2020
Unsere Siegelung steht noch aus
COVID-19: Botschaften des Glaubens


Nur online: Junge Erwachsene

Unsere Siegelung steht noch aus

Unsere Pläne haben sich zwar geändert, doch kommen wir einander und Gott näher

Bild
ein Paar beim Spaziergang

Szene auf dem Foto nachgestellt

Die Verfasserin lebt in Kantō in Japan.

Mein Verlobter und ich hätten diesen Monat im Sapporo-Tempel aneinander gesiegelt werden sollen. Dann änderte sich die Lage aufgrund des Coronavirus. Bei jeder neuen Verunsicherung suchte ich im Gebet, durch Schriftstudium und beim Anhören der Generalkonferenzansprachen nach Gottes Führung. Diesen Vorgang wiederholte ich bei allen Entscheidungen, die meine Zukunft betrafen, immer wieder. Letzten Endes wurden die Tempel geschlossen. Wir warten heute immer noch darauf, aneinander gesiegelt zu werden. Und doch merke ich, wie Gott uns in dieser schwierigen Zeit beisteht.

Segnungen inmitten von Ungewissheit

Um ehrlich zu sein, hat mir diese ganze Sache arg zu schaffen gemacht. Doch ich habe auch viele Segnungen erlebt. Das Tagebuchschreiben hat mir die Segnungen vor Augen geführt und war in dieser schwierigen Zeit eine echte Bereicherung.

Eine Segnung ist beispielsweise, dass das Band zwischen meinem Verlobten und mir stärker geworden ist. Wir beide hatten je unsere eigene Wohnung und führten unser eigenes Leben, und wir durften einander ja nicht einmal treffen. Doch wir legten fest, dass wir miteinander beten und über die Erkenntnisse sprechen wollten, die wir aus dem Evangeliumsstudium gewannen. Auch viele Entscheidungen trafen wir gemeinsam. Obwohl wir einander nicht treffen konnten, nahm unsere Verbundenheit zu und mein Verlobter war mir nahe.

Die weiteren Schritte

Wir entschlossen uns schließlich, standesamtlich zu heiraten. Ich weiß nicht, wann wir im Tempel aneinander gesiegelt werden können, aber ich freue mich schon darauf.

Ich glaube, es gibt vieles, was wir aus dieser weltweiten Krise lernen können. Ich vertraue darauf, dass der Plan des Herrn unserem ewigen Wohl dient, und zwar ungeachtet dessen, was um uns herum geschieht, „denn er liebt die Welt, sodass er sogar sein eigenes Leben niederlegt, damit er alle Menschen zu sich ziehen kann“ (2 Nephi 26:24).

Ich glaube, dass der Herr uns helfen möchte, auch in dieser schwierigen Zeit glücklich zu sein. Ich habe dadurch inneren Frieden gefunden, dass ich mich auf die Segnungen konzentriert habe, die ich bereits genieße. Wenn ihr ähnliche Herausforderungen erlebt, dann verzweifelt nicht. Sogar diese Pandemie kann euer Zeugnis stärken.