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Liebevoll reagieren


„Liebevoll reagieren“, Themen und Fragen, 2023

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Ein Vater in Uruguay umarmt seinen Sohn

Anderen bei ihren Fragen helfen

Liebevoll reagieren

Wenn jemand, der Ihnen nahesteht, Ihnen seine Fragen oder Bedenken zur Kirche anvertraut, ist es ganz normal, wenn Sie besorgt sind. Versuchen Sie, diese Gefühle hintanzustellen und mit Güte und Mitgefühl zu reagieren. Vielleicht können Sie sich nicht voll und ganz in Ihr Gegenüber hineinversetzen, aber Sie können dem Beispiel Jesu Christi folgen und stets Ihre Liebe zeigen.

Manchmal scheuen sich Menschen, von ihren Problemen zu erzählen, weil sie befürchten, die Beziehung zu Menschen, die ihnen nahestehen, zu gefährden. Wenn sich jemand an Sie wendet, sucht er nach Unterstützung. Reagieren Sie liebevoll – auch dann, wenn Sie nicht wissen, was Sie tun oder sagen sollen. Suchen Sie nach Möglichkeiten, Mitgefühl und Güte zu zeigen – auch dann, wenn jemand eine Entscheidung trifft, mit der Sie nicht einverstanden sind.

Im Folgenden finden Sie einige Grundsätze, die Ihnen helfen werden, den Menschen Liebe zu zeigen, wenn sie Ihnen von ihren Fragen erzählen:

  • Reden Sie liebevoll mit ihnen. Seien Sie in dem Gespräch demütig, gütig und aufrichtig. Redegewandtheit und geniale Einfälle sind weniger nützlich, als christliche Liebe zu zeigen. Bringen Sie Ihre Liebe auf einfache Weise, aufrichtig und wiederholt zum Ausdruck. Achten Sie, so wie der Geist es ihnen eingibt, auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Art und Weise, über die Hoffnung zu sprechen, die Sie erfüllt1.

  • Dienen Sie ihnen auf sinnvolle Weise. Suchen Sie Möglichkeiten, wie Sie Ihre Liebe und Hilfsbereitschaft zeigen können. Fragen Sie sie, was ihnen das Gefühl gibt, wertgeschätzt zu werden, und wie Sie sie unterstützen können. Überlegen Sie dann, wie Sie sich entsprechend verhalten können. Ihr Dienst wird Ihre liebevollen Worte untermauern und dem Betreffenden versichern, dass er Ihnen wichtig ist.

  • Bewahren Sie Ihre Beziehung zu ihm. Es ist wichtiger, eine Beziehung zu pflegen, die von Liebe und Vertrauen geprägt ist, als eine schnelle Antwort zu geben. Ein gutes Ziel könnte darin bestehen, einfach im Gespräch zu bleiben. Der beste Weg, um weiterhin einen positiven Einfluss auszuüben, besteht darin, diese Beziehung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Ihre Bündnisse zu halten.

  • Versuchen Sie, sie mit den Augen des Herrn zu sehen. Dale G. Renlund hat gesagt: „Wir können unsere Bündnispflicht, mit den Trauernden zu trauern und diejenigen zu trösten, die des Trostes bedürfen, nicht vollständig erfüllen, solange wir sie nicht mit den Augen Gottes sehen.“2 Ihr Freund oder Angehöriger ist ein Kind Gottes mit göttlichem Potenzial. Er erlebt die Prüfungen, über die der Apostel Petrus gesagt hat, dass sie zum Leben dazugehören.3 Jesus Christus ruft seine Jünger auf, ihre Mitmenschen so zu lieben, wie er sie liebt.4 Beten Sie um einen Blickwinkel, der Ihnen ermöglicht, sie so zu sehen, wie er sie sieht.

  • Lieben Sie sie ohne jegliche Einschränkung. Wenn jemand andere Ansichten hat als wir oder Entscheidungen trifft, die wir nicht verstehen, sollten wir dennoch seine Entscheidungsfreiheit respektieren und ihn trotz allem lieben. Wir können dies tun, ohne unsere tief verwurzelten Glaubensansichten aufzugeben. Präsident M. Russell Ballard hat gesagt: „Wir können einander lieben, ohne unsere eigenen gottgegebenen Wertvorstellungen aufzugeben. Und wir können über diese Wertvorstellungen sprechen, ohne andere auszugrenzen.“5

Wichtige Schriftstellen: Sprichwörter 15:1; Johannes 13:34,35; Lehre und Bündnisse 52:16; 121:41,42