Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Der große und furchtbare Tag des Herrn‘


Lektion 48

„Der große und furchtbare Tag des Herrn“

Ziel

Jeder soll (1) sich auf das Zweite Kommen des Herrn Jesu Christi vorbereiten, (2) einen ehrlichen Zehnten und großzügige Opfergaben zahlen und (3) die Segnungen erleben, die man durch die siegelnde Macht des Priestertums erhält.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt die Passagen aus Sacharja 10–14 und Maleachi, die in dieser Lektion besprochen werden.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: LuB 45.

  3. Sie können einige Schriftstellenverweise aus dem ersten Teil der Lektion auf Zettel schreiben und an die Klasse ausgeben.

  4. Wenn Sie die Aktivität unter „Interesse wecken“ verwenden wollen, brauchen Sie das Bild „Das Zweite Kommen“ (62562; Bilder zum Evangelium, Nr. 238).

  5. Besorgen Sie für jedes Mitglied ein Exemplar Neues Testament, Begleitheft für den Teilnehmer (32392 150). (Die Gemeinde erhält sie vom Versand. Ein Mitglied der Bischofschaft gibt sie der Sonntagsschulleitung.)

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können mit der folgenden (oder einer eigenen) Aktivität beginnen.

Zeigen Sie das Bild „Das Zweite Kommen“, und stellen Sie folgende Fragen:

• Was für Gefühle haben sie, wenn sie Worte wie Zweites Kommen, Letzte Tage oder Zeichen der Zeit hören? In der Schrift wird das Zweite Kommen als „der große und furchtbare Tag“ (Maleachi 3:23) bezeichnet. Wie kann es beides sein?

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Das Kommen des Erretters wird sowohl herrlich als auch furchtbar sein, je nach dem geistigen Zustand derjenigen, die bleiben.“ („Prepare Yourself for the Great Day of the Lord“, New Era, Mai 1982, Seite 49.)

Erklären Sie, daß die Lektion (1) Prophezeiungen Sacharjas und Maleachis über die Letzten Tage und (2) unsere Vorbereitung auf das Zweite Kommen behandelt.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.

1. Sacharja und Maleachi prophezeien von den Letzten Tagen.

Besprechen Sie einige der folgenden Prophezeiungen Sacharjas und Maleachis, die Ereignisse in den Letzten Tagen beschreiben. Wenn Sie Zettel mit Schriftstellenhinweisen vorbereitet haben, verteilen Sie sie jetzt. Lassen Sie die Mitglieder jede Schriftstelle vorlesen und sagen, was sie lehrt. Wenn die Stelle uns sagt, wie wir uns auf das Zweite Kommen vorbereiten können, besprechen Sie, wie wir das anwenden können.

Prophezeiungen, die in Vorbereitung auf das Zweite Kommen schon erfüllt sind

  1. Maleachi 3:1. Maleachi prophezeit, daß ein Bote den Weg für das Kommen des Herrn bereiten wird. Johannes der Täufer hat den Weg für das irdische Wirken des Herrn vorbereitet, und Joseph Smith ist der Bote, der den Weg für das Zweite Kommen vorbereitet hat (siehe Matthäus 11:10; Joseph Fielding Smith, Lehren der Erlösung, 1:197–199.)

  2. Maleachi 3:23,24. Maleachi prophezeit, daß der Prophet Elija vor dem Zweiten Kommen zurückkehren werde, um das Herz der Väter den Söhnen und das Herz der Söhne ihren Vätern zuzuwenden. Diese Prophezeiung wurde erfüllt, als Elija im Kirtland-Tempel Joseph Smith erschien und die Schlüssel der Siegelungsvollmacht wiederherstellte (LuB 110:13–16). Mögliche Anwendung: Wir sollen die Namen unserer Vorfahren suchen und für sie heilige Handlungen im Tempel vollziehen (das wird später in der Lektion eingehend besprochen).

• Warum ist es gut zu wissen, daß einige der Prophezeiungen vom Zweiten Kommen sich schon erfüllt haben?

Prophezeiungen, die sich noch erfüllen müssen, bevor der Erretter kommt

  1. Sacharja 10:6–8. Das Volk Juda und das Volk Josef werden gesammelt, und das Volk Efraim wird mächtig werden. Der Herr wird ihnen „pfeifen“ und sie zusammenholen. Mögliche Anwendung: Wir können bei der Sammlung helfen, wenn wir anderen vom Evangelium erzählen.

  2. Sacharja 12:2,3,8,9. In und um Jerusalem wird ein großer Krieg stattfinden, aber der Herr wird eingreifen und die Einwohner Jerusalems vor der Vernichtung retten. Mögliche Anwendung: Wir sollen darauf vertrauen, daß Gott sein Volk in den Schwierigkeiten der Letzten Tage behütet.

  3. Sacharja 14:8. Lebendiges Wasser wird aus dem Tempel in Jerusalem fließen und das Tote Meer und die Wildnis von Judäa heilen (siehe auch Ezechiel 47:1,8,9).

• Viele der Prophezeiungen von den Letzten Tagen beschreiben Kriege, Naturkatastrophen und weit verbreitete Schlechtigkeit. Wie können wir Hoffnung behalten, wenn wir solche Prophezeiungen hören und ihre Erfüllung sehen? (Siehe LuB 38:28–30.)

Prophezeiungen, die sich erfüllen, wenn der Erretter kommt

  1. Sacharja 14:3,4. Der Herr wird auf dem Ölberg stehen, und dieser wird sich in der Mitte spalten (siehe auch LuB 45:48).

  2. Sacharja 12:10; 13:6. Die Juden, die zu jener Zeit in Jerusalem leben, werden Jesus Christus sehen und trauern, weil sie als Volk ihn als den Messias verworfen haben (siehe auch LuB 45:51–53).

  3. Sacharja 13:2. Götzenbilder, der Geist der Unreinheit und falsche Propheten werden ausgerottet.

  4. Sacharja 14:5. Die Rechtschaffenen, die auf der Erde leben, werden aufgehoben, dem Erretter zu begegnen. Die rechtschaffenen Verstorbenen werden auferstehen und auch aufgehoben, ihm zu begegnen (siehe auch LuB 88:96–98).

  5. Sacharja 14:9. Der Herr wird König über die ganze Erde sein und im Millennium herrschen.

  6. Sacharja 14:12,13; Maleachi 3:13–21. Die Schlechten werden vernichtet und die Rechtschaffenen verschont (siehe auch 1 Nephi 22:15–17,19).

• Warum hat der Herr wohl diese Prophezeiungen über die Letzten Tage, das Zweite Kommen und das Millennium offenbart? (Siehe LuB 45:34–44.) Wie können wir uns auf das Zweite Kommen des Erretters vorbereiten? (Siehe LuB 45:56,57.)

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Wenn wir gemäß Gottes Geboten leben, können wir voller Freude auf das Zweite Kommen des Herrn Jesus Christus schauen und wissen, daß wir aufgrund unserer Anstrengungen würdig sind, mit unseren Lieben in alle Ewigkeit in seiner Gegenwart zu leben. Gewiß ist nichts zu schwer, um dieses große Ziel zu erreichen. Wir dürfen es einfach nicht einen Augenblick lang aus den Augen verlieren. Wir müssen jeden Tag unseres Lebens beweisen, daß wir bereit sind, den Willen des Herrn zu tun, nämlich das wiederhergestellte Evangelium zu verkündigen, der Welt Zeugnis zu geben und andere am Evangelium teilhaben zu lassen.“ (Der Stern, Januar 1991, Seite 3.)

• Wie hilft es ihnen, wenn sie wissen, daß Rechtschaffenheit am Ende über Schlechtigkeit triumphieren wird?

2. Maleachi spricht von den Segnungen, die man erhält, wenn man den Zehnten und Opfergaben zahlt.

Unterrichten und besprechen Sie Maleachi 3:8–12.

• Wie „betrügen“ die Menschen Gott, wenn sie nicht den Zehnten und Opfergaben zahlen?

• Was bedeutet „den Zehnten voll“ zahlen?

Die Erste Präsidentschaft hat festgestellt: „Die einfachste Aussage dazu stammt vom Herr selbst, der nämlich gesagt hat, die Mitglieder der Kirche sollen ,jährlich ein Zehntel all ihres Ertrages bezahlen‘, was als Einkommen zu verstehen ist. Niemand hat die Berechtigung, etwas anderes zu sagen.“ (Brief der Ersten Präsidentschaft, 19. März 1970; siehe auch LuB 119:1–4.)

• Welche Segnungen hat der Herr uns verheißen, wenn wir den Zehnten zahlen? (Siehe Maleachi 3:10–12.) Wie hat der Herr sie gesegnet, wenn sie den Zehnten und Opfergaben gezahlt haben?

• Was sollte unsere Motivation sein, den Zehnten und Opfergaben zu zahlen?

Präsident Gordon B. Hinckley sprach über die Segnungen, die der Herr den Zehntenzahlern gibt, und fuhr dann fort:

„Verstehen Sie mich bitte nicht falsch! Ich stelle mich nicht hier hin, um Ihnen zu sagen: Wenn Sie ihren Zehnten ehrlich zahlen, dann können Sie sich Ihre Träume erfülle…in schönes Haus, einen dicken Mercedes, ein Ferienhaus in der Karibik. Der Herr wird uns die Schleusen des Himmels öffnen: er gibt, was wir nötig haben, und nicht, was wir gierig begehren. Wenn wir den Zehnten zahlen, um reich zu werden, dann tun wir es aus den falschen Beweggründen. Der eigentliche Zweck des Zehnten ist, der Kirche die notwendigen Mittel zu verschaffen, so daß sie das Werk des Herrn weiterführen kann.“ (Der Stern, Oktober 1982, Seite 85.)

• Warum hat man manchmal Schwierigkeiten, den Zehnten zu zahlen? Wie kann man diese Schwierigkeiten überwinden?

3. Maleachi prophezeit, daß Elija zur Erde zurückkehren wird, um die Schlüssel der Siegelungsvollmacht zu übertragen.

Unterrichten und besprechen Sie Maleachi 3:23,24.

• Maleachi prophezeite, daß der Prophet Elija vor dem Zweiten Kommen des Herrn auf die Erde kommen würde (Maleachi 3:24). Wie wurde diese Prophezeiung erfüllt? (Siehe LuB 110:13–16. Elija erschien im Kirtland-Tempel und übertrug die Schlüssel der Siegelungsvollmacht auf Joseph Smith.) Was bedeutet „Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne ihren Vätern“? (Es bedeutet, daß wir für immer an all unsere Vorfahren gesiegelt werde…nsere „Väter…nd an all unsere Nachkomme…nser „Söhne“. Durch die Siegelungsvollmacht des Priestertums und die heiligen Handlungen des Tempels für die Lebenden und die Toten können Familien für die Ewigkeit miteinander verbunden werden.)

• Wie haben sie gefühlt, daß ihr Herz sich ihren Vorfahren zugewandt hat, wenn sie genealogische Forschung und Tempelarbeit für sie getan haben? Wie kehren die Verheißungen der Tempelbündnisse ihr Herz ihren Eltern, ihrem Ehepartner und ihren Kindern zu?

• Die Aussage von Maleachi 3:23,24 steht in jeder heiligen Schrift (Lukas 1:17; 3 Nephi 25:5,6; LuB 2:1–3; JSLg 1:37–39). Warum wird sie wohl so oft wiederholt?

Zum Abschluß

Geben Sie Zeugnis von dem, was Sie heute unterrichtet haben. Sie können zum Abschluß dieses Kurses über das Alte Testament auch Ihren Dank für die Lehren des Alten Testaments ausdrücken.

Geben Sie jedem Mitglied ein Exemplar Neues Testament, Begleitheft für den Teilnehmer (31392 150, siehe unter „Vorzubereiten“). Erklären Sie, daß im nächsten Jahr das Neue Testament durchgenommen wird. Regen Sie die Mitglieder an, das Begleitheft zu benutzen, um sich auf den nächsten Unterricht vorzubereiten und um das Neue Testament mit ihrer Familie zu lesen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.

1. Vorhergesagte Erscheinungen des Erretters

• In der Schrift werden mindestens sieben Erscheinungen des Erretters in den Letzten Tagen vorhergesagt. Wie viele davon können Sie nennen?

Die folgende Information hilft, diese Frage zu beantworten:

  1. Dem Propheten Joseph Smith in der ersten Vision (Apostelgeschichte 3:19–21; JSLg 1:15–17).

  2. In den Tempeln der Letzten Tage (Maleachi 3:1; LuB 133:1,2).

  3. Im Tal Adam-ondi-Ahman (LuB 116; Daniel 7:13,14,22; siehe auch LuB 107:53–56, wo eine frühere Versammlung in Adam-ondi-Ahman beschrieben wird, die der zukünftigen ähnlich ist).

  4. In Jerusalem während eines weltweiten Krieges (Ezechiel 38; 39; Sacharja 12–14; Offenbarung 11; LuB 45:47–53).

  5. Im Neuen Jerusalem in Independence in Missouri (3 Nephi 21:24–26).

  6. Den Rechtschaffenen zur Zeit seines Zweiten Kommens (Sacharja 14:5; 1 Thessalonicher 4:16,17; LuB 88:96–98).

  7. Den Schlechten (LuB 133:42–51).

2. Wann wird das Zweite Kommen stattfinden?

Der Herr hat ganz deutlich gesagt, daß er zwar bestimmt kommen wird, daß aber niemand die genaue Zeit weiß (LuB 39:20,21; 49:7).

Elder Richard L. Evans hat gesagt: „Einige Brüder kamen zu Präsident Wilford Wood- ruff und fragten ihn, wann nach seinem Gefühl das Ende sein würd…ann würde der Herr kommen? Dies sind wohl nicht genau seine Worte, aber sie geben den Geist seiner überlieferten Antwort wieder: ,Ich würde so leben, als wenn er morgen käm…ber ich pflanze immer noch Kirschbäume!‘ Ich denke, daß wir diesen Rat annehmen können und so leben, als wenn das Ende morgen wär…nd doch noch Kirschbäume pflanzen! Wenn wir uns Sorgen machen um Angelegenheiten, die außerhalb unserer Reichweite liegen, sollen wir dabei nicht die Möglichkeiten übersehen, die wir mit unserer Familie und unseren Freunden haben. Wenn wir uns über Eventualitäten Sorgen machen, sollen wir darüber nicht das vernachlässigen, was jetzt und hier getan werden muß und was in unserer Reichweite liegt.“ (Generalkonferenz, April 1950.)