Vorbereitung auf den Tempel
Wir bereiten uns darauf vor, den heiligen Tempel zu betreten


Wir bereiten uns darauf vor, den heiligen Tempel zu betreten

„Und wenn mir mein Volk im Namen des Herrn ein Haus baut und nicht zulässt, dass etwas Unreines hineingelangt, damit es nicht entweiht werde, wird meine Herrlichkeit darauf ruhen.“ (LuB 97:15.)

Ziel der Lektion

Die Teilnehmer sollen vorbereitet werden, würdig in den Tempel zu gehen.

Gestaltung des Unterrichts

Bitten Sie jemanden um das Anfangsgebet.

Stellen Sie fest, ob es Fragen gibt. Nehmen Sie sich die Zeit, die Fragen so gut es geht und wie der Geist des Herrn es Ihnen eingibt, zu beantworten. Vergessen Sie nicht, dass einige Aspekte der Tempelarbeit außerhalb des Tempels nicht besprochen werden dürfen.

Jeder muss sich auf den Tempel vorbereiten

Erläutern Sie, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sich aller Segnungen des Tempels erfreuen zu können.

Besprechen Sie kurz die folgenden fünf Gedanken, die verschiedene Aspekte behandeln, wie wir uns auf den Tempelbesuch vorbereiten sollten. Sie können die einzelnen Punkte während des Gesprächs an die Tafel schreiben.

1. Wer in den Tempel geht, muss dafür würdig sein.

Bitten Sie die Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 97:15-17 zu lesen.

• Warum ist es laut dieser Schriftstelle so wichtig, dass man würdig in den Tempel geht?

Präsident Howard W. Hunter hat uns aufgefordert, uns „vor Augen [zu halten], welche Einstellung und welches rechtschaffene Verhalten der Herr den Mitgliedern in Kirtland [durch den Propheten Joseph Smith] ans Herz gelegt hat, die gerade im Begriff waren, einen Tempel zu bauen.“

Diese Gebote stehen in Lehre und Bündnisse 88:119. Bitten Sie die Teilnehmer, den Vers zu lesen.

Die Teilnehmer sollen auch über die Frage nachdenken, die Präsident Hunter dann stellt: „Streben wir auch wirklich danach, das zu tun, was der Herr hier geboten hat?“ („Das wichtige Symbol unserer Mitgliedschaft in der Kirche“, Der Stern, November 1994, Seite 4.)

2. Wer in den Tempel geht, muss demütig sein.

Man muss demütig in den Tempel gehen und den Wunsch haben, aus der Höhe belehrt zu werden.

• Warum ist Demut so wichtig, wenn man im Tempel dient und lernt?

Lassen Sie die Teilnehmer Lehre und Bündnisse 136:32,33 lesen.

• Was sagen diese Verse darüber aus, wie wichtig es ist, demütig zu sein? Wie können Sie diesen Rat auf Ihren ersten Besuch im Tempel beziehen?

3. Jeder muss verstehen, dass die heiligen Handlungen und Bündnisse im Tempel unabdingbar sind, wenn man das ewige Leben erlangen will.

Präsident Harold B. Lee hat gesagt: „Die Tempelzeremonien sind von unserem weisen himmlischen Vater ersonnen, der sie uns in diesen Letzten Tagen als Anleitung und Schutz für unser ganzes Leben offenbart hat, damit wir alle Erhöhung im celestialen Reich erlangen, wo Gott und Christus wohnen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Harold B. Lee, Seite 100.)

Präsident Joseph Fielding Smith hat gesagt: „Diese Segnungen sichern uns durch unsere Glaubenstreue die wertvolle Perle, die der Herr uns anbietet, denn es sind die höchsten Segnungen, die wir in diesem Leben erlangen können. Es ist etwas Herrliches, der Kirche beizutreten, aber erhöht werden kann man erst, wenn man im Haus des Herrn Bündnisse geschlossen und die Schlüsselgewalt und Vollmacht empfangen hat, die man nur dort und nirgendwo sonst auf Erden übertragen bekommt.“(Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954-1956, 2:253.)

4. Jeder muss verstehen, wie wichtig es ist, das Garment zu tragen.

Erläutern Sie, dass diejenigen, die an der Tempelzeremonie teilgenommen haben, den Vorzug genießen, das Garment des heiligen Priestertums zu tragen. Die Erste Präsidentschaft hat in einem Schreiben an die Kirche erklärt:

„Jedes Mitglied, das im Tempel mit dem Garment bekleidet wurde, hat das Bündnis geschlossen, es das ganze Leben lang zu tragen. Das ist so auszulegen, dass es Tag und Nacht als Unterwäsche getragen werden soll. …

Das Prinzip besteht darin, dass man das Garment trägt und nicht, dass man nach Gelegenheiten sucht, es abzulegen. … Wenn man das Garment ablegen muss, … ist es danach möglichst schnell wieder anzuziehen.

Zum Bündnis gehört das Prinzip des Anstands und dass man den Körper in angemessener Weise bedeckt hält. Dieses Prinzip soll auch bestimmen, was für Kleidung wir tragen. Ein Mitglied, das das Endowment empfangen hat, trägt das Garment zur Erinnerung an die heiligen Bündnisse, die es mit dem Herrn geschlossen hat, und zum Schutz vor Versuchung und vor dem Bösen. Die Art und Weise, wie wir es tragen, bringt äußerlich zum Ausdruck, wie wir uns innerlich verpflichtet haben, dem Erretter zu folgen.“ (Schreiben der Ersten Präsidentschaft vom 10. Oktober 1988; siehe auch Liahona, Juli 2001, Seite 40.)

5. Wer in den Tempel geht, muss bereit sein, sich dem Herrn zu nahen.

Für den Tempelbesucher gibt es vor, während und nach der Tempelzeremonie die Möglichkeit, in sich zu gehen und dem himmlischen Vater und Jesus Christus näher zu kommen. Jeder Mensch sieht sich offenen Fragen gegenüber, trägt eine Last, die leichter werden muss, und hat Probleme, die gelöst werden müssen. Der Tempel ist für viele Menschen ein Ort, an dem sie sich von der Welt zurückziehen und mit dem himmlischen Vater in Verbindung treten können. Viele haben im Tempel Antworten, Frieden und Freude gefunden.

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Der Tempel ist ein Ort für persönliche Offenbarung. Wenn mir etwas sehr zu schaffen macht, gehe ich mit einem Gebet im Herzen dorthin, um eine Lösung zu finden. Und die Lösungen kommen auf klare, unmissverständliche Weise.“ („Was Sie hoffentlich Ihren Kindern über den Tempel erzählen“, Der Stern, April 1986, Seite 4.)

Erläutern Sie, dass wir im Tempel die Namen von Menschen aufschreiben können, die besondere Not leiden oder krank sind. Die Tempelbesucher üben gemeinsam ihren Glauben im Gebet aus, damit diesen Menschen geholfen wird.

„Organisiert euch; bereitet alles vor, was nötig ist; und errichtet ein Haus, nämlich ein Haus des Betens, ein Haus des Fastens, ein Haus des Glaubens, ein Haus des Lernens, ein Haus der Herrlichkeit, ein Haus der Ordnung, ein Haus Gottes.“ (LuB 88:119.)

Besondere Vorbereitungen für den ersten Tempelbesuch

Die folgenden Informationen helfen den Teilnehmern, alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen, um den ersten Tempelbesuch zu einem aufbauenden Erlebnis zu machen. Besprechen Sie mit der Klasse alle Punkte, die zutreffend sind.

  1. Tempelschein. Lassen Sie sich einen Tempelschein ausstellen. Bringen Sie Ihren Tempelschein zum Tempel mit, denn Sie werden nur mit einem gültigen Tempelschein eingelassen. Sie können, wenn Sie würdig leben, während der nächsten zwei Jahre mit Ihrem Tempelschein jeden Tempel der Kirche so oft betreten, wie Sie wollen. Wenn Sie Ihren Tempelschein erneuern lassen möchten, müssen Sie von jemandem aus der Bischofschaft bzw. dem Zweigpräsidenten und jemandem aus der Pfahlpräsidentschaft bzw. dem Missionspräsidenten interviewt werden.

  2. Den Tempelbesuch planen. Vereinbaren Sie mit dem Tempel telefonisch einen Termin, ehe Sie zur Begabung oder zur Siegelung in den Tempel kommen. Fragen Sie, wann Sie im Tempel sein müssen, wie viel Zeit Sie einplanen sollen und was mitzubringen ist. Bitten Sie, falls nötig, um einen Dolmetscher oder eine Übersetzungshilfe.

  3. Reiseplan. Wenn Sie weit entfernt vom Tempel leben, müssen Sie Folgendes beachten:

    • Kümmern Sie sich um Ihre Fahrt, Unterkunft und Verpflegung möglichst im Voraus. Nutzen Sie nach Möglichkeit die Gelegenheit, in der Gruppe zu reisen.

    • Tauschen Sie, falls nötig, Ihr Reisegeld in die Währung des Landes um, in dem der Tempel steht.

    • Nehmen Sie genügend Geld für alle Ausgaben mit. Es kann sein, dass Sie weitere Garments kaufen, Tempelkleidung ausleihen und für die Unterkunft und Anfahrt bezahlen müssen. (Bitte denken Sie daran, dass nur in wenigen Tempeln Kleidung ausgeliehen werden kann. Die Erste Präsidentschaft bittet alle Mitglieder, sich eigene Tempelkleidung zu kaufen.)

  4. Kleidung. Kleiden Sie sich wie zu den Versammlungen am Sonntag. Frauen dürfen im Tempel keine Hosen tragen.

  5. Begleitung. Jeder, der zum ersten Mal in den Tempel geht, kann eine Begleitperson mitbringen. Dies kann ein Verwandter oder Freund gleichen Geschlechts sein, der bereits im Tempel gewesen ist. Diese Aufgabe kann aber auch von einem Tempelarbeiter wahrgenommen werden. Die Tempelarbeiter stehen Ihnen jederzeit hilfreich zur Seite.

  6. Siegelungen. Wenn Sie Siegelungen für Ihre verstorbenen Vorfahren durchführen möchten, bringen Sie einen ausgefüllten Familiengruppenbogen zum Tempel mit. Wenn Sie und Ihr Ehepartner aneinander gesiegelt werden oder wenn Kinder an Sie gesiegelt werden sollen, benötigen Sie einen Familiengruppenbogen für Ihre eigene Familie. Weitere ausführliche Informationen, wie die heiligen Handlungen im Tempel den Lebenden und den Verstorbenen ermöglicht werden können, stehen im Handbuch Tempelarbeit und Genealogie – Anleitung für die Mitglieder (34697 150). Machen Sie sich sorgfältig damit vertraut. Sie können sich auch an den Recorder des von Ihnen ausersehenen Tempels wenden.

  7. Beaufsichtigung von Kindern. Ihre Kinder, die Sie zur Siegelung mitbringen, werden im Kinderzimmer des Tempels solange betreut, bis sie zu Ihnen in den Siegelungsraum gebracht werden. Den Kindern wird für die Siegelung weiße Kleidung zur Verfügung gestellt. Nach der Siegelung werden die Kinder ins Kinderzimmer zurückgebracht und warten dort auf Sie. Kinder, die nicht an einer Sieglung teilnehmen, werden im Tempel nicht betreut.

  8. Garments. Sie müssen, bevor Sie in den Tempel gehen, ein oder zwei Paar Garments kaufen. Ziehen Sie die Garments nicht an, bevor Sie im Tempel waren. Sie können, nachdem Sie Ihre Begabung empfangen haben und wissen, welche Größe und welcher Stoff Ihnen am besten passt, weitere Garments kaufen. Manche Mitglieder möchten, ehe sie weitere Garments kaufen, ihr erstes Garment erst waschen, um sich zu vergewissern, dass es auch wirklich gut passt. Die Garments werden von der Kirche hergestellt und können bei einer Verkaufsstelle des Versands gekauft werden.

  9. Tempelkleidung. Die Erste Präsidentschaft bittet alle Mitglieder, sich eigene Tempelkleidung zu kaufen. In manchen Tempeln kann die Tempelkleidung gegen eine geringe Gebühr ausgeliehen werden, doch ist es besser, wenn die Mitglieder ihre eigene Tempelkleidung haben und sie selbst pflegen. Sie können sich beim Bischof bzw. Zweigpräsidenten erkundigen, wo man Tempelkleidung kaufen kann.

    Die Schwestern können zu ihrer Ehesiegelung im Tempel ihr Hochzeitskleid anziehen. Es muss jedoch weiß, langärmelig, schlicht gestaltet und aus einfachem Stoff sein. Es darf keine Schleppe haben und auch nicht kunstvoll verziert sein.

    „Die Tempelzeremonien sind von unserem weisen himmlischen Vater ersonnen, … damit wir alle Erhöhung im celestialen Reich erlangen.“ (Präsident Harold B. Lee.)

Zum Abschluss

Geben Sie Zeugnis, dass die Tempelarbeit heilig ist. Sagen Sie, wie sehr Sie sich darüber freuen, dass Ihre Schüler sich darauf vorbereiten, in den Tempel zu gehen.

Bitten Sie jemanden um das Schlussgebet.

Wenn möglich, besucht der Lehrer zusammen mit den Teilnehmern nach dieser Lektion den Tempel.