Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Wohin der Fluß gelangt, da werden all… . leben können‘


Lektion 44

„Wohin der Fluß gelangt, da werden all… . leben können“

Ziel

Jeder soll angeregt werden, an den lebenspendenden, heilenden Kräften teilzuhaben, die im Tempel sind.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt:

    1. Ezechiel 43:1–12; 44:6–9,23. Ezechiel hat eine Vision vom Tempel in Jerusalem.

    2. Ezechiel 47:1,6–12. Ezechiel sieht aus dem Tempel einen Fluß kommen, der der Wildnis Leben gibt und das Tote Meer heilt.

    3. Ezechiel 47:2–5. Ezechiel mißt die Tiefe des Flusses und entdeckt, daß das Wasser jedesmal, wenn er hineinwatet, tiefer wird.

  2. Zeichnen Sie vor dem Unterricht die Landkarte von Seite 207 an die Tafel oder auf ein Poster.

  3. Zusätzlicher Lesestoff: Ezechiel 40–42; Joël 4:18; Sacharja 14:8; Offenbarung 22:1–3; 1 Nephi 8:10,11; 11:25; LuB 97:8–20.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können mit der folgenden (oder einer eigenen) Aktivität beginnen.

Stellen Sie den Mitgliedern Fragen wie die folgenden:

• Waren Sie schon einmal bei einem sportlichen oder einem anderen Ereignis sehr begeistert?

• Waren Sie schon einmal so begeistert, daß Sie aufstanden und jemand anfeuerten oder jemand zujubelten?

• Fallen Ihnen religiöse und heilige Ereignisse ein, die von begeisterten Ausdrücken der Freude oder des Dankes begleitet worden sind? Dazu gehören:

  1. Die Erschaffung der Erde. (Ijob 38:4–7.)

  2. Der Einzug Jesu in Jerusalem. (Johannes 12:12–16.)

  3. Das Zweite Kommen Christi und die Auferstehung. (1 Thessalonicher 4:16.)

• Wie sieht die Begeisterung bei sportlichen oder anderen weltlichen Ereignissen im Vergleich mit der Freude bei solch heiligen Ereignissen aus? (Die Begeisterung bei weltlichen Anlässen geht vorüber, die Freude bei heiligen Anlässen ist ewig.)

• Was für einen heiligen Anlaß gibt es in der Kirche, wo die Mitglieder ihre Freude und ihren Dank dadurch kundtun, daß sie aufstehen, rufen und winken? (Bei der Weihung eines Tempels nehmen alle Anwesenden am Hosiannaruf teil, um ihre Freude auszudrücken.) „Der Hosiannaruf ertönt aus ganzer Seele und mit aller Kraft. Die Anwesenden stehen und rufen einstimmig ,Hosianna, hosianna, hosianna Gott und dem Lamm! Amen, amen und amen.‘ Das wird dreimal wiederholt. Im allgemeinen erhebt man dabei einen Arm und winkt mit einem weißen Taschentuch. Die Bezeichnung ,Lamm‘ verweist auf die Herablassung und das Sühnopfer Jesu Christi.“ (Encyclopedia of Mormonism, 2:659.)

Erklären Sie, daß jeder Anwesende durch diese Lektion verstehen soll, wie der Tempel uns Freude bringt.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.

1. Ezechiel sieht in einer Vision den Tempel in Jerusalem.

Unterrichten und besprechen Sie Ezechiel 43:1–12; 44:6–9,23.

• Lassen Sie die Klasse Ezechiel 43:1–12 und 44:6–9,23 lesen. Was können wir aus diesen Versen über Tempel erfahren?

Sie können die Antworten an die Tafel schreiben und darüber sprechen. Beispiele:

  1. Die Herrlichkeit des Herrn erfüllt den Tempel. (Ezechiel 43:2,4,5.)

  2. Der Tempel „ist der Ort, wo [des Herrn] Thron steht“. (Ezechiel 43:7.)

  3. Der Herr ist im Tempel und nennt ihn den „Ort, wo meine Füße ruhen“. (Ezechiel 43:7.)

  4. Der Tempel ist ein Ort, wo der Herr „mitten unter den Israeliten wohnt“. (Ezechiel 43:7.)

  5. Wir lernen im Tempel die Gesetze des Herrn. (Ezechiel 43:11.)

  6. Der Herr hat einen Plan für die heiligen Handlungen im Tempel. (Ezechiel 43:11.)

  7. Selbst das Gebiet um den Tempel herum „ist hochheiliger Boden“. (Ezechiel 43:12.)

  8. Nur wer würdig ist, soll den Tempel betreten. (Ezechiel 44:6–9.)

  9. Im Tempel lernen wir den Unterschied zwischen heilig und nicht heilig und zwischen rein und unrein. (Ezechiel 44:23.)

2. Ezechiel sieht einen Fluß aus dem Tempel kommen, der der Wildnis Leben schenkt und das Tote Meer heilt.

Unterrichten und besprechen Sie Ezechiel 47:1,6–12.

• Was sah Ezechiel aus dem Osteingang des Tempels in Jerusalem herauskommen? (Siehe Ezechiel 47:1.) Wohin floß das Wasser? (Siehe Ezechiel 47:8. Zeigen Sie auf der Landkarte, daß die Wildnis von Judäa und das Tote Meer im Osten von Jerusalem liegen.)

• Die Wildnis von Judäa ist eine unfruchtbare Wüste, und das Tote Meer ist so salzig, daß nichts darin leben kann. Welche Veränderungen wird es gemäß Ezechiels Vision in der Wildnis und im Toten Meer geben, weil der Fluß aus dem Tempel kommt? (Siehe Ezechiel 47:6–12.)

Bild
map of Judea

• Der Lieblingsjünger Johannes sah in einer Vision, die Ezechiels Vision vom Tempel ähnlich war, den Thron Gottes (Offenbarung 22:1–3. Beachten Sie, daß der Herr in Ezechiel 43:7 den Tempel den „Ort, wo mein Thron steht“ nennt.) Was ging in der Vision des Johannes von Gottes Thron aus? (Siehe Offenbarung 22:1.) Was ist das „Wasser des Lebens“? (Die Lehren des Evangeliums; siehe die Aktivität unter „Interesse wecken“ in der 30. Lektion.) Wie gleichen wir der Wildnis von Judäa und dem Toten Meer, wenn wir nicht vom Wasser des Lebens trinken?

• Im Tempel gibt es das Wasser des Lebens. Wie heilt es Ehen und gibt ihnen Leben? Wie Familien? Unsere Vorfahren? Die Kirche? Was kommt noch aus dem Tempel, was uns geistiges Leben und Heilung schenkt? (Mögliche Antworten: Wahrheit, Weisheit, Offenbarung und Bündnisse.)

• In Ezechiel 47:12 werden die Bäume beschrieben, die in Ezechiels Vision an dem Fluß wuchsen. Was hatten die Bäume mit dem Wasser des Flusses gemeinsam? (Sie hatten heilende und lebenspendende Kräfte.)

• Was wuchs in der Vision des Johannes an den Ufern des Flusses? (Siehe Offenbarung 22:2.) Wo in der Schrift wird anderen Propheten der Baum des Lebens gezeigt? (Sieh 1 Nephi 8:10,11; 11:25.) Was stellte der Baum des Lebens in Lehis und Nephis Traum dar? (Sieh 1 Nephi 11:25.)

• Wie heilt die Liebe Gottes und gibt Leben? Welche geistigen und körperlichen Wunden heilt die Liebe Gottes?

3. Ezechiel mißt die Tiefe des Flusses.

Unterrichten und besprechen Sie Ezechiel 47:2–5.

• Wie tief war der Fluß, als Ezechiel zum ersten Mal hindurchwatete? (Siehe Ezechiel 47:2,3.) Wie tief war er beim zweiten, dritten und vierten Mal? (Siehe Ezechiel 47:4,5.) Was sagen diese Verse über den Tempel? (Die Kraft, die der Tempel auf unser Leben ausübt, vergrößert sich jedesmal, wenn wir hineingehen.)

• Im Tempel empfangen wir wunderbare Lehren, viele davon durch Symbole. Wenn unser Verständnis dafür oder für die heiligen Handlungen des Tempels anfangs nur „knöcheltief“ ist, was sollen wir dann tun? (Siehe Ezechiel 47:2–5. Wir sollen immer wieder hineingehen, den Tempel so oft wie möglich besuchen.)

Zum Abschluß

Sagen Sie der Klasse, daß der Herr den Tempel einen „Ort der Danksagung“ genannt hat (LuB 97:13). Drücken Sie Ihren Dank aus für die Segnungen, die wir durch den Tempel erhalten, und laden Sie die Mitglieder ein, auch ihren Dank für den Tempel zu äußern. Bezeugen Sie: Genau wie das Wasser vom Tempel in Ezechiels Vision die Wildnis von Judäa und das Tote Meer geheilt hat, wird das Evangelium Jesu Christi uns heilen und reinigen, wenn wir daran teilhaben.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.

1. „Ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht“ (Psalm 26:8)

Viele der Psalmen nennen Segnungen, die wir durch den Besuch des Tempels erhalten, und drücken Liebe und Dank für den Tempel aus. Während Sie die folgenden Psalmen besprechen, können Sie einige Mitglieder bitten, ihren Dank für den Tempel auszudrücken.

2. „Das Symbol [unserer] Mitgliedschaft“

Präsident Howard W. Hunter hat gesagt: „Ich fordere die Heiligen der Letzten Tage auf, den Tempel des Herrn als Symbol ihrer Mitgliedschaft in der Kirche zu sehen. Ich wünsche mir aus tiefstem Herzen, daß jedes Mitglied der Kirche würdig sein möge, in den Tempel zu gehen. Der Herr würde sich sehr freuen, wenn jedes erwachsene Mitglied würdig wäre und einen Tempelschein besäße. All das, was wir tun bzw. unterlassen müssen, um einen Tempelschein erhalten zu können, stellt nämlich sicher, daß wir mit uns selbst zufrieden und mit unserer Familie glücklich sind.“ (Der Stern, Januar 1995, Seite 7.)

• Wie können wir den Tempel zum „Symbol [unserer] Mitgliedschaft“ machen? Wie würde es unsere Sicht auf das Leben und unsere Hingabe an das Werk beeinflussen, wenn wir den Tempel so sähen?