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Kapitel 11: Wie man beim Forschen vorgeht


Kapitel 11

Wie man beim Forschen vorgeht

Einleitung

Wenn Sie die Schüler anspornen, ihre Forschungsmethoden zu verbessern und weiterhin beharrlich nach ihren entfernten Vorfahren zu forschen, können sie einiges erreichen und dabei spannende Erlebnisse haben. Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft hat gesagt:

„Es kann sehr spannend sein, mehr über unsere arbeitsamen Vorfahren herauszufinden. Sie waren wirkliche, lebendige Menschen mit Problemen, Hoffnungen und Träumen, wie wir sie heute auch haben. …

Es macht sehr viel Freude, unsere Vorfahren kennenzulernen, die schon vor langer Zeit gestorben sind. Jeder von uns hat eine faszinierende Familiengeschichte.“ („Ihr seid ein Phänomen“, Liahona, November 2003, Seite 53.)

Wenn die Schüler erkennen, dass gut organisiertes Vorgehen bei der Forschungsarbeit ein Schlüssel dazu ist, ihre Vorfahren zu finden und ihnen die stellvertretend vollzogenen heiligen Handlungen des Tempels zu ermöglichen, wird ihnen dies ein Ansporn sein, auch dann weiterzumachen, wenn es schwierig wird, Aufzeichnungen zu finden. Vermitteln Sie ihnen, dass sie bei dieser wichtigen Arbeit zwar mit Herausforderungen und Schwierigkeiten rechnen müssen, dass es aber auch Möglichkeiten gibt, diesen Herausforderungen zu begegnen und sie zu meistern. Die Forschungsarbeit führt einen zu realen Menschen und man bekommt die Gelegenheit, ihnen und ihren Familien die errettenden heiligen Handlungen zu ermöglichen.

Lehren, Grundsätze und Evangeliumswahrheiten

  • Die Familienforschung wird schwieriger, wenn man Generationen erforscht, die von der eigenen weiter entfernt sind.

  • Mithilfe einer gut organisierten Forschungsmethode wird die Arbeit effektiver.

  • Es gibt viele nützliche Aufzeichnungen, nach denen man suchen kann, wenn man die Geschichte seiner Familie erforscht.

  • Man muss systematisch vorgehen, um seinen Fortschritt zu messen und Dokumente zur Geschichte der Familie aufzubewahren.

Anregungen für den Unterricht

Hinweis für die Lehrkraft: Aufgrund des Umfangs dieser Lektion und der Fülle an Material wird empfohlen, diese Lektion auf zwei Unterrichtsstunden zu verteilen.

Die Familienforschung wird schwieriger, wenn man Generationen erforscht, die von der eigenen weiter entfernt sind

Bitten Sie die Schüler, die Hand zu heben, wenn sie schon einmal ein Musikinstrument gespielt haben. Fragen Sie sie, welches Instrument sie gespielt haben. Fragen Sie dann, wie viele von ihnen manchmal Tage hatten, wo es schwierig war, weiter zu üben.

Fordern Sie zwei, drei Schüler auf, zu beschreiben, was sie getan haben, um trotz dieser Schwierigkeiten Ausdauer an den Tag zu legen, und wie sie für ihre Beharrlichkeit belohnt wurden. Weisen Sie die Schüler darauf hin, dass sie mit der Familienforschung ebenfalls eine Fertigkeit entwickeln, genauso als würden sie ein Instrument lernen.

  • Wann könnte es wohl schwierig werden, mit der Familienforschung weiterzumachen? (Wenn man an das Ende einer Ahnenlinie stößt; wenn man unvollständige oder widersprüchliche Angaben findet; wenn man anderes zu tun hat, was viel Zeit in Anspruch nimmt; wenn man mehrere Aufzeichnungen durchgesehen hat, ohne die benötigten Angaben zu finden.)

Lassen Sie die Schüler ihren Schülerleitfaden aufschlagen und bitten Sie einen von ihnen, unter der Überschrift „Trotz Herausforderungen beharrlich sein“ (11.1.1) den Rat von Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft vorzulesen. An wen sollen wir laut Präsident Eyring denken, wenn die Arbeit schwieriger wird?

  • Was ist wohl mit dem letzten Satz seiner Aussage gemeint: „Fassen Sie den Entschluss, weiterzuarbeiten und diese Menschen zu finden, dann werden Sie mehr als nur Ihre eigene Kraft haben“?

Lassen Sie die Schüler 1 Thessalonicher 1:3 aufschlagen. Sie sollen diese Schriftstelle still lesen und auf Wörter, Formulierungen und Gedanken achten, die man auf die Familienforschung beziehen kann, vor allem, wenn sie schwierig wird oder mit Herausforderungen verbunden ist. Nachdem die Schüler diesen Vers gelesen und darüber nachgedacht haben, ermuntern Sie sie, ihre Gedanken dazu zu äußern, wie man bestimmte Wörter oder Formulierungen aus diesem Vers auf die Familienforschung beziehen kann. Die Schüler müssen nicht alle der folgenden Antworten geben, aber sie könnten sagen:

„Unablässig“. Wir können uns das ganze Leben lang mit der Familienforschung befassen. Wir sollten nicht damit aufhören, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen.

„Werk eures Glaubens“. Familienforschung erfordert, dass wir uns anstrengen und etwas tun. Es erfordert Glauben, sich der Familienforschung zu widmen und Namen für die heiligen Handlungen des Tempels einzureichen und darin nicht nachzulassen. Unser Glaube kann zunehmen, wenn wir uns fortdauernd am Werk des Herrn beteiligen.

„Opferbereitschaft eurer Liebe“. Durch die Familienforschung zeigen wir dem Herrn, unseren lebenden Angehörigen und unseren Vorfahren unsere Liebe. Das Sühnopfer des Herrn war ein Werk der Liebe. Die Liebe, die wir durch die Familienforschung zeigen, ist auf beiden Seiten des Schleiers zu spüren – auf der Erde und in der Geisterwelt.

„Standhaftigkeit“. Man muss standhaft sein, um weiterzumachen, wenn die Arbeit schwierig wird. Es kann viel Zeit in Anspruch nehmen, Aufzeichnungen über einen entfernten Vorfahren zu finden.

„Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn“. Durch unsere eifrigen Bemühungen bei der Familienforschung hoffen wir, mit Erfolg belohnt zu werden. Unsere Hoffnung ist mit unserem Glauben an das Werk des Herrn auf der anderen Seite des Schleiers verknüpft. Nicht zu wissen, ob unsere Vorfahren unsere Arbeit annehmen, erfordert Geduld und Hoffnung unsererseits.

„Unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater“. Jesus Christus und der Vater im Himmel haben Wohlgefallen an der Familienforschung. Sie wissen, welche Mühe wir für die Familienforschung aufwenden, und schätzen unsere Arbeit.

Teilen Sie die Schüler je nach Klassengröße in fünf oder weniger Gruppen ein. Weisen Sie jeder Gruppe eine der folgenden Schriftstellen zu und geben sie den Schülern etwa fünf Minuten Zeit, in der Gruppe zu arbeiten.

Erklären Sie den Schülern, dass sie in der Gruppe mit den zugewiesenen Schriftstellen das Gleiche machen sollen wie das, was sie als Klasse mit 1 Thessalonicher 1:3 gemacht haben. Sie sollen in ihren Schriftstellen nach Wörtern, Formulierungen und Gedanken suchen, die man auf die Familienforschung beziehen kann, wenn die Arbeit schwierig wird. Die Schüler sollen ihre Antworten in ihren Gruppen besprechen.

Nach der Gruppenarbeit sollen die Schüler in jeder Gruppe einen Sprecher auswählen, der ihre Schriftstelle und die Gedanken, die sie besprochen haben, kurz zusammenfasst.

Lesen Sie den Schülern diese Aussage von Präsident Dieter F. Uchtdorf von der Ersten Präsidentschaft vor:

„Geduld ist aktives Warten und Ausharren. Geduld bedeutet, dass man an einer Sache dranbleibt und tut, was man kann – arbeiten, hoffen und Glauben ausüben; Schwierigkeiten tapfer ertragen, auch wenn die Erfüllung unserer Herzenswünsche auf sich warten lässt. Geduld heißt nicht einfach ausharren, sondern gut ausharren!“ (Liahona, Mai 2010, Seite 57.)

  • Wann sind Sie schon einmal für Ihre Geduld gesegnet worden? Inwiefern können Sie aufgrund dieser Erfahrungen davon ausgehen, dass der Herr das Gleiche tun wird, wenn Sie geduldig nach Ihren Vorfahren forschen?

Mithilfe einer gut organisierten Forschungsmethode wird die Arbeit effektiver

Teilen Sie die Klasse erneut in kleine Gruppen ein (andere Gruppen als vorher). Fordern Sie die Schüler auf, eine Liste mit der Überschrift „Schritte für eine erfolgreiche Familienforschung“ anzufertigen. Sie sollen fünf, sechs grundlegende Schritte festlegen, die jemandem, der in die Familienforschung einsteigt, helfen könnten, organisiert und zielgerichtet vorzugehen. Bitten Sie sie, diese Schritte aufzuschreiben und dann nach Priorität zu ordnen.

Nachdem die Schüler genügend Zeit hatten, sollen sich jeweils zwei Gruppen zusammentun und ihre Listen miteinander vergleichen. Knüpfen Sie an die Gruppengespräche an, indem Sie die Schüler fragen:

  • Inwiefern stimmen Ihre Schritte mit denen aus der anderen Gruppe überein?

  • Welche Vorteile sehen Sie darin, bei der Forschungsarbeit Schritt für Schritt vorzugehen?

Geben Sie den Schülern etwas Zeit, sich im Schülerleitfaden das Material unter der Überschrift „Bei der Familienforschung systematisch vorgehen“ (11.2.1) anzusehen. Sie sollen die Vorschläge aus dem Schülerleitfaden mit ihrer Liste vergleichen und diese gegebenenfalls so anpassen, dass sie ihnen noch nützlicher ist.

  • Wenn Sie bedenken, was wir heute besprochen haben, was könnten Sie dann wohl anders machen, damit Ihre Forschungsarbeit effektiver wird?

Fordern Sie die Schüler auf, diese Übung auf ihre eigene Forschungsarbeit zu übertragen, indem sie für jeden Schritt konkrete Ziele aufschreiben, Namen aus ihrer eigenen Abstammungslinie verwenden und dann ihre Pläne ausführen.

Es gibt viele nützliche Aufzeichnungen, nach denen man suchen kann, wenn man die Geschichte seiner Familie erforscht

Hinweis für die Lehrkraft: Je sorgfältiger Ihre Vorbereitung zu diesem Thema ist, desto mehr profitieren Ihre Schüler davon. Versuchen Sie, so viele verschiedene Arten von Aufzeichnungen wie möglich zu besorgen und sie den Schülern zu zeigen. Im Schülerleitfaden finden Sie dazu eine Liste unter der Überschrift „Es gibt viele Quellen, in denen man nach familiengeschichtlichen Angaben suchen kann“ (11.3.2).

Die hier angegebenen Beispiele umzusetzen, kann eine ganze Stunde oder auch mehr in Anspruch nehmen, und es kann durchaus angebracht sein, sich dafür so viel Zeit zu nehmen. Passen Sie die Zeit, die Sie darauf verwenden, an die Bedürfnisse der Schüler und an die vorhandenen Geräte im Klassenraum an.

Fragen Sie, wer von den Schülern eine Kopie seiner Geburtsurkunde hat. Fragen Sie, ob jemand von ihnen schon einmal die Kopie einer Geburts-, Heirats- oder Sterbeurkunde angefordert hat und wie er dabei vorgegangen ist. Sie können Kopien von Geburts-, Heirats- oder Sterbeurkunden (oder andere familiengeschichtliche Aufzeichnungen) zeigen und die darauf vermerkten Angaben aufschreiben.

Fordern Sie die Schüler auf, andere Urkundenarten oder Informationsquellen vorzuschlagen, die bei der Familienforschung von Wert sein könnten, und zu sagen, welche Angaben auf diesen Dokumenten stehen. Sie können nebenbei einen Schüler die Antworten an die Tafel schreiben lassen. Damit die Schüler auch etwas über andere Arten von Unterlagen erfahren, können Sie sie auf die Überschrift „Es gibt viele Quellen, in denen man nach familiengeschichtlichen Angaben suchen kann“ (11.3.2) im Schülerleitfaden verweisen. Jetzt wäre ein geeigneter Moment, die Dokumente zu zeigen, die Sie vor dem Unterricht zusammengetragen und vorbereitet haben.

Falls Sie die benötigten Geräte haben und dies an einem Computer demonstrieren können, zeigen Sie den Schülern, wie man an die verschiedenen Unterlagen herankommt, und lassen Sie sie nachsehen, was darin steht. Sie können dies auf der von der Kirche unterhaltenen FamilySearch-Website (FamilySearch.org) tun, auf der Website der Brigham-Young-Universität (familyhistorylab.byu.edu) oder jeder anderen Website für Familienforschung, mit der Sie vertraut sind.

Man muss systematisch vorgehen, um seinen Fortschritt zu messen und Dokumente zur Geschichte der Familie aufzubewahren

  • Halten Sie einen Stapel Blätter hoch und erklären Sie den Schülern: „Stellen Sie sich vor, dass dies meine sorgfältig geordnete Forschungsarbeit der letzten zwei Jahre ist.“ Lassen Sie den Stapel so fallen, dass er zuerst auf der Ecke eines Tisches aufkommt und dann auf dem Boden zerstreut landet. Was kann man aus dieser Demonstration lernen, was einem bei der Familienforschung hilft?

Präsident Brigham Young (1801–1877) hat einmal gesagt:

„Lasst nie etwas liegen, sondern legt immer alles an seinen Platz.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Brigham Young, Seite 181.)

  • Wie kann man diesen Rat auf die Familienforschung beziehen?

  • Welche Vorteile bietet ein Computerprogramm (wie FamilySearch) bei der Aufbewahrung und beim Abrufen von Aufzeichnungen?

Lassen Sie die Schüler erzählen, wie sie ihren Fortschritt bei der Familienforschung messen. Fragen Sie sie auch, ob sie jemanden kennen, der einen bewährten Plan für die Forschungsarbeit hat, und wie dieser Plan aussieht.

Schließen Sie mit Präsident Fausts Aussage in der Einleitung zu diesem Kapitel. Geben Sie Zeugnis, dass die Familienforschung einen persönlich weiterbringt und man einen ewigen Lohn im Himmelreich erhält.

Hinweis für die Lehrkraft: Bei der Vorbereitung auf Lektion 12 („Lebensgeschichten und Geschichtsberichte der Familie finden und zusammenstellen“) können Sie die Schüler bitten, zum nächsten Unterricht etwas mitzubringen, was veranschaulicht, was sie oder ihre Familie schon unternommen haben, um Lebensgeschichten oder Erinnerungen der Familie aufzuzeichnen oder zu bewahren. Beispiele dafür könnten sein: digitale Aufzeichnungen, Fotoalben, Einklebebücher, Tagebücher auf einem Tablet-PC, Lebensgeschichten oder Tagebücher oder Bücher der Erinnerung.