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Missionsarbeit und Eingliederung


18. Lektion

Missionsarbeit und Eingliederung

Diese Lektion soll uns zeigen, wie wir selbst dabei tätig werden können, angehende Mitglieder zu finden und zu unterweisen und neue Mitglieder einzugliedern.

Die Bedeutung der Missionsarbeit

Schwester Petra G. De Hernandez aus Monterrey in Mexiko hat Folgendes erzählt:

„Vor neunzehn Jahren kam mein Mann bei einem Autounfall ums Leben. Damals hatte ich das Bedürfnis, Gott zu finden, so dass er mir mit meinen Kindern helfen konnte. Meine jüngste Tochter war gerade elf Monate alt.

Eines Abends betete ich in tiefster Verzweiflung … zum Herrn, und zwar so, als ob ich mit einem anderen Menschen spräche. Ich bat ihn, mir zu zeigen, welche Richtung ich einschlagen solle. Ich sagte ihm, ich wisse zwar, dass er lebe, jedoch nicht wo. Außerdem bat ich ihn, mir zu zeigen, wie und wo ich ihn finden könne. Mein Glaube und mein Wunsch, die Wahrheit zu finden, waren so groß, dass ich dieses Gebet niemals vergessen werde.

Die Antwort auf mein Gebet ließ nicht lange auf sich warten. Eines Morgens klopften zwei junge Missionare an meine Tür und sagten, sie kämen von der Mormonenkirche und hätten eine sehr wichtige Botschaft für mich. Ich hatte schon von den Mormonen gehört, mich aber nicht im Geringsten für sie interessiert. Dennoch bat ich sie herein und sie begannen mit der ersten Lektion. Während ich diese Lektion erhielt, spürte ich, dass das, was sie sagten, wahr war. Ich erklärte ihnen, dass ich mich zusammen mit meinen Kindern taufen lassen wolle. …

Seit dem Tag, an dem wir das Evangelium angenommen haben, hat sich unser Leben von Grund auf verändert. Jetzt war ich sicher, dass Gott unser Beten erhört. …

Ich kann mit Gewissheit sagen, dass wir dank des Evangeliums und der beiden Missionare, die vor fünfzehn Jahren an meine Tür klopften, eine Familie sind, die vereint ist.

Ich werde den beiden Missionaren stets dankbar dafür sein, dass sie bei mir angeklopft haben, und ich weiß, dass es Menschen gibt, die dankbar dafür sind, dass meine Kinder als Missionare bei ihnen angeklopft und ihnen das Evangelium gebracht haben.“ („A Missionary’s Mother“, Leon R. Hartshorn, Hg., Inspirational Missionary Stories, Seite 123ff.)

• Bitten Sie Schwestern, die sich bekehrt haben, ihrer Dankbarkeit für die Missionare, die sie unterwiesen haben, Ausdruck zu geben. Lassen Sie sie kurz schildern, wie das Evangelium ihr Leben verändert hat.

Der himmlische Vater hat uns gezeigt, wie sehr er uns liebt, indem er das Missionsprogramm ins Leben rief, um seinen Kindern überall auf der Welt das Evangelium zu bringen. Der Herr hat gesagt: „Predigt mein Evangelium jedem Geschöpf, das es noch nicht empfangen hat.“ (LuB 112:28; Hervorhebung hinzugefügt.) Seit der Gründung der Kirche im Jahr 1830 sind tausende Missionare – Männer und Frauen – berufen worden, das Evangelium zu predigen.

Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt:

„Der Herr hat uns durch unsere Propheten ganz deutlich gesagt, dass wir das Evangelium den Nationen der Welt bringen müssen – dass alle in ihrer eigenen Sprache belehrt werden müssen, und zwar bis an die Enden der Erde. Außer uns gibt es niemanden auf der Welt, der die Nationen unterweisen könnte. Und da es nur eine begrenzte Anzahl junger Männer gibt, ist es ganz richtig, dass jedes Mitglied ein Missionar sein soll, … gemäß der folgenden Aufforderung des Herrn:

‚Siehe, ich habe euch ausgesandt, Zeugnis zu geben und die Menschen zu warnen; und wer gewarnt worden ist, dem kommt es zu, seinen Nächsten zu warnen.‘ (LuB 88:81)“ („Advice to a Young Man: Now Is the Time to Prepare“, New Era, Juni 1973, Seite 8f.)

• Warum müssen wir unsere Kinder dazu anhalten, auf Mission zu gehen? Warum muss auch jedes Mitglied ein Missionar sein?

Es macht Freude, andere Menschen am Evangelium teilhaben zu lassen

Präsident Kimball hat uns die großen Segnungen vor Augen gehalten, die wir als Mitglied der Kirche Jesu Christi empfangen: „Wir haben das Evangelium Jesu Christi, das Evangelium des Friedens, das Evangelium der Freude. Wir haben Wahrheiten, die aus jedem Menschen einen besseren und zufriedeneren Menschen machen, die mehr Glück und Freude in jede Ehe tragen und jedes Zuhause mehr zum Himmel auf Erden machen können. Wir haben die Macht des Priestertums Gottes, das wir zum Wohl unserer Familie und anderer Menschen einsetzen können.“ Präsident Kimball fährt dann fort: „Nun sind wir auch aufgefordert, unseren Nachbarn und Bekannten, die nicht der Kirche angehören, gemäß dem zu geben, was wir besitzen. Der Herr hat uns dies geboten. Wir müssen größere Schritte machen und jetzt handeln.“ („Always a Convert Church“, Ensign, September 1975, Seite 3.)

Uns Mitgliedern der Kirche ist die Verantwortung übertragen worden, andere am Evangelium teilhaben zu lassen. Wenn wir dieser Verpflichtung nachkommen, werden wir an der Freude derer teilhaben, die das Evangelium durch unsere Bemühungen kennen gelernt haben.

• Lesen Sie LuB 18:15,16. Lassen Sie eine Schwester, die andere am Evangelium teilhaben ließ, über das sprechen, was sie dabei empfunden hat.

Ein Missionar sein

• Was können Sie jetzt tun, um Missionar zu sein?

• Zeigen Sie ein Poster mit der folgenden Liste oder verweisen Sie auf das, was an der Tafel steht:

  1. Haben Sie den Mut, als Zeuge aufzutreten.

  2. Geben Sie Zeugnis, wenn der Geist Sie dazu drängt.

  3. Geben Sie Literatur der Kirche weiter.

  4. Hören Sie auf die Eingebungen des Geistes.

  5. Geben Sie ein gutes Beispiel und haben Sie Geduld mit Angehörigen und Freunden außerhalb der Kirche.

  6. Laden Sie Freunde und Bekannte zu sich nach Hause oder zu Versammlungen und Aktivitäten der Kirche ein.

Haben Sie den Mut, als Zeuge aufzutreten

Elder Gene R. Cook hat gesagt: „Manchmal haben unsere Mitglieder Angst, … für die Wahrheit einzustehen. … [Wir müssen] für den Herrn und für seinen Propheten eintreten, wenn wichtige aktuelle Fragen zur Debatte stehen.“ (Generalkonferenz, April 1976.) Dies ist unsere Pflicht als Mitglied der Kirche. (Siehe Mosia 18:9.)

Elder Cook hat geschildert, wie eine Schwester für die Wahrheit eingetreten ist: „Sie nahm mit mehreren Mitgliedern der Kirche an einem Mittagessen teil; einige waren aktiv, andere inaktiv. Außerdem waren auch einige Nichtmitglieder anwesend. Als sich das Gespräch den Themen Abtreibung und Geburtenkontrolle zuwandte, brachte eine Frau, die nicht zur Kirche gehörte, etwa fünf Minuten lang sehr deutlich ihre Meinung zum Ausdruck. Sie behauptete irrigerweise, ihrer Meinung nach sei gegen eine Abtreibung überhaupt nichts einzuwenden und man dürfe weder Mann noch Frau bei der Geburtenkontrolle irgendwelche Vorschriften machen. Nun stand die besagte Schwester vor der schwierigen Entscheidung, ob sie über das Wetter oder ein anderes unverfängliches Thema sprechen oder aber klar und deutlich für die Wahrheit eintreten sollte. Sie entschied sich für das Letztere. Nachdem sie erklärt hatte, was der Herr zu den beiden Punkten gesagt hatte, gab sie Zeugnis und erklärte ihre Meinung dazu. Wie sie sich vielleicht schon denken, fand das Essen ein ziemlich unvermitteltes Ende. Doch hinterher sprach eine der inaktiven Schwestern die besagte Schwester an und meinte, sie habe bisher nicht richtig verstanden, wie der Herr zu diesen Punkten stehe, aber sie habe gespürt, dass das, was sie gesagt habe, die Wahrheit sei.“ (Generalkonferenz, April 1976.)

• Wie können wir in wichtigen, öffentlich diskutierten Fragen für die Wahrheit einstehen?

Geben Sie Zeugnis, wenn der Geist Sie dazu drängt

Wir können uns selbst Gelegenheiten schaffen, das Evangelium zu verbreiten. Wenn wir uns mit jemandem unterhalten, den wir nicht kennen, können wir das Gespräch auf das Evangelium hin lenken. Wenn man vom Heiligen Geist geführt wird, ist es nicht schwer, Möglichkeiten zu finden, Zeugnis zu geben.

Eine blinde Schwester namens Alice Colton Smith wurde von ihrem Zweigpräsidenten aufgefordert, Missionsarbeit zu leisten. Da alle ihre Freunde schon zur Kirche gehörten, fragte sie ihn: „Wie soll ich denn jemanden in die Kirche bringen?“ Daraufhin geschah Folgendes:

„Der Zweigpräsident sagte: ‚Schwester, wenn Sie Glauben haben und wirklich Gottes Willen tun wollen, wird er Ihnen den Weg zeigen.‘

Einige Wochen später unternahm die Schwester eine Reise mit dem Zug. Unterwegs waren ihr die Reisenden, die ihr gegenüber saßen, mit dem Gepäck behilflich und kümmerten sich auch sonst voller Mitgefühl um sie. Die Schwester dachte: ‚Wie kann ich das nur wieder gutmachen?‘ Kurz darauf beugte sie sich vor und sagte: ‚Ich möchte Ihnen etwas geben, weil Sie so freundlich zu mir waren. Ich habe ein wichtiges Geschenk für Sie, wenn Sie es nur annehmen wollen.‘

Ihre neuen Bekannten lächelten. Wie konnte diese Frau, die offenbar nicht viel Geld hatte, ihnen ein großes Geschenk machen? Höflich dankten sie ihr und meinten, dass dies doch nicht nötig sei. Die Schwester blieb freundlich, aber fest. Schließlich sagte eine Frau: ‚Ich werde es gern annehmen.‘

Darauf antwortete die Schwester: ‚Mein Geschenk ist weder Geld noch Schmuck; es ist ein Geschenk vom Heiligen Geist. Ich weiß, dass Gott lebt. Ich weiß, dass Jesus der Messias ist. Ich weiß, dass es heute einen Propheten Gottes auf der Erde gibt, der uns das Wort Gottes offenbart. Diese wichtige Erkenntnis kann ich ihnen schenken.‘

Die Frau war trotz der merkwürdigen Situation interessiert und fragte: ‚Wie denn?‘

‚Geben Sie mir Ihre Adresse; dann werde ich zwei junge Männer vorbeischicken, die Ihnen alles erklären.‘ So geschah es.

Die Frau [schloss sich der Kirche an] und mit ihr sieben ihrer Freunde und Verwandten.“ („‚I Have a Great Gift to Give You‘“, Leon Hartshorn, Hg., Inspirational Missionary Stories, Seite 168f.)

Geben Sie Literatur der Kirche weiter

Ein Buch Mormon, eine Broschüre der Kirche oder ein von der Kirche veröffentlichtes Buch kann bereits Menschen vorbereiten, die Missionare zu empfangen. Patricia Lett, eine Lehrerin, hat erzählt, wie eine ihrer Schülerinnen sie darauf vorbereitet hat, die Missionare zu empfangen:

„Im vergangenen Frühjahr legte Carol eines Tages ein [Buch mit Kindergeschichten aus dem Buch Mormon] auf mein Pult und fragte, ob ich es lesen wolle.

‚Aber ja, Carol, ich werde es gerne lesen!‘ antwortete ich.

Da die Schule bald aus war und ich noch viel zu tun hatte, vergaß ich das Buch ganz. Nicht aber Carol. Es dauerte nicht lange und ich hörte eine leise Stimme fragen: ‚Mrs. Lett, haben Sie mein Buch schon gelesen?‘ …

Und so las ich das Buch. …

Am nächsten Tag schenkte sie mir ein Buch Mormon. Wenige Tage später hörte ich sie wieder leise fragen: ‚Mrs. Lett, möchten Sie einige Leute aus unserer Kirche kennen lernen?‘ …

Am darauf folgenden Freitag standen Elder Grassley und Elder Lott zehn Minuten vor Unterrichtsende vor unserer Klassentür.“ („By Your Pupils You’ll Be Taught“, Leon Hartshorn, Hg., Inspirational Missionary Stories, Seite 70f.)

Selbst ein Kind kann ein guter Missionar sein.

Hören Sie auf die Eingebungen des Geistes

Es ist wichtig, dass wir uns die Zeit nehmen, das zu tun, was der Geist uns eingibt. Vielleicht erscheinen uns seine Einflüsterungen im ersten Augenblick belanglos; deshalb müssen wir lernen, darauf zu hören und uns entsprechend zu verhalten. Schwester Catherine A. Martin hat über ihre Erfahrung berichtet, wie sie vom Heiligen Geist geführt worden ist:

„Ich weiß noch, wie ich den kleinen Laden zum ersten Mal sah. Als ich daran vorüberging, … hatte ich ein höchst merkwürdiges Gefühl, … das mir zu sagen schien, in diesem Laden befinde sich jemand, der der Kirche angehören sollte. Ich hatte es jedoch eilig und so ging ich weiter. … Ich kam noch mehrmals an diesem Laden vorbei und jedes Mal hatte ich das starke Gefühl, ich müsse hineingehen. … Eines Tages … kam ich wieder an diesem Laden vorbei, als ich gerade zu Fuß unterwegs war, und wurde praktisch hineingezogen, weil ich das überwältigende Gefühl hatte, dort drinnen gebe es etwas, was von geistigem Interesse sei.

Als ich die Tür öffnete, … sah ich Bilderrahmen in allen möglichen Formen und Größen. …

Ich schaute mich um. … Dabei fiel mir ein an der Wand hängendes Gemälde auf. Es gehörte zu einer Serie von Zeichnungen, auf denen Soldaten mit verschiedenen Uniformen dargestellt waren. Irgendetwas sagte mir, dass ich mit dem Künstler, von dem diese Zeichnungen stammten, über das Evangelium sprechen sollte!

Ich fragte den Ladenbesitzer, ob er mir nicht den Namen und die Adresse des Künstlers geben könne. Er zögerte und sagte, dass dieser Künstler darauf bestehe, dass außer seinem Namen keine weiteren Informationen über ihn weitergegeben werden dürften. Doch dann sagte er: ‚Wissen Sie, irgendwie habe ich das Gefühl, dass er dieses Mal nichts dagegen hätte. Ich werde ihn anrufen und ihm Ihren Namen und Ihre Telefonnummer nennen.‘

Der Künstler … rief mich tatsächlich an und wir verabredeten ein Treffen, um über Kunst und Geschichte zu reden. …

Ich weiß noch, wie ich zu ihm sagte, dass ich etwas wisse, was auch er wissen sollte – etwas, was sein ganzes Leben zum Positiven verändern würde. Er fragte interessiert, was das denn sei. Mit dieser Ermutigung fing ich an, ihm von der Wiederherstellung der Kirche Christi hier auf der Erde zu erzählen. Ich erzählte ihm von meiner Suche nach der Wahrheit und von dem Wunsch, zu wissen, was der Herr von mir erwartete. Dann erzählte ich ihm von den eigenartigen und doch wunderbaren Ereignissen, die dazu geführt hatten, dass ich das Evangelium kennen lernte, und davon, wie schön mein Leben dadurch geworden war. …

Er hörte sich alles, was ich sagte, aufmerksam an, wollte sich jedoch erst selbst informieren und alles abwägen, ehe er sich dazu äußerte. [Er] bemühte sich offen, ehrlich und eifrig darum, die Wahrheit zu erkennen, und ließ sich trotz großer äußerer Widerstände taufen. …

Der Herr kennt und liebt wahrhaft jeden einzelnen Menschen. Er weiß, wer bereit ist, sein Wort zu hören, und wenn wir gebeterfüllt sind und unsere Pflicht tun, führt er uns zu diesen rechtschaffenen Menschen. Durch die Einflüsterungen des Geistes habe ich einige schöne Erfahrungen; und diese Gabe steht uns allen offen, wenn uns die Erhöhung eines anderen Menschen ebenso wichtig ist wie unsere eigene.“ („Whisperings of the Spirit“, Margie Calhoun Jensen, Hg., Stories of Insight and Inspiration, Seite 124f.)

• Wie hat der Geist Schwester Martin dazu veranlasst, diesen Mann ausfindig zu machen? Wie können wir einen feineren Sinn für die Einflüsterungen des Geistes entwickeln?

Geben Sie ein gutes Beispiel und haben Sie Geduld mit Angehörigen und Freunden außerhalb der Kirche

Elder Adney Y. Komatsu hat gesagt:

„Viele von den hier Anwesenden sind die Ersten in ihrer Familie, die sich der Kirche angeschlossen haben. Sie sind fürwahr die Pioniere Ihrer Familie. …

Sprechen Sie mit Ihren Eltern, Freunden und Nachbarn über die Grundsätze des Evangeliums, aber lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn man Ihnen nicht zuhört und die Grundsätze nicht versteht, die Sie darzulegen versuchen. Haben Sie Geduld und denken Sie immer daran, dass Eltern, Geschwister und Freunde eine sehr wichtige Rolle im Leben spielen. Wir lieben sie und wünschen uns das Beste für sie und das ist das Evangelium Jesu Christi. Die Erhöhung unserer Familie ist eine Voraussetzung dafür, dass wir hier auf der Erde und in der künftigen Welt glücklich sind.

Wenn Sie alleinstehend sind und noch bei Ihren Eltern und Geschwistern wohnen,und wenn diese Ihre neue Art der Lebensführung aber nicht akzeptieren wollen, dann bringen Sie ihnen Achtung und Liebe entgegen und zeigen Sie ihnen durch Ihr Beispiel, wie schön die Wahrheiten des Evangeliums sind.“ (Gebietskonferenz in Korea, August 1977.)

Wir dürfen nicht zu unserem eigenen Ruhm Missionsarbeit leisten. Vielmehr müssen wir die Menschen lieben, denen wir helfen wollen. Wir müssen ihnen aufrichtige, beständige Freundschaft entgegenbringen, auch dann, wenn sie das Evangelium nicht annehmen oder es erst nach vielen Jahren tun.

Laden Sie Freunde und Bekannte zu sich nach Hause oder zu Versammlungen und Aktivitäten der Kirche ein

Wir können andere Menschen mit der Kirche bekannt machen, indem wir sie einladen, zusammen mit uns an Veranstaltungen der Kirche teilzunehmen. Wir können einen speziellen Familienabend mit einer anderen Familie organisieren und auch die Missionare dazu einladen. Am besten laden wir Freunde und Verwandte, die nicht der Kirche angehören, ein, mit uns zur Kirche zu gehen. Dort können sie sich dann selbst über die Kirche informieren und sich entscheiden, ob sie mehr wissen wollen.

Schwester Villafranca aus San Fernando in Mexiko lud einmal fünfzig Gäste zu sich nach Hause ein, obwohl sie nur ein einziges Zimmer hatte. Die Missionare hielten dort eine besondere Sonntagsschule ab. Anschließend wurden die Anwesenden eingeladen, noch dazubleiben und sich die erste Missionarslektion anzuhören. Mehrere der Anwesenden ließen sich später taufen und innerhalb von sechs Jahren entstand in San Fernando ein Zweig mit zweihundert Mitgliedern. (Siehe Glenn V. Bird, „Miracle at San Fernando“, New Era, Januar 1977, Seite 28f.)

• Lassen Sie ein, zwei Schwestern kurz erzählen, wie ihr Interesse an der Kirche geweckt worden ist.

Einander in der Gemeinschaft stärken

Es ist unsere Aufgabe, den Fortschritt des anderen zu fördern. Als Kinder des Herrn müssen wir uns umeinander kümmern. Präsident Gordon B. Hinckley hat gesagt: „Ich bin überzeugt, dass wir nur ganz wenige von denen verlieren, die in die Kirche kommen, wenn wir uns besser um sie kümmern.“ (Der Stern, Juli 1999, Seite 123.)

Wenn neue Mitglieder zu uns kommen, ist es unsere Verantwortung, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um ihnen gegenüber freundlich und hilfsbereit zu sein. Vielleicht fühlen sie sich fremd. Deshalb müssen wir ihnen das Gefühl geben, dass sie in der Kirche zu Hause sind. Das nennt man dann Eingliederung. Eingliederung bedeutet, dass man einander dabei ermutigt und unterstützt, in den Genuss aller Segnungen des Evangeliums zu gelangen. Man ist höflich und gütig zueinander, macht gemeinsame Erfahrungen und erweist sich als hilfreich und liebevoll. Eingliedern heißt, ein guter Freund und Nachbar zu sein.

Die Kirche hilft uns dabei in mancher Hinsicht. Sie hat beispielsweise das Besuchslehrprogramm eingerichtet, das uns ermutigt, anderen zu dienen. Sie bietet Versammlungen, wo man einander in Freundschaft begegnet, und sie unterweist uns darin, wie wir auf richtige Weise Liebe und Interesse füreinander zum Ausdruck bringen können.

Wir müssen uns auch Gedanken um die Familien machen, bei denen Vater, Mutter, Sohn oder Tochter nicht Mitglied sind. Diese Familien brauchen uns. Indem man sie eingliedert und ihnen mit Verständnis und Liebe begegnet, kann man solchen Teilmitgliederfamilien helfen, Einigkeit im Evangelium zu finden.

• Lesen Sie Epheser 2:19,20. Wie können wir neuen Mitgliedern zeigen, dass wir sie lieben und akzeptieren?

Zum Abschluss

Die Heiligen der Letzten Tage haben die Pflicht, der Welt das Evangelium zu predigen. Dazu muss jedes Mitglied ein Missionar sein. Wir sollen Freunde und Nachbarn darauf vorbereiten, dass sie sich von den Missionaren unterweisen lassen. Es ist nicht notwendig, dass wir alle in die Welt hinausgehen, aber wir müssen unseren Freunden und Nachbarn vom Evangelium erzählen. Wenn wir die Gebote des Herrn getreu halten, zeigen wir unseren Mitmenschen damit auch den Weg zum ewigen Leben. Wir können neuen Mitgliedern helfen, indem wir sie einladen, mit uns zur Kirche zu gehen. Wir müssen in und außerhalb der Kirche freundlich zu ihnen sein. Fremde, die unsere Versammlungen besuchen, müssen wir stets willkommen heißen.

Auftrag

Entscheiden Sie sich gebeterfüllt für eine der in dieser Lektion genannten Möglichkeiten, Missionsarbeit zu leisten. Wählen Sie einen Freund oder ein Familienmitglied aus, das Sie im Evangelium unterweisen möchten.

Vorzubereiten

Vor dem Unterricht:

  1. Arbeiten Sie das 33. Kapitel – „Missionsarbeit“ – in Grundbegriffe des Evangeliums durch.

  2. Fertigen Sie das in der Lektion erwähnte Poster an oder schreiben Sie den Text an die Tafel.

  3. Bitten Sie einige Teilnehmerinnen, nach Ihren Vorgaben Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen.