Hilfe für Großeltern eines Kindes mit einer Behinderung

Ein Großvater liest seinem Enkel etwas vor

Großeltern können die Situation für Sie und Ihr Kind sehr erleichtern. Die Liebe der Großeltern kann auf einzigartige und wunderbare Weise motivieren.

Was empfinden Großeltern in dieser Situation?

Die Großeltern machen wahrscheinlich dasselbe Wechselbad an Gefühlen durch, das auch die Eltern erleben. Manche ihrer Empfindungen sind so ähnlich wie beim Trauerprozess: Schock, Verdrängung, Frustration, Traurigkeit und schließlich Akzeptanz. Es kann für sie sogar noch schwieriger sein, sich den Tatsachen zu stellen, weil sie mit der unmittelbaren Situation nicht so direkt zu tun haben. Möglicherweise brauchen sie deswegen länger, eine Bindung zu dem Kind zu entwickeln, durch die sie in erster Linie das Kind als solches wahrnehmen und nicht seine Behinderung.

Großeltern stehen vor zwei Schwierigkeiten: Einerseits versuchen sie, ihre eigenen Gefühle für das Enkelkind mit der Behinderung einzuordnen, andererseits möchten sie wissen, wie sie ihrem erwachsenen Kind zur Seite stehen können. Leider führt dieser Zwiespalt häufig dazu, dass sie nicht in der Lage sind, ihren Sohn oder ihre Tochter so zu unterstützen, wie es notwendig wäre.

Die Großeltern sind womöglich genauso ahnungslos und verängstigt, wie Sie es waren, als Sie die Diagnose erfahren haben. Häufig haben sie mit Menschen, die eine Behinderung haben, völlig andere Erfahrungen gemacht als ihre Kinder und Enkel. Daher haben sie oftmals auch eine ganz andere Einstellung und Sichtweise. Andererseits gibt es Großeltern, die sich mit Reife und Aufgeschlossenheit einbringen.

Eltern und Großeltern helfen einander

Die Eltern und die Großeltern können einander helfen, die Behinderung des Kindes zu verstehen und zu akzeptieren. Den Großeltern stehen vielleicht nicht alle Informationen zur Verfügung, die die Eltern aus Expertenhand erhalten.

Informationen sowie der persönliche Umgang mit dem Kind können da Abhilfe schaffen. Manche Eltern sehen es als Hilfe an, wenn sie den Großeltern Fachliteratur über die Behinderung geben oder sie zum Arzttermin mitnehmen können. Es kann für alle von Nutzen sein, wenn man sie mit einbezieht.

Die Eltern können mit den Großeltern auch darüber sprechen, wie es ihnen geht und was sie brauchen. Am besten tun sie das, wenn gerade alles relativ gut läuft, und nicht mitten in einer Krise. Bemühen Sie sich vor allem darum, dass durch diese außergewöhnlichen Herausforderungen die familiären Beziehungen innerhalb der Großfamilie gestärkt werden.

Wie die Großeltern helfen können

  • Unterstützen Sie die Eltern liebevoll, aber respektieren Sie deren Aufgabe als Eltern.
  • Seien Sie verständnisvoll und bereit, mehr über die einzigartigen Stärken und Herausforderungen Ihres Enkelkindes zu lernen.
  • Fragen Sie die Eltern, wie Sie helfen können.
  • Sie haben es in der Hand, die gesamte Familie liebevoll zu unterstützen. Sie können eine stabilisierende Kraft im Familienverband sein.