Es ist unerlässlich, die Lehre von der Ehe und der Familie zu vermitteln

Elder Dallin H. Oaks fordert die Lehrkräfte beim Bildungswesen der Kirche dazu auf, den Schülern zu helfen, über die Wahrheiten des Evangeliums nachzudenken und diese anzuwenden.


Elder Dallin H. Oaks sprach bei einem „Abend mit einer Generalautorität“ des Bildungswesens der Kirche am 8. Februar 2013 im Tabernakel auf dem Tempelplatz zu Seminar- und Institutslehrern. Er sagte, dass sie als Lehrkräfte eine große Verantwortung tragen. Ihnen obliege es, den jungen Leuten in der Kirche zu helfen, klar über die Evangeliumswahrheiten nachzudenken und zu überlegen, wie sie sie auf ihre Herausforderungen übertragen können.

Die Lehrer der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Kirche haben „eine große Verantwortung, was die Vorbereitung der heranwachsenden Generation auf ihre Aufgaben in der Kirche und im Reich Gottes anbelangt“, sagte er.

Obwohl „unsere jungen Leute … erstaunlich [sind], was ihren Glauben und ihre Hingabe an das, was gut und recht ist, betrifft“, benötigen sie dennoch die Unterstützung von Lehrern und Führern, die ihren Glauben stärken, sodass sie den Ablenkungen und Übeln, von denen sie umgeben sind, widerstehen können, so Elder Oaks.

Elder Oaks machte Lehrern einige Vorschläge, was sie tun könnten, um starken negativen Einflüssen und Botschaften, die sich gegen die Familie richten und die häufig in den Medien zu finden seien, entgegenzuwirken.

„Im Zusammenhang mit Ihrem turnusmäßigen Unterricht zu den heiligen Schriften ist es Ihre Aufgabe, die grundlegende Lehre von der Ehe und der Familie zu vermitteln“, erklärte Elder Oaks den Seminar- und Institutslehrern. „Meine Botschaft soll Ihnen dabei helfen.“

Einfaches und Grundlegendes lehren

„Manchmal ist das Wichtigste, was wir lehren können – das, was unsere Schüler am meisten brauchen – das, was wir Lehrer in der Regel für selbstverständlich halten“, so Elder Oaks. Als Jünger Christi dürfe man als Heiliger der Letzten Tage in Bezug auf viele wichtige Themen, die mit Religion zu tun haben, nicht so denken wie andere.

Elder Oaks zufolge müssen junge Leute heutzutage bereit sein, sich den Missverständnissen und dem Widerstand zu stellen, den sie von Freunden und Bekannten erleben – gerade in einer Welt, wo viele etwas befürworten und praktizieren, was dem Willen Gottes und seinem Erlösungsplan entgegensteht.

Indem man – ohne sich zu streiten – die weltlichen Prämissen oder Annahmen benenne und jene aufzeige, die das Denken der Heiligen der Letzten Tage bestimmen, könne man Streit über unterschiedliche Schlussfolgerungen vermeiden und die eigentliche Ursache der Meinungsverschiedenheit ermitteln.

Er sprach vom „moralischen Relativismus“ oder der modernen Ansicht, dass es „absolut richtig“ und „absolut falsch“ gar nicht gebe. Für Heilige der Letzten Tage sei es ein Fakt, dass es einen Gott gibt, der die Quelle eines ewigen Gesetzes ist, und dass er Gebote gegeben hat, die für viele Entscheidungen vorgeben, was richtig und was falsch ist.

„Wir [werden] dafür zur Verantwortung gezogen, inwieweit sich unser Verhalten und unsere Wünsche auf der Erde im Einklang mit diesen Geboten befunden haben. Wir lehnen den moralischen Relativismus ab, und wir müssen unseren Jugendlichen helfen, sich nicht durch Argumente und Schlussfolgerungen täuschen und überzeugen zu lassen, die auf falschen Annahmen beruhen“, erklärte er.

„Wo suchen wir nach den Prämissen, mit denen wir unsere Schlussfolgerungen in Bezug auf die Wahrheit oder Annehmbarkeit verschiedener Vorschläge beginnen? Wir verankern uns im Wort Gottes, das in den heiligen Schriften und in den Lehren der neuzeitlichen Propheten enthalten ist. … Wenn wir in ewigen Wahrheiten verankert sind, schützt uns dies zwar nicht vor der Drangsal und Verfolgung, die Jesus vorhergesagt hat (Matthäus 13:21), aber es schenkt uns den Frieden, der daraus resultiert, dass wir an Jesus Christus glauben und wissen, dass wir auf dem Weg zum ewigen Leben sind.“

Die Familie – eine Proklamation an die Welt

„Wir denken anders über Fragen, die die Familie betreffen, als viele Menschen in der Welt, und zwar aufgrund unseres Wissens über den ewigen Zweck und die Art unserer familiären Beziehungen“, erklärte er.

Da es in unserer Proklamation zur Familie heiße, „dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist und dass im Plan des Schöpfers für die ewige Bestimmung seiner Kinder die Familie im Mittelpunkt steht“, pflegen die Heiligen der Letzten Tage den althergebrachten religiösen Grundsatz, dass die Ehe in erster Linie dazu eingerichtet sei, Kinder in die Welt zu setzen und aufzuziehen, und die beste Einrichtung für das wirtschaftliche, politische und moralische Wohlergehen der Menschheit sei.

„Wir lehnen die moderne Vorstellung ab, dass die Ehe eine Beziehung ist, die hauptsächlich der Erfüllung der Personen dient, die sie eingehen, und die sie jeweils nach Belieben beenden können“, meinte er. „Wir konzentrieren uns auf das Wohlergehen der Kinder und nicht nur auf uns selbst.“

Die besten Voraussetzungen für die Erziehung und Versorgung von Kindern liegen im Ehebund in der Obhut eines Vaters und einer Mutter vor, die diesen in völliger Treue einhalten, erklärte Elder Oaks.

„Unser Glaube, dass wir das Gebot erhalten haben, ‚den Ehebund in völliger Treue [einzuhalten]‘, stellt die nächste grundlegende Prämisse vor, die in der Proklamation zur Familie genannt wird:

‚Gott [hat] geboten …, dass die heilige Fortpflanzungskraft nur zwischen einem Mann und einer Frau angewandt werden darf, die rechtmäßig miteinander verheiratet sind.‘

Diese Aussage hat zwar heute nicht mehr viele Anhänger, aber sie ist wahr und wir sind dafür verantwortlich, diese Wahrheit zu lehren und zu praktizieren. Damit stellen wir uns natürlich vielen Annahmen und Praktiken in der heutigen Welt entgegen dass Millionen unschuldiger Kinder von unverheirateten Müttern geboren werden, ist nur ein Beispiel.“

Eine weitere grundlegende Wahrheit, die Elder Oaks ansprach, betraf die geschlechtliche Identität. „Wir alle – Männer und Frauen gleichermaßen – finden wahres, dauerhaftes Glück, wenn wir unsere einzigartigen Aufgaben im großen Erlösungsplan Gottes verstehen und uns daran erfreuen.“

Gottes Liebe und sein Gesetz

Wer die Beziehung zwischen der Liebe Gottes und seinem Gesetz verstehe, wisse, dass die Barmherzigkeit die Gerechtigkeit nicht berauben kann, und dass diejenigen, die die Barmherzigkeit erlangen, die aufgrund der großen Liebe Gottes für seine Kinder zur Verfügung stehe, diejenigen sind, „die den Bund gehalten und das Gebot beachtet haben“ (Lehre und Bündnisse 54:6).

„Dieser großartige Grundsatz hilft uns, den Grund für vieles zu verstehen, beispielsweise die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit, zwischen denen das Sühnopfer einen Ausgleich schafft. „Er erklärt auch, warum Gott seine Kinder niemals daran hindert, ihre Entscheidungsfreiheit auszuüben“, so Elder Oaks.

Entscheidungsfreiheit sei im Plan des himmlischen Vaters von zentraler Bedeutung, selbst wenn die Entscheidungen mancher Menschen unerwünschte Folgen nach sich ziehen. Die Entscheidungsfreiheit sei notwendig, denn wenn Gott eingreife, um die Folgen einer Entscheidung zu verhindern, würde dies seinen Plan für den ewigen Fortschritt des Menschen zunichtemachen.

„Er wird zwar diese Entscheidungen nicht verhindern, aber er wird uns segnen, dass wir die Folgen der Entscheidungen anderer ertragen können“, sagte er. „Und diejenigen, deren Möglichkeiten hier auf der Erde durch die Entscheidungen anderer vorzeitig abgebrochen oder reduziert werden, empfangen schließlich alle Segnungen und Möglichkeiten, die uns durch die Barmherzigkeit und das Sühnopfer Jesu Christi angeboten werden.“

Wenn man Irrtum erkenne und ihn aus seinem Denken, seinen Wünschen und dem, was man tut, verbanne, könne man in diesen unruhigen Zeiten mit Zuversicht vorwärtsstreben, erklärte er.

„Wir müssen unseren jungen Leuten helfen, klar über die Evangeliumswahrheiten nachzudenken und zu überlegen, wie sie sie auf ihre Herausforderungen übertragen können“, so Elder Oaks. „Wer das tut, wird ‚auf dem Fels unseres Erlösers … und das ist Christus, der Sohn Gottes‘ gegründet sein, und er wird der prophetischen Verheißung würdig sein, dass der mächtige Widerstand des Teufels keine Macht haben wird, ihn ‚in den Abgrund des Elends und des endlosen Wehs hinabzuziehen‘, weil er auf diese ‚sichere Grundlage‘ gebaut ist und ‚nicht fallen [kann]‘.“