Jesus Christus: Die Quelle dauerhafter Freude

Freude wird unter anderem als Gefühl tiefen Behagens [oder] Glücks“⁷ definiert. Im Vergleich dazu wird Freude im Schriftenführer als „ein Zustand des Glücklichseins“ beschrieben, „der rechtschaffenem Leben entspringt“⁸. Interessanterweise führt uns die Sichtweise des Evangeliums vor Augen, dass Freude mehr ist als ein vergängliches Gefühl oder eine flüchtige Regung. Sie ist vielmehr eine geistige Gabe und ein Zustand des Seins und Werdens. Aus diesem Grund habe ich die Schwester, die Zeugnis gegeben hat, als jemanden beschrieben, der von Freude erfüllt ist und sie ausstrahlt.

Lehi war ein weiser und liebevoller Vater und lehrte seine Söhne, dass der Sinn und Zweck des Erdenlebens für alle Menschen darin besteht, Freude zu haben:

„Aber siehe, alles geschah gemäß der Weisheit dessen, der alles weiß.

Adam fiel, damit Menschen sein können, und Menschen sind, damit sie Freude haben können.“ (2 Nephi 2:24,25.)

Adam und Eva brachten das Wesentliche, was sie vom ewigen Vater und aus eigener Erfahrung gelernt hatten, auf den Punkt. Adam verkündete: „Gepriesen sei der Name Gottes, denn infolge meiner Übertretung sind meine Augen aufgetan, und in diesem Leben werde ich Freude haben, und wiederum im Fleische werde ich Gott schauen.“ (Mose 5:10; Hervorhebung hinzugefügt.)

Und Eva fügte dem hinzu: „Wenn wir nicht übertreten hätten, so hätten wir nie Nachkommen gehabt und hätten nie Gut und Böse erkannt, auch nicht die Freude unserer Erlösung und das ewige Leben, das Gott allen gibt, die gehorsam sind.“ (Mose 5:11; Hervorhebung hinzugefügt.)

Gottes Plan des Glücklichseins ermöglicht es allen seinen Kindern, einen physischen Körper zu erhalten und Erfahrungen auf Erden zu sammeln, angesichts von Bösem und Versuchung Rechtschaffenheit zu wählen und den Vater im Himmel bei seinem erhabenen Plan durch Ehe und Elternschaft ehrenhaft zu unterstützen.⁹ Schließlich werden bei unserer Auferstehung „der Geist und der Leib … wiedervereinigt werden, damit sie eine Fülle der Freude empfangen [können]“ (Lehre und Bündnisse 138:17; Hervorhebung hinzugefügt).

Ich glaube, die Gegenüberstellung von rechtschaffener Freude und weltlichem Spaß oder Vergnügen ist aufschlussreich und hilft uns, besser zu erfassen, was wahre Freude wirklich ist. Freude erlangt man, indem man an Jesus Christus glaubt, würdig heilige Handlungen und Bündnisse empfängt, sie treu in Ehren hält und darum bemüht ist, sich durch und durch zum Erretter und seinen Absichten zu bekehren. Spaß ist das Ergebnis von „Vergnügung“, „spielerischem [und] oft übermütigem Handeln oder Reden“ oder angenehmer Zerstreuung.¹⁰ Ein Tag in den Fahrgeschäften von Disneyland macht Spaß. Bereitet man sich würdig auf die heilige Handlung Abendmahl vor und nimmt daran teil, erfährt man Freude.

Freude ist vorwiegend geistig, Spaß ist vorwiegend zeitlich. Freude ist vorwiegend dauerhaft, Spaß ist vorwiegend vergänglich. Freude ist vorwiegend tief und bereichernd, Spaß ist vorwiegend oberflächlich. Freude erfüllt uns vorwiegend vollständig, Spaß erfüllt uns vorwiegend nur teilweise. Freude betrifft vorwiegend Erdenleben und Ewigkeit, Spaß betrifft nur das Erdenleben.

Es ist so wichtig für uns, die tiefe Freude durch die treue Nachfolge Christi niemals mit vorübergehendem und oberflächlichem Spaß zu verwechseln oder sie dagegen einzutauschen.

Der Erlöser ist die absolute und einzige Quelle dauerhafter und ewiger Freude. Der Prophet Jakob hat bezeugt: „Aber siehe, die Rechtschaffenen, die Heiligen des Heiligen Israels, sie, die an den Heiligen Israels geglaubt haben, sie, die das Kreuz der Welt ertragen und ihren Schimpf geringgeachtet haben, sie werden das Reich Gottes ererben, das von Grundlegung der Welt an für sie bereitet war, und ihre Freude wird voll sein immerdar.“ (2 Nephi 9:18; Hervorhebung hinzugefügt.)

Dank Gottes Plan und des Sühnopfers des Erretters werden wir durch aufrichtige Umkehr dazu bewogen, uns Jesus Christus, der wahren Quelle der Freude, zuzuwenden und uns auf ihn zu verlassen. Bitte denken Sie eingehend darüber nach, wie König Benjamins Volk auf seine Worte über das Sühnopfer des Erretters reagierte:

„Und nun begab es sich: Als König Benjamin damit zu Ende gekommen war, die Worte zu sprechen, die ihm vom Engel des Herrn übermittelt worden waren, ließ er seine Augen ringsum über die Menge schweifen, und siehe, sie waren zur Erde gefallen, denn die Furcht des Herrn war über sie gekommen.

Und sie hatten sich selbst in ihrem eigenen fleischlichen Zustand gesehen, geringer als selbst der Staub der Erde. Und sie alle riefen laut mit einer Stimme, nämlich: O sei barmherzig, und wende das sühnende Blut Christi an, damit wir Vergebung empfangen für unsere Sünden und uns das Herz rein gemacht werde; denn wir glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der Himmel und Erde und alles erschaffen hat, der unter die Menschenkinder herabkommen wird.

Und es begab sich: Nachdem sie diese Worte gesprochen hatten, kam der Geist des Herrn über sie, und sie wurden von Freude erfüllt und empfingen Vergebung für ihre Sünden und hatten Frieden im Gewissen wegen des überaus großen Glaubens, den sie an Jesus Christus hatten, der da kommen würde.“ (Mosia 4:1-3; Hervorhebung hinzugefügt.)

Dank Gottes Plan und des Sühnopfers des Erretters werden wir durch Gehorsam bewogen, Jesus Christus, der wahren Quelle der Freude, zu folgen. Der Erretter verkündete seinen Jüngern:

„Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.

Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.“ (Johannes 15:10,11; Hervorhebung hinzugefügt.)

„Und kein Mensch empfängt eine Fülle, wenn er nicht seine Gebote hält.

Wer seine Gebote hält, empfängt Wahrheit und Licht, bis er in der Wahrheit verherrlicht ist und alles weiß.“ (LuB 93:27,28.)

Dank Gottes Plan und des Sühnopfers des Erretters werden wir durch Dienen dazu bewogen, den Charakter Jesu Christi, der wahren Quelle der Freude, anzunehmen. Vor kurzem habe ich einen Ausspruch von Kevin J. Worthen, dem Präsidenten der Brigham-Young-Universität, über tiefe Freude gelesen. Er hat gesagt: „Ich bin zu der Auffassung gelangt, dass sich unser ewiger Fortschritt unter anderem daran misst, wie viel Freude wir im Dienen finden.“¹¹

Alma der Jüngere hat zu seinem Sohn Helaman gesagt: „Von der Zeit an bis jetzt habe ich mich ohne Unterlass bemüht, dass ich Seelen zur Umkehr bringe, dass ich sie dahin bringe, von der übergroßen Freude zu kosten, von der ich gekostet habe, damit auch sie aus Gott geboren und vom Heiligen Geist erfüllt würden.“ (Alma 36:24; Hervorhebung hinzugefügt.)

Denken sie an Ammons Freude, als er von seiner Missionsarbeit unter den Lamaniten erzählte:

„Meine Freude ist voll, ja, mein Herz will überfließen vor Freude, und ich freue mich an meinem Gott. …

Siehe, wie viel Tausende unserer Brüder hat er aus der Pein der Hölle gelöst, und sie sind dazu gebracht worden, erlösende Liebe zu singen, und dies wegen der Macht seines Wortes, die in uns ist – haben wir also nicht großen Grund, uns zu freuen? …

Nun ist dies meine Freude und meine große Danksagung; ja, und ich will meinem Gott danken immerdar.“ (Alma 26:11,13,37; Hervorhebung hinzugefügt.)

Bild

Portrait of Christ

Nichts kann mir etwas anhaben, wenn mein Tröster nahe ist, Gemälde von Michael Malm

Dank Gottes Plan und des Sühnopfers des Erretters werden wir durch Schwierigkeiten und Leiden dazu bewogen, unsere Augen zu Jesus Christus, der wahren Quelle der Freude, zu erheben (siehe Jesaja 40:26; Psalm 123:1,2). Dank der wertvollen Sichtweise, die das wiederhergestellte Evangelium uns bietet, können wir aus den Widrigkeiten des Erdenlebens Lektionen ziehen, die uns auf die Ewigkeit vorbereiten. Unser Leid und Unglück können „in der Freude über Christus verschlungen“ (Alma 31:38) und zu unserem Gewinn geweiht werden (siehe 2 Nephi 2:2), „damit [unser] Handeln [uns] zum Wohlergehen [unserer] Seele gereiche“ (2 Nephi 32:9). Somit dauert Freude dank unseres Wissens vom Plan des Vaters und vom Sühnopfer des Erretters durch gute wie durch schlechte Zeiten und ebensolche Erfahrungen fort.

Glaube an den Herrn Jesus Christus, Umkehr, Gehorsam, Dienen und die Sicht des Evangeliums auf die Prüfungen, denen wir im Erdenleben ausgesetzt sind, bewegen uns alle dazu, zur Quelle dauerhafter Freude zu kommen, nämlich Jesus Christus. Ich bitte Sie, dass Sie noch weitere Grundsätze, durch die wir diese wichtige geistige Gabe der Freude empfangen können, herausfinden, sich mit diesen befassen und gebeterfüllt darüber nachdenken.

Dauerhafte Freude ist keine Segnung, die wenigen Auserwählten vorbehalten ist. Vielmehr kann jedes Mitglied der wiederhergestellten Kirche des Herrn, das bemüht ist, heiliger Bündnisse zu gedenken, sie zu ehren und die Gebote zu halten, diese Gabe gemäß dem Willen und Zeitplan Gottes empfangen. Möge sich ein jeder von uns in dieser Weihnachtszeit bemühen, die himmlische Gabe der Freude in reicherem Maße zu empfangen. Mögen wir unterdessen darangehen, mit neuen Augen zu sehen und mit neuen Ohren zu hören, wie „Heilige und Engel singen“, während wir „in den Freudenklang einstimmen“ und „Gott für immer verehren“.¹²

Voll Freude gebe ich Ihnen mein festes Zeugnis für die Göttlichkeit des Herrn Jesus Christus und dafür, dass er wahrhaft lebt.