2016
Der große Stolperstein Zions
September 2016


Bis aufs Wiedersehen

Der große Stolperstein Zions

Aus dem Artikel „Beware of Pride“, Ensign, Mai 1989, Seite 4–7; siehe auch Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, Seite 262–270

Der Stolz führt im Wesentlichen zum Wetteifern.

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man blowing trumpet

Illustration © Photodisc/Thinkstock

Stolz ist eine Sünde, die sehr missverstanden wird, und viele sündigen unwissentlich (siehe Mosia 3:11; 3 Nephi 6:18). Nirgends in den heiligen Schriften ist von gerechtem Stolz die Rede – er wird immer als Sünde betrachtet. …

Das zentrale Merkmal des Stolzes ist Feindseligkeit − Feindseligkeit gegenüber Gott und gegenüber den Mitmenschen. Feindseligkeit bedeutet Hass oder Widerstand. Mithilfe dieser Macht möchte der Satan über uns herrschen.

Der Stolz führt im Wesentlichen zum Wetteifern. Wir messen unseren Willen mit Gottes Willen. Wenn wir unseren Stolz gegen Gott richten, sagen wir damit: „Mein Wille, nicht deiner geschehe.“ …

Wenn unser Wille mit Gottes Willen im Wettstreit liegt, bleiben unsere Wünsche, Gelüste und Leidenschaften ungezügelt (siehe Alma 38:12; 3 Nephi 12:30).

Der Stolze kann nicht akzeptieren, dass die Vollmacht Gottes ihm im Leben Weisung gibt (siehe Helaman 12:6). Er bietet seine Auffassung von der Wahrheit gegen Gottes große Erkenntnis auf, seine Fähigkeiten gegen Gottes Priestertumsmacht, seine Verdienste gegen Gottes mächtige Werke. …

Der Stolze wünscht, Gott wäre seiner Meinung. Er ist nicht daran interessiert, seine Ansichten in Übereinstimmung mit denen Gottes zu bringen.

Ein weiterer Hauptbestandteil der weit verbreiteten Sünde Stolz ist die Feindseligkeit gegenüber unseren Mitmenschen. Täglich sind wir versucht, uns über andere zu erheben und sie herabzusetzen (siehe Helaman 6:17; LuB 58:41).

Der Stolze macht sich jeden zum Widersacher, indem er seinen Intellekt, seine Ansichten, seine Leistungen, seinen Wohlstand, seine Talente und andere weltliche Maßstäbe gegen die anderen aufbietet. C. S. Lewis hat es so ausgedrückt: „Der Stolze freut sich nicht, wenn er etwas hat, sondern nur, wenn er mehr hat als der Nächste. … Der Vergleich macht ihn stolz: das Vergnügen, über den anderen zu stehen. Sobald der Wettbewerb wegfällt, gibt es auch keinen Stolz mehr.“ (Mere Christianity, Macmillan, New York 1952, Seite 109f.) …

Der Stolze hat mehr Angst vor dem Urteil der Menschen als vor dem Urteil Gottes (siehe LuB 3:6,7; 30:1,2; 60:2). Was die Menschen von ihm denken, wiegt schwerer als das, was Gott von ihm denkt. …

Wenn der Stolz von unserem Herzen Besitz ergriffen hat, hören wir auf, von der Welt unabhängig zu sein, und liefern unsere Freiheit den Fesseln menschlichen Urteils aus. Die Welt schreit lauter, als der Heilige Geist flüstert. Die Vernunft des Menschen setzt sich über die Offenbarungen Gottes hinweg, und der Stolze lässt die eiserne Stange los (siehe 1 Nephi 8:19-28; 11:25; 15:23,24). …

Der Stolz ist der Stolperstein Zions. Ich wiederhole: Der Stolz ist der Stolperstein Zions. …

Wir müssen den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgeben, den stolzen natürlichen Menschen ablegen und durch die Sühne Christi, des Herrn, Heilige werden und so werden wie ein Kind, fügsam, sanftmütig und demütig (siehe Mosia 3:19; siehe auch Alma 13:28).