Übertragung handelt von Priestertum und Familie


Propheten und Apostel haben die Führer der Kirche bei der Übertragung der jährlichen weltweiten Führerschaftsschulung am 11. Februar 2012 über das Priestertum, die Familie und die damit verbundenen Evangeliumslehren und -grundsätze unterwiesen. Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat die Versammlung geleitet.

Antworten auf Fragen

Elder Christofferson (links) und Elder Perry (rechts) beantworten Fragen, wie man für sich selbst und für andere noch größeren Nutzen aus den Grundsätzen des Evangeliums ziehen kann.

Zu Beginn der Übertragung sprachen Elder Perry und Elder Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel darüber, dass das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi Antworten auf die Probleme und Herausforderungen des Lebens bietet und wie man für sich selbst und für andere noch größeren Nutzen aus den Grundsätzen und Bündnissen des Evangeliums ziehen kann. Sie besprachen Fragen wie:

  • Sind Mormonen Christen?
  • Welche Auswirkungen hat der Dienst am Nächsten auf unser Leben?
  • Ist es möglich, sich gemeinsam mit Menschen, die einer anderen Glaubensgemeinschaft angehören, dem christlichen Dienst am Nächsten zu widmen?
  • Inwiefern ist die Bemühung, andere zu retten, ein Kernpunkt unseres Glaubens?
  • Welche Rolle spielt das Priestertumskollegium bei diesen Rettungsbemühungen?
  • Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den Rettungsaktionen für weniger aktive Mitglieder und der „klassischen“ Missionsarbeit, bei der wir auf diejenigen zugehen, die der Kirche nicht angehören?
  • Was für eine Rolle spielen der Tempel und die Tempelbündnisse dabei, dass wir den Herausforderungen des Lebens begegnen und sie meistern können?
  • Welche Rolle spielen die Bündnisse, wenn man sich wirklich bekehren will?
  • Was bedeutet es konkret, unsere Bündnisse in Ehren zu halten?

Sehen, hören und lesen Sie die Botschaften von der Übertragung der weltweiten Führerschaftsschulung.

Das Zuhause muss ein heiliger Ort sein

Im nächsten Teil der Übertragung sprachen Elder Russell M. Nelson und Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel über die theologischen Grundlagen all dessen, was wir in der Kirche und im eigenen Leben unternehmen. Insbesondere gingen sie auf die Ehe, Kinder, Familie und die Bedeutung des Priestertums in der Familie ein.

Elder Nelson weist die verheirateten Priestertumsträger darauf hin, dass es ihre höchste Pflicht ist, für ihre Frau zu sorgen.

Elder Nelson sagte zu den Führungsbeamten: „Wir [ziehen] unsere Kinder in feindlich besetztem Gebiet auf. Das Zuhause muss für jedes Mitglied zum Allerheiligsten werden, wo jeder mit seinem Glauben vor den Sünden der Welt sicher sein kann. Der Herr verlässt sich darauf, dass wir nach seiner Wahrheit leben. Bitte machen Sie unseren Mitgliedern klar, dass die Ehe von Gott verordnet ist. Sie beruht auf der Lehre des Evangeliums und ist von ewiger Bedeutung. …

Weisen Sie jeden verheirateten Priestertumsträger darauf hin, dass es seine höchste Pflicht ist, für seine Frau zu sorgen. Sie versetzt ihn in die Lage, der größten Segnungen würdig zu sein. Wenn die Kinder ihr Nest verlassen haben, treten Mann und Frau in eine gemeinsame Lebensphase ein, die wunderschön und sehr spannend sein kann.“

Der wichtigste Dienst

Präsident Packer weist die Priestertumsträger darauf hin, dass der wichtigste Dienst, den sie leisten können, in ihren eigenen vier Wänden vollbracht wird.

Präsident Packer sagte über die Aufgaben und Pflichten der Priestertumsträger in der Kirche: „Als Priestertumsträger nehmen wir jede Berufung an und leisten jeden Dienst, der uns angetragen wird, wobei der wichtigste in unseren eigenen vier Wänden vollbracht wird. Die letzten Präsidenten der Kirche waren sich der Umtriebe des Widersachers bewusst und haben sich in ihren Worten und Predigten auf das Zuhause und die Familie konzentriert. …

Jeder Älteste hat genauso viel Priestertum wie der Präsident der Kirche oder wie ich oder ein Apostel – nur das Amt ist ein anderes. Das Priestertum wird aber nicht aufgeteilt oder zerstückelt, hier ein wenig und dort ein wenig. Es wird als Ganzes gegeben. Bei der heiligen Handlung, mit der die Ordinierung vorgenommen wird, wird erst das Priestertum und dann das Amt übertragen.“

Bei handfesten Herausforderungen helfen

(Von links nach rechts) Elder Rasband, Schwester Wixom, Elder Ballard, Schwester Dalton und Elder Andersen besprechen, wie Mitglieder der Kirche in der Familie und bei ihren Berufungen gestärkt werden können.

Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel leitete dann eine Podiumsdiskussion über die Fragen, wie die Kirche die anhaltende Bekehrung und das Wohlbefinden ihrer Mitglieder fördern kann, wozu auch die Stärkung der Priestertumskollegien und weitere Anweisungen aus Kapitel 3 und 4 in Handbuch 2 gehören. An der Diskussion nahmen Elder Ballard, Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel, Elder Ronald A. Rasband, dienstältester Präsident der Siebziger, Schwester Elaine S. Dalton, Präsidentin der Jungen Damen, und Schwester Rosemary M. Wixom, Präsidentin der Primarvereinigung, teil.

Uns ist bewusst, dass die Mitglieder in der heutigen, schweren Zeit vor handfesten Herausforderungen stehen. Die Kirche wächst aber nur dann, wenn die eigene anhaltende Bekehrung zum Evangelium zu größerer Glaubenstreue beim Einzelnen und in der Familie führt. Dazu muss man sich ständig anstrengen, und der Segen stellt sich ein, wenn es uns gelingt, einander zu retten und zu unterstützen, und zwar einen nach dem anderen“, so Elder Ballard.

Zu einem Video über Aktivierung sagte Elder Andersen: „Präsident Monson hat ja viele Male gesagt, eines der bewegendsten Gefühle sei es, wenn man erkennt, dass man vom Herrn als Antwort auf das Gebet eines anderen ausgesandt worden ist. Wie viele Menschen in der heutigen Welt beten um Lösungen, beten um Hoffnung und erkennen womöglich gar nicht, dass sie nach der Kirche suchen oder wieder zurückkehren möchten?“

Nachdem ein Video mit dem Titel „Daytons Beine“ gezeigt wurde, erklärte Schwester Rosemary M. Wixom: „Einige zukünftige Führungsbeamte sind heute noch in der PV. Als Spencer (im Video) sagte, er habe festgestellt, dass er auch Schweres schaffen könne, dachte ich: Genau das müssen unsere jungen Leute heute erkennen und tief im Innern spüren. Sie können etwas Schweres schaffen und notfalls auch einmal ganz alleine dastehen, wie Präsident Monson bei der Generalkonferenz gesagt hat.“

Zum selben Video sagte Schwester Dalton: „Es [handelt] sich hierbei um das Werk des Herrn … Einer kümmert sich um den anderen, und unser Prophet lebt uns das hervorragend vor. Er weist uns den Weg, und er dient dem Einzelnen. Deshalb braucht man sich als Führungsbeamter nicht überfordert zu fühlen. Es gibt so viele, die Hilfe brauchen, aber heute habe ich gespürt und gesehen, dass man seine Bemühungen konzentrieren muss. Diese Führer haben sich auf einen Einzelnen konzentriert, dem sie helfen konnten. Wenn das jeder machte, würde alles anders. Die Familien würden anders, jeder Einzelne würde anders. Ich möchte so werden wie unser Prophet, weil er so handelt wie Christus.“

Elder Rasband fügte hinzu: „Mir hat vor allem gefallen, dass man aus diesen Ausschnitten herauslesen kann, dass man miteinander Rat halten muss: Die PV-Leitung berät sich mit dem Bischof, die Kollegiumspräsidentschaft berät sich miteinander, wie sie ihren Mitgliedern dienen kann. Selbst die Präsidentschaft des Diakonskollegiums hat bestimmt über Dayton gesprochen.“

Am Schluss der Podiumsdiskussion sagte Elder Ballard: „Stellen Sie sich nur vor, was wäre, wenn jedes Ältestenkollegium bloß ein, zwei Leute pro Jahr in die Kirche brächte. Wenn jede Präsidentschaft gemeinsam daran arbeitete. So schwer ist das eigentlich gar nicht. Wir sind doch alle bestrebt, uns um die Kinder des Vaters im Himmel zu kümmern, die er liebt und für die wir die Verantwortung tragen. Wir haben schließlich die Fülle des immerwährenden Evangeliums Jesu Christi.“

Das „Warum“ in den Mittelpunkt stellen

Präsident Uchtdorf fordert die Führer der Kirche auf, das Evangelium einfach zu halten und das „Warum“ des Evangeliums in den Mittelpunkt zu stellen.

Präsident Uchtdorf, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, warnte Führer der Kirche am Schluss der Schulung, dass „wir [allzu oft] die Schönheit und Einfachheit des Evangeliums Jesu Christi hinter endlosen Listen mit akribischen Anforderungen [verschleiern]. Wenn wir aber das ‚Warum‘ des Evangeliums in den Mittelpunkt stellen, verblasst vieles von dem Durcheinander allmählich. … Die richtigen Fragen nach dem Warum führen uns zu den richtigen Entscheidungen im Hinblick auf das Wer, Was, Wann, Wo und Wie.“

Er besprach, wie Räte effektiv zusammenarbeiten können, wenn sie über die Anweisungen, die sie erhalten haben, nachdenken, sich entschließen, einige konkrete Maßnahmen in die Tat umzusetzen, und diesen Entscheidungen nachgehen. „Wir wissen, dass Sie den Wunsch haben, die Einflüsterungen des Geistes zu beherzigen, dem Herrn zu folgen und seine Hände in diesem großen Werk zu sein“, so Präsident Uchtdorf.