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Lektion 20: Unseren Glauben und unser Zeugnis stärken


Lektion 20

Unseren Glauben und unser Zeugnis stärken

Einleitung

Der Glaube an Jesus Christus und sein Evangelium bringt Gottes Kindern Stärke und geistigen Schutz. Das Buch Mormon zeigt Ansichten und Verhaltensweisen auf, die dazu führen können, dass jemand in Unglauben verfällt. Die Propheten des Buches Mormon warnen vor diesen Verhaltensweisen und dieser Einstellung und vermitteln Evangeliumsgrundsätze, die unseren Glauben und unser Zeugnis stärken.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

2 Nephi 1:10,11; 9:28; Mosia 2:36,37; 26:1-4; Alma 12:9-11; 31:8-11; 46:7,8; Helaman 4:11-13; 13:24-26; Mormon 9:7,8

Einstellung und Verhaltensweisen, die den Glauben und das Zeugnis untergraben können

Zeigen Sie diese Frage und bitten Sie die Teilnehmer, kurz darauf zu antworten:

  • Wie ist es möglich, dass jemand, der die Segnungen des Evangeliums kennt, seinen Glauben und sein Zeugnis verliert?

Erinnern Sie die Teilnehmer daran, dass der Prophet Lehi warnend darauf hingewiesen hat, dass seine Nachkommenschaft eines Tages den Glauben an Jesus Christus und sein Evangelium verlieren werde. Bitten Sie einen Teilnehmer, 2 Nephi1:10,11 vorzulesen. Die anderen sollen darauf achten, wie sich der Unglaube letztlich auf Lehis Nachkommenschaft auswirkt.

  • Wie wirkt sich der Unglaube schließlich auf Lehis Nachkommen aus?

Heben Sie hervor, dass es zwar mehrere Faktoren gab, die zum Untergang der Zivilisation der Nephiten beitrugen, dass die Hauptursache jedoch der Verlust ihres Glaubens an Jesus Christus und sein Evangelium war. Aus diesem Grund warnten die Verfasser des Buches Mormon wiederholt vor Verhaltensweisen und einer Einstellung, die den Glauben an den Herrn schwächen, und wiesen beständig darauf hin, wie man sein Zeugnis aufbaut und stärkt.

Bitten Sie einen Teilnehmer, Mosia 26:1-4 vorzulesen. Die anderen sollen auf Einstellungen und Verhaltensweisen achten, die während der Herrschaft König Mosias den Glauben einiger Menschen untergraben haben.

Die Teilnehmer sollen aus diesen Versen einen Grundsatz herausarbeiten, aus dem hervorgeht, was mit Menschen geschieht, die nicht glauben und nicht nach der Wahrheit handeln wollen. Die Teilnehmer nennen unter anderem wahrscheinlich diesen Grundsatz: Wenn Menschen nicht glauben und nicht nach der Wahrheit handeln wollen, verhärtet sich ihr Herz und sie kommen nicht in den Genuss der Segnungen des Glaubens und eines Zeugnisses.

  • Wenn jemand nicht glauben und nicht nach den Grundsätzen handeln will, die ihm beigebracht werden – wieso verhärtet sich dann wohl sein Herz und verschließt sich gegen den Geist?

Damit die Teilnehmer weitere Einstellungsmuster und Verhaltensweisen herausarbeiten können, die zum Verlust des Glaubens und des Zeugnisses führen, schreiben Sie diese Schriftstellenangaben an die Tafel. Jeder Teilnehmer soll eine oder zwei Schriftstellen durchlesen. Stellen Sie sicher, dass alle Schriftstellen zugeteilt werden. Jeder Teilnehmer soll seine Schriftstelle lesen und herausarbeiten, welche Einstellung und welches Verhalten zum Verlust des Glaubens und des Zeugnisses führen können.

2 Nephi 9:28

Mosia 2:36,37

Alma 12:9-11

Alma 31:8-11

Alma 46:7,8

Helaman 4:11-13

Helaman 13:24-26

Mormon 9:7,8

Wenn die Teilnehmer ausreichend Zeit hatten, sollen sie erzählen, welche Einstellung und welches Verhalten sie gefunden haben und wie diese den Glauben und das Zeugnis schwächen. Fassen Sie die Antworten der Teilnehmer an der Tafel neben der jeweiligen Schriftstellenangabe zusammen.

  • Welche Einstellung und welches Verhalten sind wohl für junge Erwachsene in der Kirche am gefährlichsten? Warum?

Die Teilnehmer sollen eine Einstellung oder Verhaltensweise an der Tafel auswählen und erläutern, was wir tun können, um uns dagegen zu wappnen.

Lassen Sie die Teilnehmer einen Moment lang nachdenken, welche dieser Einstellungsmuster und Verhaltensweisen schon ihren eigenen Glauben und ihr Zeugnis bedroht haben. Was können sie tun, um selbst stärker zu werden?

2 Nephi 28:21-23; Mormon 5:16-18

Was für Folgen es hat, wenn jemand den Glauben und sein Zeugnis verliert

Erinnern Sie die Teilnehmer daran, dass der Prophet Mormon, der die Heere der Nephiten anführte, den schlechten, hoffnungslosen Zustand seines Volkes erkannte. Bitten Sie die Teilnehmer, Mormon 5:16-18 zu lesen und vor allem auf Mormons Beschreibung des geistigen Zustands unter seinem Volk zu achten.

  • Was bedeutet es wohl, „ohne Christus und Gott in der Welt“ zu leben?

  • Welchen Grundsatz können wir Mormons Worten über diejenigen entnehmen, die den Glauben an den Herrn verlieren und nicht umkehren wollen? (Unabhängig von der Wortwahl sollen die Teilnehmer diesen Grundsatz verstanden haben: Wenn wir zulassen, dass wir den Glauben verlieren, und nicht umkehren wollen, zieht sich der Geist zurück und wir verlieren die Führung des Herrn.)

  • Wie lautet gemäß Vers 18 die Warnung Mormons? Was sind die Folgen, die der Verlust der Führung des Herrn mit sich bringt?

Erklären Sie, dass laut Nephi der Verlust des Geistes und die Gefangennahme durch den Teufel oftmals ein allmählicher, schleichender Vorgang sind. Ein paar Teilnehmer sollen reihum 2 Nephi 28:21-23 vorlesen. Die anderen sollen auf Wörter und Satzteile achten, die den allmählichen geistigen Niedergang beschreiben.

  • Welche Einstellungen nennt Nephi hier? Was führt dazu, dass jemand zunehmend den Geist verliert?

  • Warum ist eine solche Einstellung besonders gefährlich für unseren Glauben?

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft vorzulesen:

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Präsident Henry B. Eyring

„So, wie uns Wahrheit Zeile um Zeile gegeben wird und das Licht allmählich heller wird, wenn wir gehorchen, so wird auch unser Zeugnis von der Wahrheit nach und nach und kaum merklich geschwächt. Allmählich wird es dunkler um uns, sodass die Stolzen vielleicht sogar bestreiten, dass sich überhaupt etwas ändere.

Ich kenne einen Mann, der so eingebildet war und sich allmählich von der Kirche entfernt hat. Erst weigerte er sich, seine Sonntagsschulklasse weiter zu unterrichten. Dann kam er nicht mehr jeden Sonntag und vergaß schließlich hin und wieder, den Zehnten zu zahlen. … Er konnte den Unterschied nicht bemerken. Ich schon. Das Licht in seinen Augen, ja sogar das Strahlen seines Gesichts wurde schwächer. Ihm fiel es nicht auf, denn eine Folge des Ungehorsams gegenüber Gott ist es anscheinend, dass dadurch gerade genug geistiges Betäubungsmittel produziert wird, sodass man es nicht merkt, wenn die Verbindung zu Gott schrittweise durchtrennt wird. Nicht nur unser Zeugnis von der Wahrheit wird langsam unterhöhlt, sondern sogar die Erinnerung daran, wie es war, im Licht zu leben, kommt uns allmählich … wie ein Traum vor.“ („A Life Founded in Light and Truth“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 15. August 2000, Seite 3, speeches.byu.edu.)

  • Woran lässt sich erkennen, dass jemand beginnt, seinen Glauben und sein Zeugnis zu verlieren?

1 Nephi 15:7-11; 2 Nephi 25:28,29; Mosia 4:11,12; 15:11; Helaman 15:7,8

Glauben und Zeugnis stärken

Zeigen Sie diese Aussage von Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Teilnehmer, sie vorzulesen:

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Elder Neil L. Andersen

„In der Natur werden Bäume, die in einer sehr windigen Umgebung heranwachsen, stärker. Wenn der Wind einen jungen Trieb peitscht, bewirken Kräfte im Inneren des Baumes zweierlei. Erstens regen sie die Wurzeln an, schneller zu wachsen und sich weiter auszubreiten. Zweitens beginnen die Kräfte im Baum, Zellstrukturen zu bilden, die den Stamm und die Zweige sogar dicker und elastischer machen, wenn der Wind Druck auf sie ausübt. Diese stärkeren Wurzeln und Zweige schützen den Baum vor dem Wind, der ganz sicher zurückkehren wird.

Ihr seid Gott unendlich viel wertvoller als ein Baum. Ihr seid sein Sohn oder seine Tochter. Er hat euch einen starken Geist mitgegeben, der fähig ist, den Wirbelstürmen des Lebens mit Widerstandskraft zu begegnen. Die Wirbelstürme in eurer Jugend können, wie der Wind bei einem jungen Baum, eure geistige Stärke wachsen lassen und euch auf die Jahre vorbereiten, die noch vor euch liegen.“ („Geistige Wirbelstürme“, Liahona, Mai 2014, Seite 18f.)

  • Was können wir tun, um geistig stark zu werden und den Angriffen auf unseren Glauben und unser Zeugnis standzuhalten?

Rufen Sie den Teilnehmern in Erinnerung, dass das Buch Mormon Evangeliumsgrundsätze enthält, die diejenigen führen können, die ihren Glauben stärken möchten und sich ein festeres Zeugnis wünschen.

Ein Teilnehmer soll 2 Nephi 25:28,29 vorlesen. Erklären Sie, dass diese Verse eine machtvolle Predigt zusammenfassen, die Nephi seinem Volk darüber hielt, wie man errettet wird. Die Klasse soll herausfinden, was Nephi zufolge die wichtigste Entscheidung im Leben ist.

  • Was ist Nephi zufolge die wichtigste Entscheidung, die wir im Leben treffen sollen? (Machen Sie diesen Grundsatz deutlich: Wenn wir uns dafür entscheiden, an Jesus Christus zu glauben und ihn mit aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft verehren, bleiben wir geistig stark und werden nicht verstoßen.)

Zeigen Sie diese Aussage Elder L. Whitney Claytons von den Siebzigern und bitten Sie einen Teilnehmer, sie vorzulesen:

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Elder L. Whitney Clayton

„Schon seit jeher haben die Propheten uns aufgefordert und geradezu angefleht, an Christus zu glauben. … Der Entschluss zu glauben ist die wichtigste Entscheidung, die wir je im Leben treffen. Er prägt all unsere anderen Entscheidungen. …

Glaube, Zeugnis und Überzeugung sind keine passiven Grundsätze. Sie fliegen uns nicht einfach so zu. Glaube ist etwas, wofür wir uns entscheiden müssen. Wir hoffen auf Glauben, wir arbeiten an unserem Glauben und wir opfern für unseren Glauben. Wir werden genauso wenig zufällig irgendwann an den Erretter und sein Evangelium glauben, wie wir zufällig beten oder den Zehnten zahlen. Wir entscheiden uns aktiv dafür, zu glauben, so wie wir uns auch entscheiden, andere Gebote zu befolgen.“ („Entscheiden Sie sich zu glauben“, Liahona, Mai 2015, Seite 38.)

  • Was bedeutet es wohl, dass „Glaube, Zeugnis und Überzeugung … keine passiven Grundsätze“ sind?

  • Warum stärkt es wohl unseren Glauben und unser Zeugnis besser als alles andere, wenn wir bestrebt sind, so gut wie möglich nach den Grundsätzen des Evangeliums zu leben?

Schreiben Sie einige Schriftstellen an die Tafel, aus denen die Teilnehmer lernen, was sie tun können, um ihren Glauben und ihr Zeugnis zu stärken. Alle Teilnehmer sollen zumindest eine Schriftstelle für sich lesen. Sie sollen dabei auf Grundsätze achten, die uns helfen können, unseren Glauben an Jesus Christus und sein Evangelium zu stärken.

1 Nephi 15:7-11

Mosia 4:11,12

Mosia 15:11

Helaman 15:7,8

Fragen Sie die Teilnehmer, welche Erkenntnisse sie diesen Versen entnehmen. Sie können die Teilnehmer auffordern, Zeugnis davon zu geben, wie sie einen dieser Grundsätze oder auch einen anderen Grundsatz angewandt haben und dafür mit festerem Glauben an Jesus Christus und sein Evangelium gesegnet wurden. Ermutigen Sie die Teilnehmer, alles Nötige zu tun, um ihren Glauben an den Herrn zu stärken.

Lesestoff für die Teilnehmer