2015
Das beste Geschenk
Januar 2015


Das beste Geschenk

Die Verfasserin lebt in Texas.

Ich habe meiner Freundin das beste Geburtstagsgeschenk gemacht, das sie je erhalten hat.

Bild
illustration of giftwrapped book and cupcake

Illustration von Taia Morley

Als ich 13 Jahre alt war, forderte der Prophet die Mitglieder auf, innerhalb von fünf Monaten, nämlich bis zum Jahresende, das Buch Mormon zu lesen, wofür er Segnungen verhieß. Eines Tages las ich im Bus im Buch Mormon. Da setzte sich ein Mädchen namens Cynthia neben mich und fragte mich, was das für ein Buch sei. Ich sagte, es sei das Buch Mormon, ein ganz besonderes Buch. Ich sagte ihr, dass ich es vor Ende des Jahres fertig lesen wolle, damit ich Segnungen erhalte.

Daraufhin stellte sie mir weitere Fragen, und ich lud sie zu mir nach Hause ein, damit wir uns ausführlicher unterhalten konnten. Sie nahm meine Einladung an und wir verbrachten in den nächsten Tagen mehrere Stunden damit, über das Buch Mormon und die Kirche zu reden.

Am nächsten Montag lud ich sie zum Familienabend ein und stellte sie den Missionaren vor. Sie erklärten ihr nach und nach das Evangelium, und sie kam auch in die Kirche und zu den Jugendaktivitäten und anderen Veranstaltungen.

Sie wollte sich taufen lassen. Ihre Eltern stimmten zu, und sie ließ sich noch im gleichen Jahr an ihrem Geburtstag taufen. Sie sagte, es sei das beste Geschenk gewesen, das sie je erhalten habe. Ihre Mutter und ihre Geschwister waren bei der Taufe dabei. Sie hatte mich gebeten, das Lied „Der Geist aus den Höhen“ zu singen (Gesangbuch, Nr. 2), und sie hatte meinen Vater gebeten, sie zu taufen. Nachdem sie aus dem Wasser gestiegen war, umarmten wir einander und weinten. Ich werde diesen Tag niemals vergessen, an dem ich so unbeschreiblich große Freude verspürt habe.

Ein Jahr später zog meine Familie weg. Der Abschied fiel uns schwer, weil Cynthia und ich gute Freundinnen und Schwestern im Evangelium geworden waren.

Trotz der weiten Entfernung sind wir aber gute Freundinnen geblieben. Wir telefonieren oft. Vor kurzem hat sie mich angerufen, um mir zu erzählen, dass die Missionare jetzt auch ihrer Mutter vom Evangelium erzählen dürfen. Darüber bin ich sehr froh. Bisher wollte ihre Mutter nämlich nie den Missionaren zuhören. Cynthia hat mir gesagt, dass sie hoffe, eines Tages mit ihrer ganzen Familie zur Kirche gehen zu können. Sie hat sich bei mir bedankt, dass ich sie mit der Kirche bekanntgemacht habe.