zwei Menschen arbeiten gemeinsam im Garten

Geistige Behinderungen verstehen

Ein Mensch mit einer geistigen Behinderung ist beim Lernen, Denken, Lösen von Problemen, bei der Wahrnehmung der Welt und der Entwicklung von Fähigkeiten, wie sie im Alltag benötigt werden, erheblich eingeschränkt. Jedoch ist jeder, der eine geistige Behinderung hat, imstande zu lernen und kann ein erfülltes und glückliches Leben führen.

Wenn jemand eine andere Behinderung hat, heißt das nicht automatisch, dass er auch eine geistige Behinderung hat. Menschen mit einer geistigen Behinderung können dennoch den Einfluss des Geistes verspüren.

Manche brauchen vielleicht nur auf bestimmten Gebieten Hilfe, andere hingegen in fast allen Lebensbereichen. Eine geistige Behinderung wirkt sich auf vieles aus – wie sich jemand verständigt, wie er mit anderen auskommt und wie er für sich selbst sorgen kann. Sie wirkt sich auch darauf aus, wie schnell jemand lernt und ob er sich etwas merkt. Häufige Ursachen sind Kopfverletzungen, das Down-Syndrom oder eine Alkoholembryopathie. Oftmals bestehen neben einer geistigen Behinderung auch weitere Behinderungen.

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Wie man helfen kann

  • Beraten Sie sich mit der Familie oder den Betreuungspersonen und finden Sie heraus, welche Stärken und Fähigkeiten der Betreffende besitzt und wie er lernt. Loben Sie ihn konkret für das, was er gut macht, und wenn er sich gut benimmt. Schaffen Sie Gelegenheiten zum Dienen.
  • Setzen Sie je nach den Fertigkeiten und Fähigkeiten des Betreffenden hohe, aber realistische Ziele.
  • Stellen Sie Blickkontakt her; sprechen Sie ihn direkt und freundlich an, und sprechen Sie in kurzen, deutlichen Sätzen.
  • Geben Sie ihm genügend Zeit, um auf eine Frage oder Situation zu reagieren.
  • Lassen Sie ihn Aufgaben so weit wie möglich selbst erledigen.
  • Fördern Sie wahre Freundschaften.
  • Verwenden Sie stets eine freundliche Ausdrucksweise; unterlassen Sie geringschätzige, umgangssprachliche Ausdrücke, und halten Sie andere dazu an, es Ihnen gleichzutun.

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Tipps für den Unterricht

  • Wenn Sie den Betreffenden um etwas bitten oder ihm einen Auftrag geben, unterteilen Sie dies in kleine Schritte. Wenn sich jemand beispielsweise für das Gebet bereitmachen soll, sagen Sie das nicht einfach so allgemein, sondern unterteilen Sie es in mehrere Schritte: Zuerst werden die Arme verschränkt, dann der Kopf geneigt, dann die Augen geschlossen. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie im Unterricht einiges wiederholen müssen.
  • Suchen Sie gebeterfüllt nach Möglichkeiten, wie sich ein Mitglied mit einer geistigen Behinderung am Unterricht beteiligen kann. Es kann zum Beispiel ein Lied aussuchen, eine Schriftstelle vorlesen, ein Bild hochhalten, Zeugnis geben, eine Frage beantworten und so weiter.
  • Verdeutlichen Sie ein schwieriges Thema durch Methoden wie Rollenspiel, Anschauungsunterricht und zusätzliches Anschauungsmaterial. Unterteilen Sie ein schwieriges Thema in einfachere Gedankengänge.
  • Verwenden Sie einfache Sätze und wiederholen Sie wichtige Gedanken.
  • Überlegen Sie, wann Sie die Schüler in kleinen Gruppen arbeiten lassen können.
  • Führen Sie einen geregelten Unterrichtsablauf ein, bei dem es den Schülern leicht fällt, sich zu beteiligen.
  • Seien Sie freundlich und lächeln Sie.
  • Seien Sie gewiss, dass der Vater im Himmel Sie inspiriert, wenn Sie gebeterfüllt und glaubenstreu nach dieser Segnung streben.
  • Die Lehrkraft soll keine Mutmaßungen darüber anstellen, ob ein Schüler mit einer geistigen Behinderung die Taufe oder weitere heilige Handlungen braucht. Bemühen Sie sich, die Situation jedes Einzelnen zu verstehen.

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Zusätzliche Quellen

Die nachstehenden Internetseiten werden von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage weder unterhalten noch unterliegen sie ihrer Aufsicht; sie können jedoch als zusätzliche Quellen herangezogen werden.

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