2011
Eine Antwort auf jedes „Was wäre, wenn …?‘
Dezember 2011


Wir sprechen von Christus

Eine Antwort auf jedes „Was wäre, wenn …?“

„Und [Jesus Christus] wird hingehen und Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art leiden; und dies, damit sich das Wort erfülle, das da sagt, er werde die Schmerzen und die Krankheiten seines Volkes auf sich nehmen.“ (Alma 7:11)

Vor ein paar Jahren rutschte mir einmal der Motorroller weg und ich fiel mitten auf die Straße. Fast im gleichen Augenblick wurde ich von einem anderen – sehr großen – Fahrzeug angefahren und ein Stück weit mitgeschleift. Diejenigen, die den Unfall meldeten, sprachen von einem Todesopfer.

Als die Rettungssanitäter feststellten, dass ich noch am Leben war, brachten sie mich eiligst ins Krankenhaus, wo in den folgenden Tagen mehrere Notoperationen durchgeführt werden mussten. Während ich bewusstlos und an lebenserhaltende Apparate angeschlossen war, legten mein Vater und andere mir die Hände auf und segneten mich kraft des Priestertums. Von da an begann eine wundersame Heilung. Noch bedeutender als die körperliche Heilung war jedoch, was ich geistig erlebte.

Dieses Erlebnis öffnete mein Herz dem Einfluss des Heilands. Eine Woche nach dem Unfall kam ich wieder zu Bewusstsein und erfuhr, was geschehen war. Ich erkannte, dass der Herr mich beschützt und mir gewährt hatte, bei meiner Frau und meinen Kindern auf der Erde zu bleiben. Ich fühlte mich von Gott getröstet, nicht verlassen. Ich fühlte mich nicht traumatisiert und auch nicht bedrückt wegen der Genesung, die mir bevorstand, vielmehr verspürte ich inneren Frieden.

In den folgenden Tagen erreichte meine Liebe für den Vater im Himmel und Jesus Christus eine bisher nicht gekannte Tiefe, und inniger als je zuvor wünschte ich mir, mein Leben lang treu zu bleiben. Ich erkannte die Liebe des Herrn in den guten Menschen, denen ich begegnete. Menschen verschiedenen Glaubens fasteten und beteten für mich, und ich erkannte, dass der Vater im Himmel ihre Gebete hörte und erhörte.

Wenn ich anderen meine Geschichte erzählte, wurden mir immer wieder Fragen gestellt wie: „Was wäre gewesen, wenn du gestorben wärst?“ „Was wäre gewesen, wenn du nicht mehr hättest gehen können?“ „Was wäre gewesen, wenn du für den Rest deines Lebens große Schmerzen gelitten hättest?“ Das Erstaunliche für mich ist, dass das Sühnopfer auf jede dieser Fragen eine Antwort hat.

Dank des Sühnopfers werde ich auferstehen, und jegliches körperliche Gebrechen, jeglicher Schmerz wird ausgelöscht sein. Meine Frau, meine Kinder und ich sind als ewige Familie aneinander gesiegelt. Auch dies hat das Sühnopfer ermöglicht. Wenn wir in allen Prüfungen des Lebens mit Glauben an den Erlöser vorangehen und bis ans Ende ausharren, legt das Sühnopfer den Weg fest, dem wir folgen müssen, und wir haben die herrliche Verheißung, dass uns am Ende ewiges Leben erwartet.

„Er wird den Tod auf sich nehmen, auf dass er die Bande des Todes löse, die sein Volk binden; und er wird ihre Schwächen auf sich nehmen, auf dass sein Inneres von Barmherzigkeit erfüllt sei gemäß dem Fleische, damit er gemäß dem Fleische wisse, wie er seinem Volk beistehen könne gemäß dessen Schwächen.“ (Alma 7:12)

O mein Vater, Gemälde von Simon Dewey