2020
Ich wurde mit offenen Armen wieder in der Kirche empfangen
März 2020


Nur online: Junge Erwachsene

Ich wurde mit offenen Armen wieder in der Kirche empfangen

Ich hatte zwar aufgehört, in die Kirche zu gehen, aber hatte nie meinen Glauben verloren. Als ich zurückkam, war meine Gemeinde für mich da.

Eigentlich hätten wir Mathe gehabt, aber ich aß gerade Brathähnchen und zu stark gesalzene, aber schön durchfrittierte Pommes und trank dazu einen erfrischenden Milchshake, als eine gute Freundin mir von einer neuen Glaubensgemeinschaft erzählte, von der ich noch nie gehört hatte – der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Ich ahnte noch nicht, dass ich von Gott geführt wurde, Leute treffen und Erlebnisse haben würde, die der Vater im Himmel genau für mich geplant hatte.

Ich war als Katholikin aufgewachsen und hatte schon früh Glauben an Gott entwickelt. Aber ich weiß noch ganz genau, dass ich zu Beginn meiner Zeit am College dachte, ich würde gern mehr wissen. Ich wünschte mir eine noch engere Beziehung zu Gott. Genau dieser Gedanke und meine Offenheit gegenüber dem Herrn ermöglichten es meiner Freundin, mir vom Evangelium zu erzählen und mich zur Kirche einzuladen.

Als ich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zum ersten Mal besuchte, war ich ein bisschen zurückhaltend, aber ich fühlte mich herzlich aufgenommen, weil alle so freundlich, offen und aufrichtig waren. Ich begegnete diesen Leuten ja zum allerersten Mal, aber sie behandelten mich, als würde ich zur Familie gehören. Bald ging ich regelmäßig dorthin, und nachdem ich mich längere Zeit mit dem Evangelium befasst und einen Priestertumssegen erhalten hatte, der mein Leben von Grund auf veränderte, schloss ich mich der Kirche an. Aber nach gut fünf Monaten, in denen ich in der Kirche aktiv gewesen war und bei den Aktivitäten mitgemacht hatte, wurde mein Glaube geprüft. Ich hatte das Gefühl, ich solle wieder in meinen Heimatort zurückkehren.

Dort besuchte ich die Versammlungen meiner neuen Gemeinde und erhielt sogar Berufungen. Ich versuchte, aktiv zu bleiben, aber in meinem Leben schien alles schief zu gehen, und so ging ich immer weniger zur Kirche.

Mein Leben glich weiterhin einer Achterbahnfahrt, aber ich verlor nie meinen Glauben. Ich wusste, dass es in der Kirche die Fülle des Evangeliums Jesu Christi gab und alles, was ich im Leben brauchte.

In diesen Jahren, als ich weniger aktiv war, besuchte ich gelegentlich verschiedene Gemeinden und erlebte, wie anders es ist, wenn man unbeachtet bleibt, anstatt willkommen geheißen zu werden. Zum Glück machten Missionare das wett und nahmen sich meiner geistigen Bedürfnisse an, bis ich schließlich wieder zur Kirche zurückfand. Meine Heimatgemeinde empfing mich wirklich mit offenen Armen. Von dem Moment an, als ich durch die Tür trat, hatte ich das Gefühl, dazuzugehören. Wegen dieser freundlichen Mitglieder ging ich weiter zur Kirche und erfreue mich heute aller Segnungen des Evangeliums.

Ich glaube, man sollte für sich selbst zur Kirche gehen und nicht wegen der Leute. Aber es hilft auf jeden Fall, wenn man liebevoll willkommen geheißen wird. Zum Glück gibt es einiges, was du tun kannst, damit du selbst und andere sich in der Kirche noch willkommener fühlen.

Was du tun kannst, damit du dich selbst willkommen fühlst:

  1. Geh zum Institut, den Dienstprojekten und den Aktivitäten der Kirche. Dazu muss man sich anfangs überwinden, vor allem, wenn man niemanden kennt, aber es eröffnet Gelegenheiten, neue Leute kennenzulernen und Freundschaften fürs Leben zu schließen.

  2. Umgib dich mit Gleichgesinnten. Das ist besonders wichtig, wenn du ein Bekehrter bist oder gerade wieder in der Kirche aktiv wirst. Wenn du dich mit Gleichgesinnten umgibst, wirst du deinen Grundsätzen eher treu bleiben und du kannst zudem viel von den anderen lernen und Unterstützung erhalten.

  3. Geh in den Tempel. Wenn du dich bemühst, in den Tempel zu gehen, bedeutet das, dass du Entscheidungen triffst, die mit dem Willen des Herrn im Einklang sind. Du wirst feststellen, dass du in deinem Gehorsam gestärkt wirst.

  4. Frage dich immer wieder, für wen und warum du handelst. Für wen tust du das? Auf wen richtet sich dein Blick und warum bist du in der Kirche? So kannst du deutlicher erkennen, was du für deinen Fortschritt brauchst.

Wie du anderen helfen kannst, sich willkommen zu fühlen:

  1. Zeige ihnen, dass du sie magst. Sei ein echter Freund. Jeder geht seinen eigenen Weg. Wenn du andere kennenlernst, merkst du, wie du sie am besten unterstützen kannst. Wenn du sie zu Aktivitäten einlädst, sie auf dem Laufenden hältst und sie in der Kirche neuen Leuten vorstellst, fällt es ihnen leichter, Kontakte zu knüpfen und neue Freunde zu finden.

  2. Hör auf die Eingebungen des Geistes und vertrau auf den Zeitplan des Herrn. Ich glaube fest daran, dass der Vater im Himmel uns führt und es so lenkt, dass wir bestimmten Menschen begegnen. Wenn du jeden Tag dein Bestes gibst, wirst du selbst gesegnet und kannst anderen ein Segen sein.

Der Vater im Himmel kennt und liebt wirklich jeden Einzelnen. Ich hoffe, dass du seine Liebe spüren kannst, dass du dich und andere aber auch so sehen kannst, wie er euch sieht. Ich hoffe, du gibst die Liebe, die er für dich empfindet, an andere weiter, vor allem an Besucher, Neubekehrte und diejenigen, die gerade zur Kirche zurückkommen. Ich bin für jeden Einzelnen, der damals auf mich zukam, wirklich sehr dankbar, und ich achte jetzt auf Gelegenheiten, das Gleiche zu tun.