1990–1999
Dem Herrn dienen
Oktober 1999


Dem Herrn dienen

Wir können uns nicht dafür entscheiden, gleichzeitig sowohl Gott als auch der Welt zu dienen.

Als sich Josuas Leben dem Ende zuneigte, versammelte er die Stämme Israels und erinnerte sie an die Barmherzigkeit und die Segnungen, die Gott ihnen hatte zukommen lassen.

Aufgrund der Art, wie sie lebten, ermahnte Josua sie und forderte sie dann auf:

”Fürchtet also jetzt den Herrn, und dient ihm in vollkommener Treue. Schafft die Götter fort, denen eure Väter jenseits des Stroms und in ägypten gedient haben, und dient dem Herrn!

Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: … Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.” 1

In unserer heutigen Zeit werden wir auf die gleiche Art und Weise durch Apostel und Propheten ermahnt. Wir sollen den Herrn fürchten, dem Herrn dienen, weltliche Götter fortschaffen und entscheiden, wem wir dienen wollen.

Den Herrn zu fürchten heißt, ehrfürchtig zu sein, ihn zu lieben und seine Gebote zu halten.

Dass wir dem Herrn dienen, zeigen wir durch die Art und Weise, wie wir nach den von ihm erhaltenen Geboten leben, durch unsere Taten, mit denen wir helfen, das Reich Gottes auf der Erde aufzubauen und dadurch, wie wir uns unserem Nächsten gegenüber verhalten.

Weltliche Götter fortschaffen heißt, unreine Gedanken aus unserem Denken fernzuhalten, alle hasserfüllten Gefühle und Groll aus unserem Herzen zu verbannen und unser Leben von all dem zu befreien, was uns davon abhalten kann, den Heiligen Geist immer mit uns zu haben.

Für einige kann das Fortschaffen weltlicher Götter bedeuten, ein kleine Angewohnheit aufzugeben. Für andere kann es bedeuten, schwerwiegende Sünden aufzugeben. Für wieder andere kann es heißen, traurige Ereignisse von früher zu vergessen. In welcher Situation wir auch immer sein mögen, wir alle haben die Macht, unser Leben zu verändern, die Macht die schlechten Gefühle in unserem Herzen zu verwandeln; der Herr, Jesus Christus, schenkt uns diese Macht und hilft uns. Alles, was er von uns fordert, ist, dass wir an ihn glauben, seinem Beispiel nacheifern und seine Gebote befolgen.

Wenn wir Gott lieben, wenn wir dem Herrn treu und aufrichtigdienen, wenn wir die Dinge der Welt aufgeben, dann werden wir wahre Nachfolger Christi.

Oft halten wir in unserem Leben--so wie das Volk Israel-- inne und überlegen: Hat es sich gelohnt, dem Herrn zu dienen? Jesus hat gesagt:

”Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.

Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.

Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.

Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.”2

Christus zu dienen ist an sich ist keine Möglichkeit, der harten Realität des Lebens zu entfliehen.

Wie die Bibel sagt: ”Beides--wie bei allen Menschen. Aber ein und dasselbe Geschick trifft den Gesetzestreuen und den Gesetzesbrecher, den Guten, den Reinen und den Unreinen.”3

Der Wolkenbruch, die flutenden Wassermassen und die tobenden Stürme rüttelten nicht nur am Haus dessen, der auf Sand gebaut hatte, sondern auch am Haus dessen, der auf den Fels gebaut hatte.

Sowohl derjenige, der dem Herrn dient, als auch derjenige, der ihn verschmäht, leben in einer Welt, die von den gleichen Naturgesetzen regiert wird.

Die Geschicke, die sowohl über den Heiligen als auch über den Sünder kommen können, sind vielfältig, nämlich Krankheit, Tod, Katastrophen, Unfälle und anderes.

Weder Wohlstand noch Armut können verraten, ob jemand ein christliches Leben führt.

Körperliches Leiden ist kein Beweis für Schlechtigkeit oder gar Bestrafung für Sünde.

Welchen Lohn erhalten wir denn, wenn wir dem Herrn dienen?

Das Evangelium Jesu Christi verheißt uns nicht, dass wir frei von Drangsal sein werden. Aber es stärkt unseren Geist, damit wir Unglück hinnehmen und uns ihm stellen können, wenn es geschieht.

Das Haus, das auf den Fels gebaut ist, stürzt wegen tobender Stürme oder Wolkenbrüche nicht ein.

Wer sein Leben auf das Evangelium Jesu Christi gebaut hat, kann:

  • sich dem Leiden voll Hoffnung stellen,

  • einer Beleidigung mit Vergebungsbereitschaft begegnen und

  • dem Tod mit Gelassenheit entgegensehen.

Wer sich dafür entscheidet, dem Herrn zu folgen, und seine Gebote hält:

  • kennt in seiner Schwachheit die Quelle seiner Stärke

  • bleibt in seiner Stärke demütig,

  • weiß in Armut, wie reich er ist,

  • denkt im Wohlstand voll Güte an seine Brüder und übt in Krankheit Glauben.

Wer so leben kann, ohne Angst und Hass, dafür mit Glauben und Liebe, ist ein glücklicher Mensch.

Die Früchte, die man erntet, wenn man dem Herrn dient, sind vor allem geistiger Art.

Jesus hat gelehrt, dass jeder Baum gemäß seiner Art Frucht hervorbringt. ”Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten.”4

Jesus hat seinen Nachfolgern ewiges Leben verheißen. ”Amen, ich sage euch: Jeder der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird dafür schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben.”5

Während dieses Lebens bauen wir uns unsere ewige Wohnstätte.

Bauen wir auf den Fels, der das Evangelium Jesu Christi ist, oder bauen wir auf Sand, der für die Falschheiten dieser Welt steht?

Jeden einzelnen Augenblick müssen wir entscheiden, wem wir dienen wollen, denn wir sind auf dieser Erde, um geprüft zu werden und uns zu bewähren.6

Wir können uns nicht dafür entscheiden, gleichzeitig sowohl Gott als auch der Welt zu dienen.7

Jeder von uns muss für sich selbst entscheiden.

Wenn wir dem Herrn folgen wollen, sollten wir seine Gebote halten und unserem Propheten und seinen Lehren folgen. ”Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt … Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.” 8

Ich gebe Zeugnis, dass ich weiß, dass diese Grundsätze wahr sind. Meine Familie und ich sind sehr gesegnet worden, weil wir dem Ratschlag der Apostel und Propheten gefolgt sind und uns entschieden haben, dem Herrn zu dienen. Wir werden heute durch einen Propheten Gottes geführt. Im Namen JesuChristi, amen.

  1. Josua 24:14,15.

  2. Matthäus 7: 24­27.

  3. Kohelet 9:2.

  4. Matthäus 7:18.

  5. Lukas 18:29,30.

  6. Siehe Abraham 3:25.

  7. Siehe Matthäus 6:24.

  8. Josua 24:15.