2017
Heilige Schriften: Zehn Minuten am Tag
September 2017


Heilige Schriften: Zehn Minuten am Tag

Wir haben fünf Jugendliche gebeten, Elder Stevensons Aufforderung nachzukommen und von der Zeit, die sie täglich am Bildschirm verbringen, zehn Minuten dem Lesen im Buch Mormon zu widmen.

Habt ihr euch schon einmal ein Ziel für das Schriftstudium gesetzt, das ungefähr so lautete: „Von heute an werde ich täglich eine Stunde meine heiligen Schriften lesen, und zwar auf vollkommene Art und Weise.“

Falls ihr euch ein solches Ziel gesetzt habt, wie hat es geklappt? Vermutlich nicht ganz so gut, oder? Es kann mitunter recht schwierig sein, sich etwas Neues anzugewöhnen, vor allem, weil wir uns oft unrealistische Ziele (wie das oben genannte) setzen, die wir bald leid sind oder die uns schnell überfordern.

Wenn man sich das Schriftstudium wirklich zur Gewohnheit machen will, fängt man am besten klein an. Elder Gary E. Stevenson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat einen großartigen Vorschlag gemacht: „Viele junge Leute [verbringen] durchschnittlich sieben Stunden am Tag damit …, auf den Bildschirm eines Fernsehers, eines Computers oder eines Smartphones zu schauen. … Werdet ihr einen Teil dieser täglichen Zeit vor dem Bildschirm – besonders der Zeit, die ihr sozialen Medien, dem Internet, Spielen oder dem Fernsehen widmet – damit zubringen, im Buch Mormon zu lesen? … Auch wenn es nur zehn Minuten am Tag sind.“1

Wir haben fünf Jugendliche gebeten, Elder Stevensons Aufforderung nachzukommen. Sie haben festgehalten, wie viel Zeit sie täglich vor einem Bildschirm verbringen, und dann zehn Minuten davon dem Studium des Buches Mormon gewidmet. Hier erfahrt ihr nun, wie es geklappt hat. Vielleicht inspirieren sie euch ja dazu, es selbst auszuprobieren!

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reading the Book of Mormon

Illustrationen von Iker Ayestaran

„Nachdem ich meine Zeit in den sozialen Medien für die erste Woche erfasst hatte, war ich ein wenig schockiert, wie viel Zeit ich an meinem Smartphone verbrachte. Es war auf jeden Fall eine gute Idee, etwas von dieser Zeit für das Buch Mormon aufzuwenden, vor allem, weil es nicht zu meinen Stärken gehört, fleißig die heiligen Schriften zu lesen.

Komischerweise war einer der ersten Tage, an denen ich morgens in meinen heiligen Schriften las, schrecklich. Dennoch wusste ich, dass das Lesen in den Schriften mein Leben nur verbessern würde. Also machte ich weiter.

Der größte Effekt des täglichen Schriftstudiums war wohl, dass ich mich mit dem Geist mehr im Einklang fühlte. Es fiel mir viel leichter, Entscheidungen zu treffen. Ich verspürte mehr Liebe für meine Mitmenschen und mein Wunsch, anderen zu dienen, wurde stärker. Wenn ich morgens in den heiligen Schriften las, verlief der Tag wesentlich besser. Wenn ich abends las, schlief ich gut. Ich kann nur jedem empfehlen, es selbst auszuprobieren. Der Unterschied ist gewaltig!“

Bryn C., 18, Utah, USA

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reading on a tablet

„Als ich darauf achtete, wie viel Zeit ich am Smartphone verbrachte, wurde mir klar, dass es fast der ganze Sonntag war. Das machte mich traurig, denn eigentlich sollte ich an dem Tag versuchen, meinem Erretter näherzukommen. Stattdessen hatte ich auf meinen Bildschirm gestarrt.

Als ich damit anfing, in meinen heiligen Schriften zu lesen, waren es jeden Abend vor dem Schlafengehen zehn Minuten. Da kam bei mir fast ein Kapitel am Abend heraus. Dabei fiel mir auf, dass ich viel einfacher einschlafen konnte. Außerdem fiel mir auf, dass ich unter der Woche bessere Entscheidungen traf und mich insgesamt einfach besser fühlte.

Ich bin dankbar für die Aufforderung und ich habe vor, auch weiterhin täglich zehn Minuten zu lesen und mein Abendgebet zu sprechen.“

Ryan E., 16, Alabama, USA

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young woman praying

„Mir war gar nicht klar, wie viel Zeit ich tatsächlich mit den sozialen Medien verbrachte, bis ich darum gebeten wurde, einmal darauf zu achten. Erst da erkannte ich, wie viel von meinem Leben die sozialen Medien verschlangen.

Sobald ich damit angefangen hatte, mich wirklich auf das tägliche Schriftstudium zu konzentrieren, verspürte ich ein unglaubliches Verlangen, im Buch Mormon zu lesen und etwas daraus zu lernen. Als ich täglich zehn Minuten darin las, wuchs mein Interesse an den Geschichten immer mehr. Als ich etwa zur Hälfte durch war, beschloss ich, vor dem Lesen zu beten, um Antworten auf meine Fragen zu finden, und ich habe diese Antworten zuverlässig durch den Heiligen Geist erhalten.

Ich weiß, dass Gott durch die heiligen Schriften zu uns spricht und dass das Buch Mormon ein weiterer Zeuge für Jesus Christus ist. Es kann wirklich ein Segen für uns sein, wenn wir uns eifrig und gebeterfüllt damit befassen. Ich bin sehr dankbar, dass ich an diesem Versuch teilnehmen durfte, und ich kann jedem nur empfehlen, das auch zu machen. Dieses Erlebnis hat mein Leben verändert.“

Sydney B., 16, Arizona, USA

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holding Book of Mormon and cell phone

„Ehe ich festhielt, wie viel Zeit ich damit zubrachte, dachte ich, es würde ziemlich schwierig werden, Zeit abzuzweigen und in den heiligen Schriften zu lesen. Doch nachdem ich erkannt hatte, wie viel Zeit ich mit sozialen Medien verbrachte, fiel es mir superleicht, auf zehn Minuten zu verzichten! Ich konnte während des Mittagessens oder direkt vor dem Seminar lesen.

Nachdem ich in den heiligen Schriften gelesen hatte, achtete ich viel mehr darauf, was ich mir in den sozialen Medien ansah. Wenn ich über etwas Schlechtes stolperte, etwas mit schlechter Sprache oder einer negativen Botschaft, dann fiel mir das auf, und ich versuchte deutlich mehr als zuvor, es zu meiden. Ich bemerkte auch, dass meine Gebete viel aufrichtiger waren und ich mehr Antworten darauf erhielt. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich damit noch lange, lange weitermachen kann.“

Izzie J., 16, Kalifornien, USA

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young woman reading the Book of Mormon

„Auch wenn ich das Lesen ein paar Mal vergessen habe, war es im Großen und Ganzen ein Erfolg. Mir wurde bewusst, dass ich vor Elder Stevensons Aufforderung jeden Abend lediglich etwa drei Minuten lang las. Als ich das Lesen auf zehn Minuten ausdehnte, stellte ich einen Unterschied in meinem Leben fest. Wenn ich lese, fühle ich mich mehr im Einklang mit dem Geist und spüre täglich, wie ich geistig geschützt werde. So wie es einem nach einer längeren Lesepause schwerfallen kann, wieder die heiligen Schriften zu lesen, konnte ich, nachdem ich mir das Lesen erst einmal angewöhnt hatte, gar nicht mehr aufhören.

Ich habe festgestellt, dass ich normalerweise einschlafe oder aus meinem Schriftstudium nicht so viel heraushole, wenn ich direkt vor dem Schlafengehen lese. Am besten lese ich gleich morgens oder nach der Schule.

Mir hat es richtig gutgetan und ich kann jedem nur raten, es auszuprobieren!“

Rachel A., 15, Colorado, USA

Anmerkung

  1. Gary E. Stevenson, „Blickt auf das Buch, blickt auf den Herrn“, Liahona, November 2016, Seite 46f.