2016
Was ich von meiner Mutter gelernt habe
October 2016


Was ich von meiner Mutter gelernt habe

Bild
lessons from mother

Ich war noch ein Kind, als meine Mutter immer, wenn wir irgendwie Geld bekommen oder verdient hatten, die allerschönsten Geldscheine nahm – die Scheine, die möglichst unzerknittert und sauber waren – und sie dem Geistlichen in der Kirche gab, in die wir damals gingen. Das machte sie ihr Leben lang. Sie sagte immer: „Das gehört Gott.“ Diese Worte habe ich nie vergessen. Als ich mich als Erwachsener der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage anschloss, fiel es mir überhaupt nicht schwer, den Zehnten zu zahlen. Meine Mutter hatte mich ja gelehrt, dieses Gesetz zu befolgen.

Meine Mutter lehrte mich auch, ehrlich zu sein, selbst wenn das manchmal nicht ganz leicht war. Unser Nachbar hatte allerlei Obst und Gemüse im Garten. Ab und zu wuchsen Früchte über den Zaun auf unsere Seite hinüber. Einmal pflückte ich so eine Frucht und brachte sie meiner Mutter. Sie sah mich an und meinte: „Das gehört uns nicht.“ Ungläubig fragte ich: „Wieso denn nicht? Sie war doch auf unserer Seite des Zauns!“ Doch sie wiederholte nur ihre Worte: „Das gehört uns nicht.“ Dann nahm sie mich an der Hand und wir gingen zu unserem Nachbarn. Wir entschuldigten uns bei ihm, dass wir sein Obst genommen hatten. Meine Mutter sagte immer: „Wenn wir etwas haben möchten, müssen wir es auf ehrliche Weise bekommen.“

Vielleicht gehören deine Eltern nicht der Kirche an, und vielleicht bist du mit ihren Entscheidungen auch nicht immer einverstanden. Doch trotzdem können sie dir wahre Grundsätze wie Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Eigenständigkeit und Fleiß beibringen. Solche Grundsätze sind dir dein Leben lang ein großer Segen.