2014
Wer möchte beten?
Januar 2014


Wer möchte beten?

Jarrel M., Philippinen

Als ich auf Mission war, erklärten mein Mitarbeiter und ich einer Familie mit mehreren Kindern das Evangelium. Bei unserer Planung beteten wir und besprachen, was wir den Kindern als Nächstes beibringen sollten, und wir kamen überein, dass wir über das Beten sprechen sollten.

Als wir das Haus betraten, freuten sich die Großmutter und die Kinder sehr, uns zu sehen. Wir begannen unsere Lektion mit einem Gebet. Die Kinder waren still und hörten uns aufmerksam zu. Wir erklärten ihnen, warum und wie wir beten. Am Ende der Lektion fragten wir sie: „Wer möchte das Schlussgebet sprechen?“ Alle wollten beten! Also stellten wir einen Plan auf, wer bei unseren Besuchen jeweils beten durfte. Außerdem forderten wir sie auf, auch zu beten, wenn wir nicht da waren.

Nach dieser Lektion fragte ich mich: „Warum fällt kleinen Kindern das Beten so leicht, während es den Erwachsenen, mit denen wir über das Evangelium sprechen, so schwerfällt?“ Im Bible Dictionary fand ich eine Antwort: „Sobald wir unsere wahre Beziehung zu Gott erkennen (nämlich dass Gott unser Vater ist und wir seine Kinder sind), wird das Gebet für uns sofort etwas Natürliches, etwas Instinktives (Matthäus 7:7-11). Viele der vermeintlichen Schwierigkeiten mit dem Beten rühren daher, dass man diese Beziehung vergisst.“ („Prayer“, scriptures.lds.org.)

Von da an bemühte ich mich, den Menschen ihre wahre Beziehung zum Vater im Himmel näherzubringen. Der Vater im Himmel möchte zu seinen Kindern sprechen, so wie unsere irdischen Eltern mit uns sprechen wollen. Er liebt uns, er möchte zu uns sprechen, und er möchte, dass wir mit ihm sprechen.