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Lektion 6: Sich auf das Leben als Missionar vorbereiten


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Sich auf das Leben als Missionar vorbereiten

Einleitung

Indem man eine Vollzeitmission erfüllt, nimmt man die Berufung an, den Herrn Jesus Christus zu vertreten. Eine Mission bringt viel Freude mit sich, erfordert jedoch auch harte Arbeit. Um ein erfolgreicher Missionar oder eine erfolgreiche Missionarin zu sein, muss man bereit sein, dem Herrn zu vertrauen, wenn man vor Herausforderungen steht. Wenn man als angehender Missionar eine realistische Vorstellung vom Leben als Missionar entwickelt, ist man besser darauf vorbereitet, mit „[ganzem] Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft“ zu dienen (LuB 4:2).

Vorbereitung

Anregungen für den Unterricht

Ein Missionar werden

Stellen Sie zu Unterrichtsbeginn diese Fragen:

  • Was wird sich wohl an Ihrer Lebensweise verändern, wenn Sie Ihre Mission antreten?

  • Was können Sie schon jetzt tun, um sich auf diese Veränderungen einzustellen?

Zeigen Sie diese Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel. Bitten Sie einen Teilnehmer, sie vorzulesen, oder zeigen Sie das dazugehörige Video. Erklären Sie, dass Elder Bednar hier zwar zu den jungen Männern in der Allgemeinen Priestertumsversammlung spricht, dass dieselben Grundsätze aber auch für junge Frauen gelten.

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Elder David A. Bednar

„Bei Versammlungen mit jungen Mitgliedern der Kirche in der ganzen Welt lade ich die Anwesenden oft ein, Fragen zu stellen. Eine der Fragen, die mir die jungen Männer am häufigsten stellen, ist die: ‚Wie kann mich am wirksamsten auf eine Vollzeitmission vorbereiten?‘ So eine aufrichtige Frage verdient eine aufrichtige Antwort.

Meine lieben jungen Brüder, das einzig wirklich Wichtige, was ihr tun könnt, um euch auf diese Berufung vorzubereiten, ist, dass ihr schon lange, bevor ihr auf Mission geht, ein Missionar werdet. Beachtet bitte, dass meine Antwort mehr auf das Werden als auf das Gehen eingeht. Ich will euch erklären, was ich damit meine.

In unserem gebräuchlichen Kirchenvokabular sprechen wir oft davon, dass wir in die Kirche gehen, in den Tempel gehen oder auf Mission gehen. Ich hingegen möchte behaupten, dass diese landläufige Verwendung des Wortes gehen nicht den Punkt trifft.

Es geht nicht darum, in die Kirche zu gehen, sondern darum, Gott anzubeten und unsere Bündnisse zu erneuern, wenn wir die Versammlungen besuchen. Es geht nicht darum, in oder durch den Tempel zu gehen, sondern darum, den Geist, die Bündnisse und die Verordnungen des Hauses des Herrn in unserem Herzen zu tragen. Es geht nicht darum, auf Mission zu gehen, sondern darum, ein Missionar zu werden und unser ganzes Leben lang mit ganzem Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft zu dienen. Ein junger Mann kann durchaus auf Mission gehen und doch kein Missionar werden, aber das ist nicht, was der Herr wünscht oder was die Kirche braucht.

Ich hoffe aufrichtig, dass keiner von euch jungen Männern einfach nur auf Mission geht – sondern dass ihr Missionare werdet, und zwar lange bevor ihr eure Missionspapiere einreicht, lange bevor ihr eure Missionsberufung bekommt, lange bevor ihr von eurem Pfahlpräsidenten eingesetzt werdet und lange bevor ihr in die Missionarsschule geht.“ („Ein Missionar werden“, Liahona, November 2005, Seite 45.)

  • Was ist laut Elder Bednar das Wichtigste, das Sie tun können, um sich auf Ihre Missionsberufung vorzubereiten? (Ein Missionar werden, lange bevor man auf Mission geht.)

Lassen Sie einen Teilnehmer den nächsten Teil von Elder Bednars Aussage vorlesen oder zeigen Sie das dazugehörige Video:

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Elder David A. Bednar

„Um ein Missionar zu werden, braucht ein junger Mann sicherlich nicht täglich in weißem Hemd und mit Krawatte zur Schule zu gehen oder die Missionarsrichtlinien einzuhalten, wann er zu Bett gehen und aufstehen soll, wenngleich die meisten Eltern das höchstwahrscheinlich gutheißen würden. Aber ihr könnt euren Wunsch, Gott zu dienen, steigern (LuB 4:3), und ihr könnt damit anfangen, so zu denken, wie Missionare denken, das zu lesen, was Missionare lesen, so zu beten, wie Missionare beten, und zu fühlen, was Missionare fühlen. Ihr könnt die weltlichen Einflüsse meiden, die den Heiligen Geist veranlassen, sich zurückzuziehen, und euer Vertrauen darauf, dass ihr geistige Eingebungen erkennt und dementsprechend handelt, kann zunehmen. Zeile um Zeile, Weisung um Weisung, hier ein wenig und dort ein wenig – so könnt ihr allmählich zu dem Missionar werden, der ihr zu sein hofft und den der Erretter erwartet.“ („Ein Missionar werden“, Seite 46.)

Fragen Sie anschließend:

  • Inwiefern können Sie laut Elder Bednar schon ein Missionar werden, bevor Sie in die Missionarsschule gehen?

Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Ich kann schon jetzt in meinem Denken, Fühlen und Handeln ein Missionar werden. Veranschaulichen Sie diesen Grundsatz, indem Sie die Teilnehmer bitten, Alma 17:2,3,9 aufzuschlagen. Erklären Sie, dass es in diesen Versen um die Söhne Mosias geht, die gerade auf Mission bei den Lamaniten sind. Fordern Sie einen Teilnehmer auf, die Verse vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie sich die Söhne Mosias darauf vorbereitet haben, mit Macht und Vollmacht zu lehren. Fragen Sie dann:

  • Wie haben sich die Söhne Mosias darauf vorbereitet, mit Macht und Vollmacht zu lehren?

  • Wie kann man als zukünftiger Missionar, der schon jetzt ein Missionar werden möchte, dem Beispiel der Söhne Mosias folgen?

Die Teilnehmer sollen Seite 159 in der Anleitung Verkündet mein Evangelium! aufschlagen. Bitten Sie jemanden, den dritten Absatz vorzulesen. Stellen Sie Fragen wie diese:

  • Was soll ein Missionar laut dem Brief zur Missionsberufung dem Herrn widmen, und was soll er zurückstellen?

  • Was wären Beispiele für „persönliche Angelegenheiten“, die der Missionar zurückstellen soll, wenn er seine Mission antritt?

  • Wann sind Sie schon einmal dafür gesegnet worden, dass Sie Opfer gebracht haben, um Gott dienen zu können?

Geben Sie den Teilnehmern ein paar Minuten Zeit, über diese Fragen nachzudenken und sie in ihrem Studientagebuch zu beantworten. Fordern Sie die Teilnehmer dazu auf, das aufzuschreiben, was der Heilige Geist ihnen mitteilt. Fragen Sie anschließend:

  • Was können Sie bereits jetzt tun, um wie ein Missionar zu denken, zu fühlen und zu handeln?

  • Wie können Sie sich darauf vorbereiten, Ihre persönlichen Angelegenheiten zurückzustellen und all Ihre Zeit und Aufmerksamkeit dem Dienst des Herrn zu widmen?

  • Inwiefern kann dies Ihnen helfen, darauf vorbereitet zu sein, wie die Söhne Mosias mit Macht und Vollmacht zu lehren?

Fordern Sie die Teilnehmer dazu auf, in ihrem Studientagebuch konkrete Ziele festzuhalten. Beispiele dafür wären etwa: jeden Tag im Buch Mormon studieren; jeden Morgen und jeden Abend beten; alle Versammlungen der Kirche besuchen; vor 22:30 Uhr ins Bett gehen und um 6:30 Uhr aufstehen; den Gebrauch von elektronischen Geräten reduzieren; sich bemühen, die Gebote besser zu befolgen.

Der Maßstab der Würdigkeit

Schreiben Sie das Wort „Voraussetzungen“ an die Tafel und bitten Sie die Teilnehmer, an Situationen zu denken, in denen Voraussetzungen erforderlich sind. Geben Sie den Teilnehmern einen Augenblick Zeit, um in Lehre und Bündnisse 88:74 nachzuschlagen, welche Voraussetzungen für eine Mission erfüllt werden müssen. Fragen Sie anschließend:

  • Wie sollen sich die Arbeiter im Reich des Herrn darauf vorbereiten, das Evangelium zu predigen? (Sich heiligen, ihr Herz säubern, ihre Hände reinigen.)

  • Was bedeutet es, sich zu heiligen? (Rein sein, würdig sein, den Heiligen Geist bei sich zu haben)

  • Welcher Grundsatz in Bezug auf Missionare wird in Lehre und Bündnisse 88:74 gelehrt? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie an die Tafel: Der Herr gebietet seinen Knechten, rein zu sein.)

Verdeutlichen Sie den Teilnehmern, was es heißt, rein und würdig zu sein, um auf Mission gehen zu können. Zeigen Sie dazu den folgenden Auszug aus einer Ansprache von Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel und lassen Sie ihn von einem Teilnehmer vorlesen:

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Elder M. Russell Ballard

„Als Apostel des Herrn Jesus Christus rufe ich euch auf: Fangt jetzt – heute Abend – an, ganz und gar würdig zu sein. Nehmt euch fest vor und verpflichtet euch vor Gott dazu, dass ihr euch von diesem Augenblick an unermüdlich anstrengen werdet, euer Herz, eure Hände und euren Sinn von jeglicher sittlichen Übertretung reinzuhalten. Nehmt euch fest vor, Pornografie zu meiden wie die übelste Seuche, denn genau das ist sie. Nehmt euch fest vor, euch von Tabak, Alkohol und illegalen Drogen völlig fern zu halten. Nehmt euch fest vor, ehrlich zu sein. Nehmt euch fest vor, gute Bürger zu sein und euch an die Gesetze des Landes, in dem ihr lebt, zu halten. Nehmt euch vor, dass ihr ab heute Abend euren Körper niemals entweiht und niemals eine Sprache verwendet, die vulgär und eines Trägers des Priestertums unwürdig ist.“ („Die großartigste Generation von Missionaren“, Liahona, November 2002, Seite 47.)

Helfen Sie den Teilnehmern, sich mit Elder Ballards Rat auseinanderzusetzen. Stellen Sie dazu Fragen wie diese:

  • Welche Gebote, die angehende Missionare befolgen sollen, spricht Elder Ballard ausdrücklich an?

  • Was bedeutet es, Herz, Hände und Sinn „von jeglicher sittlichen Übertretung reinzuhalten“? (Falls notwendig können Sie auch auf den Abschnitt „Sexuelle Reinheit“ in der Broschüre Für eine starke Jugend, Seite 35ff., verweisen.)

  • Warum ist es weise, Pornografie wie eine üble Seuche zu meiden? Inwiefern könnte Ihnen dies helfen, wie ein Missionar zu denken, zu fühlen und zu handeln?

Zeigen Sie das Video „Überschreitet nicht die Linie“ (5:10), um den Teilnehmern begreiflich zu machen, wie wichtig es ist, für eine Mission würdig zu sein. Bevor Sie das Video zeigen, können Sie besprechen, warum Begrenzungslinien in bestimmten Sportarten wichtig sind. Sprechen Sie über den Unterschied zwischen „drinnen“ und „Aus“ und darüber, wie sich Begrenzungslinien auf das Verhalten der Sportler in einem Spiel auswirken. Erklären Sie, dass Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel erläutert hat, was es bedeutet, vor der Mission innerhalb von geistigen Begrenzungslinien zu bleiben.

Nach dem Video können Sie den Teilnehmern diese Fragen stellen:

  • Was hat es mit der Vorbereitung auf die Mission zu tun, nicht die Linie zu überschreiten?

  • Elder Holland fleht diejenigen, die in der Mannschaft des Herrn spielen, an, nicht „über die Seitenauslinie [zu] dribbeln“. Was verstehen Sie darunter?

  • Warum kann man als Missionar anderen nicht gut helfen, zu Christus zu kommen, wenn man von früheren Sünden nicht umgekehrt ist?

Geben Sie den Teilnehmern einen Augenblick Zeit, darüber nachzudenken, wie würdig sie selbst sind, eine Mission zu erfüllen. Machen Sie den Teilnehmern klar, dass sie in aufrichtigem Gebet um Führung bitten und mit ihrem Bischof oder Zweigpräsidenten sprechen sollten, wenn sie Bedenken hinsichtlich ihrer Würdigkeit haben.

Körperliche und seelische Vorbereitung

Zeigen Sie diese Aussage der Ersten Präsidentschaft aus dem Jahr 2002 und bitten Sie die Teilnehmer, sie für sich zu lesen. Sie können auch einen Teilnehmer bitten, sie vorzulesen.

„Es ist eine Ehre, vom Präsidenten der Kirche durch Inspiration auf eine Vollzeitmission berufen zu werden. Der Bischof und der Pfahlpräsident haben die verantwortungsvolle Aufgabe, würdige und geeignete Mitglieder ausfindig zu machen, die geistig, körperlich und seelisch fähig sind, diesen heiligen Dienst zu leisten, und die vorbehaltlos empfohlen werden können.“ (Schreiben der Ersten Präsidentschaft vom 11. Dezember 2002.)

Fragen Sie anschließend:

  • Warum sollte man sich nicht nur geistig, sondern auch körperlich und seelisch darauf vorbereiten, eine Mission zu erfüllen?

Zeigen Sie dieses Zitat und bitten Sie einen oder mehrere Teilnehmer, es vorzulesen:

Regelmäßiges, tägliches Training. Ein Missionar muss in der Lage sein, täglich durchschnittlich 10 km zu Fuß und 19 km mit dem Fahrrad zurückzulegen. Missionsanwärter, die nicht weiter zu Fuß gehen als vom Auto bis zum Unterricht beziehungsweise zur Arbeit, werden, wenn sie in ihr Missionsgebiet kommen, höchstwahrscheinlich wunde Füße und Blasen bekommen. … Einen Missionar, der nicht in Form ist, wird die Missionsarbeit auslaugen, und ein ausgelaugter Missionar ist anfälliger für Entmutigung und gesundheitliche Probleme als ein Missionar, der körperlich auf der Höhe ist.

Missionsanwärter können sich auf die Härten des Missionarsalltags vorbereiten, indem sie regelmäßig und nach Plan Sport treiben – täglich eine Stunde lang gehen, laufen oder Rad fahren. …

Ausreichend Schlaf. Obwohl der Schlafbedarf variiert, brauchen junge Erwachsene im Allgemeinen sieben bis acht Stunden Schlaf pro Tag. Idealerweise sollten sie zwischen 22.30 Uhr und Mitternacht im Bett sein und zwischen 6.30 und 8 Uhr aufstehen. Wenn man bis 2 oder 3 Uhr morgens aufbleibt und bis 10 Uhr schläft, ist man ständig müde und möchte bis zum Mittag schlafen. … Missionare leben nach einem Zeitplan. Sie gehen jeden Tag um 22.30 Uhr ins Bett und stehen um 6.30 Uhr auf. Wenn Missionsanwärter sich nicht schon lang genug vor ihrer Berufung auf Mission einen ähnlichen Ablauf zur Gewohnheit machen, werden sie damit Mühe haben.

Gesunde Essgewohnheiten. Anstatt sich von Zucker und Fett zu ernähren, sollten junge Leute dahin kommen, eiweiß- und faserreiche Nahrung zu mögen, beispielsweise mageres Fleisch, Joghurt, Gemüse und Obst. Außerdem ist täglich mehr als ein halber Liter an kohlensäurehaltigen Getränken zu viel.“ (Donald B. Doty, „Wie man sich gesundheitlich auf die Mission vorbereitet“, Liahona, März 2007, Seite N1f.)

  • Welche Auswirkungen kann es auf den Fortschritt des Werks, den Mitarbeiter eines Missionars und das Wohlbefinden des Missionars selbst haben, wenn er körperlich nicht gesund ist?

Lassen Sie die Teilnehmer im Stillen über diese Fragen nachdenken:

  • Wie steht es um Ihre derzeitige körperliche Vorbereitung auf den Missionsdienst?

  • Was könnten Sie jetzt schon tun, um sich auf die körperlichen Anforderungen einer Vollzeitmission vorzubereiten?

Fordern Sie die Teilnehmer dazu auf, sich vorzunehmen, schon jetzt ausreichend Schlaf zu bekommen, sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben, damit sie die benötigte körperliche Ausdauer haben, um als Missionar erfolgreich zu sein. Wenn genügend Zeit vorhanden ist, können Sie die Teilnehmer bitten, ihre Pläne in ihrem Studientagebuch festzuhalten.

Ein Teilnehmer soll erläutern, wie der Körper auf anstrengende Tätigkeiten reagiert, wie etwa eine Treppe hinauf- und hinunterzurennen (erhöhter Herzschlag, erhöhte Atemfrequenz, Schwitzen, Muskelermüdung usw.). Erklären Sie, dass körperliche Belastung nicht die einzige Herausforderung für Missionare darstellt. Fragen Sie anschließend:

  • Wie kann sich seelischer oder psychischer Stress, der durch schwierige Herausforderungen oder unerwartete Probleme ausgelöst wird, auf den Körper und die Seele eines Missionars auswirken?

Erklären Sie, dass alle Missionare ein gewisses Maß an seelischem Stress wie Heimweh, Gefühle der Unzulänglichkeit, Kummer oder andere bedrückende Gefühle durchleben. Dies ist ein normaler Bestandteil des Lebens als Missionar.

Zeigen Sie das Video „Preparation of Gordon B. Hinckley: Forget Yourself and Go to Work“ (Die Vorbereitung von Gordon B. Hinckley: Vergiss dich selbst und mach dich an die Arbeit; 2:04). Die Teilnehmer sollen darauf achten, weshalb Präsident Gordon B. Hinckley sich als junger Missionar in England entmutigt fühlte.

Fragen Sie:

  • Aus welchen Gründen fühlte sich Präsident Hinckley entmutigt, nachdem er in seinem Missionsgebiet angekommen war?

  • Was tat Präsident Hinckley, um seine Mutlosigkeit zu überwinden?

Erklären Sie, dass einige der großartigsten Missionare in den heiligen Schriften während ihrer Arbeit mit Mutlosigkeit oder anderen Problemen zu kämpfen hatten. Schreiben Sie die folgenden Schriftstellenangaben an die Tafel: Jeremia 1:4‑9; Alma 17:5; 26:27 und Mose 6:31,32. Die Teilnehmer sollen jeweils eine der Schriftstellen auswählen, diese für sich lesen und darauf achten, vor welchen Herausforderungen der Betreffende stand. Sie können die Antworten der Teilnehmer wie folgt an der Tafel zusammenfassen:

Jeremia 1:4-9 Jeremia hatte Angst, dass die Menschen ihm nicht zuhören würden, da er noch so jung war.

Alma 17:5; 26:27 Ammon und seine Mitarbeiter litten körperlich und seelisch. Sie fühlten sich niedergeschlagen und wollten aufgeben.

Mose 6:31,32 Henoch befürchtete, dass ihm niemand zuhören würde, da er noch sehr jung und seine Sprache unbeholfen war.

Fragen Sie anschließend:

  • Was lernen wir aus diesen drei Berichten darüber, welche seelischen Herausforderungen mit der Verkündigung des Evangeliums einhergehen? (Während die Teilnehmer antworten, können Sie diesen Grundsatz an die Tafel schreiben: Körperliche und seelische Herausforderungen sind ein normaler Bestandteil des Lebens als Missionar.

  • Was geht Ihnen dazu durch den Kopf, dass körperliche und seelische Herausforderungen ein normaler Bestandteil des Lebens als Missionar sind?

  • Inwiefern beeinflusst das Wissen, dass alle Missionare mit Herausforderungen zu tun haben, wie Sie sich auf Ihren Dienst vorbereiten?

Machen Sie den Teilnehmern klar, dass fast alle Missionare seelische und körperliche Herausforderungen durchleben. Deshalb müssen Missionare lernen, wie sie mit Stress auf eine gesunde und für eine Mission geeignete Art und Weise umgehen können. Viele wirkungsvolle Methoden zur Stressbewältigung außerhalb des Missionsfelds, wie etwa allein zu sein, Musik anzuhören oder Sport zu treiben, sind für Missionare nicht regelmäßig durchführbar. Missionare müssen lernen, mit Stress auf eine Art und Weise umzugehen, die mit den Missionsregeln vereinbar ist.

Teilen Sie die Klasse in Kleingruppen ein und teilen Sie den Handzettel „Das Leben als Missionar – Anforderungen“ aus. Jede Gruppe soll sich zuerst den ersten Abschnitt mit der Überschrift „Anforderungen des Lebens als Missionar“ durchlesen. Dann besprechen die Gruppenmitglieder untereinander, inwiefern sie sich besser auf die Herausforderungen des Lebens als Missionar vorbereiten können, wenn sie sich dieser Anforderungen von vornherein bewusst sind.

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Missionary Life handout

Nachdem die Gruppen genügend Zeit zum Lesen und Besprechen des Abschnitts hatten, bitten Sie mehrere Teilnehmer, einige der Hauptgedanken, die in ihrer Gruppe besprochen wurden, vorzutragen. Lesen und besprechen Sie dann gemeinsam den nächsten Abschnitt des Handzettels mit der Überschrift „Sich auf neue Umstände einstellen“. Sprechen Sie auch darüber, inwiefern es den Teilnehmern bei ihrer Ankunft an der Missionarsschule helfen kann, wenn sie die typischen Phasen der Anpassung kennen.

Sich mit Problemen an den Herrn wenden

Regen Sie die Teilnehmer zum Nachdenken darüber an, wie sie mit Herausforderungen im Missionsfeld umgehen wollen. Erklären Sie, dass Nephi sich unzulänglich und mutlos fühlte. Er beschrieb, wie er es schaffte, diese Gefühle zu überwinden. Ein Teilnehmer soll 2 Nephi 4:17-19 vorlesen. Fragen Sie anschließend:

  • Mit welchen Worten und Formulierungen beschrieb Nephi die Folgen seiner Schwächen?

Bitten Sie die Teilnehmer, 2 Nephi 4:19‑26 zu lesen und darauf zu achten, was Nephi tat, um seine Mutlosigkeit zu überwinden. Fragen Sie anschließend:

  • Mit welchen Worten beschreibt Nephi, wie er diese intensiven negativen Gefühle bewältigte? (Die Teilnehmer sollen erkennen, dass Nephi auf den Herrn vertraute [siehe Vers 19], sich daran erinnerte, was der Herr bereits für ihn getan hatte [siehe Vers 20‑23], inständig betete [siehe Vers 24] und sich an die Barmherzigkeit Gottes erinnerte [Vers 26].)

  • Inwiefern hat es Ihnen Auftrieb gegeben, an den Herrn und seine Güte zu denken, wenn Sie entmutigt oder gestresst waren?

  • Wir haben bereits besprochen, dass es normal ist, wenn Missionare seelischen Stress, Heimweh, Gefühle der Unzulänglichkeit, Kummer und andere bedrückende Gefühle durchmachen. Was würden Sie in Anbetracht dessen, was Nephi in 2 Nephi 4:19‑26 geschrieben hat, einem Missionar raten, der solche Gefühle durchmacht? (Helfen Sie den Teilnehmern, diesen Grundsatz zu erkennen, und schreiben Sie ihn gegebenenfalls an die Tafel: Wenn Missionare auf den Herrn vertrauen, kann er ihnen helfen, mit den körperlichen und seelischen Anforderungen des Lebens als Missionar zurechtzukommen.

Sie können mit den Teilnehmern auch diese Aussage von Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel lesen:

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Elder Jeffrey R. Holland

„Deshalb glaube ich nicht, dass Missionsarbeit jemals leicht gewesen ist oder dass Bekehrung jemals leicht gewesen ist oder dass es leicht ist, neue Mitglieder in der Kirche zu halten beziehungsweise ständig dem Glauben treu zu bleiben. Ich glaube, dass es sogar so sein muss, dass man sich anzustrengen hat, und zwar aus den Tiefen seiner Seele.

Wenn der Herr mitten in der Nacht niederknien, sich auf das Gesicht fallen lassen, aus jeder Pore bluten und ausrufen konnte: ‚Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir‘ [siehe Markus 14:36], dann muss man sich doch nicht wundern, dass die Errettung eben keine Kleinigkeit für uns ist. Wenn Sie sich fragen, ob es keinen leichteren Weg gibt, dann dürfen Sie nicht vergessen, dass Sie nicht der Erste sind, der eine solche Frage stellt. Jemand, der viel größer war als Sie, hat schon vor langer Zeit gefragt, ob es nicht einen leichteren Weg gäbe. …

Das Sühnopfer wird die Freunde der Kirche tragen, doch vielleicht noch viel wichtiger ist, dass es die Missionare tragen wird. Wenn Sie zu kämpfen haben, wenn Sie abgewiesen werden, wenn Sie angespuckt und ausgestoßen werden, wenn Sie verspottet und beschimpft werden, dann erleben Sie das Gleiche wie der beste Mensch, den es auf Erden je gab, der einzig reine und vollkommene Mensch, der je gelebt hat. Dann können Sie sich hoch aufrichten und dankbar sein, dass der lebendige Sohn des lebendigen Gottes Ihren Kummer und Ihre Bedrängnisse genau kennt. Der einzige Weg zur Errettung führt durch Getsemani und hinauf nach Golgota. Der einzige Weg zur Ewigkeit führt durch ihn, den Weg und die Wahrheit und das Leben.“ („Missionary Work and the Atonement“, Ensign, März 2001, Seite 15; siehe auch „Missionsarbeit und das Sühnopfer“, Liahona, Oktober 2001, Seite 32.)

Fragen Sie anschließend:

  • Weshalb können Sie sich laut Elder Holland als Missionar in schwierigen Zeiten aufrichten?

Erklären Sie: Wenn wir auf Mission mit widrigen Umständen zu kämpfen haben, sollten wir uns daran erinnern, dass unser Werk darin besteht, andere zu Christus zu bringen. Schreiben Sie die folgenden Schriftstellenangaben an die Tafel: Alma 26:11‑13; 29:10 und Lehre und Bündnisse 18:15,16. Bitten Sie einige Teilnehmer, diese Schriftstellen reihum vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was darin über das Leben als Missionar ausgesagt wird. Fragen Sie die Teilnehmer, was sie herausgefunden haben. Versichern Sie ihnen, dass man als Vollzeitmissionar zwar hart arbeiten muss und manchmal entmutigt sein kann, doch der Herr segnet uns mit Freude, wenn wir uns bemühen, andere zu Jesus Christus zu bringen. Sie können einige Teilnehmer bitten, den anderen von Erlebnissen zu erzählen, die sie schon zu diesem Grundsatz hatten.

Weisen Sie die Teilnehmer darauf hin, dass sie vielleicht einmal einen Mitarbeiter haben werden, der mit seelischen oder psychischen Problemen zu kämpfen hat. In solchen Fällen sollten sie ihrem Mitarbeiter zuhören und ihm Liebe entgegenbringen, da die Unterstützung des Mitarbeiters eine wichtige Hilfe sein kann, um solche Probleme zu bewältigen. Sie dürfen gegenüber einem Missionar, der Schwierigkeiten hat, nie behaupten, dass er keine Probleme haben würde, wenn er mehr Glauben hätte.

Erklären Sie, dass manche Schwierigkeiten zusätzliche Hilfe von Priestertumsführern oder professionellen Therapeuten erfordern und dass die meisten Missionen den Missionaren helfen, professionelle Hilfe zu bekommen. Missionare, die mit seelischen Problemen zu kämpfen haben, sollten ihre Situation mit ihrem Missionspräsidenten besprechen, um festzustellen, welche Maßnahmen angebracht sein könnten.

Damit die Teilnehmer sich eingehender damit befassen, wie sie mit den körperlichen und seelischen Herausforderungen als Missionar umgehen können, sollen sie sich einige Minuten Zeit nehmen, um über eine Situation zu schreiben, in der sie widrige Umstände überwinden mussten. Haken Sie nach, indem Sie die Teilnehmer fragen, was sie aus diesem Erlebnis über sich selbst und den Herrn gelernt haben und wie diese Erfahrung sie künftig stärken könnte.

Bringen Sie zum Abschluss Ihr Vertrauen darauf zum Ausdruck, dass die Teilnehmer mit den Veränderungen, die das Leben als Missionar mit sich bringt, gut werden umgehen können. Geben Sie Zeugnis dafür, dass der Herr denjenigen hilft, die sich an ihn wenden, um mit den körperlichen und seelischen Anforderungen ihres Lebens zurechtzukommen.

Zum Handeln auffordern

Fordern Sie die Teilnehmer auf, einen oder mehrere der folgenden Vorschläge umzusetzen:

  • Denken Sie darüber nach, was Sie tun müssen, um rein und würdig zu sein, um eine Mission zu erfüllen. Beseitigen Sie, falls nötig, unangemessene Gedanken und Verhaltensmuster, die den Geist beleidigen.

  • Setzen Sie sich persönlich das Ziel, täglich Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren oder sich einen Schlafrhythmus anzueignen, der sich an dem Tagesablauf eines Missionars orientiert.

  • Schauen Sie sich die Richtlinien zur Kleidung und äußeren Erscheinung von Missionaren und Missionarinnen auf LDS.org an.

  • Sprechen Sie mit einem zurückgekehrten Missionar darüber, was er getan hat, um mit Stress umzugehen und mit den Herausforderungen des Lebens als Missionar fertigzuwerden.

  • Sprechen Sie mit Ihren Eltern oder Priestertumsführern darüber, wie man eine Beziehung zu einem Mitarbeiter aufbauen kann, mit dem man vielleicht keine Gemeinsamkeiten hat oder bei dem es einem schwerfällt, eine Beziehung aufzubauen.