Weihnachtsandachten
O lasset uns anbeten!


O lasset uns anbeten!

Weihnachtsandacht der Ersten Präsidentschaft 2023

Sonntag, 3. Dezember 2023

Meine lieben Brüder und Schwestern, es ist eine große Freude, dass uns eine weitere Adventszeit bevorsteht, in der wir der Geburt unseres Erretters und Erlösers, des Herrn Jesus Christus, gedenken.

Jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird, ist das ein heiliges Ereignis. Sehen Sie nur, wie einer unserer Urenkel reagiert, als er seinen kleinen Bruder zum ersten Mal im Arm hält.

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Kein Wunder, dass in jener heiligen Nacht vor mehr als 2000 Jahren in der Nähe des kleinen Städtchens Betlehem die himmlischen Heerscharen vor Freude sangen! Ein Engel verkündete den Hirten eine herrliche Wahrheit:

„Denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:

Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.“1

Meine lieben Brüder und Schwestern, nun „lasset uns anbeten!2

Wie bei vielen von Ihnen hat sich auch für mich Weihnachten im Laufe der Jahre verändert. Meine Kindheitserinnerungen sind geprägt von der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren. Das Geld war knapp. Geschenke waren etwas ganz Besonderes.

Meine Eltern haben Weihnachten für mich und meine Geschwister zu einem magischen Erlebnis gemacht. Jedes Jahr war unsere Familie eine Art „Ersatzweihnachtsmann“ für eine andere Familie. Wir bereiteten zweckmäßige Geschenke vor und übergaben sie an Heiligabend. Als wir wieder wegfuhren und die andere Familie uns dankbar und mit Tränen in den Augen nachwinkte, verspürten wir die wahre Freude des Gebens.

Schon damals habe ich Weihnachtsmusik geliebt – und das hat sich nicht geändert. Jedes Jahr hören meine Frau und ich uns mit Freude Händels Messias an und singen gerne mit. Mir gefällt die hebräische Bedeutung des Wortes Halleluja aus dem gleichnamigen Chorstück. Wörtlich bedeutet es „Preiset den Herrn, den Gott Jehova“.3 Die Worte, die in diesem Oratorium gesungen werden, beziehen sich nicht nur auf die Geburt des Herrn, sondern auch auf seine tausendjährige Herrschaft:

Denn uns ist ein Kind geboren,

es ist uns ein Sohn gegeben;

und die Herrschaft ist gelegt auf seine Schulter,

und sein Name wird heißen: Wunderbar, Herrlicher,

Starker Gott,

Vater in Ewigkeit

Fürst des Friedens.4

Als junger Erwachsener gewann ich allmählich ein tiefes Zeugnis von Gottvater und seinem geliebten Sohn Jesus Christus. Ich fand selbst heraus, dass Jesus Christus von der Jungfrau Maria geboren wurde, die „ein kostbares und erwähltes Gefäß“5 war. Ich verstand, dass er wirklich der Sohn Gottes6 und die Schlüsselfigur in der gesamten Menschheitsgeschichte ist.

Denken Sie nur an das unbegreifliche Ausmaß dessen, was Jesus Christus vollbracht hat – alles gemäß dem Willen seines Vaters! Jesus war bereits ein Gott, als er sich dazu herabließ, auf die Erde zu kommen, um für einen jeden von uns die entscheidende Heldentat zu vollbringen. Eine Tat, die buchstäblich lebensrettend und lebensverändernd war. Eine Tat, die keiner von uns selbst hätte vollbringen können.

Der Erretter litt „Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art“7, damit er „gemäß dem Fleische“ weiß, wie er uns beistehen kann gemäß unseren Schwächen8.

In den letzten Monaten habe ich einiges über Schmerzen und ihren läuternden Einfluss gelernt. Ich fühlte mit dem Erretter mit, als ich versuchte, mir das Ausmaß seines Leidens vorzustellen. Mein sterblicher Verstand kann einfach nicht begreifen, wie er alle Schmerzen, alle Sünden, alle Qualen und alles Leid eines jeden Menschen, der jemals gelebt hat, auf sich genommen hat!

Der Erretter unterzog sich beispielloser geistiger und körperlicher Qualen in diesem höchsten Akt des Mitgefühls, der sich dem Verständnis oder der Beschreibung durch uns Sterbliche entzieht.

Wir verehren das Kind von Betlehem gerade deshalb, weil es später das unbegreifliche, unbegrenzte Sühnopfer im Garten Getsemani und am Kreuz von Golgota vollbracht hat. Dieses Opfer erlöst jeden von uns, wenn wir uns dazu entschließen, umzukehren und ihm nachzufolgen. Dann, als Krönung seines Wirkens auf Erden, ist er am dritten Tag aus dem Grab auferstanden und gewährte jedem von uns den unvergleichlichen Segen der Auferstehung und des Lebens nach dem Tod.

Zu dieser Zeit im Jahr singen oder sagen wir gern: „Wir wünschen dir frohe Weihnachten.“ Meine lieben Brüder und Schwestern, mein Herzenswunsch für einen jeden von Ihnen heute Abend besteht aus mehreren Teilen. Eigentlich ist es kein Wunsch, sondern mein Gebet für Sie in dieser heiligen Weihnachtszeit.

Erstens bete ich dafür, dass Sie die tiefe, ewige Liebe unseres Erretters für Sie persönlich spüren. Jesus Christus kennt Sie schon seit dem vorirdischen Dasein. Er kennt und sieht Sie in diesem Augenblick. Er sieht Ihre Freude und Ihren Kummer. Er hat das alles durchlebt.

Er sieht Ihre Mühen mit vollkommenem Mitgefühl und freut sich jedes Mal, wenn Sie in guten wie in schlechten Zeiten in Rechtschaffenheit vorwärtsstreben.

Ich bete dafür, dass Sie Ihr eigenes, persönliches Zeugnis davon erhalten, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, dass er erfüllt ist mit göttlicher Macht und dass Sie aufgrund seines großartigen Sühnopfers niemals das Gefühl haben müssen, dass Sie sich den schwierigen Herausforderungen des Lebens allein stellen müssen. Wenn Sie ernsthaft bitten, suchen und anklopfen,9 haben Sie beständig Zugang zu seiner Macht, Ihnen zu helfen, Sie zu stärken und Sie zu heilen.10

Ich bete dafür, dass Sie das Sühnopfer des Erretters uneingeschränkt in Anspruch nehmen, indem Sie täglich Umkehr üben, sich vermehrt um ein reines Leben bemühen und bei allem, was Sie tun, nach himmlischer Führung streben. Mit anderen Worten: Ich bete dafür, dass Sie die Freude erleben, die sich einstellt, wenn man jederzeit celestial denkt.

Ich bete auch dafür, dass Sie diese Adventszeit nutzen, um Ihre persönliche Gottesverehrung zu vertiefen. Beginnen Sie von neuem, sich eingehend mit den Lehren und dem Sühnopfer Jesu Christi zu befassen. Niemand auf dieser Welt liebt Sie so, wie er es tut. Niemand hier versteht Sie oder kennt Ihre Sorgen und Schwächen besser. Niemand auf der Welt hat die Macht, die Jesus Christus hat. Niemand hier ist mehr darauf bedacht, dass Sie alles erreichen, was Sie erreichen können. Niemand setzt sich so für Sie beim Vater ein wie er.

Der Herr Jesus Christus ist unser Erretter und unser Erlöser. Er ist der Sohn Gottes, der Heilige Israels. Er ist der Gesalbte.11 Auf Weisung des Vaters ist er der Schöpfer von allem, was erschaffen wurde.12 Jesus Christus war der große Jehova, der Gott des Alten Testaments.13 Er war der verheißene Immanuel.14 Er ist unser großes Vorbild15 und unser Fürsprecher beim Vater.16 Aufgrund seines wiederhergestellten Evangeliums stehen allen Menschen sämtliche Segnungen seines Priestertums offen, wenn sie zu ihm kommen und in ihm vollkommen gemacht werden.

Brüder und Schwestern, lassen Sie uns im Geiste des „Halleluja“ leben und den Herrn, den Gott Jehova, beständig preisen. In dieser herrlichen Weihnachtszeit lasset uns anbeten den König, den Herrn!

Ich weiß, dass Gott lebt! Jesus ist der Messias! Dies ist seine Kirche. Er leitet die fortdauernde Wiederherstellung seines Evangeliums. Das bezeuge ich im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.