Die Jugendlichen und die Familie stärken

Eine der besten Möglichkeiten, Familien zu stärken, bestehe darin, die Jugendlichen durch religiöse Gewohnheiten zu Hause zu stärken, bekräftigen die heutigen Propheten und Apostel. Präsident Henry B. Eyring, Elder Robert D. Hales und Elder Quentin L. Cook sprachen bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2012 über dieses Thema.

Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, sagte beispielsweise, dass Familien regelmäßig gemeinsam beten und Zeit miteinander verbringen sollten.

„Sie können die gleichen Erfolge wie Vater Lehi erzielen, indem Sie unter anderem beim Familiengebet und bei gemeinsamen Aktivitäten wie dem Familienabend mit gutem Beispiel vorangehen“, so Präsident Henry B. Eyring bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2012.

„Geben Sie den Kindern die Gelegenheit zu beten. So können sie für andere aus dem Kreise ihrer Lieben beten, die Segnungen brauchen. Reagieren Sie rasch, sobald Uneinigkeit aufkommt, und erkennen Sie an, wenn ein Kind selbstlos Gutes tut, besonders seinen Geschwistern. Wenn Kinder füreinander beten und einander dienen, werden Herzen erweicht und die Kinder wenden sich einander und den Eltern zu.“

Erbauen und führen

Präsident Eyring sprach über verschiedene Möglichkeiten, wie man Familien stärken und Jugendlichen helfen könne, treu zu bleiben; dazu machte er Vätern vier Vorschläge, wie sie ihre Familie erbauen und führen können, damit sie dem Vater im Himmel und dem Heiland näher sind.

Erstens: Väter sollen das sichere Zeugnis erlangen und bewahren, dass sie zu Hause die Schlüssel des Priestertums haben und dass der Präsident der Kirche sie für die gesamte Kirche innehat.

Zweitens: Ehemänner, lieben Sie Ihre Frau. Stärken Sie sie und machen Sie ihr Mut, dann stärken Sie Ihre Kinder und machen ihnen ebenfalls Mut.

Drittens: Gewinnen Sie die ganze Familie dafür, einander zu lieben – in Wort und Tat.

Viertens: Wenn gutes Benehmen eingefordert werden muss, nutzen Sie es als Gelegenheit, Ihre Familie auf die Weise des Herrn zu führen. Wenn wir unsere Kinder auf die Weise des Herrn zurechtweisen, führen wir sie zum ewigen Leben hin.

Die Sorge der Geschwister umeinander

Präsident Eyring maß dem dritten Punkt, Liebe innerhalb der Familie, besondere Bedeutung zu. „Damit Bruder und Schwester sich stets um das Wohl des anderen bemühen, sind unermüdliche Anstrengungen seitens der Eltern und die Hilfe Gottes unerlässlich“, sagte er. „Sie wissen sicher aus eigener Erfahrung, wie wahr das ist. Und jedes Mal, wenn man im Buch Mormon von den Konflikten liest, denen sich der rechtschaffene Lehi und seine Frau Saria in der Familie gegenübersahen, bestätigt sich das.“

Präsident Eyring erklärte, dass der Erfolg von Lehis Familie eine Richtschnur darstelle, wie wir unserer Familie und unseren Kinder helfen können, treu zu bleiben. „Sie sprachen so eindringlich und so beharrlich über das Evangelium Jesu Christi, dass sie damit ihren Kindern und sogar noch manchen Nachfahren über Generationen hinweg das Herz für Gott und füreinander erweichten“, sagte er. „So verfassten beispielsweise Nephi und andere Berichte für Angehörige, die eigentlich ihre Feinde waren, und wandten sich ihnen zu. Und zuweilen erweichte der Geist Tausenden das Herz, und Liebe trat an die Stelle von Hass.“

Geistige Eigenständigkeit entwickeln

Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel sprach bei derselben Generalkonferenz auch über eben dieses Thema. „[Es ist] für Jugendliche schwer zu verstehen, wie das, was sie jetzt tun, sie bereits auf künftige Gelegenheiten zu dienen vorbereitet oder ihnen diese verbaut“, sagte er.

„Wir alle haben die ‚zwingende Pflicht‘, unsere Jugendlichen zu unterstützen – bei der Vorbereitung auf lebenslanges Dienen und dabei, unabhängig zu werden.“

Elder Hales erklärte Eltern und Führungsbeamten, wie man den Jugendlichen helfen könne, geistig eigenständiger zu sein und treu zu bleiben.

„Sobald unser Wunsch nach Geistigkeit wächst, werden wir geistig unabhängig. Wie jedoch können wir anderen, uns und unseren Angehörigen dabei helfen, den Wunsch, dem Erretter nachzufolgen und sein Evangelium zu leben, stärker zu verspüren? Wie verstärken wir den Wunsch, umzukehren, würdig zu werden und bis ans Ende auszuharren? Wie helfen wir unseren Jugendlichen und jungen Erwachsenen dabei, diesen Wunsch in sich wirken zu lassen, bis sie sich bekehren und ‚durch das Sühnopfer Christi [wahre Heilige werden]‘?“, fragte er.

„Wir bekehren uns und werden geistig unabhängig, wenn wir gebeterfüllt unsere Bündnisse leben, und zwar indem wir würdig vom Abendmahl nehmen, tempelwürdig sind und Opfer bringen, um anderen zu dienen.“

Andere auf eine höhere Ebene emporziehen

„Sowohl materielle als auch geistige Unabhängigkeit dienen dazu“, so Elder Hales, „uns auf eine höhere Ebene zu führen, damit wir andere, die in Not sind, emporziehen können.

Ganz gleich, ob wir alt oder jung sind: Was wir heute tun, bestimmt, welche Dienste wir morgen leisten und auch in Anspruch nehmen können. Ein Dichter sagte einmal: ‚Von allen traurigen Worten, die gesagt oder geschrieben worden sind, sind die traurigsten: „Es hätte sein können!“‘ Leben wir doch so, dass wir nicht ständig bedauern müssen, was wir getan oder unterlassen haben!“

In sich gehen

„Mit der Liebe des Vaters und der Liebe seines Sohnes im Herzen“, so Elder Hales, „rufe ich Sie auf, Ihren geistigen Wünschen nachzugeben und in sich zu gehen. Schauen wir doch einmal in den Spiegel und fragen wir uns: ‚Lebe ich wirklich im Einklang mit meinen Bündnissen?‘ Wir sind auf dem richtigen Weg, wenn wir sagen können: ‚Ich nehme jede Woche würdig vom Abendmahl, ich bin tempelwürdig und gehe in den Tempel, und ich bringe Opfer, um anderen zu dienen und Gutes zu tun.‘ “

In Wahrheit und Rechtschaffenheit großgezogen

Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel sagte: „Unser großer Wunsch ist es, unsere Kinder in Wahrheit und Rechtschaffenheit großzuziehen. Ein Grundsatz, der uns dabei behilflich sein kann, besteht darin, dass wir ein Verhalten nicht allzu kritisch beurteilen, das zwar töricht und dumm ist, aber keine Sünde. Vor vielen Jahren, als unsere Kinder noch bei uns lebten, erklärte Elder Dallin H. Oaks [vom Kollegium der Zwölf Apostel], dass es wichtig ist, zwischen Fehlern, die ein Jugendlicher macht und die berichtigt werden müssen, und Sünden, auf die Zurechtweisung und Umkehr folgen müssen, zu unterscheiden. Wo es an Weisheit fehlt, brauchen unsere Kinder Anleitung. Wo eine Sünde vorliegt, ist Umkehr unumgänglich.“

Elder Cook sagte: „Wenn wir zuhause nach unserer Religion leben, so ist dies ein Segen für unsere Familie. Das Beispiel ist besonders wichtig. Was wir vorleben, legt so lautstark Zeugnis von uns ab, dass unsere Kinder vielleicht manchmal überhören, was wir sagen.“

Auch sprach er darüber, wie wichtig es sei, dass Vater und Mutter mit den Kindern beten – dies sei womöglich wichtiger als jedes andere Beispiel. Er erklärte Eltern, dass es außerdem wichtig es sei, regelmäßig mit ihren Kindern im Buch Mormon zu lesen.