Der Siegestunnel

Im Frühjahr schauten mein Mann und ich bei einem Fußballspiel zu, bei dem unser vierjähriger Enkelsohn mitspielte. Man konnte die Begeisterung spüren, als die Kinder hin und her rannten, um dem Ball nachzujagen. Als der Schlusspfiff ertönte, wussten die Spieler nicht, wer nun eigentlich gewonnen und wer verloren hatte. Sie hatten einfach nur Fußball gespielt.

Die Trainer forderten die Kinder auf, den Spielern der gegnerischen Mannschaft die Hand zu geben. Dann geschah etwas Außergewöhnliches. Der Trainer bat alle Anwesenden, Spalier zu stehen.

Alle Eltern, Großeltern und weiteren Zuschauer erhoben sich und bildeten zwei gegenüberstehende Reihen. Dann hoben alle die Arme und bildeten so eine Gasse. Die Kinder kreischten vor Vergnügen, als sie zwischen den jubelnden Erwachsenen hindurch die Gasse entlangrannten.

Gleich darauf waren auch die Kinder aus der gegnerischen Mannschaft zur Stelle und wollten auch ihren Spaß haben. Alle Spieler rannten durch den Siegestunnel und wurden dabei von den Erwachsenen bejubelt.

In Gedanken sah ich noch etwas anderes. Mir war es, als sähe ich Kinder, die nach dem Plan lebten, den der Vater im Himmel für jedes einzelne Kind aufgestellt hat. Sie liefen den engen und schmalen Pfad entlang, unter den Armen derer, die sie lieb hatten, und jedes Kind verspürte, welche Freude es macht, auf dem Pfad zu bleiben.

Jesus Christus „zeigte uns den rechten Weg“¹. Wenn wir uns von ihm führen lassen, werden wir alle in unser himmlisches Zuhause zurückkehren und in den Armen des Vaters im Himmel geborgen sein.