2016
Der Zeugnisschatz
Februar 2016


Der Zeugnisschatz

Der Verfasser lebt in Amazonas in Brasilien.

Welcher Schatz wird größer, wenn du ihn weitergibst?

„Und nun weiß ich für mich selbst, … denn der Herr, Gott, hat es mir durch seinen Heiligen Geist kundgetan.“ (Alma 5:46)

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Product Shot from February 2015 Liahona

Sabrina sah zu, wie Mutti mit den Nachbarn zur Tür ging. „Danke für das Buch“, sagte der Vater der Nachbarsfamilie. Er hielt ein Buch Mormon in der Hand.

„Mutti, warum sprichst du mit allen über die Kirche?“, fragte Sabrina später, als sie zusammen das Geschirr abwuschen.

„Weil mein Zeugnis von der Kirche wie ein Schatz ist“, erklärte Mutti. „Es macht mich glücklich. Ich möchte anderen davon erzählen, damit auch sie glücklich sein können.“

Sabrina dachte an die so hübsch schimmernde Halskette, die in Muttis Schmuckkästchen lag. „Was meinst du damit, dass es wie ein Schatz ist?“

„Nun ja, ein Zeugnis ist sehr wertvoll“, erwiderte Mutti. „Es ist ein Geschenk vom himmlischen Vater, das uns erkennen lässt, was wahr ist.“

„Und wie hast du deins bekommen?“, wollte Sabrina wissen.

Mutti reichte Sabrina einen blitzsauberen Teller zum Abtrocknen. „Ich habe es nach und nach bekommen. Wenn ich bete oder in den heiligen Schriften lese, habe ich inneren Frieden und mir wird warm ums Herz. Dabei wird mein Zeugnisschatz größer.“

Sabrina nickte langsam. Konnte sie wohl auch einen Zeugnisschatz bekommen?

Am Sonntag erzählte Sabrinas PV-Lehrerin eine Geschichte über Jesus Christus. Sabrina hörte aufmerksam zu. Schwester Lopez erzählte davon, dass Jesus alle Kinder liebevoll aufforderte, zu ihm zu kommen. Er segnete sie und lehrte sie. Als Sabrina über Jesus nachdachte, wurde ihr warm ums Herz.

Nach der PV suchte Sabrina schnell ihre Mutter. „Mutti, rate mal, was passiert ist!“ Sie erzählte Mutti von dem warmen Gefühl.

„Oh, wie schön!“, sagte Mutti. „Dieses Gefühl haben wir, wenn der Heilige Geist unser Herz berührt und uns wissen lässt, dass das Evangelium wahr ist.“

Sabrina lächelte Mutti an. „Genau das ist passiert! Es hat mich glücklich gemacht.“ Der Heilige Geist war ganz leise gewesen. Sabrina wusste, dass sie ihn nicht bemerkt hätte, wenn sie nicht andächtig gewesen wäre.

Mutti drückte sie fest an sich. „Jetzt bekommst du deinen eigenen Zeugnisschatz!“ Sabrina schlang die Arme um Mutti. Sie wollte ihren Schatz auch mit jedem teilen – genau wie Mutti! Doch wie sollte sie das bloß anstellen?

Am gleichen Abend fand Sabrina ein Infokärtchen, auf dem ein Bild von Jesus zu sehen war. Sie steckte es in ihren Rucksack.

Als es am nächsten Tag zur Pause klingelte, erinnerte sich Sabrina an das Kärtchen. Sie holte es heraus und suchte ihre Freundin Carla. „Hier, Carla, das ist für dich“, sagte Sabrina.

Carla drückte das Kärtchen an sich. „Vielen Dank! Ich mag Bilder von Jesus.“

Sabrina zeigte Carla den Link zur Internetseite, der auf der Rückseite aufgedruckt war. „Hier kannst du mehr über die Kirche Jesu Christi erfahren.“

„Was für eine Kirche ist denn das?“, fragte Carla.

„Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, antwortete Sabrina. „Es macht mich glücklich, in die Kirche zu gehen und mehr über Jesus zu lernen.“

Carla steckte das Kärtchen in ihre Tasche. „Ich zeige das Kärtchen gleich nachher meiner Mutti!“

Einige Wochen später rannte Carla vor Schulbeginn auf Sabrina zu. „Ich muss dir etwas erzählen“, rief sie. Sie strahlte übers ganze Gesicht.

Sabrina war gespannt. Was konnte das nur sein? Carla lächelte. „Meine Familie ist in deine Kirche gegangen! Und es war genau, wie du es gesagt hast: Ich habe mich dort glücklich gefühlt!“

„Ich wusste, dass du dort den Heiligen Geist spüren würdest!“, freute sich Sabrina.

„Und weißt du was? Wir lassen uns bald taufen!“

Sabrina sprang auf und umarmte Carla. Jetzt konnten sie ihren Zeugnisschatz zusammen weitergeben!