Der persönliche Weg der Bekehrung zum Erretter

In Matthäus im Neuen Testament lesen wir: Als der Erretter Petrus auffordert, auf dem Wasser zu gehen, verzichtet dieser aufgrund seines innigen Wunsches, ihm zu folgen, ganz und gar auf den Schutz, den ihm das Boot geboten hat, und steigt rasch hinab ins Wasser. Einige Augenblicke lang geht er durch ein Wunder auf dem Wasser auf den Erretter zu, aber durch den wütenden Sturm und dessen tosende Winde wird sein Glaube geschwächt. Er beginnt unterzugehen und ruft dem Herrn zu: „Herr, rette mich!“ Der Erretter streckt in genau diesem Moment seine Hand aus, ergreift ihn und sagt: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“1

Aus dieser wichtigen Lektion, die Petrus erhalten hat, lernen wir, dass ein Ereignis an sich keine Bekehrung bewirkt, sondern dass dazu ein Vorgang erforderlich ist, der unseren ganzen Weg durchs Erdenleben lang andauert. Zu diesem Bekehrungsvorgang gehört, dass wir Glauben an Jesus Christus ausüben, täglich umkehren, uns taufen lassen, den Heiligen Geist empfangen und bis ans Ende ausharren. Der Weg der Bündnisse ist Teil des Ausharrens bis ans Ende. Wenn wir auf diesem Weg bleiben, bemühen wir uns, mehr wie Christus zu werden und unseren „natürlichen Menschen“ aufzugeben. Im Buch Mormon beschreibt König Benjamin einen Teil dieses Vorgangs ganz ausgezeichnet. Er fordert uns dazu auf, den natürlichen Menschen abzulegen, und legt auf diese Weise klar verständlich dar, was Bekehrung ist:

„Denn der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes und ist es seit dem Fall Adams gewesen und wird es für immer und immer sein, wenn er nicht den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgibt und den natürlichen Menschen ablegt und durch das Sühnopfer Christi, des Herrn, ein Heiliger wird und so wird wie ein Kind, fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voller Liebe und willig, sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält, ihm aufzuerlegen, so wie ein Kind sich seinem Vater fügt.“2

In diesem Vers wird der Bekehrungsvorgang klar und deutlich beschrieben: Aufgrund unseres gefallenen Zustands neigen wir dazu, uns gegen das, was vom Geist kommt, zu sträuben. Wahre Umkehr beginnt daher, wenn wir uns den Eingebungen des Heiligen Geistes fügen; erst dann beginnt der Vorgang der Heiligung durch das Sühnopfer Christi. Die Eigenschaften, die der Prophet Benjamin beschreibt, wie zum Beispiel Fügsamkeit, Sanftmut, Demut, Geduld und das Erfülltsein von Liebe, sind die Früchte einer wahrhaftigen Bekehrung.

Elder Bednar hat über die Sanftmut gesagt: „Sanftmut ist ein prägendes Merkmal des Erlösers und zeichnet sich durch rechtschaffenes Handeln, bereitwilliges Sichfügen und starke Selbstbeherrschung aus.“3

Wenn wir wahrhaftig bekehrt sind, unterstellen wir uns rasch dem Willen des Vaters im Himmel. Auch wenn das häufig bedeuten mag, dass man sich in eine unbekannte und stürmische See stürzt, helfen uns die Prüfungen und Herausforderungen des Lebens, unseren Glauben an Jesus Christus zu stärken, wenn wir uns auf dem Weg der Bündnisse befinden. Entscheidend für diesen Vorgang ist es, Bündnisse zu halten und durch Schriftstudium und persönliche Offenbarung mehr Erkenntnis zu erlangen.

Präsident Russell M. Nelson hat uns verkündet: „Unser Erretter und Erlöser, Jesus Christus, wird zwischen dem heutigen Tag und seiner Wiederkehr einige seiner mächtigsten Werke vollbringen. Wir werden Wunder sehen, die uns erkennen lassen, dass Gottvater und sein Sohn, Jesus Christus, in Herrlichkeit und Majestät über diese Kirche präsidieren. Aber es wird in künftigen Tagen nicht möglich sein, ohne den führenden, leitenden, tröstenden und steten Einfluss des Heiligen Geistes geistig zu überleben.“4

Wir können wie bei dem Erlebnis des Petrus und der anderen Apostel auf dem Boot die Macht erleben, die damit einhergeht, Jesus Christus voll Glauben nachzufolgen, indem wir uns ohne Angst unterzugehen in seine Wasser stürzen, denn seine Wasser sind die Quelle ewigen Lebens. Der Psalmist schreibt: „Er … führt mich zum Ruheplatz am Wasser.“5

Ich fordere Sie auf, Ihr Leben zu einem täglichen Vorgang der Bekehrung zum Erretter und zu unserem Vater im Himmel zu machen.

1. Matthäus 14:29-31

2. Mosia 3:19

3. David A. Bednar, „Sanftmütig und von Herzen demütig“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2018

4. Präsident Russell M. Nelson, „Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2018

5. Psalm 23:2