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Lektion 19: Die Lehre von der ewigen Ehe und Familie


Lektion 19

Die Lehre von der ewigen Ehe und Familie

Einleitung

Im Evangelium Jesu Christi spielt die Lehre, dass die Ehe und die Familie von Gott eingerichtet sind, eine große Rolle. Der Prophet Joseph Smith hat erklärt, dass ein Ehepaar auch nach der Auferstehung weiterhin zusammenbleiben kann. Der Herr erklärt in einer Offenbarung, dass der „neue und immerwährende Bund der Ehe“ (LuB 131:2) unerlässlich ist, um die Erhöhung zu erlangen. Im Rahmen dieser Lektion wird den Teilnehmern verdeutlicht, dass für eine Ehe, die für die Ewigkeit bestehen soll, das Ehepaar von jemandem gesiegelt werden muss, der die Schlüssel des Priestertums trägt, und es muss ein rechtschaffenes Leben führen.

Zusätzlicher Lesestoff

  • Russell M. Nelson, „Die celestiale Ehe“, Liahona, November 2008, Seite 92–95

  • David A. Bednar, „Die Ehe ist in Gottes ewigem Plan von entscheidender Bedeutung“, Liahona, Juni 2006, Seite 50–55

  • Joshua J. Perkey, „Why Temple Marriage?“, New Era, August 2013, Seite 30ff.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 49:15-17; 131:1-4

„Der neue und immerwährende Bund der Ehe“

Hinweis: Seien Sie sich bewusst, dass möglicherweise jemand aus der Klasse aus schwierigen familiären Verhältnissen kommt oder in Bezug auf Ehe und Kinder großen Kummer erlebt hat. Bedenken Sie bei der Vorbereitung und während des Unterrichts, was die Teilnehmer brauchen.

Berichten Sie, dass sich im Jahre 1831 in Kirtland in Ohio ein Mann namens Leman Copley der Kirche anschloss. Er gehörte der Society of Believers in Christ’s Second Appearing an (der Vereinigten Gesellschaft derer, die an das Zweite Erscheinen Christi glauben). Aufgrund der Art ihrer Gottesverehrung wurden sie landläufig Shaker genannt, da sie mit dem ganzen Körper wackelten, während sie sangen, tanzten und zum Takt der Musik klatschten. Leman Copley glaubte zwar an das Evangelium, aber er glaubte auch an einige Lehren der Shaker. Er besuchte Joseph Smith. Daraufhin empfing Joseph am 7. Mai 1831 eine Offenbarung vom Herrn, die heute in Lehre und Bündnisse 49 steht. (Die Einleitung der aktuellen deutschen Auflage des Buches Lehre und Bündnisse datiert diese Offenbarung auf den März 1831. Historiker haben jedoch vor kurzem festgestellt, dass es sich um den 7. Mai 1831 handeln muss.)

Die Shaker lehnten die Ehe ab und glaubten an ein Leben in völligem Zölibat, dass man sich also sexueller Beziehungen völlig enthält. In dieser Offenbarung stellte der Herr diese Lehre richtig und gebot Leman Copley und anderen, den Shakern das Evangelium zu predigen.

Bitten Sie die Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 49:15-17 zu lesen und darauf zu achten, was der Herr über die Bedeutung von Ehe und Familie sagt. Fragen Sie:

  • Was sagt der Herr diesen Versen zufolge über die Ehe? (Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz erkennen: Die Ehe zwischen Mann und Frau ist von Gott eingerichtet.)

  • Was bedeutet es Ihrer Meinung nach, dass die Ehe von Gott eingerichtet ist, „damit die Erde dem Zweck ihrer Erschaffung gerecht werde“? (Dieser Grundsatz könnte genannt werden: Mann und Frau ist geboten worden, Kinder zu haben. Die Erde wurde geschaffen, um einen Ort zu bieten, wo Gottes Kinder als Familie zusammenleben können.)

  • Wie können wir jemandem besser erklären, was die Kirche über die Ehe lehrt, wenn wir die Grundsätze aus diesen Versen verinnerlichen?

Erklären Sie, dass die Mitglieder der Kirche einige Jahre später sogar ein noch tieferes Verständnis davon entwickelten, wie wichtig die ewige Ehe und Familie ist. Am 16. Mai 1843 reiste Joseph Smith nach Ramus in Illinois. Er wohnte dort bei Benjamin und Melissa Johnson und belehrte sie über die ewige Ehe. Einige dieser Anweisungen des Propheten stehen in Lehre und Bündnisse 131. Bitten Sie jemanden, Lehre und Bündnisse 131:1-4 vorzulesen.

  • Was müssen wir tun, um Erhöhung im celestialen Reich zu erlangen? (Die Teilnehmer sollen diese Lehre erkennen: Um Erhöhung im höchsten der drei Grade im celestialen Reich erlangen zu können, muss man in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintreten. Erklären Sie, dass das Wort neu in diesem Zusammenhang bedeutet, dass dieser Bund in unserer Evangeliumszeit aufs Neue wiederhergestellt wurde. Der Begriff immerwährend bedeutet, dass dieser Bund schon immer bestanden hat und in alle Ewigkeit bestehen wird. Schlagen Sie den Teilnehmern vor, diese Erklärungen an den Rand ihrer heiligen Schriften zu schreiben.)

  • Wie treten ein Mann und eine Frau in der heutigen Zeit in den „neuen und immerwährenden Bund der Ehe“ ein?

Machen Sie deutlich, dass ein Mann und eine Frau nur im heiligen Tempel in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintreten können. Wer außerhalb des Tempels heiratet, mag zwar Begriffe wie „für Zeit und Ewigkeit“ verwenden, aber Gott erkennt diese Ehe in der Ewigkeit nicht an.

Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen. Die Teilnehmer sollen darauf achten, was Elder Nelson darüber gesagt hat, weshalb die ewige Ehe so wichtig ist:

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Elder Russell M. Nelson

„Über das Thema Ehe wird überall auf der Welt gestritten, und es gibt verschiedene Formen des ehelichen Zusammenlebens. Ich äußere mich zu diesem Thema, weil ich als Apostel des Herrn verkünden möchte, dass die Ehe zwischen Mann und Frau heilig ist – sie ist von Gott verordnet. Ich erkläre auch, dass die Tempelehe von höchstem Wert ist. Sie ist die höchste und dauerhafteste Form der Ehe, die unser Schöpfer seinen Kindern anbieten kann.

Errettung ist Sache des Einzelnen, Erhöhung hingegen Sache der Familie. …

Um uns für das ewige Leben bereit zu machen, müssen wir einen ewigen und immerwährenden Bund mit unserem himmlischen Vater schließen (siehe LuB 132:19). Das heißt, dass eine Tempelehe nicht nur allein den Mann und die Frau betrifft; zu ihr gehört auch eine Partnerschaft mit Gott (siehe Matthäus 19:6).“ („Die celestiale Ehe“, Liahona, November 2008, Seite 92f.)

  • Was bedeutet Ihrer Meinung nach der Satz: „Errettung ist Sache des Einzelnen, Erhöhung hingegen Sache der Familie“?

  • Was bedeutet es, in einer ewigen Ehe „eine Partnerschaft mit Gott“ einzugehen? Warum ist es in einer Ehe wohl wichtig, eine Partnerschaft mit Gott zu haben? (Nur in der Ehe geht ein Mensch einen Bund mit einem anderen Menschen und mit Gott ein. Jeden anderen Bund im Evangelium schließt man ausschließlich zwischen sich und Gott.)

  • Wie kann die wiederhergestellte Lehre von der ewigen Ehe und Familie in jemandem den Wunsch verstärken, eine Ehe zu gründen, die auf Liebe beruht und die Bestand hat?

Elder Parley P. Pratt (1807–1857) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesprochen, wie es sich auf ihn auswirkte, als er von dieser wiederhergestellten Lehre erfuhr. Bitten Sie jemanden, folgende Aussage vorzulesen:

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Elder Parley P. Pratt

„Von [Joseph Smith] erfuhr ich, dass meine geliebte Frau für Zeit und alle Ewigkeit mit mir verbunden sein kann. … Von ihm erfuhr ich auch, dass wir diese Zuneigung pflegen können, sodass wir darin in alle Ewigkeit weiterwachsen können, und dass aus unserer Verbindung, die kein Ende haben wird, so viele Nachkommen stammen können wie Sterne am Himmel oder Sand am Meeresufer. … Schon vorher hatte ich geliebt, doch ich kannte nicht den Grund. Aber nun liebte ich – mit einer Reinheit, mit einer Intensität erbauender und erhebender Gefühle.“ (Autobiography of Parley P. Pratt, Hg. Parley P. Pratt Jr., 1938, Seite 297f.)

Sprechen Sie den nachstehenden Aspekt an, ehe Sie fortfahren:

„Manche Mitglieder der Kirche möchten zwar gern heiraten, finden aber keinen Partner, obwohl sie sich darum bemühen. Falls dies auf Sie zutrifft, seien Sie gewiss, ‚dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt‘ (Römer 8:28). Wenn Sie würdig bleiben, werden Sie eines Tages, sei es in diesem oder im nächsten Leben, alle Segnungen einer ewigen Familienbeziehung erhalten.“ (Treu in dem Glauben – ein Nachschlagewerk zum Evangelium, 2005, Seite 35.)

Lehre und Bündnisse 132:1-21

Die celestiale Ehe ist für die Erhöhung unerlässlich

Erklären Sie, dass Joseph Smith etwa zwei Monate, nachdem er die Anweisungen in Lehre und Bündnisse 131 gegeben hatte, eine Offenbarung diktierte, die heute in Lehre und Bündnisse 132 steht. Bitten Sie jemanden, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 132 vorzulesen. Erklären Sie, dass die Ausübung der Mehrehe in der nächsten Lektion besprochen wird. Bitten Sie einen weiteren Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 132:3-6 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf Wörter und Formulierungen achten, aus denen hervorgeht, wie wichtig es ist, in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe einzutreten. Besprechen Sie diese Fragen:

  • Welche Wörter und Formulierungen in diesen Versen verdeutlichen die Bedeutung der ewigen Ehe?

  • Welche Folgen hat es, wenn man diese Lehre ablehnt? (Erklären Sie gegebenenfalls, dass das Wort verdammt bedeutet, dass so jemand in der Ewigkeit keinen weiteren Fortschritt mehr machen kann.)

Hinweis: Sprechen Sie ein paar Minuten darüber, wie wichtig es ist, beim Schriftstudium die Bedeutung von Schlüsselbegriffen und -formulierungen herauszuarbeiten. Diese Methode haben die Teilnehmer gerade bei Lehre und Bündnisse 132:3-6 angewendet. Es ist wichtig, beim Schriftstudium bestimmte Begriffe und Formulierungen zu erkennen und zu verstehen. In Vers 3 bis 6 etwa ist es wichtig, dass man diese Formulierungen versteht: „zu empfangen und zu befolgen“, „müssen es befolgen“, „wenn ihr diesen Bund nicht einhaltet, so seid ihr verdammt“, „niemand kann … verwerfen“, „muss und wird“. Einige dieser Formulierungen sind außerdem ein gutes Beispiel dafür, wie verschiedene Leitgedanken in den heiligen Schriften zusammenhängen. Beispielsweise zeigt Vers 3 auf, welcher Zusammenhang zwischen vorbereiten, empfangen und gehorchen besteht.

Fordern Sie die Teilnehmer auf, Lehre und Bündnisse 132:7,8 für sich zu lesen. Sie sollen darauf achten, welche Bedingungen im Gesetz des Herrn es möglich machen, dass Mann und Frau auch nach diesem Leben weiterhin als Ehepaar zusammensein können.

  • Welche Bedingungen sind diesen Versen zufolge notwendig, damit eine Ehe ewig bestehen kann? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn ein Bund mit der richtigen Priestertumsvollmacht geschlossen und vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt wird, hat er für immer Bestand.)

Lesen Sie gemeinsam diese Definition vom Heiligen Geist der Verheißung: „Der Heilige Geist ist der Heilige Geist der Verheißung (Apostelgeschichte 2:33). Er bestätigt die rechtschaffenen Taten, heiligen Handlungen und Bündnisse der Menschen als annehmbar für Gott. Der Heilige Geist der Verheißung bezeugt dem Vater, dass die errettenden heiligen Handlungen rechtens vollzogen wurden und dass die damit einhergehenden Bündnisse gehalten worden sind.“ (Schriftenführer, „Heiliger Geist der Verheißung“, scriptures.lds.org.)

Damit die Teilnehmer diesen Grundsatz besser verstehen, können Sie gemeinsam diese Aussage von Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel lesen:

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Elder Bruce R. McConkie

„Siegeln heißt bestätigen, rechtfertigen oder anerkennen. Eine Handlung, die durch den Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt ist, ist also vom Heiligen Geist bestätigt; sie wird vom Herrn anerkannt; und der Mensch, der unter dem Einfluss des Heiligen Geistes eine Verpflichtung auf sich genommen hat, wird durch diesen Geist gerechtfertigt. Das bestätigende Siegel der Anerkennung erhält die Handlung nur dann, wenn diejenigen, die den Vertrag eingehen, durch ihre Rechtschaffenheit würdig sind, die göttliche Zustimmung zu erhalten.“ (Mormon Doctrine, 2. Auflage, 1966, Seite 361f.)

Der Herr erläuterte weitere Bedingungen für die ewige Ehe und die dazugehörigen Segnungen, die wir in Lehre und Bündnisse 132:19-21 finden. Die Teilnehmer sollen sich zu zweit mit diesen Versen befassen und zwei Listen anfertigen: 1) Bedingungen für den ewigen Bestand einer Ehe und 2) Segnungen dafür, wenn diese Bedingungen eingehalten werden. In den Listen steht dann möglicherweise:

Bedingungen für den ewigen Bestand einer Ehe

  • Die Ehe muss gemäß dem Gesetz des Herrn und dem „neue[n] und immerwährende[n] Bund“ geschlossen werden.

  • Die Ehe muss durch den Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt werden.

  • Die Eheschließung muss von jemandem vollzogen werden, der die Schlüssel des Priestertums innehat.

  • Das Ehepaar muss im Bund mit Gott verbleiben.

Segnungen dafür, wenn diese Bedingungen eingehalten werden

  • Das Ehepaar wird in der ersten Auferstehung hervorkommen.

  • Das Ehepaar wird Throne, Reiche, Gewalten, Mächte, Herrschaften und alle Höhen und Tiefen ererben.

  • Die Ehe bleibt nach dem physischen Tod in voller Kraft bestehen.

  • Das Ehepaar wird an den Engeln vorbeigehen.

  • Das Ehepaar wird Erhöhung und Herrlichkeit in allem erlangen.

  • Das Ehepaar wird für immer „eine Fortsetzung der Samen“ erhalten (ihre Familie und ihre Nachkommen werden in aller Ewigkeit bestehen und sich ewig vermehren).

  • Das Ehepaar wird zu Göttern werden und kein Ende haben.

  • Das Ehepaar wird über allem sein und über alles Macht haben und alles wird ihm untertan sein.

Die Teilnehmer sollen die notwendigen Bedingungen für die ewige Ehe und die damit verbundenen Segnungen noch besser verstehen. Besprechen Sie daher diese Fragen:

  • Was bedeutet es wohl, im Ehebund zu „verbleiben“? (Es bedeutet, im Einklang mit dem Bund zu leben.)

  • Warum reicht die Siegelung im Tempel allein nicht aus, eine ewige Ehe erlangen zu können?

  • Was empfinden Sie, wenn Sie darüber nachdenken, was der Vater im Himmel Ihnen verheißt?

Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel:

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Elder Russell M. Nelson

„Die celestiale Ehe ist ein zentraler Bestandteil der Vorbereitung auf das ewige Leben. Sie erfordert, dass man die richtige Person, am richtigen Ort, durch die richtige Vollmacht heiratet und diesen heiligen Bund getreulich einhält. Dann kann man sich der Erhöhung im celestialen Reich Gottes sicher sein.“ („Die celestiale Ehe“, Liahona, November 2008, Seite 94.)

  • Wie würden Sie jemandem erklären, der nicht der Kirche angehört, wie wichtig es ist, „am richtigen Ort, durch die richtige Vollmacht“ zu heiraten?

  • Was können Sie angesichts der bedeutenden Rolle der Lehre von der ewigen Ehe und Familie schon jetzt tun, um sich auf eine ewige Ehe vorzubereiten und starke Beziehungen aufzubauen?

Fordern Sie die Teilnehmer auf, darüber nachzudenken, was sie vielleicht an sich ändern müssen, um sich besser auf die Siegelung im Tempel und die Bündnisse vorzubereiten, die mit dieser Siegelung einhergehen. Geben Sie Zeugnis, dass es sich lohnt, sich um eine ewige Ehe zu bemühen.

Lesestoff für die Teilnehmer