2018
Mein erster Tag im Ältestenkollegium
Juni 2018


Bereit fürs Leben

Mein erster Tag im Ältestenkollegium

Der Verfasser lebt in Kalifornien.

Ich war jung und ein frischgebackener Ältester. Was hatte ich im Ältestenkollegium schon zu bieten? Erstaunlicherweise eine ganze Menge!

Bild
young men laughing

Ich kann nicht sagen, dass ich nervös war, als ich ins Ältestenkollegium kam. Ich wusste ja, was ich zu erwarten hatte. Außerdem kannte ich jeden Bruder im Ältestenkollegium meiner Gemeinde. Es waren die Väter meiner Freunde und Männer, die ich sowieso schon als Vorbilder ansah. Ich war sicher, dass sie mir gerne helfen würden, alles zu verstehen. Daher brachte mich der Gedanke, mit ihnen im Ältestenkollegium zu sein, nicht aus der Fassung.

Was ein bisschen Anspannung verursachte, war die Beteiligung am Unterricht. Anfangs konnte ich mir kaum vorstellen, dass ich diesen Männern, die viel mehr Lebenserfahrung hatten als ich und viel weiser waren, etwas zu bieten hätte.

Es war anders – und doch wieder nicht

Das Ältestenkollegium ist definitiv anders als das Priesterkollegium. Man ist nicht mehr mit einem Haufen Jungs im eigenen Alter, sondern plötzlich mit Erwachsenen zusammen. Die ersten Male sagte ich kaum etwas. Ich hatte Angst, dass ich zu jung sei und nicht genug wusste, um etwas beizutragen.

Doch je öfter ich hingehe, desto wohler fühle ich mich und desto klarer wird mir, dass man immer etwas beizutragen hat, ganz gleich, wie alt man ist. Wir machen alle unsere eigenen Erfahrungen mit dem Evangelium und jeder hat in Hinblick auf die verschiedenen Grundsätze einen anderen Grad der Erkenntnis.

Ich hatte etwas beizutragen

Als wir einmal über das Sühnopfer des Erretters sprachen, hob ich die Hand. Ich sagte ganz einfach, dass Jesus Christus uns durch das Sühnopfer nicht nur frei macht, sondern uns auch hilft, ihm und Gott näherzukommen. Ich redete über meine Beziehung zum himmlischen Vater und zu Jesus Christus und darüber, dass diese Beziehung stärker wird, je besser ich das Sühnopfer verstehe. Nach dem Unterricht kam ein Bruder zu mir und bedankte sich für meinen Beitrag. Er meinte, dass er einiges, was ich gesagt hatte, noch nie auf meine Weise betrachtet hatte. Er war für den Einblick, den ich gegeben hatte, sehr dankbar.

Heimlehren ist cool!

Im Ältestenkollegium lernt man nicht nur durch den Lehrer, man lernt auch durch den Geist und alle anderen im Kollegium. Dank der unterschiedlichen Blickwinkel kann man das, was gelehrt wird, besser verstehen. Und dadurch wird man ein besserer Diener des Herrn. Ein Beispiel: Seit ich Ältester bin, macht mir das Heimlehren viel mehr Spaß! Ich glaube, ich nehme es jetzt ernster, weil ich weiß, dass ich in ein paar Monaten, wenn ich auf Mission gehe, auch Menschen zu Hause besuchen und mit ihnen über das Evangelium sprechen werde, genau wie beim Heimlehren. Anstatt nur dazusitzen und meinem Heimlehrpartner das Unterweisen ganz allein zu überlassen, bereite ich mich jetzt auf unsere Besuche vor. Ich achte darauf, dass ich auch etwas sage. Ich weiß, dass mich das gut auf meine Mission vorbereitet, aber das Heimlehren ist mir jetzt auch viel wichtiger geworden. Ich weiß die Menschen in meiner Gemeinde und diejenigen, die ich besuche, mehr zu schätzen.

Wenn ich das kann, schaffst du es auch

Du brauchst vor dem Ältestenkollegium keine Angst haben. Stattdessen kannst du dich echt darauf freuen, zu den Themen, die behandelt werden, noch mehr Kluges und Nützliches zu hören. Du kannst dich darauf freuen, ein besserer Lehrer, Führer und Diener des Herrn zu werden. Und das ist echt cool!