so trägt die Macht des Heiligen Geistes es den Menschenkindern ins Herz.“ (2 Nephi 33:1.)

• Zeigen Sie Bild 35-a, König Benjamin unterweist sein Volk von einem hohen Turm aus.

König Benjamin rief sein Volk zusammen, um ihm besondere Weisungen zu erteilen. Er wollte es geistig stärken.

• Bitten Sie die Schwestern, Mosia 5:1,2 zu lesen. Warum glaubte das Volk den Worten König Benjamins? Lassen Sie eine Teilnehmerin Mosia 5:3,4 lesen. Was hatte dieser Glaube mit diesem Ereignis zu tun?

Die Söhne Mosias lehrten das Evangelium durch den Einfluss des Heiligen Geistes. Sie wurden von ihm geführt, nachdem sie sich sehr darum bemüht hatten.

• Lassen Sie eine Teilnehmerin Alma 17:2,3 lesen. Welche drei Schritte hatten die Söhne Mosias befolgt, um das Evangelium machtvoll lehren zu können? Schreiben Sie die Antworten an die Tafel.

Wer sich durch Studieren für das Unterrichten bereitgemacht hat, muss um Führung durch den Heiligen Geist beten.

Präsident Marion G. Romney erzählt von einem Erlebnis seiner Frau in diesem Zusammenhang. Sie sollte einen Unterricht über die Vision des Propheten Joseph Smith vom Vater und vom Sohn halten. In ihrer Klasse befand sich eine Akademikerin, die kein Mitglied der Kirche war. Schwester Romney befürchtete, diese gebildete Dame könnte ihren Unterricht ablehnen und war sich außerdem auch nicht recht sicher, ob sie wirklich wusste, dass diese Vision wahr ist.

Schwester Romney besprach das Problem mit ihrer Mutter und sagte: „’Ich kann diesen Unterricht nicht halten. Ich weiß nicht, ob Joseph Smith diese Vision wirklich gehabt hat.‘

Zwar war ihre Mutter keine gebildete Frau, aber sie hatte ein Zeugnis. Und so sagte sie zu ihrer Tochter: ‚Du weißt doch, wie dem Propheten diese Vision zuteil geworden ist, nicht wahr?‘

‚Ja, … er betete zu Gott und bat ihn um Weisheit.‘ …

[Schwester Romney] ging in ihr Zimmer und versuchte es. … Das Ergebnis war, dass sie … überzeugend unterrichtete, nämlich mit einer Kraft, die über ihre natürlichen Fähigkeiten hinausging. Wie konnte ihr das gelingen? Nun, als Antwort auf ihre Frage war ihr der Heilige Geist zuteil geworden. Sie spürte ein Brennen in ihrem Herzen. Sie wusste, dass Joseph Smith die Vision gehabt hatte – ebenso, wie er es wusste. Zwar hatte sie nicht mit eigenen Augen das Gleiche gesehen wie der Prophet, aber sie besaß die gleiche Erkenntnis. Aus Joseph Smiths Schilderung wusste sie, was er gesehen hatte, und sie hatte ein Zeugnis vom Heiligen Geist, dass sein Bericht wahr ist.“ („How to Gain a Testimony“, New Era, Mai 1976, Seite 10f.)

• Welchen Schritten ist Schwester Romney gefolgt? Vergleichen Sie das mit den drei Schritten an der Tafel. Wieso hat sie erst genug Sicherheit gewonnen, als sie ihrem Studieren das Gebet hinzufügte? Wie nennen wir das Zeugnis, das Schwester Romney zuteil wurde?

• Es ist nicht dasselbe, ob man etwas Wahres nur liest oder ob ein Mensch, dem man vertraut, diese Wahrheit bestätigt. Wo liegt der Unterschied? Lassen Sie die Teilnehmerinnen Moroni 10:4,5 lesen. Wie tut uns der Heilige Geist Wahrheit kund? Was müssen wir tun, um dieses Zeugnis zu empfangen?

Andere Menschen durch ein Zeugnis zu unterweisen bedeutet, mit dem Wissen zu unterrichten, dass das Evangelium wahr ist. Mit dem Geist des Zeugnisses können wir anderen Menschen das wiederhergestellte Evangelium verständlich machen. Der Heilige Geist kann den Zuhörern bezeugen, dass die Evangeliumsgrundsätze wahr sind. (Siehe 1 Korinther 2:12,13.)

• Zeigen Sie Bild 35-b, Zwei Missionare an der Tür eines Untersuchers.

Elder Alvin R. Dyer hat die folgende Begebenheit erzählt:

„Am Spätnachmittag kamen zwei Missionare zu einem Haus. … Die Familie … war gerade im Begriff, sich an den Tisch zu setzen, um früh zu Abend zu essen. … Die Missionare hatten wenig Erfolg mit dem, was sie an der Tür sagten … Die Frau wollte gerade die Tür wieder schließen. … Die Missionare … gaben [als sie dies tat] Zeugnis, dass das Evangelium wahr ist. … Einer von ihnen sprach absichtlich etwas lauter, damit diejenigen, die drinnen waren, ihn hören konnten. … [Dann] verließen die Missionare das Haus ziemlich überstürzt. …

Als sie etwa einen halben Häuserblock weit gegangen waren, hörten sie jemanden nach ihnen rufen. … Ein etwa vierzehnjähriger Junge lief hinter ihnen her und sagte: ‚Vater möchte, dass Sie zurückkommen.‘ Und so gingen sie eilig zurück. … Der Vater sagte, dass ihn das an der Tür Gesagte nicht beeindruckt habe, bis er dann einen von ihnen Zeugnis geben hörte. Da, so sagte er, ‚hat mich ein eigenartiges Gefühl übermannt, und ich wusste, dass es nicht richtig war, Sie fortzuschicken‘. So hatten die Missionare durch ihr Zeugnis und den Geist der Überzeugung das Interesse dieser Familie geweckt, und dies führte dazu, dass sie sich taufen ließ.“ („When Thou Art Converted“, Instructor, Juli 1961, Seite 225.)

• Warum ließ der Vater die Missionare zurückkommen?

• Lassen Sie die beiden beauftragten Schwestern erzählen, was sie empfanden, als sie sich im Evangelium unterweisen ließen.

Wenn wir durch den Heiligen Geist lehren, wird Wissen, Verstehen, Zeugnis und Glauben zunehmen – und zwar sowohl in uns selbst als auch in denjenigen, die wir unterweisen. Um durch die Macht des Heiligen Geistes lehren zu können, müssen wir würdig sein und uns entsprechend vorbereiten. Wenn wir uns gut vorbereiten, können wir die Wahrheit überzeugend lehren. Wir werden in dem Maße vom Heiligen Geist geführt, in dem wir studieren, beten und die Gebote Gottes halten.

„Und der Geist wird euch durch das Gebet des Glaubens gegeben; und wenn ihr den Geist nicht empfangt, sollt ihr nicht lehren. …

Und wenn ihr durch den Tröster eure Stimme erhebt, werdet ihr reden und prophezeien, wie es mir gut scheint;

denn siehe, der Tröster weiß alles.“ (LuB 42:14, 16, 17.)

Streben Sie danach, vom Heiligen Geist geführt zu werden, indem Sie studieren, beten und fasten. Mit diesen Schritten machen Sie sich zum Lehren bereit. Achten Sie auf Gelegenheiten, Kinder, Mitglieder der Familie, Freunde und Nachbarn zu unterweisen, und nutzen Sie sie.

• Lukas 24:32 (den Jüngern brannte das Herz in der Brust)

• Johannes 14:26 (der Heilige Geist lehrt alles)

• 2 Nephi 32:7, 8 (auf den Geist hören)

• Alma 5:43–52 (Alma gibt Zeugnis vom Heiligen Geist)

• Moroni 10:7, 8 (die Gaben Gottes werden durch seinen Geist gegeben)

Vor dem Unterricht:

1. Halten Sie sich an die in der Lektion erklärten Schritte, damit der Heilige Geist Ihnen hilft.

2. Beauftragen Sie zwei Teilnehmerinnen zu schildern, was sie empfanden, als ihnen das Evangelium gelehrt wurde.

3. Bitten Sie einige Teilnehmerinnen, nach Ihren Vorgaben Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen.