2023
Die Ehe bereitet uns auf die Ewigkeit vor – wie geht man das aber als Single an?
Juni 2023


Nur online: Junge Erwachsene

Die Ehe bereitet uns auf die Ewigkeit vor – wie geht man das aber als Single an?

Die Lehre von der Ehe hilft uns allen, auf dem Weg der Bündnisse zur Erhöhung voranzukommen, und zwar ungeachtet unseres Familienstandes

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Eine Frau schaut zum Buntglasfenster eines Tempels hinauf

Foto von Makena Easton

Im Evangelium Jesu Christi hören wir immer wieder vom Stellenwert der Ehe. Wir wissen, dass „die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist“1 und dass wir durch unsere Bündnisse für immer mit unseren Lieben zusammen sein können. Dies ist ein grundlegender Bestandteil der Lehre des Herrn.

Für manche kann es schwierig sein, so oft davon zu hören – vor allem, wenn man sich einen Partner für die Ewigkeit wünscht, aber noch keinen gefunden hat, oder wenn man nicht weiß, ob derjenige, mit dem man ausgeht, wirklich derjenige ist, den man heiraten soll, oder wenn man nicht genau weiß, ob man überhaupt heiraten möchte.

Wieso wird die Ehe denn so sehr betont? Was kann dir als Single die Lehre von der Ehe vermitteln? Mitunter wird darauf hingewiesen, man könne so manches nur in der Ehe lernen. Doch Gott begrenzt deinen Fortschritt nicht nach deinem Familienstand. Und ebenso wenig lassen sich daran dein geistiger Fortschritt und deine Fähigkeiten messen. Hier sind nur ein paar Möglichkeiten, wie du die Lehren des Herrn in Bezug auf die Ehe auf deinem Weg zur Erhöhung anwenden kannst – und zwar unabhängig von deinem derzeitigen Familienstand.

Vertrauensvolle Beziehungen aufbauen

Der Mensch sehnt sich nach Verbundenheit, er will sowohl lieben als auch geliebt werden. Die Ehe ist eine von Gott gewollte, wechselseitige und auf Treue beruhende Beziehung. Wenn Mann und Frau ihr Bestes geben, um einander zu lieben und füreinander zu sorgen, bietet die Ehe den besten Rahmen, um diese Bedürfnisse gleichzeitig zu erfüllen. In der Ehe kann man mit seinem Ehepartner eine Verbundenheit haben wie in keiner anderen Beziehung – man teilt alles: Leben, Träume, Kinder und auch Misserfolge.

Wie lässt sich das nun auch auf dich beziehen, obwohl du Single bist oder noch nicht heiraten möchtest? Wir wissen, dass Beziehungen wichtig sind, weil uns geboten ist, einander zu lieben (siehe Johannes 15:12), unsere Brüder zu stärken (siehe Lukas 22:32) und „des anderen Last zu tragen“ (Mosia 18:8) – und das gilt für alle deine Beziehungen.

Zunächst kannst du daran arbeiten, enge, von gegenseitiger Unterstützung geprägte Beziehungen zu Menschen aufzubauen, denen du vertraust und mit denen du gerne zusammen bist. Übe dich darin, in diesen Beziehungen ganz du selbst zu sein, dich anderen gegenüber zu öffnen und Gefühle, Bedürfnisse und Sorgen aufrichtig mitzuteilen. Vertiefe die Beziehung zu deinem Erretter und zum Vater im Himmel und finde heraus, wie sie dir konkret ihre Liebe und Unterstützung vermitteln.

Wenn du zu Freunden, Angehörigen und Gott eine enge Beziehung aufbaust, die auf christlichen Eigenschaften beruht, kann das dein Leben mit Sinn und Freude erfüllen. Und wenn du dich um Gottes Hilfe bemühst, hilft er dir, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, die dir die geistige, seelische und soziale Unterstützung bieten, die du auf dem Weg der Bündnisse brauchst.

Mehr wie Christus werden

Ein Zweck unseres Erdenlebens besteht darin, zu wachsen und Fortschritt zu machen. Eine gesunde Ehe schafft ein optimales Umfeld für Wachstum.2

Beziehungen können mitunter schwierig sein. Jeder ist anders und jeder ist unvollkommen, und niemand geht als vollkommener, Christus abbildender Partner in die Ehe. Glücklicherweise treiben uns gesunde Beziehungen dazu an, ein besseres Ich zu werden, weil sie uns Geduld, Liebe, Selbstlosigkeit und weitere christliche Eigenschaften abverlangen, die über das hinausgehen, wozu wir derzeit in der Lage sind.

Wir alle profitieren davon, wenn wir uns aktiv darum bemühen, in der Beziehung zu Freunden, Angehörigen und anderen ein besseres Gegenüber zu werden. Wir üben uns darin, Einfühlungsvermögen an den Tag zu legen, voll Mitgefühl zuzuhören und unseren Lieben gegenüber Geduld und Vergebungsbereitschaft aufzubringen. Schwester Neill F. Marriott, ehemalige Zweite Ratgeberin in der Präsidentschaft der Jungen Damen der Kirche, hat gesagt: „Begreifen wir, dass Christus die Macht besitzt, uns zu einer liebevollen Gemeinschaft mit dem Vater und miteinander zu verhelfen? Durch die Macht des Heiligen Geistes kann er uns in unseren Beziehungen das notwendige Verständnis füreinander geben.“3

Wir werden mehr wie der Erretter – und somit ein besserer Mensch und (zukünftiger) Ehepartner –, wenn wir uns bemühen, in all unseren Beziehungen wie er zu sein.

Ein erhöhtes Leben führen, indem wir Bündnisse schließen und halten

Wir sind göttliche Wesen mit einer celestialen DNA. „Unsere Theologie beginnt mit himmlischen Eltern. Unser höchstes Streben geht dahin, so zu werden, wie sie sind.“4 Wir haben demnach das Potenzial, wie unsere himmlischen Eltern zu werden und für alle Ewigkeit Welten und Nachkommen zu erschaffen. Die heiligen Handlungen des Tempels ermöglichen es uns, auf dem Weg zurück in die Gegenwart Gottes Fortschritt zu machen. Die mit ihnen einhergehenden Bündnisse helfen uns, der Mensch zu werden, der wir sein müssen, um uns für das ewige Leben bereitzumachen und in Gottes Gegenwart zu leben.

Zur Erhöhung gehört, dass man bei Gott und wie Gott lebt. Die Siegelung ist die krönende heilige Handlung, da sie uns alle Rechte, Freiheiten und Segnungen schenkt, die wir benötigen, um wie Gott zu leben.5

Um eines Tages wie unsere himmlischen Eltern zu werden, müssen wir zwar mit einem liebevollen Ehepartner den Siegelungsbund eingehen, doch diejenigen, die noch nicht an einen Ehepartner gesiegelt sind, sind in keiner Weise davon ausgeschlossen, sich auch heute schon darin zu üben, ein erhöhtes Leben zu führen. Du kannst so leben, dass du den Siegelungsbund in Ehren hältst, auch wenn du diesen Bund noch gar nicht eingegangen bist. Du kannst in den Tempel gehen und alle Bündnisse halten, die du geschlossen hast. Wer seine Bündnisse in Ehren hält, findet Frieden und baut eine engere Beziehung zu Gott auf. Das alles trägt dazu bei, dass man seine ewige Bestimmung besser zu erfüllen vermag.

Schwester Jean B. Bingham, ehemalige Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche, hat erklärt: „Nichts ist wichtiger für unseren ewigen Fortschritt, als unsere Bündnisse mit Gott zu halten.“6

Du hast einen Platz im Erlösungsplan

Präsident Russell M. Nelson hat im Oktober 2022 bezeugt: „Ich versichere Ihnen, dass unser Vater im Himmel und sein geliebter Sohn Jesus Christus Sie lieben. Sie sind sich Ihrer Lebensumstände, Ihrer Herzensgüte, Ihrer Bedürfnisse und Ihrer Hilfe erbittenden Gebete sehr wohl bewusst.“7 Sie kennen deine Enttäuschungen bei der Partnersuche, deine Ängste und Bedenken in Bezug auf die Ehe, deinen Schmerz darüber, alles getan zu haben, was man tun soll, und trotzdem keinen Partner für die Ewigkeit zu haben, oder was auch immer du sonst in Hinblick auf die Ehe empfindest.

Die ewige Ehe ist im Plan Gottes unerlässlich. Du selbst bist im Plan Gottes ebenfalls unerlässlich. Du gehörst zum Evangelium Jesu Christi – und ob du das nun so empfindest oder nicht, auf diese objektive Wahrheit hat dein Familienstand keinerlei Auswirkungen. Du kannst wachsen und Fortschritt machen und deinen Beitrag zum Werk Gottes leisten. Der Vater im Himmel und der Erretter stehen dir bei deinen Erlebnissen und Beziehungen zur Seite, wenn du auf deiner celestialen Reise nur weiterhin auf dem Weg der Bündnisse vorangehst.

Gott möchte, dass du dich bei der Suche nach einem ewigen Partner nicht übermäßig unter Druck gesetzt, sondern geliebt und hoffnungsvoll fühlst. Denk daran: Wenn wir uns bemühen, im Umgang mit anderen mehr wie Christus zu werden, und wenn wir unsere Bündnisse halten, sind wir bereit, zum Vater im Himmel zurückzukehren und alles zu empfangen, „was [der] Vater hat“ (Lehre und Bündnisse 84:38).