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Grundlagen der Wiederherstellung – Leitfaden für den Lehrer


Grundlagen der Wiederherstellung – Leitfaden für den Lehrer

Was wird von einem Religionslehrer erwartet?

Seien Sie sich bei Ihrer Vorbereitung des Zieles von Seminar und Institut bewusst:

„Unser Ziel ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, die Lehren und das Sühnopfer Jesu Christi zu verstehen und darauf zu vertrauen, sich für die Segnungen des Tempels würdig zu machen und sich selbst, ihre Familie und andere auf das ewige Leben beim Vater im Himmel vorzubereiten.“ (Siehe Das Evangelium lehren und lernen – Ein Handbuch für Lehr- und Führungskräfte im Seminar und Institut, 2012, Seite X.)

Sie erreichen dieses Ziel, indem Sie eifrig nach dem Evangelium leben und es den Teilnehmern auf sinnvolle Weise vermitteln und den Kurs wie vorgesehen durchführen. Wenn Sie auf diese Art und Weise den Unterricht vorbereiten und durchführen, machen Sie sich würdig, vom Heiligen Geist geführt zu werden (siehe LuB 42:14).

Sie tragen dann dazu bei, dass die Teilnehmer durch den Heiligen Geist dazulernen, größeren Glauben haben und noch stärker bekehrt sind. Ihre Teilnehmer können das schaffen, wenn Sie sie anleiten, wichtige Lehren und Grundsätze des Evangeliums Jesu Christi zu erkennen, zu verinnerlichen, zu verstehen, dass diese wichtig und wahr sind, und sie anzuwenden.

Das Handbuch Das Evangelium lehren und lernen ist ein wesentliches Hilfsmittel, damit Sie nachvollziehen können, was einen guten Unterricht ausmacht, und aus dem Sie lernen können, wie Sie ein guter Lehrer werden. Schauen Sie oft in dieses Handbuch.

Welche Ziele sollen in diesem Kurs erreicht werden?

In dem Kurs Grundlagen der Wiederherstellung (Religion 225) befassen sich die Teilnehmer mit den grundlegenden Offenbarungen, Lehren, geschichtlichen Ereignissen und Personen, die gemäß den heiligen Schriften, den Lehren der neuzeitlichen Propheten und der Geschichte der Kirche eine wichtige Rolle im Rahmen der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi gespielt haben. Die Teilnehmer setzen sich mit der doktrinären Grundlage und dem historischen Zusammenhang auseinander, die erforderlich sind, um die Lehre und die Geschichte der Kirche gut nachvollziehen zu können. Im Laufe des Kurses sind sie besser imstande, nach Wahrheit zu suchen und die Echtheit und Vertrauenswürdigkeit von Quellen einzuschätzen, und sie lernen, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden. Die Teilnehmer befassen sich mit den heiligen Schriften, den Lehren der Kirche und der Geschichte der Kirche so, dass es auf ihre persönlichen Umstände zugeschnitten ist. Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) gab Zeugnis, dass die Wiederherstellung tatsächlich stattgefunden hat:

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Präsident Gordon B. Hinckley

„Dies ist die wiederhergestellte Kirche Jesu Christi. Wir sind Heilige der Letzten Tage. Wir bezeugen, dass sich die Himmel geöffnet haben, dass der Schleier sich geteilt hat, dass Gott gesprochen und Jesus Christus sich kundgetan hat …

Dank sei Gott, dass er im Zusammenhang mit der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi auf so wunderbare Weise Zeugnis gegeben, Vollmacht übertragen und Lehre offenbart hat.

Das muss unsere bedeutsame und einmalige Botschaft an die Welt sein. Wir prahlen nicht damit. Wir geben demütig, aber ernsthaft und absolut aufrichtig Zeugnis.“ („Die wunderbare Grundlage unsres Glaubens“, Liahona, November 2002, Seite 81.)

Wenn die Teilnehmer mehr Glauben an Jesus Christus entwickeln und ihr Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium festigen, verpflichten sie sich mehr als zuvor, heilige Bündnisse einzugehen und zu halten, und sie sind besser darauf vorbereitet, andere an der Botschaft der Wiederherstellung teilhaben zu lassen.

Was wird von den Teilnehmern erwartet?

Die Teilnehmer sollen die Schriftstellen, Generalkonferenzansprachen und weitere Texte lesen, die in jeder Lektion im Abschnitt „Lesestoff für die Teilnehmer“ aufgeführt sind, um ein Kursabschlusszeugnis erhalten zu können. Außerdem müssen sie die Anwesenheitsvoraussetzungen erfüllen und zeigen können, dass sie das Kursmaterial verstehen.

Wie sind die Lektionen in diesem Leitfaden aufgebaut?

Der Kurs erstreckt sich mit 28 Lektionen für jeweils 50-minütige Unterrichtseinheiten über ein ganzes Semester. Falls Sie zweimal pro Woche Unterricht haben, nehmen Sie jeweils eine Lektion durch. Falls Sie nur einmal pro Woche einen Unterricht von 90 bis 100 Minuten durchführen, legen Sie zwei Lektionen zusammen. Jede Lektion besteht aus vier Abschnitten:

  • Einleitung

  • Zusätzlicher Lesestoff

  • Anregungen für den Unterricht

  • Lesestoff für die Teilnehmer

Einleitung

Dieser Abschnitt enthält eine kurze Einführung in das jeweilige Thema und die Zielsetzung der Lektion.

Zusätzlicher Lesestoff

In diesem Abschnitt sind Hilfsmittel aufgeführt wie etwa Ansprachen der neuzeitlichen Propheten, mithilfe derer Sie die Grundsätze und Lehren der Lektion besser verinnerlichen können.

Anregungen für den Unterricht

Dieser Abschnitt enthält Anregungen, die aufzeigen, was Sie durchnehmen und wie Sie es vermitteln sollen (siehe auch Abschnitt 4.3.3 und 4.3.4 im Handbuch Das Evangelium lehren und lernen). Anhand der vorgeschlagenen Aufgaben können die Teilnehmer bestimmte heilige Grundsätze erkennen, verinnerlichen und anwenden. Verwenden Sie einige oder alle dieser Anregungen, je nachdem, wie es zu Ihrem Unterricht passt. Achten Sie auch auf die Umstände Ihrer Teilnehmer und was diese brauchen. Bei der Überlegung, wie Sie das Unterrichtsmaterial anpassen wollen, orientieren Sie sich bitte an diesem Rat von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel:

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Elder Dallin H. Oaks

„Ich habe Präsident Packer oftmals sagen hören, dass wir zuerst annehmen und dann anpassen sollen. Wenn wir uns mit einer vorgegebenen Lektion eingehend beschäftigt haben, können wir uns bei der Anpassung vom Geist führen lassen. Bei dieser Art Flexibilität besteht jedoch die Gefahr, dass wir nicht erst annehmen, sondern gleich anpassen. Das ist eine Gratwanderung. Es ist und bleibt eine Herausforderung. Zuerst anzunehmen und dann anzupassen ist jedoch eine gute Methode, um auf festem Boden zu bleiben.“ („Eine Gesprächsrunde mit Elder Dallin H. Oaks“, Satellitenübertragung für Seminar und Institut, 7. August 2012, lds.org/broadcasts.)

Im Kurs werden Aussagen von Führern der Kirche besprochen, die in vielen Sprachen verfügbar sein dürften. Bei der Unterrichtsvorbereitung können Sie die Lektion auch mit weiteren Aussagen von Führern der Kirche erweitern, die für das jeweilige Thema von Belang sind.

In den Anregungen zum Unterricht ist mindestens eine Lehre oder ein Grundsatz fett gedruckt. Wenn die Teilnehmer auf diese Lehren und Grundsätze stoßen und sie besprechen, drücken sie das mitunter anders aus, als es im Leitfaden steht. Geben Sie keinesfalls zu verstehen, die Antworten seien falsch. Falls man eine Aussage jedoch treffender formulieren könnte, tun Sie dies behutsam.

Dieser Lehrplan ist ein Beispiel dafür, wie man die Grundlagen für das Lehren und Lernen des Evangeliums bei einem themenbezogenen Kurs anwendet (siehe Das Evangelium lehren und lernen, Seite 13, 27–36, 43ff.). In den kommenden Monaten bringt Seminar und Institut ein Dokument mit dem Titel „Die heiligen Schriften im Religionsinstitut lehren und lernen“ heraus, in dem ausführlicher erklärt wird, wie man die Grundlagen für das Lehren und Lernen des Evangeliums mit einem themenbezogenen Kurs verbindet.

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat einmal erläutert, welche Vorteile es bringt, wenn man sich mit dem Evangelium themenbezogen befasst:

„Während das Lesen einer heiligen Schrift von Anfang bis Ende für einen allgemeinen Überblick an Wissen sorgt, vertieft sich unsere Erkenntnis, wenn wir nach Themen studieren. In den Offenbarungen nach Zusammenhängen, Mustern und Leitgedanken zu forschen, baut auf unserer geistigen Erkenntnis auf und ergänzt sie, … es erweitert unseren Blick auf den Erlösungsplan und unser Verständnis davon.

Meines Erachtens ist auch eifriges Forschen nach Zusammenhängen, Mustern und Leitgedanken damit gemeint, wenn wir uns an den Worten von Christus ‚weiden‘ sollen. So heranzugehen kann die Schleusen des geistigen Vorrats öffnen und unser Verständnis durch den Geist Christi erhellen. Es kann uns auch sehr dankbar für die heiligen Schriften machen und uns geistig zu einer Selbstverpflichtung bewegen, wie sie auf keine andere Weise zu erreichen ist. Wenn wir so forschen, können wir auf den Fels unseres Erlösers bauen und dem Ansturm der Schlechtigkeit in diesen Letzten Tagen standhalten.“ („Ein Vorrat an lebendigem Wasser“, CES-Fireside für junge Erwachsene, 4. Februar 2007, Seite 3, speeches.byu.edu.)

Einiges, was in diesem Leitfaden angeführt wird, stützt sich auf den Seminarleitfaden Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche.

Lesestoff für die Teilnehmer

Dieser Abschnitt enthält Schriftstellen, Ansprachen von Generalautoritäten der Kirche sowie weiteres Material, mithilfe dessen die Teilnehmer das jeweilige Thema der Lektion vertiefen können. Geben Sie ihnen den Auftrag und legen Sie ihnen ans Herz, dieses inspirierte Material vor dem Unterricht zu lesen. Dann sind sie nämlich nicht nur besser vorbereitet und können sich am Gespräch beteiligen, sondern verstehen die Themen auch besser. Geben Sie jedem Teilnehmer zu Beginn des Semesters eine Liste des kompletten Lesestoffs.

Wie bereitet man sich auf den Unterricht vor?

Der Herr hilft Ihnen bei der Unterrichtsvorbereitung. Stellen Sie sich bei der Vorbereitung diese Fragen:

  • Habe ich um die Führung des Heiligen Geistes gebetet?

  • Habe ich die jeweiligen Schriftstellen und den zusätzlichen Lesestoff gründlich gelesen?

  • Bin ich den Lehrplan durchgegangen und habe ich überlegt, ob ich etwas anpassen muss, damit es besser auf die Teilnehmer zugeschnitten ist?

  • Wie kann ich nachfassen, dass die Teilnehmer den für sie vorgesehenen Lesestoff bestmöglich nutzen?

  • Wie helfe ich jedem Teilnehmer, sich voll und ganz im Unterricht einzubringen?

Die folgenden Anregungen können hilfreich sein:

  • Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, vor jedem Unterricht die vorgegebenen Schriftstellen und Artikel zu lesen.

  • Erwarten Sie von den Teilnehmern, dass sie ihre Rolle als Lernender erfüllen.

  • Geben Sie den Teilnehmern oft die Gelegenheit, Lehren und Grundsätze mit eigenen Worten zu erklären, von eigenen Erfahrungen zu berichten und davon Zeugnis zu geben, was sie wissen und spüren.

  • Variieren Sie bei jeder Lektion die Aufgaben und den Unterrichtsaufbau.

  • Schaffen Sie ein Umfeld, wo der Heilige Geist zugegen sein kann und wo die Teilnehmer einander unterweisen und voneinander lernen können (siehe LuB 88:78,122).

Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

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Elder Richard G. Scott

„Sorgen Sie dafür, dass rege Beteiligung zustande kommt, denn wenn ein Teilnehmer seine Handlungsfreiheit so ausübt, kann der Heilige Geist ihn direkt unterweisen. … Wenn [ein Teilnehmer] Wahrheiten ausspricht, werden ihm diese in der Seele bestätigt. Sein Zeugnis wird dadurch gestärkt.“ („Die Wahrheit verstehen und entsprechend leben“, Ein Abend mit Elder Richard G. Scott, 4. Februar 2005, Seite 3; si.lds.org.)

Wie kann ich die Lektion für einen Teilnehmer mit einer Behinderung anpassen?

Denken Sie bei der Vorbereitung auch an Teilnehmer, die in irgendeiner Hinsicht eingeschränkt sind. Passen Sie die Aufgaben und Ihre Erwartungshaltung so an, dass der Unterricht für sie positiv ausfällt.

Weitere Anregungen und Hilfsmittel finden Sie im Material für Menschen mit Behinderungen über disabilities.lds.org sowie im Abschnitt „Adapted Classes and Programs for Students with Disabilities“ in den Verwaltungsrichtlinien von Seminar und Institut.