Seminar
Mosia 2:1-18: Wenn ihr euren Mitmenschen dient


„Mosia 2:1-18: Wenn ihr euren Mitmenschen dient“, Lehrerleitfaden zum Buch Mormon, 2024

„Mosia 2:1-18“, Lehrerleitfaden zum Buch Mormon

Mosia 2:1-18

Wenn ihr euren Mitmenschen dient

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König Benjamin spricht zu einer Menschenmenge

Was macht einen guten Anführer aus? Die Rede König Benjamins vermittelt uns einen Eindruck davon, was für eine Führungspersönlichkeit er war und was für ein Vorbild er seinem Volk war. König Benjamin war jemand, der Gott dadurch diente, dass er seinem Volk diente und es lehrte, einander zu dienen. Diese Lektion soll dir helfen, Gott besser zu dienen, indem du deinen Mitmenschen besser dienst.

Den Lernprozess erweitern. Wenn Sie die Schüler auffordern, wahre Lehre auch entsprechend in die Tat umzusetzen, tragen Sie dazu bei, den Lernprozess der Schüler auf ihr Zuhause und ihren Alltag auszuweiten. Das kann sie dazu motivieren, dass sie mehr über die Lehren des Evangeliums herausfinden möchten und diese auch anwenden wollen.

Vorbereitungsaufgabe: Bitten Sie die Schüler, vor dem nächsten Unterricht eine nicht allzu aufwendige Möglichkeit zu finden, jemandem zu dienen.

Vorschlag für eine Lernaktivität

Was bedeutet es für dich, anderen Menschen zu dienen?

Die Schüler können die folgende Aufgabe allein, in Kleingruppen oder alle gemeinsam bearbeiten. Es kann hilfreich sein, die Hauptliste an die Tafel zu schreiben.

Nimm dir 60 Sekunden Zeit und schreib möglichst viele verschiedene Möglichkeiten auf, wie du diese Woche jemandem dienen könntest.

  • Was motiviert jemanden vielleicht dazu, etwas davon auch tatsächlich zu tun?

  • Warum will sich jemand vielleicht davor drücken?

Die folgende Selbsteinschätzung kann den Schülern helfen, ihre eigene Einstellung zum Dienen einzuschätzen. Sie können dabei auch Eindrücke vom Heiligen Geist erhalten. Sie können den Selbstbeurteilungsbogen anzeigen und die Schüler bitten, über ihre Antworten still für sich nachzudenken. Alternativ können Sie die Liste auch austeilen und jeden Schüler bitten, sich bei jeder Aussage auf einer Skala von 1 bis 5 einzuschätzen.

Welche der folgenden Aussagen spiegelt am besten deine derzeitigen Gedanken und Gefühle wider, was Gelegenheiten zum Dienen anbelangt?

  • Ich halte Ausschau nach Möglichkeiten, jemandem zu dienen.

  • Ich diene gerne, wenn ich um Hilfe gebeten werde.

  • Ich möchte an sich schon meinem Nächsten dienen, finde es aber schwer, das im Alltag in den Vordergrund zu stellen.

  • Meistens denke ich, dass sich schon ein anderer darum kümmern wird.

  • Ich diene an sich gerne, mache mir aber Gedanken darüber, wie ich von anderen wahrgenommen werde.

  • Ich diene an sich gerne, habe aber auch den Wunsch, von anderen gesehen und gelobt zu werden.

  • Sonstiges:

Wenn es hilfreich und passend ist, können Sie die Schüler fragen, was sie bei der Selbsteinschätzung gedacht oder empfunden haben.

Denk bei dieser Lektion darüber nach, wie du ab heute den Menschen in deinem Umfeld besser dienen kannst und warum.

König Benjamin als Vorbild für den Dienst am Mitmenschen

Gegen Ende seines Lebens bat König Benjamin seinen Sohn Mosia, das nephitische Volk zusammenzurufen, da er zu ihnen sprechen wollte. Die Familien kamen beim Tempel zusammen, um den Worten König Benjamins zu lauschen (siehe Mosia 2:1-9).

Lies Mosia 2:10-14 und achte darauf, wie König Benjamin seinem Volk gedient hat.

  • Was beeindruckt dich an König Benjamin besonders?

    Sie könnten die Antworten der Schüler an die Tafel schreiben.

  • Was wäre in deiner Familie, Schule oder Gemeinde anders, wenn sich dort alle wie König Benjamin verhalten würden?

Gründe für das Dienen

Lies Mosia 2:15-18 und achte darauf, was König Benjamin über den Dienst am Mitmenschen gesagt hat.

  • Welche Wahrheiten entnimmst du diesen Versen?

Mosia 2:17 ist eine Schriftstelle zum Beherrschen der Lehre. Du kannst Schriftstellen zum Beherrschen der Lehre so markieren, dass du sie künftig leicht wiederfindest. In der nächsten Lektion kannst du dann üben, die Lehre, die in dieser Schriftstelle vermittelt wird, auf eine Frage oder konkrete Situation anzuwenden.

Eine Wahrheit, die wir von König Benjamin lernen, lautet: „Wenn ihr euren Mitmenschen dient, dann dient ihr eurem Gott.“

Dieser Teil der Lektion soll den Schülern helfen, sich beim Dienen auf den Vater im Himmel und Jesus Christus zu konzentrieren. Berücksichtigen Sie die Bedürfnisse Ihrer Schüler und greifen Sie auf das folgende Material oder weitere Unterlagen zurück, so wie Sie sich inspiriert fühlen.

Um die Schüler anzuregen, über den Erretter nachzudenken, könnten Sie sie auch bitten, eine Verbindung zwischen Mosia 2:18 und Matthäus 20:27,28 festzustellen.

  • Inwiefern dienen wir Gott, wenn wir unseren Mitmenschen dienen?

  • Was in diesen Verse erinnert dich an Jesus Christus?

Lies die folgende Aussage von Präsident Thomas S. Monson (1927–2018) und achte darauf, was er über den Zusammenhang zwischen dem Dienst am Nächsten und unserer Beziehung zu Gott gesagt hat:

Ein Blick himmelwärts verdeutlicht uns unweigerlich auch unsere Aufgabe, auf die Menschen um uns zuzugehen. Wahres Glück finden wir außerhalb unserer selbst. Was es heißt zu leben, versteht man erst, wenn man sein Ego im Dienst an seinen Mitmenschen aufgibt. … Im Neuen Testament erfahren wir, dass es unmöglich ist, zu Christus die rechte Einstellung zu erlangen, wenn man nicht den Menschen gegenüber eine selbstlose Einstellung an den Tag legt. …

Im Erretter sehen wir unser Vorbild für das Dienen. Er kam zwar als Sohn Gottes zur Welt, diente jedoch in seinem Umfeld voll Demut. Er kam vom Himmel, lebte als Sterblicher auf Erden und errichtete das Reich Gottes. Sein herrliches Evangelium veränderte die Denkweise der Welt. Er segnete die Kranken und bewirkte; dass Gelähmte gehen, Blinde sehen und Taube hören konnten. Sogar Tote erweckte er zum Leben. (Thomas S. Monson, „The Joy of Service“, New Era, Oktober 2009, Seite 4, 6)

Die Schüler könnten leise für sich über die folgende Frage nachdenken und sie dann in ihrem Studientagebuch beantworten.

  • Welche Motivation ist es für dich, wenn du an das gute Beispiel denkst, das der Erretter uns gegeben hat?

Dies könnte eine gute Gelegenheit für ein Unterrichtsgespräch sein, bei dem die Schüler erzählen, wie sie schon einmal jemandem gedient haben oder wie ihnen geholfen worden ist. Sie könnten ein Video wie etwa „Service through Song“ (in englischer Sprache) zeigen, damit die Schüler den Heiligen Geist verspüren und darüber nachdenken, welche Erfahrungen mit dem Dienen sie schon gemacht haben. Sie könnten auch von einer persönlichen Erfahrung berichten.

Weitere Beispiele sind unter der Überschrift „Was sind Beispiele für christliches Dienen?“ im Abschnitt „Kommentar und Hintergrundinformationen“ zu finden.

  • Was für Segnungen hast du schon erhalten, weil du anderen gedient hast?

  • Wie bist du schon dadurch gesegnet worden, dass dir jemand gedient hat?

Einen Plan aufstellen

Sharon Eubank, ehemalige Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung der Kirche, hat diese wichtige Anregung gegeben, was den Dienst am Nächsten anbelangt. Behalte ihre Worte im Hinterkopf, wenn du nun einen Plan aufstellst, wie du anderen dienen willst. Schau dir das Video „You Are the Gift“ (0:54; in englischer Sprache), zu finden auf ChurchofJesusChrist.organ, oder lies die folgende Aussage.

Wenn wir unsere Sichtweise ändern und verstehen, dass es bei der Sorge für die Armen und Bedürftigen weniger darum geht, irgendetwas zu spenden, sondern vielmehr darum, den Hunger nach menschlichem Kontakt zu stillen, gute Gespräche zu führen und positive Beziehungen aufzubauen, dann kann der Herr uns aussenden. …

Und bedenkt, dass ihr – genau wie der Erretter – eines der besten Geschenke seid, das ihr einem Menschen in Not machen könnt. (Sharon Eubank, „Turning Enemies into Friends“, Rede bei einem Forum der Brigham-Young-Universität, 23. Januar 2018, Seite 6f., speeches.byu.edu)

  • Was spricht dich an der Aussage von Schwester Eubank über das Dienen besonders an?

Wie könntest du das umsetzen, wozu sie hier anregt? Denk an deine Familie, deine Freunde, dein Umfeld. Bete zum Vater im Himmel, dass er dir eingibt, wie du dienen kannst. Schreib in dein Studientagebuch Namen von Menschen, die dir in den Sinn kommen, und Ideen, wie du ihnen helfen könntest. Leg fest, wann du diese Eindrücke in Taten umsetzen willst. Vielleicht gibt es etwas, was du sofort tun kannst.