Bereit zu dienen

Ich bin in Minas in Uruguay aufgewachsen. Als ich sechs Jahre alt war, ließen sich meine Mutter und meine älteren Schwestern taufen. Mein Vater schloss sich nie der Kirche an, aber er freute sich darüber, dass wir zur Kirche gingen. Er hielt sich sogar an das Wort der Weisheit und zahlte den Zehnten.

Unser Zweig war sehr klein und wir hatten kein Gemeindehaus. Wir versammelten uns in einem gemieteten Haus. Das Haus hatte draußen ein kleines Schwimmbecken, darin fanden die Taufen statt.

Bald war mein achter Geburtstag, und ich freute mich schon sehr auf die Taufe. Aber am Tag meiner Taufe regnete es, und es war sehr kalt. Meine Mutter meinte, wir sollten die Taufe wegen des schlechten Wetters vielleicht verschieben. Aber es war mein Geburtstag, und ich wollte an meinem Geburtstag getauft werden.

Ich weiß noch, wie ich in meiner weißen Kleidung in das Becken stieg, um getauft zu werden. Ich war darauf gefasst, dass das Wasser kalt sein würde, aber es fühlte sich gar nicht kalt an. Ich wusste, dass ich das Richtige tat, und ich war von Wärme erfüllt.

Kurze Zeit später wurde ein Gemeindehaus für unseren Zweig gebaut. Damals konnten die Mitglieder mithelfen, das Gemeindehaus zu bauen. Meine Aufgabe war es, die Nägel und Schrauben einzusammeln, die auf den Boden gefallen waren, damit man sie wieder verwenden konnte. Es war nur eine einfache Aufgabe, aber ich nahm sie sehr ernst. Ich lernte dadurch zu dienen, und das hat mich auch auf zukünftige Aufgaben in der Kirche vorbereitet. Vergesst nicht: Das, was ihr tut, ist von Bedeutung – auch wenn ihr noch jung seid.