Geschichte der Kirche
Der Bau eines Tempels in Japan


„Der Bau eines Tempels in Japan“, Geschichte weltweit: Japan, 2019

„Der Bau eines Tempels in Japan“, Geschichte weltweit: Japan

Der Bau eines Tempels in Japan

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Die erste Tempelfahrt japanischer Mitglieder

Japanische Heilige kommen zu einem Foto zusammen, bevor sie für die erste Tempelfahrt nach Hawaii das Flugzeug besteigen

Es dauerte viele Jahre, bis sich Cowleys Prophezeiung von einem Tempel in Japan erfüllte. Anfangs war der nächste Tempel in Laie in Hawaii, über 6000 Kilometer weit entfernt. Wegen der Reisekosten – damals bis zur Hälfte eines durchschnittlichen Jahresgehalts – konnten sich nur wenige die Reise leisten.

1963 beschloss Dwayne N. Andersen, Präsident der Mission Fernost-Nord, dass die japanischen Heiligen in den Genuss der Segnungen kommen sollten, die mit der Gottesverehrung im Tempel einhergehen, damit sie an geistiger Stärke zunahmen. Präsident Andersen startete eine Initiative: Den Heiligen sollte die Bedeutung des Tempelbesuchs vermittelt werden, und ihnen sollte geholfen werden, die Kosten für die Fahrt zum Tempel aufzubringen. In allen Zweigen konzentrierte man sich im Unterricht auf die Lehren zum Tempel und die Segnungen, die denen verheißen sind, die bestrebt sind, an den heiligen Handlungen des Tempels teilzunehmen.

Viele japanische Heilige gaben von ihrer Zeit, nutzten ihre Talente und ließen ihre Verbindungen spielen, um bei dem Projekt mitzuhelfen. Kenji Yamanaka trug entscheidend dazu bei, dass eine Tempelfahrt geplant, finanziert und durchgeführt wurde. Yamanaka, von Beruf Perlenhändler, nutzte seine geschäftlichen Kontakte, um einen Charterflug zu recherchieren und auszuhandeln. Er stellte den Mitgliedern der Kirche Perlen zur Verfügung, mit denen sie Krawattennadeln, Halsketten und anderen Schmuck anfertigen konnten, und half bei der Produktion einer Aufnahme eines örtlichen Chors der Kirche. Der Erlös aus dem Verkauf des Perlenschmucks und der Aufnahme ging in den Fonds für die Tempelfahrt.

Im Juli 1965 begaben sich 166 japanische Heilige auf einen Charterflug von Tokio nach Laie in Hawaii. Sie wurden die Ersten von vielen, die dann jährlich eine Reise nach Hawaii unternahmen, um an den heiligen Handlungen des Tempels teilzunehmen. Als die japanischen Mitglieder in Hawaii ankamen, waren sie die Ersten, die die neue Übersetzung der heiligen Handlungen ins Japanische hörten. Tatsui Sato, der die Zeremonien übersetzt hatte, vollzog diese ersten heiligen Handlungen auf Japanisch. Die Gottesverehrung im Tempel spielte von da an im Leben der japanischen Heiligen eine große Rolle, und sie brachten für die Reise große Opfer.

Als am 9. August 1975 Spencer W. Kimball, der Präsident der Kirche, bei einer Gebietskonferenz in Tokio ankündigte, dass in Japan ein Tempel gebaut werde, verschränkten viele Heilige die Arme und weinten vor Freude. Als Standort für den neuen Tempel wurde das Missionsbüro in Tokio ausgewählt. Heute stehen den Mitgliedern in Japan drei Tempel zur Verfügung: in Tokio, Fukuoka und Sapporo.