2007
Die Segnungen des Tempels
Juli 2007


Von Freund zu Freund

Die Segnungen des Tempels

„Am Ende der Tage … [steht] der Berg mit dem Haus des Herrn … fest gegründet … Zu ihm strömen alle Völker.“ (Jesaja 2:2.)

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Ich liebe den Tempel. Als ich ein Kind war, ging meine PV-Lehrerin mit meiner Klasse zum Salt-Lake-Tempel. Es war sehr schön, über das Tempelgelände zu gehen, die schönen Blumen zu bewundern und den Geist des himmlischen Vaters so nahe beim Haus des Herrn zu verspüren.

Meine Lehrerin wies darauf hin, dass der Tempel aus Granitblöcken gebaut ist. Sie erzählte von den Opfern, die die Pioniere für diese kostbaren Steine gebracht hatten – und dass es fünf Tage dauerte, bis sie einen Stein auf das Tempelgelände gebracht hatten. „Seht ihr die vielen Steine?“, fragte sie. „Überlegt einmal, wie viele Tage die Pioniere wohl gebraucht haben, um die Steine für die Errichtung dieses wunderschönen Tempels hierher zu schaffen.“ Ich weiß noch, wie mir klar wurde, welche Opfer unsere Vorfahren gebracht haben.

Das war ein unvergessliches Erlebnis. Ihr könnt daraus aber auch lernen, wie ihr Kinder euch heute der Segnungen des Tempels erfreuen könnt. Wenn ihr in der Nähe eines Tempels wohnt, könnt ihr an der geistigen Atmosphäre, die auf dem Tempelgelände herrscht, teilhaben. Wenn ihr getauft und konfirmiert seid, könnt ihr an der Weihung eines Tempels teilnehmen. Und es gibt immer mehr Weihungen eines Tempels; elf sind im Moment gerade vorgesehen! Wenn ihr zwölf Jahre alt seid, könnt ihr euch stellvertretend für Verstorbene taufen lassen. Egal, wie weit ihr vom Tempel entfernt wohnt – es ist wichtig, dass ihr euch jetzt auf diese heilige Gelegenheit vorbereitet.

Kinder können einen großen und guten Einfluss auf Erwachsene und auf andere Kinder ausüben. Einige PV-Kinder aus dem Distrikt des Houston-Texas-Tempels schrieben den Baufirmen, die den Tempel dort bauten, einen Brief. Darin stand: „Wir möchten, dass Sie wissen, wie wichtig der Tempel für uns ist. Weil ein Apostel des Herrn das Grundstück geweiht hat, sind uns das Gebäude und das Gelände heilig. Der Tempel ist der Ort, an dem wir einmal heiraten werden. Wir werden hierher kommen, um alles zu lernen, was wir wissen müssen, um zu unserem Vater im Himmel zurückzukehren. Möge der Herr Sie für die Arbeit segnen, die Sie für uns tun.“

Die Empfänger dieses lieben Briefes nahmen ihn und hängten ihn in ihr Büro. Sie lasen ihn jeden Tag. Als der Tempel fertig war, brachten sie ihre eigenen Kinder mit, um ihnen den Tempel zu zeigen und damit sie den Geist verspüren konnten, von dem die PV-Kinder in ihrem Brief geschrieben hatten.

Eine weitere Segnung in meinem Leben bestand darin, dass ich so eng mit Präsident Gordon B. Hinckley zusammengearbeitet habe. In den letzten neun Jahren sind aus den 51 Tempeln der Kirche 124 geworden. Durch dieses Wunder wurde mein Glaube gestärkt, und es hat mir klargemacht, wie wichtig der Tempel ist.

1998 waren 51 Tempel in Betrieb und 17 wurden gerade gebaut. Dann sagte Präsident Hinckley bei der Generalkonferenz, dass wir bis zum Ende des Jahres 2000 insgesamt 100 Tempel haben müssen.1 Das bedeutete, dass man zusätzlich zu den 17 Tempeln, die gerade gebaut wurden, noch weitere 32 bauen musste. Wir dachten, diese Aufgabe wäre nicht zu schaffen. Aber nichts ist unmöglich, wenn der Segen des Herrn darauf ruht. Viele Wunder waren nötig, damit dies in so kurzer Zeit geschafft werden konnte. Immer wieder geschahen Dinge genau im richtigen Augenblick – Wunder, wie etwa, dass man nur wenige Stunden vor der Weihung noch ausreichend Rollrasen auftreiben konnte, damit er noch rechtzeitig verlegt werden konnte.

Im Jahr 2000 wurden 34 Tempel geweiht. So viele Tempel wurden in der ganzen Weltgeschichte noch nie zuvor innerhalb eines Jahres geweiht. Präsident Hinckley hatte die Inspiration, mehr Tempel zu bauen. Dann segnete der Herr uns reichlich und half mit, dass das auch geschah. Er ehrt nämlich seine Propheten. Ich hoffe, auch ihr ehrt die Propheten. Und ich hoffe, dass ihr die Segnungen des Tempels immer schätzt und euch darauf vorbereitet.

Anmerkung

  1. Siehe „Neue Tempel, in denen die ‚krönenden Segnungen‘ des Evangeliums zu finden sind“, Der Stern, Juli 1998, Seite 100f.