2022
Jugendliche durch die Ausrichtung der Bischofschaft stärken
Januar 2022


Nur online

Jugendliche durch die Ausrichtung der Bischofschaft stärken

Die Verfasser leben in Ceará in Brasilien.

Eine Gemeinde in Brasilien beherzigte den Rat der Führer der Kirche und unterstützte die Bischofschaft dabei, ihr Augenmerk auf die heranwachsende Generation zu richten. Das Ergebnis war bemerkenswert.

Bild
Eine Jugendgruppe winkt

Die Jugendlichen der Gemeinde Jatobá im neuen Gemeindehaus

Abdruck aller Fotos mit freundlicher Genehmigung der Verfasser

Die brasilianische Gemeinde Jatobá wurde im März 2009 gegründet, doch die Mitglieder mussten bis November 2018 warten, bis sie erstmals in einem eigenen geweihten Gemeindehaus zum Gottesdienst zusammenkommen konnten. Obwohl die Heiligen dankbar waren, sich davor in gemieteten Räumlichkeiten versammeln zu können, machte es das Fehlen dauerhafter Räume schwer, die Jugendlichen in der Kirche aktiv zu halten, insbesondere da die Umgebung von Gewalt, Drogenkonsum und Verwahrlosung gekennzeichnet war. Und doch ist die Jugendgruppe inzwischen auf über 85 Mitglieder angewachsen – ein Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde!

Die Anpassung, dass sich der Bischof vor allem auf die heranwachsende Generation konzentrieren kann

Was hat nun zu solch einer hohen Anwesenheit bei den Jugendlichen geführt? Das Wunder geschah infolge einer Anweisung der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel.

Bei der Herbst-Generalkonferenz 2019 sagte Präsident Russell M. Nelson: „In jeder Gemeinde wird das Jugendbataillon des Herrn von einem Bischof angeführt, einem engagierten Diener Gottes. Er hat in allererster Linie die Aufgabe, sich um die jungen Männer und die jungen Damen seiner Gemeinde zu kümmern. Der Bischof und seine Ratgeber leiten die Arbeit der Kollegien des Aaronischen Priestertums und der Klassen der Jungen Damen in ihrer Gemeinde an.“1

Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel und Bonnie H. Cordon, Präsidentin der Jungen Damen der Kirche, gaben später mehrere Anpassungen in Bezug auf die heranwachsende Generation und ihre Führer bekannt. Elder Cook sagte, dass die Anpassungen unter anderem bezweckten, „dem Bischof und seinen Ratgebern [zu] helfen, sich auf den Kern ihrer Verantwortung gegenüber den Jugendlichen und den PV-Kindern zu konzentrieren“2.

Weiter betont wurde dieser Rat dann von der Gebietspräsidentschaft, von den Gebietssiebzigern und vom Präsidenten des Pfahles, zu dem die Gemeinde Jatobá gehört, nämlich Präsident Nivaldo Mauro dos Santos. Präsident Santos führt aus: „Im Buch Alma erfahren wir: ,Denn der Prediger war nicht besser als der Hörer, und der Lehrer war um nichts besser als der Lernende; und so waren sie alle gleich, und sie arbeiteten alle, ein jeder gemäß seiner Kraft.‘ (Alma 1:26.) Um meine Pflicht verstehen zu lernen, habe ich eingehend darüber nachgedacht. Ich hege nicht den geringsten Zweifel, dass eine meiner Aufgaben darin besteht, die jungen Menschen dabei zu unterstützen, ihr göttliches Potenzial zu begreifen und zu entwickeln. Dazu braucht es Liebe und Geduld. Ich habe die Jugendlichen der Kirche sehr gern und bin dankbar, dass ich ihnen dienen darf.“

Bild
Jugendliche beim Putzen des Gemeindehauses

Jugendliche beim Putzen des Gemeindehauses

Anpassungen, die in der Gemeinde Jatobá vorgenommen wurden

Um prophetischen und örtlichen Anweisungen Folge zu leisten, konzentrierten sich die Führer der Gemeinde Jatobá in ihren Ratsversammlungen darauf, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, ihr göttliches Potenzial zu entwickeln. Zu diesem Zweck nahmen sie etliche Anpassungen vor. Im Jugendrat der Gemeinde lag das Augenmerk regelmäßig auf der Sammlung Israels auf beiden Seiten des Schleiers. Es wurden allwöchentlich Sitzungen der Kollegien- und Klassenpräsidentschaften abgehalten, und stets war ein Mitglied der Bischofschaft dabei. Und man beteiligte die Jugendlichen am Werk der Errettung. Die Arbeit bestand nicht nur aus Betreuung und Dienst im Aaronischen Priestertum, sondern die Jugendlichen putzten auch das Gemeindehaus, indexierten, kümmerten sich um weniger aktive Jugendliche und vieles mehr. Der Jugendrat plante sogar eine Missionswoche, um das Augenmerk auf die Verkündung des Evangeliums im unmittelbaren Umfeld zu lenken. All dieses Engagement hat viel Gutes bewirkt.

William M., 15 Jahre alt, erklärt: „Die Missionare haben mich anfänglich zur Kirche gebracht, aber geblieben bin ich, weil ich von allen so nett aufgenommen wurde. Ich dachte, ich käme zur Kirche, würde was über das Evangelium hören und dann wieder heimgehen, aber mir wurde bald klar, dass es damit nicht getan war. Die Kirche hatte etwas sehr Einladendes. Als Bischof Gil Santos zum Bischof berufen wurde, forderte er die Jugendlichen auf, sich einzubringen, denn er wollte mehr junge Leute zur Kirche bringen. Er wusste, dass die Jugend die Zukunft der Kirche ist. Und darum bin ich hier!“

Cleusiana Teles, eine der Führerinnen bei den Jungen Damen, erzählt: „Die Mädchen sind alle sehr engagiert und wollen dienen. Wir stehen in engem Kontakt mit ihnen und planen Aktivitäten, selbst wenn die nur virtuell stattfinden. Die Mädchen erfüllen alle Aufträge und bringen ihre Freude zum Ausdruck. Das macht es leichter, das Werk des Herrn selbst in der Pandemie weiterzuführen und sich gegenseitig zu stärken.“

Auch die Bischofschaft steht den Jugendlichen stets nah und betreut und unterstützt sie. Suelen Lopes, 18 Jahre, erinnert sich: „Ich hatte mich gerade taufen lassen, da brach die Pandemie aus. Der Bischof war sehr nett zu mir und hat meinem Bruder sehr geholfen, als der krank wurde.“

Bild
Jugendliche bei einer Aktivität

Die jungen Männer und die jungen Damen bei einer Aktivität

Aktivitäten stehen im Mittelpunkt

Die Führungsverantwortlichen der Gemeinde Jatobá haben auch bei den Jugendaktivitäten Anpassungen vorgenommen. Sie führen jetzt jede Woche Aktivitäten durch und beziehen auch den Jugendrat in die Planung mit ein. Dadurch bringen die Aktivitäten den Jugendlichen wirklich etwas.

Bischof Santos sagt: „Im Geiste des Gebets stellten wir fest, was die jungen Leute interessiert und was ihnen Freude macht.“ Die Führungsverantwortlichen wollten, dass die Jugendlichen bei guten, erbaulichen Aktivitäten mitmachen können, um dem entgegenzuwirken, was in der Welt so vor sich geht. Bischof Santos sagt weiter: „Wir füllen diesen Raum mit Liebe, Sport und Evangeliumslehren. Die Jugendlichen können ihre Führer als Freunde betrachten.“

Als Bestandteil dieser Aktivitäten wollten die Führungsverantwortlichen das Gemeindehaus zu einem Zentrum für neue Freundschaften und geistige Stärkung machen. Die Teilnahme am Seminar war daher bei all diesen Aktivitäten ein Schwerpunkt.

Bild
Jugendliche, die draußen Fußball spielen

Jugendliche beim Fußballspielen

Jeden Tag wird beim Gemeindehaus nach dem Seminar Sport getrieben. Eliseuda Santos, seit neun Jahren Seminarlehrerin, erklärt: „Das Seminar wieder im Gemeindehaus abhalten zu können, ist echt ein Segen.“ Die Liebe, die Schwester Santos für die Jugendlichen empfindet, sowie „die Aufmerksamkeit seitens der Bischofschaft“ haben „wesentlich dazu beigetragen, dass diese jungen Leute im Evangelium standhaft geblieben sind“, meint sie. Schwester Santos steht auch stets in engem Kontakt mit den Familien der Jugendlichen, insbesondere mit Eltern, die nicht der Kirche angehören. Zu Beginn des Schuljahres wird im Seminar jedes Jahr für diese Eltern eine Andacht mit einem Abendessen abgehalten, um den Familien das Programm zu erklären und um ihre Unterstützung zu bitten.

Durch Kleines und Einfaches

So mancher hat wahrscheinlich erwartet, dass die stark gestiegene Teilnehmerzahl der Jugendlichen in der Gemeinde Jatobá das Ergebnis außerordentlicher Anstrengungen war. Tatsächlich aber war sie das Ergebnis einfachen Gehorsams, weil der Rat der Führer der Kirche beherzigt wurde, nämlich die Bischofschaft dabei zu unterstützen, dass sie sich auf die heranwachsende Generation konzentrieren kann und die Jugendlichen im Bataillon des Herrn einbindet, sodass Israel auf beiden Seiten des Schleiers gesammelt werden kann.

Anmerkungen

  1. Russell M. Nelson, „Zeugen, Kollegien des Aaronischen Priestertums und Klassen der Jungen Damen“, Liahona, November 2019, Seite 39

  2. Quentin L. Cook, „Anpassungen zur Stärkung der Jugendlichen“, Liahona, November 2019, Seite 41